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„Norisches Eisen“ Mitteilungen des Montangeschichtlichen Vereines Folge 13 – Dezember 2007 Seite 6 Abb. 3: Das Verdichten der Luppe (Photo Brigitte Cech) Am nächsten Tag wurde von Hr. Blasius Salzer, einem Schmied aus Friesach, ein ca. 1kg schweres Stück von der Luppe abgetrennt und zu einem Eisenwürfel ausgeschmiedet. Die Schlacke und die Luppe werden am University College London von Aude Mongiatti analysiert. Mein Dank gilt neben unserem „Schmelzmeister“ und meinen Studenten der Familie Polzer aus Knappenberg und Bürgermeister Rudolf Schratter, ohne deren begeisterter Unterstützung der Schmelzversuch nicht zustande gekommen wäre. Abb. 4: Hr. Salzer beim Ausschmieden der Luppe (Photo Brigitte Cech) Abb. 5: Erz, Luppe, Schlacke und Eisen (Photo Brigitte Cech)
„Norisches Eisen“ Mitteilungen des Montangeschichtlichen Vereines Folge 13 – Dezember 2007 Seite 7 Hubert Schenn Lehen – Freischurf - Grubenmaße 1 Bergrechtliche Verhältnisse Die Grundlage des Bergrechts besteht in einer Einschränkung des Grundeigentums, wonach die Lagerstätten gewisser Mineralien und Fossilien der Verfügung des Grundeigentümers entzogen und als herrenlose Sachen preisgegeben sind. Dieses Recht führt den Namen „Bergfreiheit“. Danach war jeder Bürger der Gemeinde zum Bergbau berechtigt. Anfänglich war mit dem Recht, Erz zu gewinnen und dieses auszuschmelzen, nur die Verpflichtung zu Abgaben verbunden (Zehent). Später stellten sich die Notwendigkeit einer besseren gesetzlichen Regelung und die Ernennung von Bergrichtern heraus. Es ist unbekannt, zu welcher Zeit in Hüttenberg der erste Bergrichter angestellt wurde. Aber wegen der Wichtigkeit der Hüttenberger Eisenwurzen ist ohne Zweifel anzunehmen, dass die Bergrichter schon von „Alters her“ für Hüttenberg bestellt waren. Nicht selten waren „Amtleute“ oder hervorragende Persönlichkeiten zu solchen ernannt. Jeder Bergrichter wurde feierlich eingeführt und alle Gewerken mussten ihm den Eid ablegen. Die erste Ernennung eines Bergrichters in Hüttenberg wurde in einer Urkunde von Kaiser Maximilian im Jahre 1494 erwähnt. Seit jeher aber bestanden Zweifel zwischen Land- und Bergrichter wegen ihrer Zuständigkeiten für Angelegenheiten der Bergwerksangehörigen und ihrer Güter. Der Landrichter war der Meinung, wonach alle Untertanen der Landgerichtsbarkeit unterworfen seien. Auf diese Weise hätte der Landrichter sozusagen das Recht, in seinem Bezirk Gericht zu halten. Im Gegensatz dazu aber vertraten die Bergleute den gleichen Standpunkt ihrerseits und verwiesen auf die Bedeutung des Bergbaues für den Landesfürsten und das Volk. Auch betonten sie, dass die Besonderheiten des Bergbaues eine besondere Behandlung und einheitliche Rechtsfälle in Bergrechtssachen erfordern. Und so gelang ihnen tatsächlich, die Unterstützung des Landesfürsten zu erreichen. Nun fielen alle Rechtssachen in Angelegenheit der Bergleute, Bergordnungen und die jeweils gefassten Bescheide in die Zuständigkeit der Berggerichte. 1 Anmerkung: Mit Wirkung von 1.1.1999 trat ein neues Berggesetz, das Mineralrohstoffgesetz (MINROG), in Kraft, das wesentliche Änderungen gegenüber dem Berggesetz 1975 enthält. Der vorliegende Beitrag lässt diese Änderungen aber außer Betracht, da die Bestimmungen für den Eisensteinbergbau Hüttenberg nicht mehr relevant waren. Der Bergrichter (aus dem Schwazer Bergbuch 1556) Die Knappen sollen frei und ohne Hindernis ihrer Arbeit im Bergwerk nachgehen dürfen, auf dem Wege dahin und am Arbeitsplatz nicht verhaftet werden. Dies betraf eine ziemlich breite Personengruppe, nämlich alle sogenannten „Bergwerksverwandten“, das sind all jene, die irgendwie mit dem Bergbau zu tun haben, also nicht nur Hauer und Schmelzer, sondern auch Holzknechte, Kohlbrenner und Fuhrleute. Ein hoher Wert, wenn man bedenkt, dass damals so viele Menschen unfrei waren oder als leibeigene Bauern. Weiters sind eine Unmenge von Vorschriften und Bergrechtsgebräuche bekannt, wie sie bei allen nur möglichen technischen Fällen im damaligen Erzbergbau vorkommen konnten. Eine besonders verantwortliche Aufgabe fiel dem Markscheider zu, welcher die Grube zu vermessen und bei Rechtsstreitigkeiten die entsprechenden Unterlagen dem Bergrichter zur Verfügung zu stellen hatte. Auch die Zeiten des „Feuersetzens“ waren bei Gruben, die miteinander durchschlägig waren und einen gemein-
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