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11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong> GIESSEREI-RUNDSCHAU 57 (2010)<br />

Abb. 1: Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Nodularität für unterschiedliche Wärmebehandlungszustände<br />

und Matrixgefüge nach [5] bis [7].<br />

reits weiter oben erwähnt zeigt sich, dass Anteile von interzellulärem<br />

Lamellengraphit im Sphäroguss die Schallgeschwindigkeit<br />

wesentlich stärker herabsetzen als Vermiculargraphitanteile<br />

[5]. Des Weiteren ist zu sehen, dass im Gusszustand die<br />

Schallgeschwindigkeit durchwegs höher liegt als im wärmebehandelten<br />

Zustand und zwar unabhängig davon, ob ferritisch<br />

oder perlitisch geglüht wurde (Abb. 1). Die Autoren der Untersuchung<br />

merken diesen Unterschied zwar an, doch wird keine<br />

nähere Erläuterung zu diesem Phänomen gegeben.<br />

In [8], das auf der zuvor zitierten Untersuchungsreihe basiert,<br />

wird kurz angemerkt, dass eine nicht näher definierte<br />

Wärmebehandlung die Schallgeschwindigkeit in Sphäroguss<br />

um ca. 200 m s –1 senkt. Aber<br />

auch in dieser Quelle findet<br />

sich keine Erklärung zum Wirkmechanismus.<br />

Versuchdurchführung<br />

Es wurden 2 Probensätze mit 22<br />

bzw. 19 rechteckigen Platten mit<br />

200 x 100 x 50 mm aus überwiegend<br />

perlitischem Gusseisen<br />

mit Kugelgraphit (GJS) hergestellt.<br />

Alle Platten eines Probensatzes<br />

wurden gemeinsam in einem<br />

Formkasten mit 3 bzw. 4<br />

Platten/Speiser in Furansand<br />

abgegossen. Die chemische Zusammensetzung<br />

der beiden Probensätze<br />

ist in Tabelle 1 wiedergegeben.<br />

Jeweils eine Hälfte der<br />

Platten wurde im Gusszustand<br />

belassen bzw. bei 910°C mit anschließender<br />

Luftabkühlung<br />

normalisiert. Zur Verhinderung<br />

von Oberflächeneffekten bei der<br />

Ermittlung der Schallgeschwindigkeit<br />

wurden die Platten beidseitig<br />

je 3 mm abgefräst.<br />

Um weitere Gefügezustände<br />

einzustellen, wurden Platten im<br />

Gusszustand aus dem ersten<br />

Probensatz für weitere Wärmebehandlungen<br />

herangezogen. Zwei Proben wurden für 1,5 h<br />

auf 900°C gebracht und anschließend in einem Vermiculit-Bett<br />

beziehungsweise im Ofen abgekühlt. Eine weitere Probe wurde<br />

bei 750°C für 4 h gehalten und anschließend ebenfalls im<br />

Ofen abgekühlt.<br />

Eine Zusammenfassung der so eingestellten Gefügeparameter<br />

und der an den Platten ermittelten Härtewerte findet sich<br />

in Tabelle 2. Die Gefüge der einzelnen Wärmebehandlungszustände<br />

sind in den Abbn. 2 bis 8 dokumentiert. Abb. 9 zeigt,<br />

dass die unterkritische Glühung nur zu einer teilweisen Auflösung<br />

des Perlits geführt hat, dieser jedoch durch das Halten<br />

bei 750°C eingeformt wurde.<br />

Probensatz<br />

Chemische Zusammensetzung in Gew.-%<br />

C Si Mn P S Cu Sn Mg S c<br />

1. Probensatz (Nr. 1 – 22) 3,65 2,27 0,17 0,024 0,017 0,42 0,029 0,042 1,03<br />

2. Probensatz (Nr. 23 – 41) 3,57 2,20 0,16 0,021 0,0<strong>11</strong> 0,44 0,032 0,037 1,00<br />

Tabelle 1: Chemische<br />

Zusammensetzung der<br />

beiden untersuchten<br />

GJS-Probensätze<br />

Abb. 2: Gefügeausbildung des 1.Probensatzes im Gusszustand (geätzt<br />

mit 2% Nital).<br />

Abb. 3: Gefügeausbildung des 1.Probensatzes normalisiert (900°C,<br />

Luftabkühlung) (geätzt mit 2% Nital).<br />

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