Handlungskompetenz - Lucas-Nülle Lehr
Handlungskompetenz - Lucas-Nülle Lehr
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Berufskompetenz<br />
Projektunterricht<br />
für mehr Praxis<br />
Projektarbeit ist das Schlüsselwort für die Neuordnung des Berufsschulunterrichts.<br />
Wir stellen Beispiele und Lösungen für die technische<br />
Berufsausbildung vor, mit denen Ausbilder und Berufsschullehrer dieser<br />
Herausforderung begegnen können.<br />
Lernfelder haben die bisherigen <strong>Lehr</strong>pläne ersetzt. Die an einer<br />
Fach- und Techniksystematik ausgerichteten Curricula sind<br />
damit von einer an den betrieblichen Arbeitsprozessen orientierten<br />
Unterrichtsgestaltung abgelöst worden. Die Auszubildenden<br />
in Schule und Betrieb sollen, so jedenfalls die Vorstellung der<br />
Kultusministerien, besser auf die Anforderungen im Beruf vorbereitet<br />
werden. Die Ausgestaltung der Rahmenlehrpläne in Lernfelder<br />
ermöglicht ein projektorientiertes und am Arbeitsprozess<br />
orientiertes Lernen. Diese didaktischen Vorteile sprechen für die<br />
Neueinteilung in Lernfelder. Wie jede Neuerung hält aber auch<br />
diese Herausforderungen für den Berufsschulalltag bereit. Insbesondere<br />
das projektorientierte Arbeiten verändert den Unterrichtsablauf<br />
sowohl für <strong>Lehr</strong>er als auch für Schüler. Früher gliederte<br />
sich der Stundenplan der Berufsschüler in einzelne Fächergruppen<br />
auf. Nach der Umstellung ist diese Gliederung entfallen. An ihre<br />
Stelle sind Lernfelder getreten, die fächerübergreifendes Lernen<br />
und <strong>Lehr</strong>en zum Ziel haben. Um die neue Situation für alle vorteilhaft<br />
zu gestalten, ist die Unterrichtsorganisation an die neue<br />
Situation anzupassen. Die Trainingsgeräte von <strong>Lucas</strong>-<strong>Nülle</strong> sind<br />
optimal für die an Lernfeldern orientierte Projektarbeit ausgestattet.<br />
Insbesondere das Ziel, die Schüler zu selbständigem Arbeiten<br />
zu motivieren, kann mit den Trainingsgeräten und den passenden<br />
Softwarekursen erreicht werden. Denn die Software ist so gestaltet,<br />
dass die Schüler selbständig und in kleinen Gruppen mit ihr<br />
arbeiten können. Der Stoff ist in kleine Abschnitte aufgeteilt, so<br />
dass die Schüler schrittweise die Theorie, parallel zur praktischen<br />
Übung, verinnerlichen. Die Projektorientierung der Trainingsgeräte<br />
erleichtert die Einteilung der Lernfelder. Denn jeder der neugeordneten<br />
Berufe besteht aus 12 bis 15 umfangreichen Lernfeldern,<br />
für die jeweils mehrere Lernziele auf unterschiedlichen Ebenen<br />
festgelegt werden. Die Neuordnung war nötig, weil der technische<br />
Fortschritt und damit auch die betrieblichen Prozesse heute<br />
in sehr viel höherer Frequenz Änderungen unterworfen sind, die<br />
das eben noch aktuelle Wissen morgen schon als veraltet in den<br />
Schatten stellen. Mit der Neuordnung der Ausbildung reagierten<br />
die Kultusministerien auf die Frage, wie Auszubildende auf diesen<br />
rasanten Fortschritt vorbereitet werden können. Die Antwort<br />
lautet: Grundlagenwissen ist nach wie vor wichtig. Darüber hinaus<br />
steht aber der Erwerb der <strong>Handlungskompetenz</strong> im Vordergrund.<br />
Das Aneignen von Spezialwissen, das ohnehin schnell<br />
veraltet, tritt in den Hintergrund. Die beruiche <strong>Handlungskompetenz</strong><br />
umfasst verschiedene Teilkompetenzen, die zusammen als<br />
FIMS-Kompetenzen abgekürzt werden können.<br />
FIMS – die vier Bereiche der<br />
<strong>Handlungskompetenz</strong><br />
steht dabei für Fachkompetenz. Diese Kompetenz wird als<br />
F Fähigkeit verstanden, auf der Basis fachlichen Wissens und<br />
Könnens, Aufgaben und Probleme zielgerichtet, methodisch korrekt<br />
und selbständig zu lösen. Für den erfolgreichen Abschluss der<br />
Ausbildung sollten die Azubis also bestimmte Grundfertigkeiten,<br />
die für ihren Beruf entscheidend sind, beherrschen und anwenden<br />
können. Das bloße Wissen und motorisches Beherrschen reichen<br />
nicht aus. Genauigkeit, Ausdauer und Selbststeuerung sind so<br />
genannte Softkills, die diese Kompetenz ebenfalls umfassen.<br />
steht für die Individualkompetenz. Ein sperriger Begriff, der<br />
I im Grunde die persönliche Fähigkeit eines Berufsschülers<br />
meint, seine eigene Begabung zu entfalten und richtig einzuschätzen.<br />
Diese Kompetenz gilt als entwickelt, wenn der Auszubildende<br />
im Rahmen des Arbeitsprozesses und in der Berufsschule<br />
kritikfähig und zuverlässig ist sowie verantwortungsbewusst und<br />
selbständig arbeitet.<br />
steht für die Methodenkompetenz. Diese Kompetenz ist<br />
M besonders wichtig für den Arbeitsprozess. Denn Auszubildende,<br />
die über genügend Methodenkompetenz verfügen, können<br />
auch Probleme lösen, mit denen sie bisher nicht konfrontiert<br />
wurden. Sie sind fähig, selbständig Lösungswege zu nden, anzuwenden<br />
und über deren generelle Anwendbarkeit zu reektieren.<br />
Die Methodenkompetenz ist damit ein wichtiger Baustein für das<br />
lebenslange Lernen.<br />
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LN Praxis 01 | 2008