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Vox 1.2011pdf.pub - St. Jacobi

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8<br />

Der Fischeralter wieder in strahlender Farbigkeit<br />

Wieder in strahlender Farbigkeit: Der Petrialtar des Fischeramtes<br />

Jahrelang stand nur der Schrein des Petrialtars etwas karg im ersten Südschiff<br />

der Kirche. Die Flügel waren entfernt worden. Wer genau hinsah,<br />

konnte aber sehen, dass sich bei den Figuren im letzten Jahr schon einiges<br />

verändert hatte. Die Madonna auf der Mondsichel mit dem Kind auf dem<br />

Arm, zu ihrer Rechten der Apostel Petrus und links von ihr die heilige Getrud<br />

waren schöner geworden, gereinigt und strahlender in den Farben. Das war<br />

aber der weniger schwierige Teil der Restaurierung dieses Altars. Große<br />

Probleme haben dagegen die Flügelbilder bereitet.<br />

Jetzt sind die Flügel aber wieder eingehängt und der Altar zeigt sich in seiner<br />

ganzen Schönheit. Nur diejenigen, die in der Zwischenzeit den Altar in<br />

der Werkstatt gesehen haben, mit den vielen Schadstellen bis hinunter aufs<br />

blanke Holz, können richtig ermessen, welches Meisterstück die Restauratorin<br />

Ewa Gilun hier abgeliefert hat.<br />

Der 500 Jahre alte Altar des Fischeramtes - deshalb wird er auch nur<br />

„Fischeraltar“ genannt - hat einiges erleben müssen. Zu einem geradezu brutalen<br />

Eingriff kam es bei einer Restaurierung im Jahr 1737. Die Außenseiten,<br />

die Alltagsseiten wurden einfach übermalt; Petrus und Gertrud mussten eine<br />

barocke Gestalt annehmen. Glücklicherweise hatte sich darunter doch viel<br />

von der spätmittelalterlichen Malerei erhalten. Bei einer Renovierung im<br />

Jahr 1927 konnten die barocken Gestalten entfernt und der ursprüngliche<br />

Zustand in etwa wiederhergestellt werden.<br />

Schwer gelitten hat der Altar dann im Zweiten Weltkrieg. Er war zwar im<br />

Turmbunker eingemauert worden, konnte aber nicht recht vor Feuchtigkeit<br />

geschützt werden. Die Lüftungsklappen hatte man vermauert, nachdem an<br />

anderer <strong>St</strong>elle durch sie im Feuersturm Gemälde verglüht waren. Die befürchteten<br />

Feuchtigkeitsschäden, insbesondere die Bildung von Schimmel<br />

nahm man als geringeres Übel in Kauf. Als im April 1944 der Turm von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Jacobi</strong> brannte, drang aber zusätzlich reichlich Löschwasser in den Turmbunker.<br />

Die chaotischen Zustände um das Kriegsende herum ließen es zunächst<br />

nicht zu, den Turmbunker zu öffnen und die dort gelagerten Kunstwerke<br />

geeigneter unterzubringen.

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