Ausgabe 08/11, PDF, 3.7 MB - Haus und Grund Düsseldorf
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Nr. 8 / August 20<strong>11</strong> <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> Jahrgang 109<br />
Gratulation<br />
<strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>Düsseldorf</strong> gratuliert<br />
Klaus-Peter Schröder, Geschäftsführer der<br />
Informations- <strong>und</strong> Verlagsgesellschaft mbH<br />
Klaus-Peter Schröder<br />
Geschäftsführer der Infomations- <strong>und</strong><br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
„Zufällig naht man sich, man fühlt,<br />
man bleibt <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach<br />
ist man verflochten“, formulierte<br />
Goethe vor über 200 Jahren <strong>und</strong> er<br />
sollte recht behalten: Dass er seinen<br />
65. Geburtstag in <strong>Düsseldorf</strong> feiern<br />
würde, ahnte der waschechte<br />
Contracting kommt ins BGB<br />
Es gehört zu den Eigenheiten der<br />
Rechtsprechung, hin <strong>und</strong> wieder<br />
“Schockwellen” auszusenden. Das<br />
gilt auch für das BGH-Urteil vom<br />
6.4.2005 (CuR 2005,49 = GE<br />
2005,664), welches in globaler Form<br />
bei bestehendem Mietverhältnis die<br />
schon zuvor von etlichen Instanz -<br />
gerichten statuierte Zustim mungspflicht<br />
des Mieters beim Übergang auf<br />
das Contracting bekräftigte. Dieses<br />
Urteil - so der Bremer Professor Peter<br />
Derleder - wurde von der Wärme -<br />
wirtschaft seinerzeit als “Schock”<br />
empf<strong>und</strong>en (WuM 2005, 389). Die<br />
Politik blieb nicht untätig <strong>und</strong> steuerte<br />
gegen, wenn auch mit erheblicher<br />
zeitlicher Verzögerung: Im Mai 20<strong>11</strong><br />
legte die B<strong>und</strong>esregierung im<br />
Rahmen eines Mietrechtsänderungs -<br />
gesetzes den Entwurf eines § 556 c<br />
BGB vor, um für sämtliche Bestands -<br />
mietverhältnisse über Wohnraum den<br />
Übergang auf das Contracting zu<br />
erleichtern.<br />
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Im Wesentlichen ist Folgendes<br />
geplant: Hat der Mieter nach den Vor -<br />
gaben des Mietvertrages die Heiz -<br />
kosten zu tragen, <strong>und</strong> stellt der Ver -<br />
mieter die Wärmeversorgung von<br />
Eigenbetrieb auf gewerbliche Wärme -<br />
lieferung um, so kann der Wärmepreis<br />
auf den Mieter umgelegt werden,<br />
sofern die nachfolgenden Vorausset -<br />
zungen erfüllt sind: (1) Die Umstellung<br />
muss zu einer nachhaltigen Ein -<br />
sparung von Primär- oder Endenergie<br />
Hannoveraner Klaus-Peter Schröder<br />
vermutlich nicht, als er im Jahr 1995<br />
seine Arbeit für <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong><br />
Deutschland in der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt aufnahm.<br />
Nach einem Jahr wechselte er<br />
vom Rheinufer in die Innenstadt, wo<br />
er seit 15 Jahren die Geschicke der<br />
Informations- <strong>und</strong> Verlags gesellschaft,<br />
einer Tochter der örtlichen<br />
Immobilieneigenümerver einigung,<br />
<strong>und</strong> das zugehörige Info-Center leitet.<br />
1996 gegründet entwickelte sich<br />
die damals beispiellose Service-<br />
Stelle rasch zum Herzstück des<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er <strong>Haus</strong>-<strong>und</strong>-Gr<strong>und</strong>-Ver -<br />
eins. Kein W<strong>und</strong>er, steht mit Herrn<br />
Schröder doch von Anfang an ein<br />
Mann an seiner Spitze, der sich<br />
durch sein besonderes Gespür für<br />
die vielfältigen Interessen <strong>und</strong> Pro -<br />
bleme unserer r<strong>und</strong> 16000 Mit glieder<br />
auszeichnet.<br />
Mittlerweile hat er weit über einh<strong>und</strong>ert<br />
<strong>Ausgabe</strong>n der renommierten<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er Bauzeitung herausge-<br />
führen oder es muss zu einer nachhaltig<br />
effizienteren Energienutzung kommen.<br />
(2) Die Kosten der Wärme lieferung<br />
dürfen die Be triebskosten der<br />
bisherigen Eigenversorgung mit Wär -<br />
me <strong>und</strong> Warmwasser nicht übersteigen.<br />
(3) Der Vermieter muss dem Mie -<br />
ter die Umstellung auf gewerbliche<br />
Wärmelieferung mindestens drei Mo -<br />
nate zuvor in Textform ankündigen<br />
(Umstellungsankündigung).<br />
Mit § 556 c BGB holt der Ge -<br />
setzgeber das nach, was nicht nur der<br />
BGH nach 2005 mit seiner<br />
“Lockerungsrechtsprechung” vor -<br />
exerziert hat (vgl. BGH, Urt. v. 22. 2.<br />
2006, CuR 2006, 54 <strong>und</strong> BGH, Urt. v.<br />
27.6.2007, CuR 2007,97), sondern<br />
auch die Instanzrechtsprechung (vgl.<br />
LG Berlin, Urt. v. 6. 6. 20<strong>08</strong>, GE 20<strong>08</strong>,<br />
<strong>11</strong>98). Trotz dieser augenscheinlich<br />
festgezurrten Judikatur ist § 556 c<br />
BGB nicht entbehrlich. Denn plötzliche<br />
Rich tungswechsel in der obergerichtlichen<br />
Rechtsprechung sind nicht<br />
selten. Zu bedenken ist wei ter, dass<br />
namhafte Stimmen aus der Fachwelt<br />
eine pointierte Gegen position einnehmen.<br />
Sei es die War nung vor einer<br />
unreflektierten Übernahme der BGH-<br />
Rechtsprechung (Lammei, jurisPR-<br />
MietR 26120<strong>08</strong>, Anm. 1) oder sogar<br />
die von Blank formulierte klare<br />
Ablehnung (Blank/ Börstinghaus,<br />
Miete, 3. Aufl. (20<strong>08</strong>), § 556 BGB,<br />
Rdnr. 35). Ob also die obergerichtliche<br />
Rechtsprechung auf Dauer Bestand<br />
haben wird, lässt sich nicht sicher<br />
vorhersagen. Daher wird mit der<br />
Aufnahme des neuen - wenn auch kritikbedürftigen<br />
- § 556 c BGB allemal<br />
der bessere Weg beschritten.<br />
Der neue § 556 c BGB sieht zudem<br />
eine Verordnungsermächtigung vor.<br />
Und so wurde zeitgleich der Entwurf<br />
der MietWohnWärmeLV - auf Hoch -<br />
deutsch: “Verordnung über die Wär -<br />
melieferung für Mietwohnraum (Miet -<br />
geben, 37 hauseigene Ausstellungen<br />
konzipiert <strong>und</strong> zehn Immobilien -<br />
märkte in der Rheinterrasse organisiert,<br />
die sich bei Mitgliedern <strong>und</strong><br />
Ausstellern ungebrochen großer<br />
Beliebtheit erfreuen.<br />
Unablässig hat Herr Schröder die<br />
Werbetrommel gerührt, Messen<br />
besucht <strong>und</strong> in unzähligen Koope -<br />
rationen mit Vertretern von<br />
Handwerk, Immobilienwirtschaft <strong>und</strong><br />
öffentlicher Verwaltung die Belange<br />
der privaten <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> Woh nungseigentümer<br />
vertreten. Kurzum: Er hat<br />
maßgeblich dazu beigetragen, den<br />
Ableger des Vereins zu dessen<br />
Sprachrohr zu machen.<br />
Es ist höchste Zeit ihm zu sagen:<br />
„Vielen Dank für Ihren unermüdlichen<br />
<strong>und</strong> erfolgreichen Einsatz<br />
für die <strong>Düsseldorf</strong>er Immobilien -<br />
eigentümer! Ohne Ihr kommunikatives<br />
Geschick <strong>und</strong> Ihre zupackende<br />
Art wäre <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
nicht das, was wir heute sind: einer<br />
der größten Immobilieneigen tümervereine<br />
in Deutschland.“<br />
HuG<br />
wohnraum-Wärmelieferverordnung)” -<br />
vorgelegt. Diese regelt in acht<br />
Paragraphen weitere Details, insbesondere<br />
wer die Parteien des Wärme -<br />
lieferungsvertrages sind, wie der Wär -<br />
mepreis zu gestalten ist, wie die<br />
Preis anpassung erfolgen muss, wie<br />
<strong>und</strong> mit welchen Fristen der Vermieter<br />
den Übergang auf das Contracting zu<br />
bewerkstelligen hat.<br />
Ein Blick in den Referentenentwurf<br />
zeigt sodann, dass die vorerwähnte<br />
Neuregelung in § 556 c BGB nicht für<br />
bestehende Geschäftsraum mietverträge<br />
gilt. Das lässt sich akzeptieren,<br />
wenn diese Verträge den Vorgaben<br />
des BGH für einen vermieterseits einseitigen<br />
Übergang auf das Con -<br />
tracting genügen. Also insbesondere<br />
dann, wenn mietvertraglich eine<br />
Fassung der Zweiten Berechnungs -<br />
verordnung in Bezug genommen ist,<br />
die eine Umlegung der Kosten der<br />
Fernwärmelieferung vorsieht (vgl. das<br />
oben zitierte Urteil des BGH v. 27. 6.<br />
2007). Fehlt eine solche Abrede <strong>und</strong><br />
enthält der Vertrag auch keine<br />
Contracting-Klausel (dazu Pfeifer,<br />
CuR 20<strong>08</strong>, 58), muss im Zweifel nachverhandelt<br />
werden. Da letzteres bei<br />
nicht wenigen Geschäftsraummiet -<br />
verträgen aus weiter zurückliegender<br />
Zeit der Fall sein dürfte - sind doch<br />
dort längere Vertragslaufzeiten ty -<br />
pisch - verw<strong>und</strong>ert es, dass dieser<br />
energiepolitisch <strong>und</strong> ökonomisch be -<br />
deutsame Sektor in der geplanten<br />
Neuregelung unberücksichtigt bleibt.<br />
Damit tun sich vor allem bei gemischt<br />
genutzten Objekten erhebliche<br />
Schwierigkeiten auf. Letztlich könnten<br />
solche Gebäude mit Wohn- <strong>und</strong><br />
Gewerbenutzung doch nicht auf die<br />
Wärmeversorgung mittels Contracting<br />
umgestellt werden (vgl. den Fall in<br />
BGH, Urt. v. <strong>11</strong>. 8. 2010, ZMR<br />
20<strong>11</strong>,26).<br />
Nun hat die Erfahrung gezeigt,<br />
dass ein Referentenentwurf selten die<br />
Ulf Mecke, Leiter der<br />
Rechtsabteilung, feiert sein<br />
30-jähriges Dienstjubiläum<br />
Stolze 30 Jahre sind seit Ulf<br />
Meckes erstem Arbeitstag in der<br />
Rechtsabteilung von <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> im Jahr 1981 vergangen.<br />
Dank seiner umgänglichen Art <strong>und</strong><br />
seiner ausgeprägten Fachkompetenz<br />
entwickelte sich der gelernte Woh -<br />
nungswirt rasch zu einem wichtigen<br />
Ansprechpartner in allen Rechts -<br />
fragen r<strong>und</strong> ums Immobilien eigentum.<br />
Es verw<strong>und</strong>ert daher nicht, dass<br />
Herr Mecke zum 1. Juli 2003 zum<br />
Leiter der renommierten Rechts abteilung<br />
des <strong>Düsseldorf</strong>er Eigen tümer-<br />
Vereins ernannt wurde, der nicht nur<br />
für die sachk<strong>und</strong>ige <strong>und</strong> engagierte<br />
Beratung seiner Mitglieder bekannt<br />
ist, sondern mit seinen wasserdichten<br />
Mietverträgen zudem für ein<br />
Produkt verantwortlich zeichnet, das<br />
weit über die Stadt- <strong>und</strong> Ver einsgrenzen<br />
hinaus große Aner kennung<br />
findet.<br />
Die Zahl 30 spricht für sich: Wer<br />
einem Arbeitgeber in der heutigen Zeit<br />
in einer verantwortungsvollen Position<br />
so lange die Treue hält, der muss über<br />
ein besonderes Maß an Umsicht,<br />
Einsatzbereitschaft, Füh rungskompetenz<br />
<strong>und</strong> Sach kenntnis verfügen.<br />
Abstimmungen zwischen den beteiligten<br />
Ministerien unbeschadet übersteht.<br />
Das hat Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Ist<br />
aber erst einmal das Stadium des<br />
förmlichen Gesetzentwurfs, etwa als<br />
B<strong>und</strong>estagsdrucksache, erreicht, so<br />
sind Änderungsvorschläge der Ver -<br />
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Wohnungswirt Ulf Mecke<br />
Leiter der Rechtsabteilung<br />
<strong>Haus</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>Düsseldorf</strong> gratuliert<br />
Herrn Mecke herzlich zu seinem<br />
30. Dienstjubiläum, bedankt sich für<br />
sein jahrzehntelanges Engagement<br />
für die Sache der Immobilien eigentümer<br />
<strong>und</strong> freut sich auf eine Fort -<br />
setzung der erfolgreichen Zusam -<br />
menarbeit. HuG<br />
bände eher selten von Erfolg gekrönt.<br />
Mit Kritik <strong>und</strong> Verbesse rungsvorschlägen<br />
sollte also nicht gezögert<br />
werden.<br />
RA Frank-Georg Pfeifer, <strong>Düsseldorf</strong><br />
Quelle: Ztg. CuR Heft 2/20<strong>11</strong><br />
MEHR ALS<br />
raum UND gut<br />
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