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allen seinen Mitgliedern und Freund - Montangeschichtlicher Verein

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„Norisches Eisen“ Mitteilungen des Montangeschichtlichen <strong>Verein</strong>es Folge 13 – Dezember 2007 Seite 19<br />

Walter Friedmann / Herbert Preiml<br />

Der Bergmännische Kulturverein<br />

Bad Bleiberg<br />

Im Bestreben die jahrh<strong>und</strong>ertealte Tradition des seit<br />

1333 urk<strong>und</strong>lich nachgewiesenen Blei-Zink-Erzbergbaues<br />

Bleiberg auch in Zukunft zu erhalten, hat sich eine Gruppe<br />

Gleichgesinnter gef<strong>und</strong>en. Sie hielt unter Führung<br />

von Vorstandsdirektor Dr. Adolf Salzmann am 16.6.1988<br />

die Gründungsversammlung ab.<br />

In den <strong>Verein</strong>svorstand wurden damals gewählt:<br />

Obmann: DI E. Eckhart<br />

Obmann-Stellv.: DI H. Petz<br />

Schriftführer: DI W. Friedmann<br />

Schriftführer-Stellv.: H. Holzfeind<br />

Kassier: D. Dobernig<br />

Kassier-Stellv.: G. Zaworka<br />

Schon der <strong>Verein</strong>sname "<strong>Verein</strong> zur Pflege der Bergmannskultur"<br />

nahm Bezug auf die Aufgabe, die in den<br />

Statuten noch genauer ausgeführt sind:<br />

- die Pflege <strong>und</strong> Förderung der Bergmannskultur<br />

- die Errichtung <strong>und</strong> Betreibung eines Bergbaumuseums<br />

- die Förderung der bergmännischen Kulturträger<br />

- die Durchführung von traditionellen <strong>und</strong> historischen<br />

Bergmannsveranstaltungen<br />

- die Veranstaltung von Vorträgen, Ausstellungen <strong>und</strong><br />

Exkursionen, mit denen ein enger Kontakt zwischen der<br />

Montanwissenschaft <strong>und</strong> <strong>allen</strong> Kreisen der Bevölkerung<br />

hergestellt <strong>und</strong> ein grosses Verständnis für bergbaukulturelle<br />

<strong>und</strong> bergbautechnische Belange erreicht werden<br />

soll.<br />

In der Jahreshauptversammlung vom 26.4.2000 wurde<br />

der Name auf "Bergmännischer Kulturverein Bad Bleiberg"<br />

geändert.<br />

Ab Mitte 1989 befasste sich ein Arbeitskreis mit der<br />

Beschilderung historisch wertvoller Gebäude <strong>und</strong> günstig<br />

gelegener Stollen-M<strong>und</strong>löcher. Friedmann fotografierte<br />

Tafeln in mehreren Städten, von denen eine nach<br />

Absprache mit dem B<strong>und</strong>esdenkmalamt ausgewählt<br />

wurde.<br />

Der Arbeitskreis verfasste Kurztexte für folgende Objekte:<br />

Knappenkirche "Maria am Stein", Kirche St. Florian,<br />

Heinrichkirche, Evangelische Kirche, Bartholomäus-<br />

Kapelle, Bergdirektion, Bergamtshaus, Knappenhaus,<br />

Rudolfschacht, Ehemaliges Aufbereitungsgebäude Rudolf,<br />

Antonischacht, Kastl Zubau, Stollenm<strong>und</strong>loch "Jakobi-Anna",<br />

Kaiser Franz Leopold Erbstollen, Friedrichstollen,<br />

Pulverturm, Alte Volksschule Bad Bleiberg, Alte<br />

Volksschule Kreuth, Hüttenschafferhaus, Antoni Grubenhaus,<br />

Heinrichhütte, Heinrich Pochwerk, Baronhaus,<br />

Theresienhof, Ehemaliges Khevenhüller Jagdschloss,<br />

Altes Knappenhaus, Ehemaliges altes Bergrevier-Spital,<br />

Ehemalig Neues Bergrevier-Spital.<br />

Ein Schwerpunkt der <strong>Verein</strong>stätigkeit ist die Durchführung<br />

von Vorträgen, die meistens einen Bezug zum<br />

Bergbau haben. Hofrat Sika begann die Serie im September<br />

1989 mit dem Vortrag "Darstellung der montanhistorischen<br />

Bausubstanz in Böckstein <strong>und</strong> Bad Bleiberg".<br />

Ab Mai 1989 trafen wir uns mehr oder minder<br />

regelmäßig zum Stammtisch im Gasthaus Wirnsperger,<br />

bei dem auch meistens ein Vortrag am Programm stand.<br />

Die Veranstaltungen schlossen mit einem gemütlichen<br />

Beisammensein bei anregenden Gesprächen.<br />

1992 fasste der <strong>Verein</strong> den Entschluss das vergriffene<br />

Buch unseres <strong>Verein</strong>smitgliedes Herbert Stauder "Sagen<br />

r<strong>und</strong> um den Dobratsch" in einer Auflage von 3.000<br />

Stück drucken zu lassen. Inzwischen wurden ca. 2.000<br />

Stück verkauft.<br />

Im Bestreben Finanzmittel für die meist leere <strong>Verein</strong>skasse<br />

aufzutreiben, ließen wir 1.000 Bleiabgüsse eines<br />

Fröger Pferdchens anfertigen, die in Bleiberger Geschäften<br />

zum Verkauf angeboten werden. Das Original wurde<br />

in einem 800 v. Chr. datierten hallstattzeitlichen Gräberfeld<br />

in der Nähe des Faaker Sees gef<strong>und</strong>en.<br />

Nach 660 Jahren urk<strong>und</strong>lich nachgewiesener Bergbautätigkeit<br />

wurde am 1.10.1993 der letzte Hunt Erz aus dem<br />

Antonischacht gefördert. Es galt den Schock der Schließung<br />

zu überwinden <strong>und</strong> Brücken in die Zukunft zu bauen.<br />

Die Aufgabe des <strong>Verein</strong>es die Tradition des Bergbaus<br />

zu bewahren <strong>und</strong> zu pflegen war nun noch wichtiger.<br />

Der <strong>Verein</strong> setzte sich für die Erhaltung <strong>und</strong> Nachnutzung<br />

der Anlagen beim Rudolf- <strong>und</strong> Antonischacht ein.<br />

Unser <strong>Verein</strong>smitglied DI Klaus Jedlicka errichtete ein<br />

Bergbaumuseum im Terra Mystica Gebäude <strong>und</strong> kämpfte<br />

für die Rettung des einzigen R<strong>und</strong>herdofens Europas.<br />

Er diente bis 1993 in Arnoldstein zum Erschmelzen von<br />

metallischem Blei aus Bleiberger Bleikonzentraten <strong>und</strong><br />

Akkumulatorenschrott. Werkmeister Ernst Mußnig, Johann<br />

Tschachler <strong>und</strong> Mitarbeiter aus Bad Bleiberg <strong>und</strong><br />

Arnoldstein wandten hierfür ca. 500 Arbeitsst<strong>und</strong>en auf.<br />

Klaus Jedlicka erlitt bei diesen Montagearbeiten einen<br />

tödlichen Unfall, wodurch seine vorbildliche Arbeit als<br />

unser <strong>Verein</strong>sobmann im Jänner 1997 ein jähes Ende<br />

fand.<br />

Im März 1996 erschien die erste Nummer unseres Mitteilungsblattes<br />

"Glück auf", die an 1.000 Haushalte unseres<br />

Tals verschickt wurde. Es ist vor allem der Initiative<br />

von Romuald Fortin zu danken, dass noch weitere

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