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ÜBERBLICK SONDERBREVETS SONDERBREVETS ... - DiveInside

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Das Online-Magazin vOn Taucher.neT<br />

Ausbildung<br />

Überblick SonderbrevetS<br />

SonderbrevetS –<br />

eine notwendigkeit?<br />

daS beSondere brevet<br />

Ausbildung<br />

Tiefes Tauchen richtig planen<br />

Biologie<br />

Putzerstationen<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

Shark Diver<br />

Medizin<br />

Bisse und Verletzungen<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

WreCk Diver<br />

no. 4711<br />

AOWD<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

Coral Diver<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

rebreaTher<br />

AOWD<br />

no. 1502<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

CloWnfiSh Diver<br />

no. 0815<br />

Ausgabe 11/2010<br />

no. 0815<br />

no. 0000


2<br />

Inhalt<br />

ediTorial<br />

liebe leser 3<br />

TiTelThema<br />

sonderbrevets (1) – ein Überblick 4<br />

sonderbrevets (2) – geldschneiderei oder wichtige Fortbildung? 11<br />

sehr speziell – das besondere brevet 15<br />

reise<br />

manachos land - eine reise durch Curacao 22<br />

hausbesuch – extra divers gran Canaria 29<br />

akTUell<br />

geschenkideen für Weihnachten 32<br />

malen und gewinnen 37<br />

medizin Und biologie<br />

dumm gelaufen – bisse und andere verletzungen 38<br />

Putzerstationen – die „Putz-brigaden“ näher betrachtet 44<br />

aUsbildUng<br />

Tiefes Tauchen richtig planen 49<br />

vorschau / impressum 54<br />

dAs neue diveinside –<br />

noch umfAngreicher,<br />

frischer,<br />

Authentischer!<br />

Unsere Themen der november-aUsgabe:<br />

InsIde<br />

haUsbesUCh<br />

bei gran Canaria denken wohl viele an Party,<br />

bettenburgen und massentourismus. das hat seine<br />

richtigkeit, aber nur ein kleiner Teil der insel ist so.<br />

es gibt auch die andere seite: Wir haben das Cordial<br />

mogán Playa in Puerto de mogán besucht.<br />

seite 29<br />

biologie<br />

der Juckreiz wird immer stärker und steigert sich<br />

bis ins Unerträgliche. Wir würden uns kratzen. doch<br />

als Fisch kann man nichts dagegen tun. bei meeresbewohnern<br />

sind blutsaugende Plagegeister und<br />

ständige Qualen ein tagtäglich erlebter alptraum.<br />

seite 44<br />

medizin<br />

es gibt eine reihe von gefährlichen kreaturen im<br />

meer. einige können den Taucher leicht oder sogar<br />

schwer verletzen. dies hängt prinzipiell von der verletzungsart<br />

ab, der individuellen reaktion des opfers<br />

und ob dabei gifte injiziert wurden.<br />

seite 38


3<br />

Editorial<br />

edItorIal<br />

liebe leser!<br />

Monsterhai. Killerhai. „Die Bestie mit den rasiermesserscharfen Zähnen“. So und ähnlich geistert es<br />

durch den Blätterwald der Boulevardpresse, nachdem in Sharm el Sheikh mehrere Schnorchler durch<br />

Haie angegriffen wurden und am vergangenen Sonntag eine Frau ums Leben kam. Das Opfer hat<br />

nichts falsch gemacht, die Haie nicht gefüttert, nicht gereizt – wahrscheinlich wusste die Frau nicht<br />

einmal, dass sich Haie dort aufhalten. Es war ein Unglück: Zur falschen Zeit am falschen Ort.<br />

Erich Ritter, einer der weltweit führenden Haiexperten, hat sich die Bilder der Opfer bereits angeschaut.<br />

Laut seiner Meinung waren es ausschließlich Weißspitzen-Hochseehaie, keine Makohaie,<br />

wie in vielen Berichten verlautet wurde. In einem Fall kam es nur zu einem Einzelbiss, die anderen<br />

Opfer zeigten mehrere Bisswunden, die laut Ritter klare Zeichen sogenannter „Konkurrenz- und<br />

Stressbisse“ zeigen – ein klares Indiz dafür, dass gleichzeitig Futter mit im Wasser war. Und so sollte<br />

man die Schuldigen, sofern man diese so benennen kann, auch nicht bei den Haien oder bei den<br />

Opfern suchen, sondern bei jenen, die immer noch nicht verstanden haben, dass „Futter im Wasser“<br />

der Punkt ist, der die Gefährdung des Menschen am stärksten erhöht.<br />

Gemeinsam mit Erich Ritter und dem Shark Research Institute wird <strong>DiveInside</strong> den Fall im Auge<br />

behalten und die Ergebnisse der Untersuchungen veröffentlichen: Vielleicht nicht als allererstes<br />

Medium, aber sicher als eines der am wenigsten aufgeregten: Sachlich, distanziert und fundiert.<br />

Viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe wünscht<br />

Eure Redaktion!


4<br />

Titelthema<br />

AOWD<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

nighT Diver<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

Cavern Diver<br />

no. 0815<br />

no. 4711<br />

AOWD<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

DeCo Diver<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

reSCUe Diver<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

rebreaTher<br />

no. 007<br />

no. 4711<br />

no. 0000<br />

AOWD<br />

UniqUe SPeCialiTY<br />

WreCk Diver<br />

es gibt eine fast nicht zu überschauende<br />

anzahl an tauchorganisationen,<br />

die wiederum eine große Zahl an sonderbrevets<br />

anbieten, da fällt ein<br />

Überblick, was eigentlich alles angeboten<br />

wird, erst einmal schwer. Bei<br />

genauerem Hinsehen stellt man aber<br />

schnell fest, dass die namen der<br />

Kurse zwar oft voneinander abweichen,<br />

die Inhalte aber häufig fast<br />

identisch sind.<br />

diveInside bringt licht ins dunkel.<br />

no. 1502<br />

Sonderbrevets<br />

ein Überblick<br />

Bericht von Andreas Nowotny


5<br />

Titelthema<br />

tauchen vom land aus oder mit einem Boot zum<br />

tauchplatz fahren und von dort aus abtauchen sind<br />

zwei Paar schuhe. das Bootstauchen speciality bereitet<br />

taucher auf die besonderen anforderungen vor.<br />

Natürlich unterscheiden sich die Inhalte der<br />

Sonderbrevetkurse je nach Ausbildungsorganisation<br />

und deren Schwerpunkte im<br />

Detail, wenn man aber einen generellen<br />

Überblick hat, fällt es leichter, sich einen Kurs<br />

herauszusuchen und dann zu prüfen, bei<br />

welcher Organisation einem der Kurs am<br />

meisten bringen würde.<br />

Alphabetisch geordnet findet ihr hier eine<br />

Auflistung der häufigsten Sonderbrevets,<br />

und in der Übersichtstabelle könnt ihr sehen,<br />

welche Organisationen diese anbieten und<br />

wie sie dort jeweils heißen.<br />

Ausrüstungsspezialist<br />

Dieser Kurs bietet eine vertiefte Einweisung<br />

in das Thema Tauchausrüstung, ihre Verwendung<br />

und Funktionen. In dem Kurs lernt man<br />

Wichtiges zur Pflege, Wartung und sicheren<br />

Aufbewahrung des Equipments und auch, was<br />

man selber daran machen kann und was man<br />

lieber dem Fachmann überlassen sollte.<br />

Inhalt des Kurses können auch die verschiedenen<br />

Konfigurationsmöglichkeiten sein,<br />

damit die Ausrüstung optimal zum Taucher,<br />

aber auch zu dem angestrebten Tauchgang<br />

passt. Zusätzlich gibt es Tipps zur Auswahl<br />

beim Kauf und dazu, worauf man bei Leihausrüstung<br />

achten sollte.<br />

Bergseetauchen<br />

Bergseen locken Taucher häufig mit sehr<br />

guter Sicht in einer grandiosen Umgebung.<br />

Allerdings unterscheidet sich das Tauchen<br />

in höheren Lagen in einigen Punkten von<br />

einem Tauchgang auf Meereshöhe.<br />

In diesem Kurs lernt man, was es mit der<br />

veränderten Stickstoffbelastung in Bergseen<br />

auf sich hat, wie man den Tauchgang sicher<br />

mit Tabelle oder Computer plant, organisiert<br />

und durchführt. Kern ist eine Vermeidung<br />

des durch die Höhe gesteigerten Risikos.<br />

Bootstauchen<br />

Es macht einen großen Unterschied, ob man<br />

vom Land aus ins Wasser gelangt oder mit<br />

einem Boot zum Tauchplatz fährt und von<br />

dort aus abtaucht. Aber auch Boot ist nicht<br />

gleich Boot, und es gibt gravierende Unterschiede,<br />

ob man beispielsweise aus einem<br />

RIB/Zodiac oder einem größeren Schiff startet<br />

und wie man wieder in das Gefährt hinein<br />

gelangt.<br />

In dem Kurs wird vermittelt, wie sich diese<br />

Unterschiede konkret auswirken und wie man<br />

sicher ein- und aussteigt. Man lernt auch, was<br />

beim Verstauen der Ausrüstung in den verschiedenen<br />

Bootstypen zu beachten ist und<br />

mit welchen Sicherheitseinrichtungen man<br />

sich an Bord vertraut machen sollte.<br />

Computertaucher<br />

Computer sind aus dem modernen Taucherleben<br />

nicht mehr wegzudenken und auf<br />

vielen Basen inzwischen sogar Pflicht. Dieser<br />

Kurs wendet sich einerseits an die Taucher,<br />

die in ihrer Ausbildung nicht gelernt haben,<br />

wie man mit einem modernen Tauchcomputer<br />

umgeht, aber auch an die, die tiefer in<br />

die Thematik einsteigen wollen.<br />

Zu den Lehrinhalten gehört der Vergleich<br />

zwischen Tabellen und Computern, die verschiedenen<br />

Computerarten, wie man Computer<br />

richtig auf das eigene Tauchverhalten<br />

einstellt und sicher mit ihnen Tauchgänge<br />

plant. Hierzu gehört auch, welche Informationen<br />

wie auf dem Display zu lesen und zu<br />

interpretieren sind, sowie der Abruf, bzw. der<br />

Download des Logbuchspeichers.<br />

Auch Entscheidungskriterien beim Kauf eines<br />

Tauchcomputers sowie Hinweise zur Verwendung<br />

von Leihcomputern werden in<br />

diesem Kurs häufig besprochen.<br />

Eistauchen<br />

Wassertemperaturen nahe dem Gefrierpunkt,<br />

meist glasklare Sicht und über einem<br />

eine Eisdecke, die ein direktes Aufsteigen<br />

verhindert. Eistauchen ist faszinierend,<br />

aber Tauchen unter erschwerten Bedingungen.<br />

Wer hier nicht weiß, was er tut,<br />

spielt mit seinem Leben.<br />

Aus diesem Grund vermittelt der Kurs alle<br />

theoretischen und praktischen Fähigkeiten,<br />

um Eistauchgänge sauber zu planen und<br />

sicher durchzuführen. Hierzu zählt die Sensibilisierung<br />

für die vielen Risiken, die das<br />

Eistauchen beinhaltet, sowohl in Bezug<br />

auf die Ausrüstung und die Fähigkeiten,<br />

aber auch die Psyche des Tauchers.<br />

Es wird erläutert, wie man den Tauchplatz<br />

auswählt und mit welchen Maßnahmen<br />

das Einstiegsloch vorbereitet, gesichert<br />

und anschließend sicher zurückgelassen<br />

wird. Die Teilnehmer lernen die Anforderungen<br />

an die speziellen Ausrüstungsgegenstände<br />

und ihre Handhabung, speziell<br />

den Umgang mit Sicherheitsleinen – Leinenführung,<br />

Verständigung über Signale<br />

mit der Leine und Sicherheitstechniken.<br />

Zusätzlich werden die Auswirkungen der<br />

Kälte, nicht nur im Wasser sondern auch<br />

an Land, der Umgang mit Problemen und<br />

spezielle Notfallverfahren erläutert und in<br />

der Praxis erprobt.<br />

Bild von Herbert Gfrörer


6<br />

Titelthema<br />

Gruppenführung<br />

Gruppenführung beim Tauchen hört sich<br />

nach Diveguide an, nach dem Führen unerfahrener<br />

Tauchfrischlinge. Aber auch wenn<br />

man mit ein paar Freunden im heimischen<br />

Baggersee taucht, wird einer häufig die Gruppenführung<br />

übernehmen.<br />

Dieser Kurs, der Voraussetzung für CMAS**<br />

ist, vermittelt die theoretischen und praktischen<br />

Grundlagen, um diese Aufgabe übernehmen<br />

zu können. Die Teilnehmer lernen,<br />

wie man innerhalb einer Gruppe kommuniziert,<br />

wie man ein Briefing und eine Nachbesprechung<br />

abhält, wie man über und unter<br />

Wasser auf die Bedürfnisse und Wünsche<br />

der Gruppenmitglieder eingeht und was<br />

beim Führen während des Tauchgangs wichtig<br />

ist. Hierzu zählt speziell, wie man die<br />

Gruppe im Auge und beieinander hält und<br />

Probleme erkennt und schnell löst. Die theoretischen<br />

Kenntnisse werden bei den Tauchgängen<br />

dann in der Praxis erprobt, um später<br />

mit einem sicheren Gefühl eigene Gruppen<br />

leiten zu können.<br />

Höhlentauchen (Cavern)<br />

Damit die Interessenten diesen Kurs nicht<br />

mit einer vollen Höhlentauchausbildung<br />

verwechseln, trägt dieses Sonderbrevet häufig<br />

den Namen „Cavern“. Dies soll zeigen,<br />

dass man sich lediglich in „offenen Höhlen“<br />

bewegt, also dort, wo noch das Tageslicht<br />

hineinleuchtet.<br />

Auch so ist das Eindringen in Höhlen eine<br />

ganz besondere Taucherfahrung, die viele<br />

Taucher begeistert. Da es sich hier um ein<br />

sogenanntes „Overhead Environment“ handelt,<br />

also der direkte Weg nach oben an die<br />

Oberfläche versperrt ist, gelten besondere<br />

Regeln und Maßnahmen, um den Tauchgang<br />

sicher zu planen und auszuführen. Dies ist<br />

Bestandteil dieses Kurses. Die Schüler lernen,<br />

was es bei der Planung und Organisation<br />

eines Höhlentauchgangs zu beachten gibt,<br />

welche potenziellen Gefahren, beispielsweise<br />

durch Sedimentverwirbelung, es gibt und<br />

wie man tauchen muss, um diese Gefahren<br />

zu minimieren. Es wird auf die zusätzliche<br />

das eindringen in Höhlen ist eine ganz besondere<br />

taucherfahrung, die viele taucher begeistert. eine<br />

extra ausbildung ist hier zwingend notwendig!<br />

Ausrüstung, etwa eine Führungsleine und<br />

wie man sie bedient, eingegangen sowie<br />

darauf, wie man Probleme bei einem Höhlentauchgang<br />

löst. In den zum Kurs gehörenden<br />

Tauchgängen werden diese theoretischen<br />

Kenntnisse in der Praxis erprobt und<br />

hier speziell die Kontrolle der Tarierung, das<br />

Luftmanagement und der Umgang mit einer<br />

Führungsleine geübt.<br />

Nachttauchen<br />

Auch wenn einige Organisationen Nachttauchen<br />

und Tauchen bei verminderter<br />

Sicht in einem Kurs zusammenfassen, ist<br />

Nachttauchen doch etwas ganz spezielles<br />

und kann durchaus auch bei fantastischer<br />

Sicht stattfinden. Speziell im Meer bieten<br />

Nachttauchgänge einen Einblick in die<br />

Unterwasserwelt, der einem tagsüber verwehrt<br />

bleibt.<br />

Der Kurs dient dazu, den Taucher mit den<br />

Besonderheiten des Nachttauchens vertraut<br />

zu machen und ihn auch auf die potenziellen<br />

Gefahren hinzuweisen. Der Schüler lernt,<br />

was es im Vorfeld zu beachten gilt, um einen<br />

sicheren Tauchgang zu planen, was für<br />

Ansprüche an die (Zusatz-)Ausrüstung<br />

gestellt werden und wie man gefahrlos ins<br />

Wasser ein- und wieder heraussteigt. Für<br />

den eigentlichen Tauchgang lernen die<br />

zukünftigen Nachttaucher, wie man in der<br />

Dunkelheit kommuniziert, sich orientiert<br />

und navigiert. Ein wichtiger Bestandteil dieses<br />

Kurses ist auch eine Einführung in die<br />

Interaktion mit der nächtlichen Unterwasserwelt.<br />

Welche Tiere sind nachtaktiv, wie<br />

erkennt man schlafende Fische und vermeidet,<br />

die Lebewesen durch seine Anwesenheit<br />

zu stören – dies sind Themen, mit denen sich<br />

dieser Kurs auseinandersetzt.<br />

Nitrox<br />

Vor nicht allzu vielen Jahren noch unbekannt,<br />

zwischenzeitlich von allen Organisationen<br />

Bild von Ralph Wilhelm


7<br />

Titelthema<br />

tauchen mit scooter. Klingt einfach, doch für entspannte<br />

tauchgänge mit den Unterwasservehikeln<br />

sollte man sich eine fachkundige einführung gönnen<br />

oder einen Kurs machen.<br />

gehypt, ist Nitrox aus dem modernen Tauchen<br />

nicht mehr wegzudenken. Dies auch,<br />

weil es sowohl dem Taucher in Form von<br />

erhöhter Sicherheit oder längerer Nullzeit<br />

als auch vielen Tauchbasen durch eine automatische<br />

Tiefenbeschränkung Vorteile bietet.<br />

Auch wenn das Tauchen mit Nitrox sich praktisch<br />

nicht von einem Tauchgang mit Luft<br />

unterscheidet, gibt es einiges zu beachten,<br />

was in diesem Kurs vermittelt wird. Die Schüler<br />

lernen, bei welchen Tauchgängen Nitrox<br />

sinnvoll ist, was die verschiedenen Abkürzungen<br />

wie MOD oder EAD bedeuten und<br />

wie man sie berechnen kann. Es gibt eine<br />

Einweisung in die Planung eines Nitrox-<br />

Tauchgangs, nach Tabelle und/oder mit dem<br />

Computer, was es bei der Wahl der Ausrüstung<br />

zu beachten gibt und wie man die<br />

Tauchgänge sicher durchführt. In der Regel<br />

bilden die Organisationen für den Gebrauch<br />

von Mischungen mit einem Sauerstoffgehalt<br />

von bis zu 40 Prozent aus.<br />

Orientierung / Navigation<br />

Wer unter Wasser nicht nur Guides hinterher-,<br />

sondern eigenständig tauchen will, kommt an<br />

diesem Sonderbrevet praktisch nicht vorbei.<br />

Wer sich im Wasser gut orientieren kann, hat<br />

mehr vom Tauchgang und taucht sicherer.<br />

In diesem Kurs werden die Fertigkeiten vermittelt,<br />

die man benötigt, um sich unter<br />

Wasser zurechtzufinden, wie der Aufbau und<br />

Umgang mit Kompassen. Die Schüler lernen,<br />

Distanzen zu ermitteln und einen vorgegebenen<br />

Kurs abzutauchen. Auch die natürliche<br />

Navigation an der Unterwasserumgebung<br />

ist Bestandteil des Unterrichts.<br />

Scooter<br />

Die meisten Taucher schätzen Ruhe und ein<br />

entspanntes Dahingleiten, aber manche möchten<br />

gerne schneller durch die Unterwasserwelt<br />

gezogen werden.<br />

Für diese Taucher ist das Sonderbrevet Scooter<br />

gedacht, in denen die verschiedenen Scootertypen<br />

und ihre Verwendungsmöglichkeiten<br />

und -zwecke erläutert werden, sowie die Anforderungen<br />

an eine geeignete Tauchausrüstung.<br />

Die Schüler lernen, mit Scootern abzutauchen<br />

und aufzusteigen und wie man mit den DPVs<br />

(Diver Propulsion Vehicle) so fährt, dass man<br />

sich, andere Taucher und besonders die fragile<br />

Unterwasserwelt nicht gefährdet.<br />

Zusätzlich gibt es eine Einführung in die Pflege<br />

und Wartung von Scootern.<br />

Strömungstauchen<br />

In vielen herausragenden Tauchgebieten in<br />

aller Welt herrscht starke Strömung. Sie ist<br />

mitverantwortlich für das reichhaltige Leben<br />

dort, schwemmt sie doch reichliche Nährstoffe<br />

zu diesen Plätzen. Wer vorher nur in<br />

ruhigen Süßwasserseen getaucht ist, wird<br />

überrascht sein, welche Herausforderungen<br />

Strömungen, aber auch Wellengang in diesen<br />

Gebieten an Taucher stellen.<br />

Dieser Kurs lehrt, wie man einen Strömungstauchgang<br />

plant, welche Techniken man<br />

dabei anwenden kann, welche Gefahren es<br />

gibt und wie man sie vermeidet.<br />

Suchen und Bergen<br />

Gegenstände gehen gerne mal im Wasser<br />

verloren, und auch viele Taucher spendeten<br />

Neptun schon das ein oder andere Ausrüstungsteil.<br />

Ob eine Maske oder Flosse über<br />

Bord ging oder sich eine Lampe beim Tauchgang<br />

löste – suchen ohne System ist selten<br />

erfolgreich.<br />

Das Sonderbrevet „Suchen und Bergen“ vermittelt<br />

die theoretischen Kenntnisse und<br />

praktischen Fähigkeiten, um verlorene<br />

Objekte im Wasser zu finden und anschließend<br />

mit Hilfe von Hebesäcken an die Oberfläche<br />

zu verbringen.<br />

Tarierungsspezialist<br />

Tarierung ist der Dreh- und Angelpunkt beim<br />

Tauchen, denn ohne die richtige Tarierung<br />

macht Tauchen nicht nur deutlich weniger<br />

Spaß, sondern ist auch wesentlich gefährlicher<br />

für den Taucher selbst, aber auch für<br />

die fragile Unterwasserwelt.<br />

In dem Kurs wird auf die in der Grundausbildung<br />

erlernten Fähigkeiten aufgesetzt,<br />

und diese werden ausgebaut. Dazu gehören<br />

die richtige Bebleiung inklusive Positionierung<br />

und Verteilung des Bleis, Konzentrations-<br />

und Atemtechniken und die ständige<br />

Kontrolle der eigenen Körperhaltung und<br />

Tarierung. In den praktischen Übungen wird<br />

versucht, eine möglichst ideale Tarierung zu<br />

erreichen, d.h. ein neutrales Schweben mit<br />

möglichst geringer Anstrengung.<br />

Tauchsicherheit & Rettung<br />

Tauchen ist ein potenziell gefährlicher Sport,<br />

der aber mit guter Planung und umsichtigem<br />

Verhalten sicher durchgeführt werden kann.<br />

Dennoch können Probleme immer wieder<br />

einmal auftreten.<br />

Dieser Kurs beinhaltet zwei Bereiche: Zum<br />

einen ist das die Unfallvermeidung, also welche<br />

Probleme überhaupt auftreten können<br />

und wie man durch entsprechende Planung<br />

und während des Tauchens die Risiken minimiert<br />

und somit die Probleme im Vorfeld<br />

verhindert.<br />

Der andere Teil des Kurses beschäftigt sich<br />

mit den Maßnahmen, die im Falle eines<br />

Unfalls ergriffen werden müssen. Das beginnt<br />

beim Erkennen und den ersten Reaktionen<br />

unter Wasser, um sie möglichst schnell lösen<br />

zu können, über die Bergung eines verunglückten<br />

Tauchers bis hin zur Einleitung der<br />

Rettungskette und der ersten Hilfe.<br />

Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis<br />

werden hier die Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

vermittelt, die ein Taucher braucht, um im<br />

Notfall besonnen und umsichtig richtig<br />

reagieren zu können.<br />

Tieftauchen<br />

Viele Tauchziele liegen unterhalb der OWD-<br />

Bild von Achim Schlöffel


8<br />

Titelthema<br />

saubere tarierung und trim sind der dreh- und angelpunkt<br />

beim tauchen. auch taucher mit erfahrung<br />

sollten sich der Perfektion ihrer tarier-Fähigkeiten<br />

nicht verschließen.<br />

Grenze von 18 Metern, egal ob es sich dabei<br />

um Wracks oder besondere Fels- oder Korallenformationen<br />

handelt.<br />

Dieses Sonderbrevet führt daher Taucher<br />

in die Welt tieferer Tauchgänge ein. Er lehrt<br />

die Tauchschüler, was bei tieferen Tauchgängen<br />

zu beachten ist – in den Bereichen<br />

Tauchgangsplanung und -durchführung,<br />

Luftmanagement, richtiges Absteigen und<br />

sicheres Austauchen. Es wird darauf eingegangen,<br />

welche Anforderungen an die<br />

Ausrüstungen gestellt werden und wie<br />

man mit den speziellen Herausforderungen<br />

des Tieftauchens, wie etwa einer Stickstoffnarkose,<br />

umgeht und wie man ihre Auswirkungen<br />

verringern kann.<br />

Trockentauchen<br />

Der Umstieg vom Nass- zum Trockentaucher<br />

ist ungefähr so wie der Wechsel vom<br />

Automatikwagen zum Schaltgetriebe. Die<br />

Rahmenbedingungen sind die gleichen,<br />

aber es gibt einiges zu beachten, man muss<br />

mehr händisch tun und das Gefühl ist<br />

anders. Dazu kommt noch, dass es verschiedene<br />

Trockentauchanzugsvarianten<br />

gibt, was wiederum Auswirkungen auf die<br />

Handhabung hat.<br />

Der Kurs startet mit einer Erläuterung der<br />

Trockentauchanzugtypen, ihren Unterschieden<br />

und Gemeinsamkeiten, welche<br />

Unterzieher in Frage kommen und was<br />

man sonst benötigt, um den für einen<br />

selbst am besten passenden Trockentauchanzug<br />

auswählen zu können.<br />

In der Praxis steht der sichere Umgang mit<br />

dem Trockentauchanzug im Zentrum des<br />

Kurses. Neben dem Einstieg und den verschiedenen<br />

Sicherheits-Checks wird besonderer<br />

Wert auf die Tarierung mit dem Trockentauchanzug<br />

gelegt. Dazu gehören die<br />

Techniken zum Abtauchen, Schweben und<br />

Auftauchen. Der zweite Fokuspunkt sind<br />

die Notfalltechniken, beispielsweise bei<br />

zu viel Luft in den Füßen oder einem klemmenden<br />

Inflator- oder Auslassventil.<br />

UW-Fotografie<br />

War UW-Fotografie noch vor wenigen Jahren<br />

mit relativ hohen Kosten und einer<br />

geringen Auswahl an erschwinglichen<br />

Kameramodellen verbunden, ermöglichte<br />

der Siegeszug der Digitalkamera auch vielen<br />

Tauchern, eine Kamera bei den Tauchgängen<br />

mitzunehmen.<br />

Aber das Fotografieren unter Wasser unterscheidet<br />

sich von dem an Land, und dieser<br />

Kurs vermittelt die Grundlagen, um auch im<br />

Wasser ein gutes Bild zu schießen. Dazu<br />

gehört ein Überblick über die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten und Typen von Unterwasserkameras,<br />

Auswahl der Motive, Beleuchtung<br />

und natürlich auch die Nachbereitung<br />

WeItere sonderBrevets<br />

Neben den hier aufgeführten Kursen bieten alle Organisationen<br />

noch viele weitere, teils sehr spezielle und<br />

auch nur auf den jeweiligen Tauchplatz zugeschnittene<br />

Sonderbrevets an.<br />

Hier ein kleiner Ausschnitt aus Sonderbrevets, von<br />

denen man vielleicht schon einmal gehört hat:<br />

Apnoe<br />

AWARE Fischbestimmung<br />

AWARE Schutz der Korallenriffe<br />

Denkmalgerechtes Tauchen<br />

Emergency First Response<br />

Felsen, Schluchten und Riffe<br />

Gewässeruntersuchung<br />

Medizin Praxis<br />

Meeresbiologie<br />

National Geographic Diver<br />

Oxygen Provider<br />

Ozeanologie<br />

Rescue Diver<br />

Süßwasserbiologie<br />

Unterwasser-Naturalist<br />

UW-Archäologie<br />

Bild von Achim Schlöffel


9<br />

Titelthema<br />

der Bilder. Teil der theoretischen Ausbildung<br />

ist es aber auch, ein Verständnis dafür zu<br />

bekommen, wie eine Fotoausrüstung auch<br />

einen negativen Einfluss auf das eigene<br />

Tauchverhalten und die Unterwasserwelt<br />

haben kann. Die Schüler erfahren, wie sie<br />

sich als verantwortungsvolle Unterwasserfotografen<br />

verhalten müssen, um der Natur<br />

nicht zu schaden.<br />

Bei den praktischen Lektionen wird daher<br />

auch auf Tarierungstechniken beim Fotografieren<br />

geachtet.<br />

UW-Video<br />

Mehr noch als UW-Fotografie war vor wenigen<br />

Jahren die UW-Videoaufnahme für die<br />

meisten Taucher ein unerreichbarer Traum.<br />

Heute können schon praktisch alle UW-<br />

Fotokameras kurze Videos aufnehmen, und<br />

sogar HD-fähige Camcorder samt UW-<br />

Gehäuse sind heutzutage erschwinglich<br />

geworden.<br />

Der UW-Videokurs bietet nicht nur einen<br />

Einblick in die theoretischen und praktischen<br />

Aspekte des Drehens von Unterwasserma-<br />

terial, sondern auch, wie man sich entweder<br />

schon im Vorfeld oder später mit dem vorhandenen<br />

Material eine Story überlegt, die<br />

der Film erzählen soll. Daher ist auch die<br />

Nachbereitung in einem digitalen Schnittstudio<br />

Teil des Kurses.<br />

Vollgesichtsmaske<br />

Das Sonderbrevet „Tauchen mit Vollgesichtsmaske“<br />

ist im wahrsten Wortsinn ein „Specialty“,<br />

denn wie beim Scooter-Kurs, so ist<br />

auch hier das Zielpublikum eher klein. Für<br />

diejenigen, die aber schon immer mit einer<br />

Vollgesichtsmaske tauchen wollten, bietet<br />

der Kurs eine vollständige Einführung in das<br />

Thema. Inhalte sind die Vorteile und Einsatzzwecke<br />

einer Vollgesichtsmaske, Verschiedene<br />

Modelle und persönliche Auswahlkriterien<br />

sowie die Pflege und Wartung.<br />

Im praktischen Teil wird der Umgang mit<br />

der Vollgesichtsmaske erprobt, insbesondere<br />

die Handhabung in Notfällen.<br />

Wracktauchen<br />

Wracktauchen ist eine der spektakulärsten<br />

Herausforderungen, die einem das Tauchen<br />

bieten kann. Für viele Taucher ist das Ertauchen<br />

eines untergegangenen Zeugnisses<br />

der Vergangenheit ein fast mystisches Erlebnis,<br />

während bei anderen eher die Tier- und<br />

Pflanzenwelt auf diesen künstlichen Riffen<br />

im Vordergrund stehen.<br />

So oder so ist auch dies wieder eine Tauchart<br />

mit spezifischen Problemen und vor allem<br />

auch Gefahren. Im Kurs werden Techniken<br />

gezeigt, um das Risiko zu minimieren und<br />

die Ausrüstung wird erläutert, die für so ein<br />

Unterfangen notwendig ist. Aber auch wie<br />

man mittels Recherche mehr über ein Wrack<br />

erfährt, ist Teil der Ausbildung.<br />

Im praktischen Teil werden die in der Theorie<br />

erlernten Techniken dann bei mehreren<br />

Wracktauchgängen geprobt und umgesetzt.<br />

Dabei handelt es sich bei diesem Sonderbrevet<br />

entweder um Wracktauchen, ohne in<br />

das Wrack selbst hineinzutauchen oder nur<br />

eingeschränkt einzudringen. Dies bedeutet,<br />

dass man nur innerhalb des Lichtkegels der<br />

Öffnung taucht, durch die man ins Wrack<br />

kam. Tieferes Eindringen, z.B. in Nebenräume,<br />

ist nicht Bestandteil des Kurses. an<br />

Wracktauchen ist eine faszinierende spielart des<br />

Tauchens. Die spezifischen Probleme und vor allem<br />

auch Gefahren werden im Wracktauch-speciality<br />

behandelt.<br />

Bild von Michael Böhm


10<br />

Titelthema<br />

Übersicht der sonderbrevets der einzelnen verbände<br />

Specialities Barakuda IDEA PADI SDI SSI VDST<br />

Ausrüstungsspezialist Ausrüstungs Specialist Ausrüstungsspezialist Equipment Specialist Equipment Techniques<br />

Bergseetauchen Bergseetauchen Bergseetauchen Tauchen in größerer Höhe Altitude Diver (Bergsee) Altitude Diving<br />

Bootstauchen Bootstauchen Bootstauchen Boat Diving<br />

Computertaucher Computertauchen Computer Diver<br />

Eistauchen Eistauchen Eistauchen Eistauchen Ice Diver Ice Diving & Cavern Diving<br />

Gruppenführung Gruppenführung Gruppenführung<br />

Höhlentauchen (Cavern) Meereshöhlen Höhlentauchen Ice Diving & Cavern Diving Sporttauchen in<br />

Meeresgrotten<br />

Nachttauchen Nachttauchen Nachttauchen – Tauchen bei<br />

eingeschränkter Sicht<br />

Nachttauchen Night- Limited Visibility Diver<br />

(Nachttauchen)<br />

Night & Limited Visibility<br />

Diving<br />

Nachttauchen<br />

Nitrox Nitrox Nitrox (EAN) Tauchen mit Enriched Air (NIT-<br />

ROX)<br />

Computer Nitrox Diver Enriched Air Nitrox DTSA Nitrox*<br />

Orientierung / Navigation Orientierung U/W Navigation Unterwasser-Navigation Underwater Navigation Navigation Orientierung beim Tauchen<br />

Scooter U/W Scooter Unterwasser-Scooter Diver Propulsion Vehicle (Scooter)<br />

Strömungstauchen Strömungstauchen Strömungstauchen Strömungstauchen Drift Diver Waves, Tides & Currents Strömungstauchen<br />

Suchen und Bergen Suchen und Bergen Suchen und Bergen,<br />

Advanced Suchen und Bergen<br />

Suchen und Bergen Search/Recovery Diver Search & Recovery<br />

Tarierungsspezialist Buoyancy Spezialist Tarierung in Perfektion Advanced Buoyancy Perfect Buoyancy<br />

Tauchsicherheit & Rettung Tauchsicherheit & Rettung Rescue Diver Emergency First Response Diver Stress & Rescue Tauchsicherheit & Rettung<br />

Tieftauchen Tieftauchen Tieftauchen Tieftauchen Deep Diver Deep Diving<br />

Trockentauchen Trockentauchen Trockentauchen Trockentauchen Dry Suit Diver (Trockentauchen)<br />

Dry Suit Diving Trockentauchen<br />

UW-Fotografie Unterwasserfotografie Digitale Unterwasserfotografie<br />

Underwater Photography Digital Unterwater<br />

Photography<br />

Einstieg in die<br />

UW-Fotografie, Foto 1-3<br />

UW-Video Unterwasservideografie Unterwasservideografie Underwater Video Videokurs 1 -3<br />

Vollgesichtsmaske Vollgesichtsmaske<br />

(Full-Face-Mask)<br />

Full Face Mask Diver<br />

Wracktauchen Wracktauchen Wracktauchen Wracktauchen Wreck Diver Wreck Diving Wracktauchen


11<br />

Titelthema<br />

sonderbrevets gibt es heute wie<br />

sand am Meer, Meinungen zu ihnen<br />

aber – so scheint es – nur zwei: Für<br />

die einen bieten sie eine tolle Möglichkeit,<br />

sich taucherisch gezielt<br />

weiterzuentwickeln, für die anderen<br />

sind sie nichts anderes als Geldschneiderei.<br />

diveInside-redakteur<br />

andreas nowotny plädiert für eine<br />

etwas differenziertere Betrachtungsweise.<br />

Muss das sein?<br />

sonderbrevets – geldschneiderei oder wichtige fortbildung?<br />

Bericht von Andreas Nowotny


12<br />

Titelthema<br />

Erster Abend auf dem Safariboot mit dem<br />

Ziel Elphinstone, Einchecken beim Diveguide<br />

ist angesagt. Brav stehen die Taucher hintereinander<br />

an, um jeweils dem Vordermann<br />

über die Schulter zu sehen. Vor mir steht<br />

Tim, ein knapp 30-jähriger Mann, der sichtlich<br />

stolz seine in einem Kreditkartenhalter<br />

steckenden Brevets vorzeigt: CMAS*, Navigation<br />

& Orientierung, Nachttauchen, Gruppenführung,<br />

Suchen & Bergen, Nitrox und<br />

CMAS**. Genauso stolz zeigt er sein Logbuch:<br />

65 Tauchgänge seit dem Beginn seiner Ausbildung<br />

vor knapp einem Jahr, er gehe fast<br />

jedes Wochenende in den örtlichen Baggersee.<br />

„Und macht dort ein Specialty, da lacht<br />

der Tauchlehrer“, rutscht es einer zierlichen<br />

Brünetten hinter mir heraus. Wie sich später<br />

rausstellt, ist sie das Gegenstück zu Tim. Sie<br />

legt nur zwei Brevets hin, hat dafür fast tausend<br />

Tauchgänge pro Brevet auf dem Buckel.<br />

„Ich machte irgendwann den Zweistern um<br />

einfach meine Ruhe zu haben und auch mal<br />

tiefer zu tauchen“, meint Martina. „Meine<br />

jahrelange Erfahrung zählte halt weniger als<br />

so ein Stück Plastik. Ehrlich, diese ganzen<br />

Kärtchen sind doch einfach Abzocke, tauchen<br />

lernt man nur durchs Tauchen!“<br />

Abzocke oder sinnvolle Weiterbildung – das<br />

Thema Sonderbrevets wird immer wieder<br />

und kontrovers diskutiert. Für die einen ein<br />

Sinnbild für alles, was im modernen<br />

Tauchsport falsch läuft, für andere die ideale<br />

Möglichkeit, sich genau in den Bereichen<br />

taucherisch zu entwickeln, die einen beson-<br />

ders interessieren. In kleinen Häppchen,<br />

genau das Richtige für ein Wochenende.<br />

baUsTeine einer modUlaren<br />

aUsbildUng<br />

In einem modularen System, wie bei den<br />

amerikanischen Tauchorganisationen,<br />

kommt Sonderbrevets eine wichtige Bausteinfunktion<br />

zu. Am Anfang steht eine<br />

Grundausbildung in kürzester Zeit, die dem<br />

Taucher die allernötigsten Basics des Tauchens<br />

vermittelt. Daraus entlassen, sind die<br />

Anfänger natürlich noch weit davon entfernt,<br />

selbstständige Taucher zu sein. Gut<br />

fürs Geschäft, denn nun kann ihnen die<br />

weiterführende Ausbildung Stück für Stück<br />

Bergseetauchen: In diesem Kurs lernt man was es<br />

mit der anderen stickstoffbelastung in Bergseen auf<br />

sich hat, wie man den tauchgang sicher mit tabelle<br />

oder Computer plant, organisiert und durchführt.<br />

verkauft werden, und am begleiteten Tauchen<br />

wird zwischenzeitlich natürlich auch<br />

verdient. In Summe zahlt der Taucher für<br />

die einzelnen Pakete wahrscheinlich mehr<br />

als für eine gründliche längere Ausbildung,<br />

hat aber gleichzeitig das Gefühl, billiger<br />

und flexibler davongekommen zu sein.<br />

Aus Sicht des Tauchers bietet dieses System<br />

einen großen Vorteil: Je nach persönlichem<br />

Tauchverhalten und den Tauchvorlieben<br />

kann er sich einen ganz individuellen Brevetierungsplan<br />

zusammenstellen. Aber ist<br />

eine Abkehr vom umfassend ausgebildeten<br />

Taucher wirklich wünschenswert? Besteht<br />

nicht die Gefahr, dass es mehr und mehr<br />

Taucher gibt, die nur noch für ganz<br />

bestimmte Gewässer brevetiert sind? Die<br />

Tauch-<br />

Angebote<br />

Niederländische<br />

Karibik<br />

Bild von Robert Kowarik


13<br />

Titelthema<br />

erst einmal ein Spezialkärtchen erwerben<br />

müssen, ehe sie in ein anderes Tauchgebiet<br />

dürfen? Für viele Taucher, die den Sport<br />

schon seit langem ausüben, wahrlich eine<br />

Horrorvorstellung. Andererseits sieht man,<br />

dass schon heute der Rundum-Taucher eine<br />

Fiktion ist. Der Kaltwassertaucher, der verächtlich<br />

auf die Gut-Sicht-Warmtaucher<br />

herabschaut, übersieht möglicherweise,<br />

dass ihn seine Erfahrung nicht für einen<br />

Tauchgang bei Wellengang und starker<br />

Strömung qualifiziert, übersieht, dass das<br />

Sonderbrevet „Strömungstauchen“ für ihn<br />

mehr bringen könnte, als als Ziel hämischer<br />

Bemerkungen zu dienen.<br />

bankroTTerklärUng der<br />

aUsbildUngsorganisaTionen?<br />

Eines der Brevets, die ihren Besitzern ganz<br />

besonders häufig Spott einbringen, ist der<br />

„Tarierungsspezialist“ in seinen verschiedenen<br />

namentlichen Inkarnationen. Es wird<br />

besonders gerne als Beispiel für die generelle<br />

Sinnlosigkeit von Sonderkursen ins Feld<br />

geführt und als Eingeständnis der anbietenden<br />

Organisationen, dass ihre Grundausbildung<br />

mangelbehaftet sei. Schließlich<br />

bräuchte man dieses Brevet nicht, wenn die<br />

Taucher als perfekte Tariermaschinen die<br />

Ausbildung verlassen würden. Tatsächlich<br />

sagt die Existenz dieses Kurses genau dies:<br />

Taucher können nach ein paar Tauchgängen<br />

eben noch nicht perfekt tarieren. Aber es<br />

wird wenigstens Abhilfe für dieses Problem<br />

bereitgestellt, vor dem andere Organisationen<br />

anscheinend die Augen verschließen.<br />

Denn wer eine Weile seine Mittaucher beobachtet,<br />

stellt schnell fest, dass es bei den<br />

wenigsten Neulingen mit der Tarierung gut<br />

klappt, egal ob das Brevet von einem Stern<br />

oder einer Fackel geziert wird.<br />

Wie nützlich dieser Kurs auch für fortgeschrittenere<br />

Taucher sein kann, zeigt ein<br />

Blick auf die UW-Fotografen. Gut tarieren ist<br />

das eine, mit einer Kamera in Ruhe ein Motiv<br />

der rescue Kurs ist eine sinnvolle Fortbildung des<br />

tauchers. rettungsübungen und ein erster einblick in<br />

notfallmaßnahmen ergänzen den Kurs.<br />

anvisieren und es dann, ohne im Riff zu hängen,<br />

abzulichten das andere. Leider sieht die<br />

Realität anders aus: Fotografen, die sich gerne<br />

mal ins Riff einkeilen oder eben die Spanische<br />

Tänzerin nicht erwischen, weil sie sich beim<br />

Fokussieren langsam aber sicher nach oben<br />

bewegen. Mit dem richtigen Tauchlehrer, der<br />

den Kurs auf die speziellen Bedürfnisse der<br />

Fotografen abstimmt, haben alle etwas von<br />

dem so verpönten Sonderbrevet: Das Riff,<br />

das durch die besser tarierten Taucher weniger<br />

leidet, die Fotografen, weil sie bessere<br />

Fotos machen können und natürlich auch<br />

der Tauchlehrer, weil ihm die Dankbarkeit<br />

seiner Schüler sicher ist.<br />

der zeiTPUnkT mUss sTimmen<br />

Aber auch andere Spezialbrevets bieten<br />

echten Mehrwert, es kommt immer darauf<br />

an, was ein Instructor daraus macht und<br />

wie die Interessen der Teilnehmer sind. Je<br />

homogener die Gruppe, umso mehr können<br />

genau ihre Wünsche berücksichtigt werden.<br />

Umgekehrt sollten sich auch die Tauchlehrer<br />

eingestehen, dass die Brevetierungsbefugnis<br />

für ein Specialty nicht bedeutet, so<br />

einen Kurs sinnvoll durchführen zu können.<br />

Was bringt ein UW-Fotokurs, wenn der Ausbilder<br />

nicht selbst ein begeisterter und vor<br />

allem guter Fotograf ist, sondern nur die<br />

Lehrinhalte wiedergeben kann? Wer die<br />

Möglichkeit hat, den gleichen Kurs bei unterschiedlichen<br />

Tauchlehrern zu erleben,<br />

erkennt schnell, wie wichtig das persönliche<br />

Engagement ist.<br />

Vor allem darf man eines nicht vergessen:<br />

Nicht jeder Kurs ist zu jedem Zeitpunkt<br />

sinnvoll; es gibt Zeitfenster, in denen einen<br />

ein Sonderbrevet wirklich weiterbringen<br />

kann. Jemand der schon seit Jahren zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit taucht, braucht das<br />

Specialty „Night Diving“ nicht. Aber für<br />

jemanden, der bisher noch nie nachts oder<br />

in dunklen Gewässern unterwegs war, kann<br />

dieser Kurs eine wirklich nützliche Erweiterung<br />

seiner Fähigkeiten sein.<br />

Dass Martina fantastisch tauchen konnte,<br />

war dann im Verlauf der Safari keine Überraschung.<br />

Mit 25 Jahren Taucherfahrung<br />

und knapp 2.000 Tauchgängen wäre alles<br />

andere auch verwunderlich gewesen. Wer<br />

aber überraschte, war Tim, der stolze Brevet-<br />

Sammler. Er stellte sich als umsichtiger Taucher<br />

heraus, der prima tarieren konnte und<br />

sich ab dem dritten Tag im Buddyteam mit<br />

Martina wiederfand. Denn ihr machte es<br />

sichtlich Spaß, dem Safarineuling die besten<br />

Spots der Tour sowie taucherische Tipps<br />

und Tricks zu zeigen und freute sich an<br />

seiner Begeisterung. Und Tim war immer<br />

bereit zu lernen – auch ohne anschließend<br />

ein Brevet dafür zu erhalten. an<br />

Bild von Andi


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*Abbildung in Originalgröße


15<br />

Titelthema<br />

Fast jeder taucher hat mindestens eines bei<br />

seinen tauchunterlagen, denn wer über den<br />

anfängerkurs, sei es oWd oder CMas*, hinaus<br />

beim tauchen bleibt, kommt an einem oder<br />

mehreren sonderbrevets praktisch nicht vorbei.<br />

dabei werden manche Kurse „gezwungenermaßen“<br />

absolviert, denn die jeweiligen Brevets<br />

sind voraussetzung für den nächsten großen<br />

schein, wie „Gruppenführung“ für CMas** (silber).<br />

andere werden gewählt, weil sie einem<br />

interessant erscheinen oder als vorbereitung<br />

für spezielle tauchgänge, wie beispielsweise<br />

„Wracktauchen“. Was aber macht solche sehr<br />

speziellen Kurse zu einer echten Bereicherung?<br />

diveInside hat sich bei tauchern umgehört.<br />

Sehr speziell<br />

das besondere breveT<br />

Bericht von Andreas Nowotny


16<br />

Titelthema<br />

theorie büffeln inklusive abschlussprüfung – auch<br />

ein teil der ausbildung.<br />

Wie ein Sonderbrevet-Kurs in Erinnerung<br />

bleibt, ob er als Bereicherung der Tauchkompetenz<br />

oder als hinausgeworfenes Geld<br />

empfunden wird, hängt von unterschiedlichen<br />

Faktoren ab: Wie waren die Erwartungen,<br />

und wurden diese erfüllt? Brachte mich<br />

der Kurs wirklich weiter? Und schaffte es der<br />

Instructor, mehr als nur die Kursinhalte zu<br />

vermitteln, nämlich auch die Begeisterung<br />

für das Thema? Gerade dieser Punkt ist oft<br />

entscheidend, wie auch Hans Schach, Moderator<br />

im Forum Ausbildung und PADI Master<br />

Scuba Diver Trainer, meint: „Bezüglich Sonderkursen<br />

(neudeutsch: Specialties) vertrete<br />

ich die Auffassung, dass nicht jeder Tauchlehrer<br />

jeden Sonderkurs / jedes Specialty,<br />

für das er eine Abnahmeberechtigung besitzt<br />

oder erlangen kann, zwingend unterrichten<br />

sollte. Einen Mehrwert für Interessenten kann<br />

nach meiner Überzeugung nur derjenige<br />

erbringen, der mit viel Herzblut einem<br />

bestimmten Fach- oder Interessengebiet<br />

verbunden ist. So würde ich persönlich nie<br />

ein Technikseminar oder einen Fotokurs<br />

abhalten, zu groß wäre die Gefahr, seelenlos<br />

irgendwelche Foliensätze herunterzubeten.<br />

Hier verweise ich dann lieber an fachlich<br />

versiertere Kollegen.“<br />

Im Forum „Ausbildung“ des Taucher.Net gab<br />

es zu diesem Thema vor einigen Wochen<br />

eine Diskussion. Hier wurde öfter der Spaßfaktor<br />

hervorgehoben, der einen guten Kurs<br />

von einem durchschnittlichen abhebt.<br />

Ansonsten bestand wenig Einigkeit, was ein<br />

sinnvolles Sonderbrevet ist, wobei die Klassiker<br />

wie „Orientierung“ und „Gruppenführung“<br />

aber auch „Nitrox“ häufig genannt<br />

wurden. Es zeigte sich aber auch, dass die<br />

sinnvollen Kurse der einen Nutzer von ande-<br />

ren als Zeit- und Geldverschwendung angesehen<br />

wurden. Hier zeigt sich deutlich, wie<br />

unterschiedlich diese Brevets und die dazu<br />

gehörenden Kurse bewertet werden. Es wird<br />

aber auch klar, dass die oben genannten<br />

Faktoren einen erheblichen Einfluss auf das<br />

Urteil über einen Kurs haben.<br />

klare kriTerien<br />

Leider beschränkten sich die meisten Diskussionsteilnehmer<br />

auf eine Auflistung von<br />

Kursen, ohne darauf einzugehen, was die<br />

genannten Kurse in ihren Augen wirklich<br />

besonders macht. Es gab aber auch manche,<br />

die einen Einblick gewährten, warum sie<br />

einen Kurs noch in guter Erinnerung haben<br />

oder was ihre Kriterien für eine gelungene<br />

Weiterbildung sind. So schrieb der Nutzer<br />

„Biodiver“: „Ich möchte etwas (neues) lernen,<br />

was ich durch pures „selbst tauchen gehen“<br />

nicht oder besser nicht so gut/schnell/ausführlich/...<br />

lernen könnte. Ich möchte beim<br />

Erkunden von Neuland professionelle Unterstützung<br />

und eine „didaktisch aufbereitete<br />

Spielwiese“, auf der ich was ausprobieren<br />

kann, inklusive Rückmeldung, Verbesserungsvorschlägen<br />

und so weiter.“<br />

Titelbild: Wolfgang Pölzer, Bild links: Hans Schach, Bild rechts: Robert Kowarik


17<br />

Titelthema<br />

Den Klassiker „Orientierung“ fand auch<br />

„ECIv2“ sehr nützlich: „Orientierung Unterwasser<br />

ist, wie schon gesagt, wichtig. Die<br />

Inhalte aus diesem Kurs kann man quasi<br />

sofort selber ausprobieren. Das (Erfolgs-)<br />

Ergebnis ist eine eindeutige Rückmeldung<br />

– entweder man hat den Ausgangspunkt<br />

getroffen oder liegt 2-3 m daneben. Sprich<br />

man kann sehr gut seine eigenen Vorgehensweisen<br />

überprüfen ggf. verbessern und<br />

das quasi überall.“<br />

Der Nutzer „line“ äußerte sich zum oft kritisierten<br />

Brevet „Tarierung“: „Mir hat am meisten<br />

ein Kurs gebracht, der hier schon deutlich<br />

zerrissen wurde – Tarierung. Den hatte ich<br />

zeitlich relativ nah am OWD gemacht und es<br />

ging ein Wochenende ausschließlich um dieses<br />

Thema mit entsprechenden Infos, Trocken-<br />

und Nass-Übungen. Am meisten gebracht<br />

hat er mir deshalb, weil der Lernerfolg des<br />

Kurses – in Kombination mit den darauffolgenden,<br />

regelmäßigen Tauchgängen – deutlich<br />

sichtbar und bis jetzt (für mich) auch<br />

überdurchschnittlich nachhaltig ist – und das<br />

auch im Vergleich mit Menschen, die ähnlich<br />

viel Taucherfahrung haben, sich diesen Punkt<br />

aber ausschließlich „ertauchen“.<br />

<strong>DiveInside</strong> fragte auch Personen außerhalb<br />

der Taucher.Net Foren, was denn ihr nützlichstes,<br />

sinnvollstes oder interessantestes<br />

Sonderbrevet war, ob als Taucher, Ausbilder<br />

oder Vertreter einer Tauchorganisation,<br />

und präsentiert euch hier einen kleinen,<br />

nicht repräsentativen und rein persönlichen<br />

Einblick:<br />

naChTTaUChen<br />

Oliver Nowotny<br />

„Ich verbrachte Weihnachten 1999 in Akumal<br />

an der Karibikküste von Yucatán in Mexiko.<br />

Dort machte ich beim Akumal Dive Shop<br />

meinen OWD. Vielleicht etwas ungewöhnlich,<br />

hängte ich nach mehreren Übungstauchgängen<br />

mit meinem Bruder noch das Sonderbrevet<br />

Nachttauchen mit dran. Hintergrund<br />

war, dass er mir so von den Nachttauchgängen<br />

vorschwärmte, die er im Jahr<br />

vorher dort gemacht hatte. Da ich damals<br />

als Tauchanfänger eine gehörige Portion<br />

Respekt vor Nachttauchgängen hatte,<br />

erschien mir das Angebot, Nachttauchgänge<br />

im Rahmen eines Kurses zu machen, eine<br />

gute Idee zu sein. Meine Erwartungen waren,<br />

dass ich die Besonderheiten des Nachtauchens<br />

lerne, worauf man achten muss und<br />

wie man die Tauchgänge sicher durchführt.<br />

Das alles wurde auch vermittelt – womit ich<br />

oliver nowotny,<br />

leiter<br />

Programmplanung<br />

discovery<br />

Communications<br />

deutschland<br />

aber nicht gerechnet hatte, war die detaillierte<br />

Einführung in die nächtliche Unterwasserwelt<br />

Yucatáns.<br />

Ich erfuhr viel über die Unterschiede zwischen<br />

den dortigen tag- und nachtaktiven<br />

Lebewesen, was die Besonderheiten eines<br />

Dämmerungstauchgangs sind und worauf<br />

ich unter Wasser besonders achten sollte,<br />

weil sich vieles erst bei genauerem Hinsehen<br />

offenbart. Es war schon fast ein Biologieseminar,<br />

und die Begeisterung meines Instruc-<br />

Bild von Andreas Hilsenbeck


18<br />

Titelthema<br />

tors für Nachttauchgänge sprang sofort auf<br />

mich über. Da ich der einzige Schüler war,<br />

hatte ich meinen Instructor David auch beim<br />

abendlichen Praxistauchgang ganz für mich<br />

allein. Obwohl damals noch ein sehr ungeübter<br />

Taucher, fühlte ich mich völlig sicher<br />

und erlebte einen wirklich speziellen Tauchgang,<br />

der die Tagtauchgänge weit in den<br />

Schatten stellte. Auch die anderen beiden<br />

Tauchgänge im Rahmen dieses Sonderbrevets<br />

zählen für mich bis heute zu den schönsten<br />

Tauchgängen, die ich bisher erlebte. Alles<br />

in allem eine mehr als lohnende Erweiterung<br />

meines OWD.“<br />

niTrox<br />

Hans Schach<br />

„Unter den von mir angebotenen Kursen hat<br />

sich eher unbeabsichtigt und fast heimlich,<br />

still und leise im Laufe der Zeit der Kurs Enriched<br />

Air Nitrox herausgebildet, und ich erinnere<br />

mich noch gut an den ersten gehaltenen<br />

Kurs. Auch an den Auslöser. Ich erhielt<br />

damals eine E-mail von einem Kurt H.: „ Hallo<br />

… wir werden demnächst an einer Safari<br />

teilnehmen. Auf dem Boot gibt es Nitrox for<br />

Hans schach ,<br />

Moderator im Forum<br />

ausbildung und PadI<br />

Master scuba diver<br />

trainer<br />

free. Soll ja gesünder sein. Außerdem habe<br />

ich mal im Netz gestöbert und das hier gefunden:<br />

‚Ihr befindet euch in 24 m Tiefe und<br />

erkundet ein Wrack. .. Ihr seid bereits seit 23<br />

Minuten hier und habt noch 22 Minuten<br />

Nullzeit!! Wie geht das? Nitrox macht‘s möglich!‘.<br />

Nun, das überzeugt. Könnte ich einen<br />

solchen Kurs noch vor der Safari bei euch<br />

besuchen?“<br />

Diese E-Mail war damals die Initialzündung.<br />

Wir schrieben den Kurs aus, und kurz darauf<br />

hatte ich sechs Probanden vor mir und fragte<br />

nach der obligatorischen Vorstellungsrunde<br />

nach den jeweiligen Beweggründen für die<br />

Kursteilnahme. „Gesünder und sicherer tauchen<br />

… , länger tauchen… , öfters tauchen<br />

…. , keinen Tiefenrausch bekommen… , die<br />

Gefahr von Dekompressionskrankheit vermindern<br />

…, tiefer tauchen…. , Grundlagen<br />

schaffen für eine Rebreather- und/oder Tec-<br />

Ausbildung….“ Lang war die Liste, die ich<br />

notierte, und eher unbewusst begann ich<br />

die Stichworte zu clustern: Tauchphysik, Physiologie,<br />

Ausrüstung, Tauchgangsplanung,<br />

Verfahrenstechnik, Missverständnisse,<br />

Mythen, Diskussionswürdiges. Da naturgemäß<br />

in einem größeren Teilnehmerkreis kein<br />

homogener Vorbildungsstand zu erwarten<br />

war, würde es trotz der angesetzten zwei<br />

Abende ein straffes Programm werden, sofern<br />

man alle Punkte tiefergehend behandeln<br />

und noch einen Praxisworkshop einbinden<br />

wollte. Und dies sollte sich bestätigen. Es<br />

gab keinen Themenblock, zu dem sich nicht<br />

lebhafte und fruchtbare Diskussionen entwickelten<br />

und sich die Teilnehmer teils<br />

gegenseitig befruchteten. Gleichgültig, ob<br />

es um Ausrüstungsfragen, um den Umgang<br />

mit Sauerstoff und seine Gefahren oder praktische<br />

(Rechen-) Beispiele zum Partialdruck-<br />

oder Membranverfahren ging. Die Zuverlässigkeit<br />

von Analyzern wurde im Workshop<br />

auf den Prüfstand gestellt, Tauchgangsszenarien<br />

entwickelt, Sauerstoffbelastungsgrenzen<br />

ausgelotet, Lufttauchgänge EAN-Tauchgängen<br />

gegenübergestellt und hierbei die<br />

Anwendung aller relevanten Formeln trainiert.<br />

Fast unmerklich wurde dem einen oder<br />

anderen Teilnehmer eine Wiederholung physikalischer<br />

und physiologischer Vorgänge<br />

verpasst, deren Grundlagen teilweise seit<br />

dem Grundtauchschein leicht verdrängt<br />

waren. Nach der Prüfung gingen wir zum<br />

Abschluss noch einmal die geäußerten<br />

Erwartungen durch. „Ich bin gekommen, um<br />

mit Nitrox meine Tauchgänge zu verlängern<br />

und jetzt gehe ich in dem Wissen, dass ich<br />

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19<br />

Titelthema<br />

wohl eher Tauchgänge mit Hilfe von Nitrox<br />

kürzen oder länger am Wrack verbleiben<br />

und weniger auf den Dekostufen abhängen<br />

werde. Auf jeden Fall auf 24m bei meinem<br />

Luftverbrauch und den üblichen 80cft Flaschen<br />

keine 45 Minuten Grundzeit realisiere<br />

… oh heilige Werbebotschaften.“ waren Kurt<br />

H.‘s Abschiedsworte. Ich war zufrieden, jeder<br />

nahm etwas mit, und hiermit ist nicht das<br />

Brevet gemeint. In Kürze ist es wieder soweit,<br />

und ich freue mich schon auf die Fragen,<br />

Anregungen und Überlegungen aus dem<br />

Kreis der Teilnehmer, auf neue Diskussionsbeiträge,<br />

neue Mythen und Missverständnisse.<br />

Ich liebe diesen Kurs, der unter anderem<br />

die Möglichkeit bietet, noch einmal ein<br />

breites Spektrum der Tauchtheorie zu<br />

beleuchten.“<br />

WraCkTaUChen<br />

Christian Marret<br />

„Als enthusiastischer Taucher sind meine<br />

Lieblingstauchgänge die an Wracks. Manchmal<br />

sind die Wracks nicht besonders<br />

berühmt und die Ursache des Untergangs<br />

ziemlich banal, in anderen Fällen haben die<br />

Wracks eine sehr bekannte Geschichte und<br />

sind an sich schon ein lohnendes Tauchziel.<br />

Aber egal um was für ein Wrack es sich<br />

handelt, es ist für mich immer ein ganz<br />

besonderes Gefühl, mich diesen Hinterlassenschaften<br />

der Vergangenheit zu nähern.<br />

Christian Marret ,<br />

regional Manager PadI eUroPe<br />

Wenn ich abtauche und der dunkle Schatten<br />

des Wracks langsam Konturen annimmt,<br />

ist dies ein wirklich schöner Moment, aber<br />

auch wenn ich über das Wrack fliege und<br />

es mit meiner Lampe erkunde oder mit Hilfe<br />

der Kamera tolle Souvenirs dieses Tauchgangs<br />

einfange. Ich versuche vor jedem<br />

Tauchgang herauszufinden, was die<br />

Geschichte des Wracks ist, welche Bereiche<br />

besonders lohnend für eine Erkundung sind<br />

und schreibe dies auch in mein Logbuch.<br />

So oft ich kann, tauche ich immer wieder<br />

an einem Wrack, bis ich es vollständig<br />

kenne.<br />

Mein Vorteil ist, dass ich zwar schon die<br />

Chance hatte, an vielen interessanten Tauchplätzen<br />

zu tauchen, aber dass es weltweit<br />

so viele interessante Wracks gibt, dass ich<br />

noch genügend Projekte für viele Jahre<br />

habe.<br />

Diese Passion für das Tauchen versuche ich<br />

auch mit anderen Tauchern zu teilen und<br />

natürlich auch an meine Schüler weiterzugeben.<br />

Als PADI Instructor unterrichte ich<br />

daher auch besonders gerne das Wracktauch-Specialty,<br />

aber auch die anderen<br />

Spezialties, die für einen sicheren und komfortablen<br />

Tauchgang wichtig sind, wie Trockentauchen,<br />

Tieftauchen, aber auch Kurse<br />

zum Thema Ökologie, denn die versunkenen<br />

Schiffe und Flugzeuge sind Heimat und<br />

Zufluchtsort für Tiere und Pflanzen und<br />

voller Leben. Mein Ziel ist es, meinen Schülern<br />

die ganze Bandbreite an Wissen und<br />

Kenntnissen zu vermitteln, damit sie das<br />

Maximum aus einem Wracktauchgang herausholen<br />

können.“<br />

ssi-shark-diver<br />

Michael Böhm<br />

„Ein Specialty, das nicht vergleichbar ist.<br />

Es geht nicht um den Taucher, nicht um<br />

sein Equipment, ja nicht einmal direkt ums<br />

Tauchen. Und gerade deshalb ist es etwas<br />

Besonderes: Das SSI-Shark-Diver-Specialty.<br />

In einer Kooperation von SSI und der Haischutzorganisation<br />

SHARKPROJECT geht<br />

der Haischutz einen neuen Weg. Einen<br />

gelungenen Weg, wie ich finde, denn in<br />

einem völlig umkonzipierten Kurs erhält<br />

der Taucher auf einprägsame Weise das<br />

nötige Handwerkszeug, um künftig als<br />

Sprachrohr der Haie aktiv zu werden. Wer<br />

ernsthaft interessiert und engagiert ist,<br />

kann sich anhand eines unkomplizierten<br />

und mit praxisorientierten Beispielen ausgestatteten<br />

Vortrags vor seinem ganz persönlichen<br />

Publikum für den Haischutz<br />

einzusetzen: Vor Freunden, Bekannten, im<br />

Tauchverein. Mit interaktiver Vortrags-DVD,<br />

dazu ein Multimedia-Hailexikon und ein<br />

Wissenstest. Eines ist klar: Das Thema richtet<br />

sich vor allem an ein Publikum, das mit<br />

dem Wort „Hai“ nur Angst verbindet, für<br />

das Schillerlocken eine willkommene<br />

Abwechslung des Speiseplans darstellen<br />

und das sich nicht bewusst ist, dass der<br />

Mensch auf dem Weg ist, eines der ältesten<br />

Geschöpfe unseres Planeten auszurotten.<br />

Und genau aus diesen Gründen ist das<br />

SSI-Shark-Diver-Specialty für mich das Brevet,<br />

das in keiner Kärtchensammlung fehlen<br />

darf!“<br />

sUChen Und bergen<br />

Michael Böhm,<br />

ssI-Instructor<br />

Frank „bikefresh“ Steger<br />

„Ich halte den Spezialkurs „Suchen und Bergen“<br />

neben Navigation, Tieftauchen, Nachttauchen<br />

und Stress & Rescue für eine sinn-<br />

volle Weiterbildung.<br />

Er bietet eine sehr gute Ergänzung zu<br />

d e n S p e z i a l k u r s e n N a v i g a t i o n u n d<br />

Stress&Rescue.<br />

Aufbauend auf den Kenntnissen in Navigation<br />

werden hier Suchmuster geübt – eine<br />

sehr gute Wiederholung unter Aufsicht und<br />

Anleitung. Kombiniert mit einem etwas heiklen<br />

Thema, der Suche nach einem vermissten<br />

Taucher, wird Stress aufgebaut und die Beeinflussung<br />

der persönlichen Stressanfälligkeit<br />

auf gestellte Aufgaben in einem ungewohnten<br />

Umfeld geübt.<br />

Hat man bei diesem Kurs auch noch eingeschränkte<br />

Sicht, ist die notwendige Genauigkeit<br />

ein noch wesentlicheres Muss, der<br />

Lernerfolg ist dann in der Regel größer.<br />

Gerade auch durch Berichte über Schatzfunde<br />

und -bergungen, z.B. die Schätze Alexandrias,<br />

werden bei diesem Spezialkurs<br />

aber auch die Abenteuerlust und der Spaß<br />

angestachelt.<br />

Lohnen können sich Kenntnisse auf diesem


20<br />

Titelthema<br />

Frank „bikefresh“ steger, ssI-dCsI Bonn<br />

Gebiet auch. Hat man z.B. einen Ausrüstungsgegenstand<br />

während des Tauchgangs verloren,<br />

ist die Suche meist billiger als die<br />

Neuanschaffung. Oder man wird gebeten,<br />

den beim Schwimmen verlorenen Ehering,<br />

Haustürschlüssel o.Ä. zu suchen – die Übung<br />

und Wiederholung ist gratis, der Finderlohn<br />

dann ein positiver Nebeneffekt.“<br />

Tarieren in PerFekTion<br />

„Ich möchte eine Lanze für einen der meistdiskutierten,<br />

-gescholtenen und häufig<br />

unterschätzten Spezialkurse brechen:<br />

„Tarierung in Perfektion“. Tarierung ist nicht<br />

nur aus Gesichtspunkten des Umweltschutzes,<br />

sondern in erster Linie zur Steigerung<br />

des taucherischen Wohlbefindens und<br />

damit der Tauchsicherheit wichtig. Fühlt<br />

man sich wohl, sinkt die Stressanfälligkeit,<br />

und man hat mehr Spaß am Tauchgang.<br />

Ganz klar ist: Der Kurs darf nicht als Kompensation<br />

fehlender Grundausbildung<br />

hinsichtlich Tarierung in einem OWD-Kurs<br />

missbraucht werden. Man muss sich demgegenüber<br />

aber auch den Anspruch an<br />

eine Grundausbildung klarmachen. „Tarierung<br />

in Perfektion“ dient dem Feintuning,<br />

schärft die Wahrnehmung des eigenen<br />

„Ich“ unter Wasser und geht unter Anleitung<br />

des Instructors auf die motorischen<br />

Fähigkeiten des Schülers, seinen Erfahrungsstand<br />

und seine Ausrüstung ein.<br />

Für einen Teil der Anfänger bringt so ein<br />

Kurs die größten Erfolge, kann man doch<br />

hier das Einschleichen von Fehlern gleich<br />

am Anfang verhindern.<br />

Auch Tauchern mit eingeschränktem motorischem<br />

Geschick kann man den Kurs empfehlen.<br />

Keine Angst, dies ist keine Diskriminierung.<br />

Motorische Fähigkeiten setzen<br />

sich aus Veranlagung und jahrelangem<br />

Training zusammen. Dazu werden beim<br />

Tauchen plötzlich ganz andere Fähigkeiten<br />

verlangt, da wir uns im Wasser in einer<br />

dreidimensionalen Welt bewegen.<br />

Auf den größten Widerstand trifft man<br />

tanja „Bounty“<br />

Bludau,<br />

PadI oWsI<br />

jedoch bei den „erfahrenen Tauchern“.<br />

Gerade Wiedereinsteigern nach längeren<br />

Pausen, aber auch Tauchern, die ihrem<br />

Hobby ausschließlich im Jahresurlaub fröhnen,<br />

sei dieser Kurs neben einem Auffrischungskurs<br />

oder als Integration in einen<br />

solchen angeraten. So kommt man schneller<br />

und unter Anleitung wieder zu entspannten<br />

und sicheren Tauchgängen.<br />

Mein Fazit: „Tarierung in Perfektion“ bietet<br />

Erfahrungsaufbau im Zeitraffer.“<br />

sPezialbreveTs<br />

Tanja „Bounty“ Bludau<br />

„In der Grundausbildung kann nicht alles<br />

behandelt werden, sie ist lediglich ein erster<br />

Einstieg. Niemand kann an dieser Stelle<br />

wissen, wie des Tauchers künftiges Tauchverhalten<br />

und -interesse sich entwickeln<br />

wird. Durch Sonderbrevets besteht die<br />

Möglichkeit, sich über das Grundniveau<br />

hinaus zu bilden, ein weiteres Segment<br />

kennenzulernen und zusätzlich fachlich<br />

fundiertes Training unter Anleitung zu<br />

absolvieren.<br />

Ich finde jedes Spezialbrevet wertvoll, aber<br />

sicher nicht für jeden. Es ist ein Unterschied,<br />

ob ich mir selbst etwas anlese, bei Bekannten<br />

etwas abgucke, oder ob ich unter fachlich<br />

fundierter Anleitung korrigiert werde.<br />

Selbst erfahrene Buddys kennen nur ihr<br />

eigenes Spektrum. Sie machen vieles richtig,<br />

aber sie wissen nicht warum. So setzen<br />

sich auch antrainierte Fehler fort, weil sie<br />

nicht beachtet werden. Und es ist ungleich<br />

schwerer, etwas falsch Angelerntes zu revidieren,<br />

als es gleich von Anbeginn richtig<br />

zu erlernen.<br />

Ein Spezialbrevet gibt überdies dem Taucher<br />

zusätzliche Sicherheit durch individuelles<br />

Training. Darum kann ich auch nicht<br />

entscheiden, welches Spezialbrevet nützlich<br />

ist – das kann nur der Taucher selbst.<br />

Bei einer Ärztin fragte ich mich selbst, was<br />

sie wohl im Rescue-Kurs hinzulernen würde.<br />

Es waren die praktischen Anwendungen<br />

unter Zuhilfenahme der Ausrüstung, wie<br />

sie mir versicher te. Das Wissen allein<br />

genügt also oft nicht, sondern erst die<br />

sinnvolle Verknüpfung mit dem Tauchen.<br />

Spezialbrevets sind individuelle Fortbildungen.<br />

Und das ist niemals falsch, solange<br />

der Tauchlehrer dabei auch wirklich etwas<br />

vermitteln kann. Dazu sollten Tauchlehrer<br />

selbst neugierig bleiben und ebenfalls<br />

Fortbildungen durchlaufen. an<br />

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Tauchen im<br />

Königreich<br />

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thailanDs – präsentiert von<br />

einigen Der etabliertesten basen<br />

Des beliebten tauchreiseziels


22<br />

Reise<br />

Curaçao – das sind Häuser<br />

im Kolonialstil, das ist die<br />

große Freiheit unter Wasser,<br />

das sind likör und zwei<br />

Gegenden, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten.<br />

diveInside war vor ort und<br />

besuchte eine Insel, die<br />

tauchen und Karibik verbindet<br />

wie kaum eine andere:<br />

ein erlebnisbericht.<br />

Manachos Land<br />

eine reise durch curAçAo<br />

Bericht von Linus Geschke


23<br />

Reise<br />

das beliebteste Fotomotiv: die bunten Häuser in Willemstad<br />

Ewig zieht sich die Straße vom Kreisverkehr<br />

aus nach Westen. Sanfte Schlenker, sanfte<br />

Steigungen, doch im Prinzip geht es immer<br />

nur geradeaus. Es ist die Straße hin zu Manachos<br />

Land, hinein in den wilden und<br />

ursprünglichen Teil Curaçaos, wo Kakteen<br />

stehen und die schönsten Tauchgebiete<br />

der Insel warten.<br />

Manacho heißt eigentlich Louis Lopez Ramirez,<br />

aber so nennt ihn hier keiner. Der Besitzer<br />

der Allwest Apartments sowie der Tauchschule<br />

„Ocean Encounters West“ ist für mich<br />

immer der „Patron Curaçaos“ gewesen, auch<br />

Wandmalerei in Punda<br />

wenn er das selbst nicht so gerne hört.<br />

Manacho kennt alles und jeden auf dieser<br />

Antilleninsel, hat für jedes Problem eine<br />

Lösung: Es gibt wohl keinen geeigneteren<br />

Ratgeber, wenn man die größte der ABC-<br />

Inseln wirklich kennenlernen will. Der<br />

Toyota frisst derweil die Kilometer in sich<br />

rein, im Radio 91.5 spielen sie gerade die<br />

Pet Shop Boys, „Go West“, wie passend.<br />

die misChUng maChTs<br />

Orte ziehen am Auto vorüber, Tera Kora und<br />

Barber, vom Tourismus ist nicht viel zu sehen.<br />

Louis sitzt in Westpunt, dem westlichen<br />

Ende der Insel, und wer bei ihm vorbeikommt,<br />

hat die Qual der Wahl: Unabhängig<br />

eine der vielen Buchten bei Westpunt<br />

PreIsBeIsPIel<br />

Allwest Apartments und Kura Hulanda Lodge<br />

Die Apartments sind durch die Bank gut ausgestattet,<br />

sehr gepflegt und haben neben einem Wohnraum<br />

auch ein separates Schlafzimmer sowie eine<br />

kleine Kochecke zu bieten. Tauchgruppen und ruhesuchende<br />

Reisende werden sich rundum wohlfühlen.<br />

Tipp: Der kleine Aufpreis für die Apartments im<br />

Gegensatz zu den noch günstigeren Studios ist gut<br />

angelegt. Zwei Wochen inklusive KLM-Linienflug<br />

sowie Steuern und Gebühren ab/bis Deutschland<br />

gibt es bei Sub Aqua bereits ab 1.860 Euro – den<br />

Mietwagen und No-Limit-Tauchen schon eingerechnet!<br />

Wer es luxuriöser und gediegener mag, kann die<br />

Kura Hulanda Lodge buchen – eine 4**** Anlage<br />

der sympathischen Art: Lockeres Ambiente, freundliches<br />

Personal, extrem geräumige Zimmer. Mittlerweile<br />

sind auch hier über 50 Prozent der Gäste Taucher.<br />

Zwei Wochen inklusive KLM-Linienflug sowie<br />

Steuern und Gebühren ab/bis Deutschland kosten<br />

bei Sub Aqua ab 2.790 Euro im Doppelzimmer,<br />

Frühstück und Transfer inklusive. Mehr Infos zu beiden<br />

Anlagen: http://www.sub-aqua.de/


24<br />

Reise<br />

Kennzeichnung jedes einzelnen tauchplatzes<br />

wohnen in seinen gut ausgestatteten Apartments<br />

oder eine ganze Ecke luxuriöser<br />

absteigen in der Kura Hulanda Lodge, dem<br />

einzigen exklusiven Hotel in diesem Bereich<br />

der Insel. Beiden eigen ist, dass sie sich eine<br />

Tauchbasis teilen, die Ocean Encounters<br />

West – eine der wenigen, die tägliche<br />

Bootstouren anbietet auf einer Insel, die<br />

sonst eher für unabhängige Tauchgänge<br />

von Land aus bekannt ist. Was bei vielen<br />

Spots aber gar nicht so dumm ist: Tauchplätze<br />

wie Watamula oder Mushroom Forest<br />

lassen sich von Land aus kaum oder nur<br />

sehr beschwerlich betauchen, hier macht<br />

ein Boot schon Sinn. Bei anderen weniger<br />

– aber für die gibt es bei Manacho auch<br />

lediglich Flasche und Blei zu leihen; die<br />

Mischung machts.<br />

Tauchen oder Ausflüge mit dem Mietwagen<br />

– ansonsten kann man in Westpunt kaum<br />

etwas machen. Es sei denn, man reist als<br />

Pärchen und ist arg leidenschaftlich. Was<br />

es dafür im Überfluss gibt, ist Natur und<br />

Ruhe – und jede Menge kleiner Sandbuch-<br />

ten, die an der Küstenstraße liegen. Playa<br />

Forti, Playa Lagun, Boka Santa Cruz heißen<br />

einige von ihnen, allesamt auch tolle Tauchplätze,<br />

die man individuell mit dem Auto<br />

ansteuern kann. Ist an einer Bucht zuviel<br />

Betrieb, fährt man halt in die nächste. Alles<br />

ganz relaxt: Hey, du bist in der Karibik, don´t<br />

worry, be happy! Watamula muss man unter<br />

Wasser gesehen haben, ebenso Porto Marie,<br />

Playa Lagun oder Playa Grandi, welches<br />

sowas wie das Hausriff der Allwest Apartments<br />

darstellt. Den Mushroom Forest kann<br />

man sich dagegen – trotz seiner Popularität<br />

– eher schenken, hier ist der Bekanntheitsgrad<br />

größer als das Erlebnis unter Wasser.<br />

zeiT FÜr adrenalin<br />

Doch auch, wenn die meisten Tauchplätze<br />

gut zu erreichen sind, ist nicht alles perfekt.<br />

Gerade im Vergleich zu Bonaire fällt auf,<br />

dass es hier ein wenig an Infrastruktur fehlt.<br />

Ein kleiner Tisch zum Anlegen der Ausrüstung,<br />

ein fester Untergrund zum Umziehen<br />

würde den Komfort schon deutlich erhöhen<br />

Fotos: Arne Richter


25<br />

Reise<br />

– Kleinigkeiten, die nicht viel kosten, das<br />

unabhängige Tauchen jedoch deutlich angenehmer<br />

machen.<br />

Wenn die Sonne untergeht und der Hunger<br />

kommt, hat man zwei Alternativen: Selbstversorgung<br />

in den Apartments oder Essen<br />

in der Kura Hulanda Lodge. Doch so toll<br />

und angenehm das Hotel ansonsten auch<br />

ist, Küche und Service haben nicht das<br />

Niveau von vier Sternen. Also Manacho fragen,<br />

und der empfiehlt das „Landhuis<br />

Miesje“, direkt am Ortseingang von Willemstad<br />

gelegen. Nur acht Tische, ein liebevoller<br />

Service und ganz große Könner in<br />

der Küche: Die Nudeln mit Shrimps oder<br />

die Lammkoteletts sind eine Freude, alles<br />

zu Preisen zwischen 14 und 18 Euro pro<br />

Hauptgericht. Dazu einen guten Wein oder<br />

ein eisgekühltes Bier und der Tag ist dein<br />

Freund.<br />

In Westpunt verlaufen die Tage wie ein langer,<br />

ruhiger Fluss. Haben wir heute Mittwoch<br />

oder Donnerstag? Keine Ahnung, Hauptsache,<br />

noch genügend Urlaubstage vor der<br />

Brust. Nach vielen Tauchgängen an sanften<br />

Riffabhängen, die von Hartkorallen und<br />

Schwämmen gesäumt sind und mir diesmal<br />

extrem fischreich vorkommen, wird es mal<br />

wieder Zeit für ein wenig Adrenalin. Ein<br />

wenig Tiefe. Ein wenig Abenteuer. Was tun?<br />

Manacho fragen! Und so lande ich einen<br />

Tag später in der Vaersenbaai, wo es fünf-<br />

zehn Minuten an der Oberfläche hin zu<br />

einer Boje geht, die den Weg zu rund zwei<br />

Dutzend amerikanischer Autowracks aus<br />

den vierziger und fünfziger Jahren weist.<br />

Diese fangen erst bei 25 Meter an und reichen<br />

dann bis in über 50 Meter Tiefe. Prima.<br />

Klingt nach einem Spot, der mir gefällt. Ist<br />

auch einer: Eine Stunde später und nach<br />

Absitzen einer Deko-„Strafe“ im zweistelligen<br />

Minutenbereich erreiche ich gesättigt<br />

vor Glück wieder die Oberfläche. Immer nur<br />

relaxt am Riff entlang flösseln ist auf Dauer<br />

meine Sache nicht, ganz egal, was gängige<br />

Spor ttaucherregularien davon halten<br />

mögen. Ich bin in der Karibik: Viva la Revolutión!<br />

im reiCh der kreUzFahrer<br />

Nach einer Woche heißt es, von Manacho<br />

Abschied zu nehmen. Schweren Herzens.<br />

Doch der Ostteil der Insel will auch noch<br />

der „Floating Market“ in Willemstad<br />

Besser wohnen im eco resort Morena<br />

erkundet werden. Zuerst jedoch steht ein<br />

Besuch bei den sehenswerten Hato-Caves<br />

in der Nähe des Flughafens an, bevor der<br />

Toyota Richtung Willemstad gesteuert wird.<br />

Dabei fällt mir wieder auf, dass die Fahrweise<br />

der Einheimischen (nennen wir sie mal:<br />

schnarchnasig) und meine (nennen wir sie<br />

mal: zügig) nicht unbedingt kompatibel<br />

sind. Wenigstens hupt hier keiner, wenn er<br />

kurz vor der Kurve noch überholt wird.<br />

Willemstad selbst ist ein Musterbeispiel<br />

kolonialen Baustils in der Karibik. Häuser in<br />

PreIsBeIsPIel<br />

Morena Eco Resort<br />

Alle Apartments haben einen großen Wohnraum<br />

mit Kochecke, eine große Terrasse und zwei separate<br />

Schlafzimmer und können somit von bis zu<br />

vier Personen belegt werden. Noch größer sind die<br />

Villen – hier passen maximal sechs Personen hinein.<br />

Das an das Hotel angeschlossene Restaurant ist<br />

eine zusätzliche Empfehlung wert: Super Service,<br />

tolles Essen, faire Preise.<br />

Zwei Wochen im Morena Eco Resort inklusive KLM-<br />

Linienflug sowie Steuern und Gebühren ab/bis<br />

Deutschland kosten bei Sub Aqua 2.035 Euro im<br />

Doppelzimmer, das Frühstück bereits inklusive. Und<br />

mehr braucht man auch nicht auszugeben: Die in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Anlagen<br />

Papagayo und Livingstone sind entweder deutlich<br />

teurer oder deutlich ungemütlicher. Mehr Infos<br />

unter: http://www.sub-aqua.de/<br />

Bild oben und rechts von Morena Resort


26<br />

Reise<br />

vaersenbaai: Hier warten Us-Cars aus den 40er<br />

und 50er Jahren auf taucher.<br />

augen auf: seepferdchen gibt es an<br />

vielen tauchplätzen zu sichten.<br />

auffällig: der große Fischreichtum an vielen<br />

spots<br />

Bild links Arne Richter, Bilder rechts von All West


27<br />

Reise<br />

schutzpatron von Manachos Hausriff:<br />

die neptunfigur<br />

Pastellfarben, schöne Cafés, die schwingende<br />

Pontonbrücke, die die beiden Stadtteile<br />

Punda und Otrobanda miteinander<br />

verbindet. Besonders erhaben ist der Anblick,<br />

wenn eines der großen Kreuzfahrtschiffe<br />

dort anlegt: Man kann es mir hundertmal<br />

erklären und nie, wirklich nie werde ich<br />

innerlich verstehen, wie diese auf Kiel gelegten<br />

Hochhäuser schwimmen können! Auch<br />

östlich von Willemstad gibt es einige empfehlenswerte<br />

Hotels wie das Lions Dive oder<br />

das Kontiki, die den Vorteil haben, vom<br />

Nachtleben und dem Shoppingbereich der<br />

Insel nicht so weit abgeschieden zu sein.<br />

Taucherisch jedoch wird dieser Teil Curaçaos<br />

dominiert von Manachos Partner, der hier<br />

die Tauchschule „Ocean Encounters“ betreibt.<br />

Und zwar ganz anders, als dies im Westen<br />

der Fall ist. Zwei Zahlen verhindern, dass<br />

dieses Center und ich jemals Freunde werden:<br />

Maximal 30 Meter, maximal 45 Minuten.<br />

Dies mögen Amis ganz normal finden, ich<br />

nicht. Und deshalb schnell rein in den Toyota<br />

und weiter gen Osten, wo Curaçao immer<br />

mehr zu Holland wird – nur bei 35 Grad<br />

Außentemperatur.<br />

Wer nach Curaçao reist, sollte die Kosten<br />

für den Mietwagen unbedingt einplanen<br />

oder sich direkt nach günstigen Paketen<br />

Überbleibsel der wechselvollen Geschichte<br />

aus Flug, Unterkunft und Fahrzeug<br />

umschauen. Denn ohne Auto kann man der<br />

Insel kaum gerecht werden. Man sitzt mit<br />

mehreren Leuten im Bus der Tauchschule,<br />

anstatt individuell dann tauchen zu können,<br />

wann immer man will. Man verpasst Ausflugsziele<br />

wie die Straußenfarm, diverse<br />

Höhlen und Naturschutzgebiete und viele<br />

lUst aUF vIdeos?<br />

Bewegte Bilder der Unterwasserwelt, ein Video des<br />

ersten Tauchgangs? Der 28-jährige Deutsche Arne<br />

Richter arbeitet mit seiner brasilianischen Freundin<br />

Letícia Duran als Unterwasserfilmer mit allen<br />

genannten Tauchcentern zusammen. Für eine Handvoll<br />

Dollar gibt es die perfekte Urlaubserinnerung<br />

auf CD, auf seiner Webseite viele Aufnahmen der<br />

karibischen Rifflandschaften und Meeresbewohner.<br />

Kontaktadresse: http://www.turtleandray.com/<br />

gute Restaurants, die Essen meist besser<br />

und günstiger als die jeweiligen Hotelanlagen<br />

anbieten. Außerdem: Die Cocktails in<br />

der Hemingway Bar des Lion Dive Resort<br />

oder am Cabana Beach würde ich mir nicht<br />

entgehen lassen – ehrlich nicht! Zumindest,<br />

wenn man einen nüchternen Fahrer hat,<br />

der einen wieder zurück ins Hotel<br />

bringt…<br />

sCUba do!<br />

Aus dem Radio dudeln lateinamerikanische<br />

Rhythmen, Palmen wiegen sich im Passatwind,<br />

die Villas und Apartments sind in<br />

einem warmen Rotton gestrichen: Willkommen<br />

im Morena Eco Resort, welches sich<br />

mit einer ganzen Flut an Maßnahmen betont<br />

umweltfreundlich gibt. Wasser wird gespart,<br />

aufbereitet und für den Garten genutzt,<br />

alles ist aus schnell nachwachsenden Holzarten<br />

gebaut, die Häuser klimatechnisch<br />

optimiert und was-weiß-ich-noch-alles.<br />

Unter den ganzen Hotels der Jan Thiel-Area<br />

(Papagayo, Livingstone etc.) ist das Morena


28<br />

Reise<br />

das deutlich sympathischste: Dass es dazu<br />

auch noch mit am günstigsten angeboten<br />

wird, macht es im Osten Curaçaos zu dem<br />

Hoteltipp schlechthin.<br />

Für alles rund ums Tauchen gibt es in der<br />

Jan Thiel Bay nur eine Adresse: Scuba Do.<br />

Dies klingt erst einmal negativ, da unbewusst<br />

das Wort „Monopol“ mitschwingt. In<br />

der Praxis jedoch kann der Kunde ganz<br />

offiziell behaupten, bei der besten Tauchbasis<br />

der Karibik abgestiegen zu sein. Diesen<br />

Titel haben ihr die Leser der Zeitschrift<br />

„tauchen“ verliehen; sowohl 2008 als auch<br />

2010. Und so wenig ich auch sonst auf solche<br />

Wahlergebnisse gebe, in diesem Fall<br />

sind sie durchaus nachzuvollziehen. Die<br />

Deutsche Kathrin hat mit ihrem holländischen<br />

Mann Stefan eine Basis auf die Beine<br />

gestellt, die in allen Bereichen vorbildlich<br />

ist: Angefangen von der Freundlichkeit des<br />

Personals über die perfekt gewarteten technischen<br />

Einrichtungen bis hin zum wie neu<br />

wirkenden Leihequipment. Scuba Do gehört<br />

nicht zu den billigsten Basen auf Curaçao<br />

– sicher jedoch zu den besten, an denen<br />

ich jemals war.<br />

WraCks miT kleinen naChTeilen<br />

Der bekannteste Tauchspot im Osten dürfte<br />

das Tug-Boat sein, ein kleiner Schlepper,<br />

der in gerade mal fünf Meter Wassertiefe<br />

liegt. Über und über bewachsen, ist er eines<br />

der besten Fotomotive der gesamten Karibik.<br />

Man sollte ihn sich allerdings für das<br />

Ende des Tauchgangs aufbewahren und<br />

sich zuerst der kurz dahinter beginnenden<br />

Wand widmen, die – mit dem Riff an der<br />

linken Schulter – steil abfällt, viele Einbuchtungen<br />

und Kerben aufweist und etliche<br />

Fischschwärme beherbergt: Viel besser als<br />

hier kann man in der Karibik kaum tauchen<br />

gehen. Weitere empfehlenswerte Tauchplätze<br />

in der Region sind die Director´s Bay<br />

und das Wrack der Superior Producer; ein<br />

mittelgroßer Frachter, welcher 1977 unweit<br />

der Hafeneinfahrt von Willemstad gesunken<br />

ist. Wenn jedoch am direkt daneben gelegenen<br />

Megapier die größten aller Kreuzfahrtschiffe<br />

festgemacht haben, herrscht<br />

an der Superior Producer striktes Tauchverbot.<br />

Und noch einen Nachteil hat das Wrack:<br />

Zwar ist der Tauchplatz ausgeschildert,<br />

jedoch nur bis zu dem 300 Meter breiten<br />

Uferbereich, an dem man ins Wasser geht:<br />

Wo das Schiff dort genau liegt, darüber gibt<br />

es keine Angaben, dies sollte man sich im<br />

Vorfeld von der Tauchschule genau beschreiben<br />

lassen.<br />

spanish Waters: eine der schönsten<br />

Buchten Curaçaos<br />

Ist es nun der ursprüngliche Westen der<br />

Insel, welcher Taucher glücklich macht,<br />

oder eher der lebhafte Osten? Weder noch:<br />

Wer Curaçao, das Inselleben und die bes-<br />

Palau<br />

NITROX KOSTENLOS!<br />

anlegestelle der Giganten: der Megapier in otrobanda<br />

ten Tauchspots erkunden möchte, ist mit<br />

der Kombination aus beiden am besten<br />

bedient – eine Woche Westen, eine Woche<br />

Osten. In den zwei Wochen meines Aufenthaltes<br />

hat der Mietwagen 1.600 zusätzliche<br />

Kilometer bekommen, und dies kam<br />

nicht von ungefähr. Nach Curaçao sollte<br />

man nicht wegen des Tauchens reisen,<br />

zumindest nicht ausschließlich. Die Insel<br />

mit ihrem gelebten Pragmatismus, der<br />

hier zur Tugend erhoben wird, ist ein Wohlfühlort<br />

und einer der wenigen Beweise<br />

dafür, das Multikulti funktionieren kann.<br />

Es ist dieses ganz besondere Miteinander,<br />

die Leichtigkeit des Lebens, die die größte<br />

aller ABC-Inseln ausmacht. Curaçao liegt<br />

rund 70 Kilometer von Venezuela entfernt:<br />

Irgendwo dort, wo Holland auf Lateinamerika<br />

trifft. lG<br />

Mikronesien<br />

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blogspot.com<br />

E-mail: samstours@tourismunlimited.com<br />

www.samstours.com<br />

Bilder von Linus Geschke (außer speziell gekennzeichnet)


29<br />

Hausbesuch<br />

[ extra divers ] gran canaria, Puerto de mogán<br />

besucht von harald mathä<br />

Georg und seine<br />

engerl Fraziska<br />

und Bianca<br />

Bei Gran Canaria denken<br />

wohl viele an nächtelange<br />

Party und Halligalli, an Bettenburgen<br />

und Massentourismus.<br />

Das hat seine Richtigkeit,<br />

aber nur ein kleiner<br />

Teil der Insel ist so. Neben<br />

Sonnenschirmplantagen<br />

und krebsroten Nordländern<br />

mit immer Bier in der<br />

Hand gibt es auf Gran Canaria<br />

auch Hotelanlagen mit<br />

Stil, die Ruhe verbreiten. So<br />

auch das Cordial Mogán<br />

Playa in Puerto de Mogán<br />

im Südwesten der Insel.<br />

Ein pastellfarbener Palast<br />

mitten in einer schattigen,<br />

grünen Lunge aus subtropischen<br />

Pflanzen. Im blauen<br />

Gebäude gleich hinter dem Pool soll die<br />

Tauchbasis der Extra Divers Gran Canaria<br />

sein. Kein Hinweisschild, nichts weist auf sie<br />

hin. Unsicher steige ich Stufe für Stufe nach<br />

unten. Hier soll es doch eine Tauchbasis<br />

geben! Oder doch nicht? Bin ich vergebens<br />

hier? Neben dem großen Schild eines Reisebüros<br />

geben die beiden Banner der Extra-<br />

Divers endlich Gewissheit. Es gibt die Basis<br />

also tatsächlich! An einem kleinen Wasserfall,<br />

Tischtennistischen und einem Ständer mit<br />

Flip-Flops von IQ vorbei, erblicke ich hinter<br />

einem Laptop Bianca, die mich freundlich<br />

anlächelt. Sofort erkennt sie, dass ich kein<br />

Badetuch für den Pool brauche, sondern<br />

Taucher bin. Endlich am Ziel! Auch der Chef,<br />

Georg, steht plötzlich da. Der gebürtige Hesse<br />

verbrachte sein halbes Leben tauchend<br />

irgendwo rund um die Welt. Vor 16 Jahren<br />

extra divers Gran Canaria<br />

dIe BasIs IM ÜBerBlICK<br />

Extra Divers Gran Canaria<br />

Kontaktdaten:<br />

im Hotel Cordial Mogán Playa<br />

Puerto de Mogán<br />

Gran Canaria, Spanien<br />

Tel. und Fax: 0034 - 928 566077<br />

E-Mail: grancanaria@extradivers.info<br />

Website: www.extradivers-kanaren.com<br />

www.extradivers-worldwide.com<br />

Basis-Leitung: Georg Wolf<br />

Mitarbeiter: 5, davon 2 Tauchlehrer<br />

Geöffnet: Ganzjährig<br />

Ausstattung: Luftiger Trockenraum für Gästeequipment,<br />

Spülbecken, Dusche/WC, Shop, Schulungsraum<br />

und Büro im Ladenlokal.<br />

Ausrüstung: 20 komplette Leihausrüstungen, 30 Flaschen<br />

(6, 10, 12 und 15 Liter Stahl), DIN/INT-Anschlüsse,<br />

1 Bauer Vertikus 5 Kompressor<br />

Ausbildung: IDA/CMAS und SSI<br />

Basis: Kapazität für bis zu 20 Taucher/Tag. Jeep<br />

und Minibus für Landtauchgänge im Nationalpark<br />

Arinaga<br />

Tauchboot: 8 Meter GFK-Boot mit 227 PS und Platz<br />

für maximal 10 Taucher<br />

Sicherheit: Notfallequipment mit Sauerstoff und<br />

Funkgeräte/Telefon auf demTauchboot und in der Basis.<br />

Dekokammer in Las Palmas. Nächstes Krankenhaus in<br />

Maspalomas<br />

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch<br />

und Spanisch<br />

Unterkünfte: Im Hotel www.cordialcanarias.com<br />

selbst, aber auch in externen Häusern und Appartements.<br />

Besonderheiten: Kein Massenbetrieb, kein Rudeltauchen,<br />

familientauglich. Zahlreiche Freizeitaktivitäten<br />

sind über die Basis buchbar.<br />

Bilder von Harald Mathä


30<br />

Hausbesuch<br />

Carlos bringt<br />

die Gäste<br />

mit dem acht<br />

Meter langen<br />

GFK-Boot zu<br />

den schönsten<br />

tauchplätzen.<br />

Georg, der<br />

Chef, beim<br />

Flaschenfüllen.<br />

kam er auf die Insel – und blieb. Seit Januar<br />

2009 ist er Basisleiter der Niederlassung von<br />

Extra Divers auf Gran Canaria. Die weltweit<br />

operierende Kette wählte den 43-Jährigen<br />

nicht umsonst als Chef: Viele Jahre Taucherfahrung<br />

rund um den Globus und Menschenkenntnis<br />

zeichnen ihn besonders aus. Zudem<br />

besitzt er das spanische Kapitänspatent. Ein<br />

hübsches, blondes Geschöpf kommt aus dem<br />

Kompressorraum und stellt sich vor: Es ist<br />

Franziska, sie kommt aus Franken und macht<br />

ihre Ausbildung zur Tauchlehrerin. Apropos<br />

Kompressor: Die neue Kompressoranlage mit<br />

Füllschrank entspricht den neuesten spanischen<br />

Sicherheitsvorschriften. Selbst eine<br />

explodierende Flasche könnte – darin gesichert<br />

– keine Verletzungen verursachen.<br />

Von draußen ertönt plötzlich ein lautes „Hóla<br />

Chica!“, das selbst das Rauschen des Was-<br />

der Fischreichtum im atlantik ist überraschend groß.<br />

serfalls überdröhnt. Es ist Carlos, ein Katalane<br />

wie aus dem Bilderbuch. Schwarzhaarig, mit<br />

braunen, spitzbübisch leuchtenden Augen.<br />

Die Chicas lieben ihn. Und er liebt den Atlantik<br />

um die Kanaren. Der Tauchlehrer scheint<br />

jede Spalte im Fels und jede Grotte bis in<br />

den letzten Winkel zu kennen. Nichts, auch<br />

wirklich gar nichts entgeht ihm, als wir später<br />

im Wasser sind. Die Tauchgänge sind<br />

geführte Tauchgänge. Das ist<br />

sinnvoll, weil Georg und Carlos<br />

wirklich jede Attraktion<br />

unter Wasser kennen und auch bestens im<br />

Sand eingegrabene Fische wie Engelshaie,<br />

Rochen oder Himmelsgucker sehen und sie<br />

dem Tauchgast zeigen. Die Tauchplätze sind<br />

3 bis 35 Bootsminuten entfernt. Um 9 und<br />

um 14 Uhr starten die Touren. Dazwischen<br />

sind zwei Stunden Pause, die man zum Mittagessen<br />

oder zum Faulenzen am Pool nutzen<br />

kann. Den nichttauchenden Partner oder<br />

die Familie freut das. Getaucht wird vom<br />

acht Meter langen Boot mit flossentauglicher<br />

Leiter, das im kleinen Hafen von Mogán liegt.<br />

Die fünf Minuten muss man nicht zu Fuß<br />

gehen. Flaschen, Ausrüstung und Taucher<br />

werden mit dem Basisbus zum Hafen<br />

gebracht. Nur am Freitag wird von Land aus<br />

getaucht. Weil da der „Bauernmarkt“ samt<br />

aus allen Ecken der Insel herangekarrter<br />

Urlauber über den Ort hereinbricht. Der<br />

„hóla ChiCa!“<br />

natürlich gibt es auch t-shirts!<br />

Hafen ist dann dicht, und die Fahrt geht in<br />

den Nationalpark von Arinaga im Westen<br />

von Gran Canaria. Ist der Ozean so glatt wie<br />

ein Spiegel, dann sind Ein- und Ausstieg hier<br />

schon nicht ganz einfach. Aber der Atlantik<br />

ist nur selten ein Ententeich. Dank Georg<br />

und Carlos werden aber auch diese Hürden<br />

ohne größere Probleme gemeistert. Sieht<br />

man, wie sich die Gäste anderer Tauchbasen<br />

durch die wild schäumende<br />

„Waschmaschine“ quälen<br />

müssen, dann weiß man, in<br />

welch guten Händen man sich bei den Extra<br />

Divers befindet. HM<br />

Was macht die Extra Divers Gran Canaria so<br />

empfehlenswert?<br />

• 20 abwechslungsreiche Tauchplätze für<br />

Anfänger wie auch für erfahrene Taucher<br />

• Das erstklassige Cordial Mogán Playa<br />

Hotel<br />

• Die persönliche Betreuung und definitiv<br />

kein Rudeltauchen<br />

• Georg und Carlos sind exzellente Kenner<br />

der Gewässer<br />

• Familienfreundliches Tauchen<br />

• Kurze Ausfahrtzeiten<br />

weitere fotos und informAtionen<br />

finden sie in unserer<br />

tAucher.net dAtenbAnk.


Puck Air<br />

Standard-<br />

version<br />

Puck Air<br />

mit<br />

Kompass<br />

Enjoy pure intelligence<br />

PUCK FAMILY<br />

Die neuen Puck Computermodelle sind ideal für alle, die sich pure<br />

Einfachheit wünschen. Voll usgestatteter RGBM Tauchcomputer, Bedienung<br />

sämtlicher Funktionen über eine einzelne Taste, einfache Montage<br />

in Konsolenhalterung oder als Armbandmodell tragbar.<br />

Konsole<br />

Mission<br />

Puck 3<br />

Konsole<br />

Mission<br />

Puck 2<br />

Puck Wrist<br />

EASY ACCESS<br />

Eine Taste für alle Funktionen, unter<br />

allen Bedingungen. Die Navigation durch die<br />

Programmpunkte ist extrem einfach und intuitiv.<br />

LUFTINTEGRIERT*<br />

*Puck Air<br />

Der Computer misst den Flaschendruck und bezieht in<br />

die Berechnung der verbleibenden Grundzeit nicht nur<br />

die Tiefe sondern auch den Luftverbrauch ein.<br />

HERVORRAGENDE ABLESBARKEIT DES DISPLAYS<br />

Mit kontraststarkem Display,<br />

Displaybeleuchtung und großen Ziffern.<br />

Luftintegrierte Modelle mit Matrixdisplayeinsatz.<br />

Besuchen Sie uns unter: mares.com


32<br />

Geschenkideen<br />

taUCHer, Was WIllst dU?<br />

weihnAchtsgeschenk-tiPPs fÜr tAucher<br />

auch wenn die tauchsaison für manche noch<br />

gar nicht so richtig zu ende ist: In rund drei<br />

Wochen ist Weihnachten. taucher freuen sich<br />

zwar, wie alle anderen auch, über jedes nette<br />

Geschenk. doch wer sich mit der Frage „Was<br />

schenke ich einem taucher?“ befasst, landet<br />

mit einem „besonders tauchigen“ Präsent<br />

auch garantiert einen treffer. Während sich<br />

aber eine 15-liter-stahlflasche unter dem<br />

Weihnachtsbaum sicher nicht ganz so weihnachtlich-romantisch<br />

macht, kommt etwas<br />

Kleines, edles bestimmt besser an.<br />

Wenoka Squeeze Lock<br />

Achtung: Messer werden nicht verschenkt, sie zerschneiden<br />

angeblich die Freundschaft! Wer sich ein<br />

Messer nicht gleich selbst schenkt, kann vielleicht<br />

einen Trick anwenden, so der Tipp aus dem Hause<br />

Aqua Lung: Sich das „Geschenk“ mit einem Cent<br />

bezahlen lassen.<br />

Denn nützlich und handlich ist es, das Wenoka<br />

Squeeze Lock: In verschiedenen Ausführungen und<br />

Farben – die Sägezahnklinge aus Stahl mit abgeflachter<br />

Spitze und Schraubenzieher-Funktion – kann<br />

das Messer ganz einfach an fast jedem Jacket befestigt<br />

werden. Die unverbindliche Preisempfehlung:<br />

41,95 Euro mit Stahlklinge oder 61,95 Euro mit Titaniumklinge.<br />

(www.aqualung.de)<br />

Suunto D4<br />

Ein Tauchcomputer, der wie<br />

der Suunto D4 auch als Uhr<br />

getragen werden kann,<br />

bedeutet Funktionalität<br />

und Luxus zugleich.<br />

Der D4 ist ein vollständigerTauchcomputer<br />

im Uhrendesign.<br />

Das Matrixdisplay des<br />

Deko-Rechners zeigt<br />

a l l e n o t we n d i g e n<br />

Werte an: Pressluft-<br />

und Nitrox-Modus,<br />

Tauchzeit, Wassertemperatur,<br />

Tiefe und vieles mehr. Ach ja, natürlich auch die<br />

Uhrzeit. Der Preis ist weihnachtlich edel und macht den<br />

Suunto D4 zu einem Geschenk für ganz besondere Menschen:<br />

449,- Euro (unverbindliche Preisempfehlung).<br />

(www.aqualung.de)<br />

Finning<br />

Schlümpfe<br />

Er hat echten Kultstatus in Taucherkreisen: Der Taucher-Schlumpf. Kaum ein<br />

Taucher, bei dem er nicht auf dem Regal, im Auto oder am Schreibtisch steht. Die<br />

lustigen Figuren haben den belgischen Comiczeichner „Peyo“ (Pierre Culliford, 1992<br />

verstorben) unsterblich gemacht.<br />

Nach einem anstrengenden Tauchtag muss ein Taucher-Schlumpf (Artikel: 20466)<br />

auch mal relaxen, als Urlauber-Schlumpf (Artikel: 40261) oder Urlauber-Schlumpfine<br />

(Artikel: 40262) unter Palmen. Und dass Taucher technikaffin sind, sieht man bei<br />

jeder Tauchreise: Notebook oder Netbook hier, Laptop da, iPhone dort. Der Trend<br />

geht auch an den Schlümpfen nicht vorbei, wie der Schwimmreifen-Notebook-<br />

Schlumpf zeigt. Leider ist dieser Schlumpf nicht mehr im<br />

aktuellen Sortiment, aber der ein oder andere Geheimtipp<br />

bringt sicher noch einen ans Tageslicht. Unter<br />

www.schleich-s.de findet sich die ganze Welt der<br />

Schlümpfe, garantiert findet sich ein Schlumpf<br />

für jede Lebenslage. Ganz neu im Programm sind<br />

übrigens die Sternzeichen-Schlümpfe. Garantiert<br />

findet sich hier das passende Weihnachtsgeschlumpf,<br />

ääääh -geschenk.<br />

(www.schleich-s.de)<br />

Fiktion oder Realität, Sachbuch oder Roman? „Finning“, das Debütwerk von Gerhard Wegner in diesem Genre, ist spannende Unterhaltung<br />

mit knallhartem Realitätsbezug. Zwei Taucher, vor Cocos im U-Boot unterwegs, werden Augenzeugen skrupelloser Machenschaften<br />

einer weltweit agierenden Haiflossenmafia. Ihre Erlebnisse und Fotos werden ihnen dabei zum Verhängnis.<br />

Die Fakten, die das Buch prägen, sind leider nicht frei erfunden, sondern tägliches Brot des Autors. Gerhard Wegner, weitaus bekannter<br />

als Präsident der internationalen Haischutzorganisation „Sharkproject“ denn als Buchautor, prangert mit seinem Erstlingswerk<br />

im Bereich Thriller eines der übelsten Ökoverbrechen der Menschheit an. Eines ist sicher: Wer am Ende der Seite 393 das Buch zuklappt,<br />

wird seine Sicht- und Denkweise zu diesem Thema spätestens jetzt ändern – oder er ist skrupellos. Skrupellos wie der Mensch, der<br />

diese fantastischen Wesen bei lebendigem Leib ohne Flossen wieder in ihren angestammten Lebensraum zurückwirft, um sie einem<br />

grausamen Tod zu überlassen …<br />

Gerhard Wegner: „Finning“<br />

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten<br />

1. Auflage, erschienen am 15. November 2010 im Sharkproject Verlag<br />

ISBN-10: 3000321756<br />

Preis: 19,99 Euro<br />

(http://www.sharkproject.org/Content.Node/news_foren/2010_Finning_Das-Buch.de.php)<br />

Bericht von Michael Böhm


33<br />

Geschenkideen<br />

8078<br />

8056<br />

LEGO® Atlantis<br />

Während das Tauchequipment bei vielen gerade in der ersten Phase des Winterschlafs dahindämmert, geht es für<br />

die kleinen Taucher an Weihnachten erst so richtig in die Tiefe: Mit LEGO® Atlantis beginnen spannende Unterwasserexpeditionen,<br />

Schatzsucher ab sieben Jahren begeben sich auf die Suche nach der sagenumwobenen Stadt unter<br />

dem Meer. Es gilt Unterwasserkreaturen zu überlisten und Abenteuer zu bestehen. Sowohl gute als auch böse<br />

Charaktere sind Basis für die verschiedensten Rollenspiele der kleinen Taucher: Ob mit Neptuns U-Boot auf der<br />

Suche nach dem versunkenen Inselreich, Tauchgänge am großen Tintenfischtor, mit dem Turbojet auf der Flucht vor<br />

dem – Klischee sei Dank – gewaltigen Riesenhai oder per Unterwasserscooter auf der Jagd nach dem Haimann mit<br />

blauem Schlüssel. (www.lego.de)<br />

Das Lego-Atlantis-Programm:<br />

Art.-Nr. 8075, Neptuns U-Boot, ca. 60 Euro<br />

Art.-Nr. 8061, Tintenfischtor, ca. 40 Euro<br />

Art.-Nr. 8060, Turbojet, ca. 25 Euro<br />

Art.-Nr. 8059, Sandfräser, ca. 15 Euro<br />

Art.-Nr. 8058, Riesenhai, ca. 15 Euro<br />

Art.-Nr. 8057, Unterwasserscooter, ca. 10 Euro<br />

Art.-Nr. 8056, Begegnung mit der Monsterkrabbe, ca. 7 Euro<br />

Art.-Nr. 8073, Teufelsrochen, ca. 3 Euro<br />

Art.-Nr. 8072, Unterwasserflitzer, ca. 3 Euro<br />

8060<br />

8077<br />

8075<br />

8076<br />

8058<br />

8057


34<br />

Geschenkideen<br />

Wer beim Lesen nicht unbedingt Wert auf taucherischen Kontext legt, sich aber<br />

thematisch aktuell und maritim bewegen möchte, ist mit dem Thriller „Piratenjagd“<br />

von Dieter Bromund bestens versorgt. Der Autor von unzähligen Buch- und Hörspielwerken<br />

bewegt sich als begeisterter Segler gerne und gekonnt im nautischen<br />

Ambiente. Piratenjagd zählt zwar in die Kategorie „Krimi“, die Hauptperson entspricht<br />

aber nicht dem klassischen Ermittler-Genre: Ob Skipper, Admiral oder wie in<br />

„Piratenjagd“ ein Zweiter Offizier eines deutschen Frachters – die Akteure differieren<br />

von Buch zu Buch und machen die Geschichten dadurch lebensecht, so auch<br />

in „Piratenjagd“. Sei es vor Somalia, in der Straße von Malakka oder wie in Bromunds<br />

Werk in der Karibik. Piraten, die Handelsschiffe kapern, Reedereien um große<br />

Summen Lösegeld erleichtern und auch vor Mord nicht zurückschrecken, sind ein<br />

hochaktuelles Thema. Zweiter Offizier Luten Lange ist in Bromunds neuestem Buch<br />

die ideale Besetzung für den erfolgreichen Reeder Willem van Oudevaarts, wenn<br />

es durch den unwegsamen Urwald auf die Suche nach seinem Lösegeld geht.<br />

Schnell tauchen – auch real existierende – Fragen auf: Wer verdient im lukrativen<br />

Piratenbusiness? Welche Rolle spielen dabei Drogenhandel und Korruption? Die<br />

Antwort wird bald klar: Die eigentlichen Piraten finden sich an Land, sie erledigen nicht die Drecksarbeit auf See, ob in<br />

Somalia, in Kenia oder wie in „Piratenjagd“ im Dschungel zwischen Panama und Kolumbien.<br />

Dieter Bromund: „Piratenjagd“<br />

Broschiert: 192 Seiten<br />

1. Auflage, erschienen am 21. August 2010 im Delius Klasing Verlag<br />

ISBN-10: 3768832155<br />

Preis: 12,00 Euro<br />

(www.delius-klasing.de)<br />

DIVE 2011<br />

Wieder einmal wunderschön zeigt<br />

sich die Unterwasserwelt im Kalender<br />

„DIVE 2011“ aus dem Hause<br />

Delius Klasing. In Gedanken dem<br />

nächsten Tauchurlaub entgegen,<br />

dem heimischen Winter zumindest<br />

geistig entfliehen – international<br />

bekannte Unterwasserfotografen<br />

wie Reinhard Dirscherl oder Manuela<br />

Kirschner trugen dazu bei, den Großformatkalender<br />

(56 x 45,5 Zentimeter)<br />

zu einem farbenfrohen Wandschmuck<br />

für das Wohnzimmer zu<br />

machen. „Dive 2011“ – im Buch- und<br />

Fachhandel erhältlich für 22,90 Euro.<br />

(www.delius-klasing.de)<br />

Piratenjagd


35<br />

Geschenkideen<br />

Mares Mission Chrono<br />

Mission heißt Auftrag und der lautete im Falle des Chrono-Vorgängers<br />

„Mission“ vermutlich „Prosperität“. Die Mission Chrono ist die konsequente<br />

Steigerung des bisherigen Zeitmessers aus dem Hause Mares und hat<br />

nun eindeutig das Zeug, um in der Liga der gehobenen Taucheruhren-<br />

Mittelklasse mitzuspielen. Sie ist eleganter Blickfang und zuverlässiger<br />

Begleiter zugleich – über wie unter Wasser. Die Mission Chrono ist eine<br />

Kombination aus italienischem Edeldesign und Schweizer Technikperfektion,<br />

verschraubbaren Stoppuhrtasten für Start-Stopp-Funktion und<br />

robustem Edelstahlgehäuse, das Ganze bis 200 Meter Tiefe druckfest und<br />

mittels Edelstahlarmband individuell anzupassen. Selbst die in eine<br />

Richtung verstellbare Lünette lässt sich mit Neoprenhandschuhen noch<br />

bedienen. Empfohlener Verkaufspreis: 299 Euro. (www.mares.com)<br />

Trilobite „Eezycut“<br />

Leinenschneider<br />

Klein, handlich, einfach und fest am Jacket zu montieren, und er fällt auch<br />

nicht versehentlich aus dem Holster. Leinen bis zu einer Stärke von acht Millimetern<br />

halten dem korrosionsfreien Stahl der Klinge nicht stand, und wird<br />

diese stumpf, kann man sie problemlos tauschen – anders als bei herkömmlichen<br />

Tauchermessern.<br />

Die Idee hinter diesem Leinencutter ist nicht neu, diese Form der Ausführung<br />

aber schon. Der Schneider trägt nicht auf (Maße ca. 93 x 36 x 8 Millimeter)<br />

und kann gut erreichbar am Jacket befestigt werden. Mit einer Klett-Lasche<br />

wird dieses Messer der besonderen Art an seinem Holster befestigt und liegt<br />

dann gut in der Hand. Gefährlich werden kann die Schneide kaum – auch ein<br />

Unterschied zum Standardmesser. Und der günstige Preis macht es zu einem<br />

idealen Mitbringsel für Weihnachten: 25 Euro. (www.eezycut.com)<br />

Back Pack Professional<br />

Ein Geschenk mit viel Platz für allen Krimskrams bei der<br />

nächsten Tauchreise ist der Scubapro-Rucksack „Back Pack<br />

Professional“. Mit einem großen und einem kleinen Innenfach,<br />

zwei separaten Außentaschen, zwei seitlichen Netztaschen<br />

für Wasserflaschen und einer Handytasche ist der<br />

Rucksack gut gerüstet, Ordnung zu halten. Ein spritzwassergeschützter<br />

Reißverschluss sowie der zusätzliche Regenschutz<br />

halten den Inhalt bei jeder Gelegenheit trocken. Der<br />

Preis: 79 Euro als unverbindliche Preisempfehlung. (www.<br />

scubapro.de)<br />

Longsleeve Shirt<br />

„deep down you want the best“-Slogan in weiß,<br />

ein Scubapro-Logo dezent am Ärmel, der Rest<br />

ist Schwarz: Das Longsleeve Shirt von Scubapro<br />

ist ein Muss für echte Scubapro-Fans<br />

und nicht nur auf<br />

der Fahrt zum nächsten<br />

Tauchplatz oder am Stammtisch<br />

ein Hingucker. Dank<br />

100 Prozent Baumwolle<br />

vermittelt es ein äußerst<br />

angenehmes Tragegefühl.<br />

Die Größen: Unisex<br />

von S-XXL. Der Preis:<br />

27,90 Euro. (www.scubapro.de)


36<br />

Geschenkideen<br />

Playmobil<br />

Wenn die Playmobil-Familie unter Wasser geht, heißt das<br />

Thema „Ferien“. Ein schnittiges Sportboot (Art.Nr. 4862)<br />

bringt die wassersportbegeisterte Familie an den Schnorchelspot.<br />

Stauräume im Heck und unter den Sitzen des kleinen<br />

Motorbootes bieten Platz für Picknick-Korb und Ausrüstung<br />

der Familie. Das schwimmfähige Boot kann sogar mit<br />

einem batteriebetriebenen Unterwassermotor (Art.Nr. 7350)<br />

ausgestattet werden. Pottwal (Art.Nr. 7998), Schwertwal (Art.<br />

Nr. 7654) und Delfin mit Baby (Art.Nr. 7363) machen aus dem<br />

Schnorchelausflug dann fast schon eine Whale-Watching-Tour.<br />

Und wo nächtigt die Playmobil-Taucherfamilie? Im Familien-<br />

Wohnmobil (Art.Nr. 4859) natürlich, ganz naturverbunden,<br />

wo sonst?! (www.playmobil.de)<br />

Softshelljacke<br />

Speziell die Damenvariante in Ice-Blue der<br />

Scubapro-Softshelljacke wäre zu schade, um<br />

nur bei Tauchsafaris getragen zu werden.<br />

Elegant, weiblich-tailliert geschnitten und<br />

dezent sind die optischen, ansprechenden<br />

Attribute. Winddicht und wasserabweisend,<br />

robust und doch bewegungsfreundlich, warm<br />

und doch atmungsaktiv die inneren Werte<br />

der Softshell. Innen mollig weich dank Microfleece,<br />

außen eine atmungsaktive Kunstfaser.<br />

Die Details: Zwei kurze, seitliche Reißverschlüsse<br />

an der Hüfte und ein abnehmbarer<br />

Fleecekragen. Dazu zwei Außentaschen plus<br />

eine Armtasche außen, eine Innentasche<br />

plus eine Handytasche innen bieten genügend<br />

Platz, um Utensilien zu verstauen.<br />

Für Herren gibt es die Jacke in Light-Anthrazit,<br />

und auch die Ausstattung unterscheidet<br />

sich etwas: Zwei Außentaschen, eine<br />

zusätzliche Brusttasche außen sowie zwei<br />

Innentaschen plus eine praktische Handytasche<br />

innen.<br />

Die Softshelljacken gibt es für Damen in den<br />

Größen S – L, für Herren in S – XXL und für<br />

109 Euro (unverbindliche Preisempfehlung).<br />

(www.scubapro.de)<br />

Der Coreolanus-Betrug<br />

Die „HMS Coreolanus“ – nur ein gewöhnlichen<br />

Fischkutter ihrer Majestät? Die Mythen ranken<br />

sich um das heute bei Tauchern beliebte Wrack<br />

in gleichem Maß, wie die zahlreichen Fischernetze,<br />

die sich in seinen Aufbauten verfangen<br />

haben: Spionage- und Abhörtechnik an Bord,<br />

Wasserbomben und MGs und schließlich die<br />

Versenkung zu einem Zeitpunkt des Zweiten<br />

Weltkriegs, als die Alliierten den mediterranen<br />

Raum fast schon komplett besetzt hatten …<br />

Mai 2010: Ein Geheimnis aus dem Zweiten Weltkrieg<br />

der Kategorie „Top Secret“ mündet in einem<br />

Wettlauf um Leben und Tod. Zumindest in dem<br />

überaus spannenden Thriller „Der Coreolanus-<br />

Betrug“. In seinem Buch setzt der österreichische<br />

Autoren-Newcomer Marcus Koenig das Thema rund um die HMS Coreolanus<br />

geschickt in Szene. Die Reise durch Neptuns Reich muss nicht immer dokumentarisch<br />

präzise entlang detaillierter taucherischer Fakten gehen. Tauchen kann<br />

durchaus einmal „nur“ begleitendes, literarisches Element sein und trotzdem<br />

Spaß machen. Wer das Wrack kennt oder an anderen Wracks getaucht ist, kann<br />

sich nur allzu gut in die Lage des Protagonisten versetzen, als es zum Kampf auf<br />

Leben und Tod auf 30 Metern Tiefe geht: Peter Händler, österreichischer Tauch- und<br />

Reisejournalist, wird sein Kind im Manne nicht los: „Die Schatzinsel“ von Robert<br />

Louis Stevenson ist seine Lieblingslektüre, Inspiration und Verhängnis bei den<br />

Recherchen zur Wahrheit über die „Coreolanus“ zugleich. Spätestens als er am<br />

Wrack des Schiffes taucht, weckt er die Geister, die das Geheimnis bislang hüteten.<br />

Britische und serbische Agenten, eine kroatische Kriminalbeamtin – sie alle<br />

sind verbunden mit einer Vergangenheit, die nie ans Licht kommen darf. Peter<br />

Händler, nicht nur als Taucher häufig in Todesgefahr, wird unfreiwillig zentrale<br />

Figur in einem spannenden Spiel der Mächte. Nur für ihn wird es von Seite zu<br />

Seite immer verwirrender, Freund und Feind wechseln schneller, als er es zu<br />

realisieren vermag.<br />

Marcus Koenig hat seine Hausaufgaben gemacht: Sein Werk ist gekonnt mit<br />

historischen Fakten und aktuellen Gegebenheiten besetzt. Selbst die scheinbar<br />

obligatorische „Sauerstoffflasche“, der stets missbräuchlich verwendete Begriff<br />

für den Presslufttank des Tauchers, raubt dem Buch nicht die Echtheit und macht<br />

es zu einem kurzweiligen, faszinierenden Thriller. Ideale Lektüre für die bevorstehenden<br />

Feiertage.<br />

Marcus Koenig: „Der Coreolanus-Betrug“<br />

Broschiert: 307 Seiten<br />

1. Auflage, erschienen am 10. Mai 2010 im KaMeRu Verlag<br />

ISBN-10: 3906739570<br />

Preis: 24,80 Euro<br />

(www.kameru.ch)<br />

(Interessantes rund ums Buch: www.marcuskoenig.net)


37<br />

Gewinnspiel<br />

Wer kann mitmachen?<br />

Mitmachen können alle Kinder von 6 bis<br />

14 Jahren. Jedes Kind darf nur ein Bild einsenden.<br />

Die Teilnehmer versichern mit ihrer<br />

Einsendung, dass sie ihr Bild selbst gemalt<br />

oder gestaltet haben. Die Kunstwerke werden<br />

von einer neutralen Jury bewertet.<br />

Wie kommt das Bild zu Taucher.Net?<br />

Bitte das Bild einscannen und per E-Mail<br />

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• Vorname, Nachname, Wohnort des Kindes<br />

und das Alter in Jahren<br />

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wie Straße, Hausnummer, PLZ, Ort,<br />

Land und für Rückfragen bitte eine Telefonnummer<br />

und/oder E-Mail-Adresse.<br />

Mit der Teilnahme erklären sich die Erziehungsberechtigten<br />

damit einverstanden,<br />

dass ihre Tochter / ihr Sohn am Malwettbewerb<br />

teilnimmt, und sie akzeptieren die<br />

Teilnahmebedingungen.<br />

MItMalen & GeWInnen!<br />

Mach mit – beim großen Kinder-Malwettbewerb von diveInside by taucher.net! Für das<br />

schönste Bild zum thema „Fröhliche taucher-Weihnachten“ gibts einen von fünf tollen<br />

Preisen aus dem brandneuen leGo® atlantis–Programm zu gewinnen!<br />

Einsendeschluss ist der 17.12.2010. Die<br />

Benachrichtigung der Gewinner erfolgt per<br />

E-Mail beziehungsweise spätestens durch<br />

Zusendung des Gewinns – rechtzeitig vor<br />

Weihnachten! Eine Barauszahlung der<br />

Gewinne ist nicht möglich, ein Anspruch<br />

auf Zuteilung eines bestimmten Gewinns<br />

besteht ebenfalls nicht. Der Teilnehmer<br />

erklärt sich mit der Veröffentlichung der<br />

Bilder unter Nennung des Namens und des<br />

Wohnortes einverstanden.<br />

Hinweis: Bei den Preisen handelt es sich<br />

um Ausstellungsstücke, das heißt die Verpackung<br />

wurde bereits einmal geöffnet<br />

und der Inhalt aufgebaut. Die Preise sind<br />

jedoch ansonsten neuwertig und frei von<br />

Beschädigungen.<br />

datensCHUtZerKlärUnG der taUCHer.net GMBH ZUM GeWInnsPIel<br />

Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten<br />

Personenbezogene Daten werden nur erhoben, wenn sie uns diese von sich aus, zum Beispiel zur Durchführung<br />

eines Vertrages, einer Umfrage, eines Gewinnspiels oder bei der Registrierung für personalisierte Dienste<br />

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38<br />

Medizin<br />

dumm gelAufen...<br />

bisse, verletzungen und wunden<br />

im meer und beim tAuchen<br />

seit Jahrhunderten beflügeln Mythen und Märchen aus der Unterwasserwelt unsere Fantasie<br />

und sind Grundlage vieler schillernder Filme und Bücher, aber auch die Ursache von ängsten,<br />

verletzt, gebissen oder sogar getötet zu werden. Wissen hilft, eine subjektiv als gefährlich<br />

empfundene situation in ein realistisches licht zu rücken und einzuschätzen, ob die gefühlte<br />

angst durch eine tatsächliche akute Bedrohung begründet ist. dazu gibt es meeresbiologische<br />

Kurse, von denen jeder taucher nur profitieren kann.<br />

Es gibt eine Reihe von gefährlichen Kreaturen<br />

im Meer. Einige können den unwissenden<br />

oder unvorsichtigen Taucher leicht<br />

oder sogar schwer verletzen, unter Umständen<br />

sogar töten. Dies hängt prinzipiell von<br />

der Verletzungsart ab, der individuellen<br />

Reaktion des Opfers, davon, ob dabei Gift<br />

injiziert wurde und in welcher Tiefe der<br />

Unfall passierte (Taucher in größeren Tiefen<br />

ertrinken häufiger).<br />

Was tun, wenn etwas passiert ist?<br />

Man kann die Verletzungen entweder entsprechend<br />

ihrer Form nach Bissen, Stichen<br />

oder allgemeinen Verletzungen und Wunden<br />

(z.B. Risse, Quetschungen) klassifizieren<br />

oder aber entsprechend einer Giftintoxikation.<br />

• Bisse mit und ohne Giftapplikation (z.B.<br />

Raubfische, Drückerfische, Seeschlangen,<br />

Muränen)<br />

• Stichverletzungen mit oder ohne Giftapplikation<br />

(z.B. Dornenkrone, Seeigel, Steinfische,<br />

Skorpionfische, Rochen, Kegelschnecke)<br />

• Allgemeine Verletzungen durch Meerestiere<br />

(Skalpelldoktorfisch), oder andere<br />

Umstände wie ungesicherte Ausrüstung,<br />

Bootsunfälle, Verletzungen durch Angelhaken,<br />

Schiffsschrauben etc...<br />

Vorbeugen ist besser als Heilen<br />

• Störe oder ärgere kein marines Lebewesen<br />

– weder unter noch über Wasser<br />

• Füttere niemals Tiere unter Wasser (Haie,<br />

Muränen)<br />

• Respektiere Territorien<br />

• Fasse nichts an und greife in keine<br />

Löcher<br />

• Nicht allzu nah am Riff schwimmen, speziell<br />

wenn Strömung oder Dünung vorhanden<br />

ist<br />

• Achte auf eine gute Tarierung<br />

• Niemals barfuß auf dem Riffdach laufen<br />

risswunden durch einen Haibiss.<br />

Es gibt einen Verhaltenskodex unter Wasser,<br />

den jeder Wassersportler kennen und so<br />

weit wie nur möglich beachten sollte. Jeder,<br />

der sich gerne im und am Wasser tummelt,<br />

sollte sich mit den lokalen Gegebenheiten<br />

vertraut machen und die Basics der Erste-<br />

Hilfe-Maßnahmen beherrschen.<br />

Bisse, Stichverletzungen und Wunden<br />

ohne Gifteinwirkung<br />

Die Erstversorgung einer Wunde ist prinzipiell<br />

immer die gleiche – egal ob man sich<br />

mit einem Küchenmesser schneidet, einem<br />

eine ungesicherte Druckluftflasche auf den<br />

Bericht von Anke Fabian, Bilder von Anke Fabian und Michael Haas Bali


39<br />

Medizin<br />

stichverletzungen<br />

mit oder ohne<br />

Giftapplikation<br />

(z.B. dornenkrone,<br />

seeigel, steinfische,skorpionfische,<br />

rochen,<br />

Kegelschnecke)<br />

drückerfische können schmerzhafte Wunden erzeugen.


40<br />

Medizin<br />

Zeh fällt oder man von einem Barrakuda<br />

gebissen wurde. Unterschiedlich ist jedoch<br />

das Infektionsrisiko zu bewerten, das im<br />

Wasser deutlich höher ist. Meereswasser und<br />

der muntere Bakterienzoo im Maul der Tiere<br />

enthalten eine Vielzahl von Keimen und<br />

Plankton, die – trotz einer primär nur kleinen<br />

Wunde – die Verletzung durch Infektion<br />

beängstigende Ausmaße annehmen lassen<br />

können. Glücklicherweise passiert das nicht<br />

immer. Das Infektionsrisiko hängt von der<br />

Lokalisation der Verletzung – Kopf, Rumpf<br />

oder Extremitäten –, der Art der Wunde<br />

(Schnitt, Quetschung, Gewebezerreisung,<br />

Stichtiefe), der Anzahl der Bakterien und der<br />

individuellen Immunlage des Opfers ab.<br />

ersTe hilFe<br />

Wundversorgung<br />

• Opfer unter Eigenschutzmaßnahmen bergen<br />

und aus der Gefahrenzone bringen.<br />

• Überprüfe die Wunde auf Fremdkörper durch<br />

vorsichtiges Auseinanderziehen der Wundränder<br />

oder ganz sachten Druck an den Seiten<br />

Richtung Wundmitte und frage nach einer<br />

stechenden Empfindung. Eingedrungene<br />

Fremdkörper- oder Fremdmaterial kann man<br />

durch vorsichtiges Spülen oder Benutzung<br />

einer Pinzette entfernen.<br />

• Ausgiebiges und zeitnahes Spülen der Wunde.<br />

Zögere nicht, auch einfallsreiche Spüllösungen<br />

zu verwenden (jedes Trinkwasser kann<br />

genommen werden, ebenso Bier) – alles ist<br />

Rettungsmaßnahmen<br />

• Deine eigene Sicherheit hat Vorrang!<br />

• Bergung des Verletzten aus der Gefahrenzone<br />

• Lagerung des Verletzten gemäß Bewusstseinslage<br />

(evtl. stabile Seitenlage)<br />

• Genaue Untersuchung des Verletzten, auch unter<br />

Kleidungsstücken oder Tauchanzug<br />

• Befragung (wenn möglich) nach den Verletzungsumständen.<br />

Gift involviert?<br />

• Erste Hilfe und weiterführende medizinische<br />

Maßnahmen je nach Verletzungsart<br />

• Hilferuf absetzen und wenn nötig Organisation des<br />

Transports in das nächste geeignete Krankenhaus<br />

oder andere medizinische Einrichtung<br />

• Wiederbelebung, wenn nötig<br />

besser als bakterienverseuchtes Salzwasser<br />

(Ausnahme: Vernesselungen, siehe Artikel<br />

Ausgabe 10-2010). Die Wunde keinesfalls fest<br />

abreiben, sondern nur spülen.<br />

• Desinfektion mit jodhaltigen Lösungen, am<br />

besten in einer Verdünnung 1:10. Hier gibt<br />

es vorgemischte Lösungen.<br />

• Stichverletzungen und Punktionswunden<br />

werden wie alle anderen Wunden auch<br />

gespült. Falls ein Stachel sichtbar ist, der<br />

nicht leicht und flüssig zu entfernen ist:<br />

unbedingt belassen – es könnte ein Widerhaken<br />

daran sein, der beim Herausziehen<br />

einen noch größeren Schaden verursacht.<br />

Kontrolle der Blutung:<br />

Blutet eine Wunde, erscheint der Blutverlust<br />

meist größer, als er tatsächlich ist. Umgebendes<br />

Wasser färbt sich schnell rot, und<br />

die Menge an roter Flüssigkeit erscheint<br />

furchterregend und lebensbedrohlich.<br />

Solange kein dicker, pulsierender Blutstrahl<br />

aus einer Arterie schießt, kann man aber<br />

erst mal Ruhe bewahren.<br />

• Presse ein sauberes Tuch oder eine Kompresse<br />

direkt auf die Wunde und halte<br />

sanften Druck, bis die Blutung steht. Falls<br />

die Wunde klafft oder die Ränder gezackt<br />

sind, muss die Wunde wahrscheinlich<br />

genäht werden.<br />

• Anlegen eines Druckverbandes. Achte auf<br />

die periphere Durchblutung an Fingern<br />

und Zehen. Die Blutversorgung darf nicht<br />

so stark abgeschnürt werden, dass diese<br />

taub oder blass werden.<br />

• Im Falle einer arteriellen unstillbaren Blutung<br />

muss unter Umständen die Extremität<br />

breit abgebunden werden. Dabei ist<br />

genau die Uhrzeit zu notieren und das<br />

Opfer schnellstmöglich in das nächste<br />

Krankenhaus zu bringen. Nach spätestens<br />

vier Stunden muss die Bandage zur Versorgung<br />

des gesunden Gewebes für kurze<br />

Zeit gelöst werden.<br />

• Verbände und Pflaster helfen, um kleinere<br />

Blutungen zu kontrollieren und schützen<br />

die Wunde vor Schmutz und Sonne. Sie<br />

verbergen jedoch auch leicht die ersten<br />

Anzeichen einer Entzündung (Schwellung,<br />

Rötung). Also regelmäßig überprüfen.<br />

WeiTerFÜhrende<br />

medizinisChe TheraPie<br />

Abhängig vom medizinischen Ausbildungsstand<br />

und Wissen der Helfer können Infektionen,<br />

Schmerzen oder allergische Reaktionen<br />

auch lokal oder medikamentös behandelt<br />

werden (Schmerzmittel, Antiallergika,<br />

Kortison, Antibiotika). Falls die Bissstelle<br />

die Grundlagen der erste-Hilfe-Maßnahmen sollte<br />

jeder taucher beherrschen.<br />

verbände und Pflaster helfen, um kleinere Blutungen<br />

zu kontrollieren und schützen die Wunde vor<br />

schmutz und sonne.<br />

anfängt, taub und gefühllos zu werden, muss<br />

sofort ein Arzt aufgesucht werden.<br />

Tetanus-Schutz<br />

Da alle großen und kleinen marinen Wunden<br />

immer ein hohes Infektionsrisiko mit<br />

sich bringen, ist ein ausreichender Tetanusschutz<br />

wichtig. Liegt die letzte Impfung<br />

länger als fünf Jahre zurück, sollte eine<br />

Boosterimpfung durchgeführt werden.


41<br />

Medizin<br />

Bisse und Stichverletzungen mit<br />

Gifteinwirkung<br />

Diese Verletzungen müssen immer als medizinischer<br />

Notfall behandelt werden, da man<br />

nie weiß, welche Menge an Gift appliziert<br />

wurde und wie die individuelle Reaktion<br />

darauf ist. Symptome sind in der Regel ein<br />

extremer Schmerz und Panik.<br />

Die meisten Gifte bestehen aus einem Neurotoxin<br />

und weiteren „Gewebe zerstörenden“<br />

Eiweißen (Koagulasen). Das Neuro toxin beeinflusst<br />

die Nervenleitfähigkeit im motorischen<br />

und sensorischen Bereich (Lähmungen,<br />

Krämpfe, Gefühlsstörungen). Die Koagulasen<br />

zerstören die Zellmembranen und schaffen<br />

damit eine Schneise für das Neurotoxin. Alle<br />

im Giftgemisch enthaltenen Substanzen können<br />

zu schweren allergischen Reaktionen,<br />

Multiorganversagen mit Herz-Kreislaufstillstand,<br />

ausgedehnten Gewebsnekrosen und<br />

schweren Infektionen führen.<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen sind zunächst<br />

einmal die gleichen wie bei Verletzungen<br />

ohne Gifteinwirkung, es ist aber in der Regel<br />

eine weiterführende ärztliche Behandlung<br />

abhängig vom medizinischen ausbildungsstand<br />

der Helfer können Infektionen, und allergische<br />

reaktionen auch lokal behandelt werden.<br />

Meerestier Häufigkeit Gefährlich? Erste Hilfe<br />

Seeigel häufig • Schmerzhafte Stichverletzung<br />

• Infektion<br />

Skorpionfisch gelegentlich • Schmerzhafte Stichverletzung<br />

• Toxin Injektion<br />

• Gewebenekrose<br />

• Infektionen<br />

Steinfisch gelegentlich • Schmerzhafte Stichverletzung<br />

• Toxin-Injektion<br />

• Gewebenekrose<br />

• Infektionen<br />

• Potenziell tödlich<br />

Rochen selten • Schmerzhafte Stichverletzung<br />

• Wunden heilen nur langsam<br />

Kegelschnecke selten • Schmerzhafte Stichverletzung<br />

• Toxin-Injektion<br />

• Potenziell tödlich<br />

Seeschlange selten • Kleine Bissstellen<br />

• Toxin-Injektion möglich<br />

• Potenziell tödlich<br />

Barrakuda gelegentlich • Risswunde<br />

• Punktionsstelle durch Zähne<br />

• Infektion<br />

• Blutung<br />

Hai gelegentlich • Risswunden mit gezackten<br />

Rändern<br />

• 1/3 der Bisse sind tödlich<br />

Drückerfisch gelegentlich • Prellungen<br />

• Bisswunden<br />

• Infektion<br />

Skalpelldoktorfisch<br />

selten • Schnittwunde<br />

• Infektion<br />

• In Essig oder Zitronenwasser baden<br />

• Herausschauende Stacheln vorsichtig mit Pinzette oder Tape entfernen<br />

• Desinfektion<br />

• Spülen und nach Stacheln untersuchen<br />

• Desinfektion<br />

• Hitzeapplikation<br />

• Arzt aufsuchen!<br />

• u.U. weiterführende medizinische Maßnahmen<br />

• Bereitschaft zur Wiederbelebung<br />

• Schmerzmittel, Anthistaminika, Antibiotika<br />

• Spülen und nach Stacheln untersuchen<br />

• Desinfektion<br />

• Hitzeapplikation<br />

• Schnellstmöglich Arzt aufsuchen!<br />

• Bereitschaft zur Wiederbelebung<br />

• Schmerzmittel, Anthistaminika, Antibiotika<br />

• Antiserum verfügbar<br />

• Spülen und nach Stacheln untersuchen<br />

• Desinfektion<br />

• Hitzeapplikation<br />

• u.U. weiterführende medizinische Maßnahmen<br />

• Schmerzmittel, Anthistaminika, Antibiotika<br />

• Medizinischer Notfall!!!<br />

• Spülen und nach verbleibenden Radulazähnchen untersuchen<br />

• Desinfektion<br />

• Breites Abbinden, wenn Extremität betroffen<br />

• Das verletzte Körperteil unterhalb vom Körper positionieren<br />

• Schnellstmöglich Arzt aufsuchen!<br />

• Bereitschaft zur Wiederbelebung<br />

• Wenn möglich Kegelschnecke zur Identifikation einsammeln. Vorsicht!<br />

Nicht anfassen, da sie ein zweites Mal stechen kann<br />

• Medizinischer Notfall<br />

• Spülen, Wunde nicht aussaugen oder aufschneiden<br />

• Desinfektion, Hitze, Eis oder Essig ist Zeitverschwendung<br />

• Breites Abbinden, wenn Extremität betroffen<br />

• Das verletzte Körperteil unterhalb vom Körper positionieren<br />

• Schnellstmöglich Arzt aufsuchen!<br />

• Bereitschaft zur Wiederbelebung<br />

• Wunde spülen<br />

• Desinfektion<br />

• Druckauflage zur Blutstillung<br />

• Verband<br />

• Weiterführende medizinische Maßnahmen, muss oft genäht werden<br />

• u.U. Antibiose<br />

• Direkte Druckauflage oder Abbinden, wenn Extremität betroffen<br />

• Medizinische Hotline anrufen: NOTFALL<br />

• Bereitschaft zur Wiederbelebung<br />

• Wunde spülen<br />

• Desinfektion<br />

• Direkte Druckauflage zur Blutstillung<br />

• Verband<br />

• Weiterführende medizinische Maßnahmen<br />

• u.U. lokale oder systemische Antibiose<br />

• Wundspülung<br />

• Desinfektion<br />

• Direkte Druckauflage zur Blutstillung<br />

• Verband<br />

• Weiterführende medizinische Maßnahmen<br />

• u.U. lokale oder systemische Antibiose<br />

Punktionswunde nach Barrakuda Biss.<br />

Quetschwunde durch ungesicherte Pressluftflasche.<br />

Wunde nach Tritt auf einen Steinfisch.<br />

bis zur intensivpflichtigen stationären<br />

Betreuung vonnöten. Dies hängt von der<br />

Art und der Menge des in den Körper eingedrungenen<br />

Gifts ab, der individuellen<br />

allergischen Disposition, dem Immunsystem<br />

und dem körperlichen sowie dem psychischen<br />

Allgemeinzustand.<br />

Jede Person, die eine Verletzung mit Gifteinwirkung<br />

hatte, MUSS einem Arzt vorgestellt<br />

werden – egal wie mild die Symptome sind<br />

und wie glimpflich sie davongekommen zu<br />

sein scheint!<br />

Im Allgemeinen werden die Gifte innerhalb<br />

von 45 Minuten weitgehend verstoffwechselt.


42<br />

Medizin<br />

Akute lebensbedrohliche Reaktionen sind<br />

danach nicht mehr zu erwarten. Demgegenüber<br />

können allergische Spätreaktionen und<br />

Organschädigungen auch noch nach Tagen,<br />

Wochen oder Monaten auftreten.<br />

Bissverletzungen mit Gifteinwirkung sind eher<br />

eine Seltenheit (Seeschlange, wenige Muränenarten).<br />

Weit häufiger werden Stichverletzungen<br />

durch giftige Seeigel, Steinfische,<br />

Skorpionfische oder selten auch durch die<br />

Kegelschnecke beobachtet.<br />

Egal welche Verletzung vorliegt – es ist immer<br />

gut, nicht mit leeren Händen dazustehen. Also<br />

braucht es einen Erste-Hilfe-Kasten, der für<br />

diesen Bedarf bestückt ist und der vor allem<br />

auch mit vor Ort ist.<br />

So sehr uns Mythen und Märchen von gefährlichen<br />

Meerstieren auch Angst machen können<br />

– das gefährlichste Tier unter Wasser ist und<br />

bleibt der Mensch. Im seltenen Fall, dass es<br />

einmal anders kommt, ist es hilfreich zu wissen,<br />

was zu tun ist. Und wenn es nichts mehr zu<br />

tun gibt, ist es noch wichtiger darüber nachzudenken,<br />

was passiert ist und wie der Unfall<br />

zu vermeiden gewesen wäre. aF<br />

Erste-Hilfe-Kit für Verletzungen<br />

• Latexhandschuhe!<br />

• Desinfektionsmittel (z.B. Povidon-Jod 1:10), Betadine<br />

Salbe<br />

• Pinzette, Tape<br />

• Gaze, Kompressen, Pflaster, elastische Binden, Mullbinden<br />

• Essig, hot packs, cold packs<br />

• Anti-allergische Salbe (z.B. Fenestil, Tavegil, Soventol)<br />

• Nicht verschreibungspflichtige Medikament wie<br />

Aspirin, Ben-u-ron, Ibuprufen und Antihistaminika<br />

(Tavegil Tabletten, Telfast)<br />

• Sauerstoffflasche am Tauchplatz oder an Bord<br />

FallBerICHt von MICHael Haas<br />

Eine abenteuerliche Triggerfish-<br />

Begegnung<br />

am 16. Oktober 2010 an der Pos I,<br />

Menjangan, Bali<br />

TL Michael Haas aus Bali schreibt:<br />

Menjangan, Bali. Die Steilwände dort sind<br />

beeindruckend. Das Schweben im blauen<br />

Wasser, der Grund weit unter einem, neben<br />

einer mit Weichkorallen und Schwämmen<br />

bewachsenen Wand, das ist es, was man um<br />

Menjangan findet – aber auch Hartkorallen,<br />

Anthias, die üblichen hübschen kleinen<br />

Bewohner von Korallenwohnungen.<br />

Ein grüner Drückerfisch steht mit dem Kopf<br />

nach unten über einer Stelle im Sand. Ich<br />

bin vielleicht zehn Meter von ihm entfernt.<br />

Diese Fischart steht oft senkrecht im Wasser,<br />

zieht Korallenstücke in die Höhe, schleppt<br />

Seesterne durch die Gegend. Die grünen<br />

Drücker sind die größten ihrer Familie, mit<br />

beachtlichen Zähnen ausgestattet, die an<br />

Biber erinnern. Furchteinflößende Geschichten<br />

von Drückerangriffen werden an Taucherlagerfeuern<br />

erzählt.<br />

Ich stehe reglos im Wasser, meine Tauchpartnerin<br />

ist zwei Meter vor mir. Der Drücker, der<br />

sich vielleicht an seinem Nest zu schaffen<br />

macht, ist relativ klein, vielleicht 35 Zentimeter<br />

groß.<br />

Plötzlich durchfährt mich ein Schmerz wie<br />

von einem Faustschlag. Ich drehe mich zu<br />

dem unerwarteten Angreifer, einem Drücker,<br />

der wütend versucht, weitere Treffer zu landen.<br />

Ich reiße die Arme hoch, der Kerl schießt<br />

dagegen. Ich drehe ihm die Flossen zu und<br />

scheine ihn erwischt zu haben. Mein Buddy<br />

ist nun fünf Meter vor mir und schwimmt<br />

ruhig wie vorher. Mein Atem geht heftig. Der<br />

Kerl beobachtet mich aus einer Entfernung<br />

von zehn Metern. Er kommt zurück, schwimmt<br />

auf meine Tauchpartnerin los. Ich bringe<br />

mich zwischen sie und ihn, halte ihm die<br />

Flossen entgegen. Er dreht ab und – meine<br />

Tauchpartnerin merkt immer noch nichts<br />

– schwimmt ruhig weiter. Schön entspannt.<br />

Sieht gut aus.<br />

Mein Schädel brummt. Er hat mich ein paar<br />

Zentimeter über dem Ohr erwischt. Ich fühle<br />

mit den Fingern, dass er mir eine Beule<br />

geschlagen hat, in deren Mitte ein Riss<br />

klafft.<br />

Ich gebe meinem Buddy das Zeichen zum<br />

Umkehren. Wir müssen denselben Weg nehmen,<br />

den wir gekommen sind. Es gibt keine<br />

realistische Möglichkeit, das Revier des<br />

Unterwasser-Rambos zu vermeiden. Ich<br />

schwimme zur riffabgewandten Seite, von<br />

wo er kommen muss. Da, er greift wieder an.<br />

Mit Rücken- und Bauchflosse nimmt er<br />

Geschwindigkeit auf. Keine Eleganz. Sein<br />

Schwimmstil könnte einen zum Lachen bringen,<br />

wenn die Zähne nicht wären.<br />

Mir ist nicht nach Lachen zumute. Ich greife<br />

nach der Hand meiner Tauchpartnerin und<br />

zeige auf den Drücker. Er kommt angeschossen.<br />

Ich schlage mit den Flossen nach ihm.<br />

Dann haben wir sein Revier verlassen.<br />

Auf dem Boot erzähle ich, was passiert ist.<br />

Tatsächlich hat mein Buddy überhaupt nichts<br />

von dem Beißangriff mitbekommen. Sie ist<br />

Krankenschwester. „Der hat dich ganz schön<br />

erwischt. Ich seh‘ mir das nachher noch mal<br />

an, wenn die Haare trocken sind.“<br />

Am Abend erzählt mir ein Angestellter eines<br />

Tauchcenters in der Nähe von einem Divemaster,<br />

dem ein Drücker ein Stück von der<br />

Oberlippe abgebissen hat.<br />

Ich bin also gut weggekommen. Mit<br />

geschmeidiger Haarrasur, Desinfektion und<br />

Pflaster ist die Wunde dann auch recht schnell<br />

verheilt – aber ein großer Respekt vor diesen<br />

Fischen ist zurückgeblieben. MH


Dragonera Divers<br />

Petro Divers, Porto Petro<br />

Euro Divers Cala Joncols<br />

Mero Diving, Cala Ratjada<br />

Dive & Fun Font de Sa Cala<br />

Bahia Azul Diving<br />

La Morena, Cala D´Or<br />

Dive & Fun Cala D´Or<br />

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Die beste<br />

seite Des<br />

MittelMeers<br />

Die schönsten Tauchplätze des Mittelmeers –<br />

präsentiert von einigen der etabliertesten<br />

Basen des Mare Nostrum<br />

Scuba Center SVMarina<br />

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St. Andrew‘s Divers Cove Ltd.<br />

diving.DE Cres<br />

Najada Diving<br />

Calypso Diving Centre<br />

Trogir Diving Center<br />

Tauchbasen am miTTelmeer<br />

Frankreich: European Diving School<br />

Spanien: Euro Divers Cala Joncols<br />

Mallorca: Bahia Azul Diving<br />

Dive & Fun Cala D´Or<br />

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Dragonera Divers<br />

La Morena, Cala D´Or<br />

Mero Diving, Cala Ratjada<br />

Petro Divers, Porto Petro<br />

Blue Dolphin, Elounda, Kreta<br />

Wählen sie hier ihre Tauchbasis.<br />

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Kreta: Blue Dolphin, Elounda<br />

Kroatien: diving.DE Cres<br />

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Türkei: Pearl Diving Center<br />

Gozo/Malta: Calypso Diving Centre<br />

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St. Andrew‘s Divers Cove Ltd.


44<br />

Biologie<br />

ein mehr als nur unangenehmer Gedanke:<br />

der Juckreiz wird immer stärker und<br />

steigert sich bis ins Unerträgliche. Man<br />

spürt, wie sich die Parasiten immer tiefer<br />

durch die Haut ins Fleisch bohren. Wir<br />

würden uns kratzen, Hund und Katze<br />

auch. doch als Fisch kann man nichts<br />

dagegen tun. Bei Meeresbewohnern sind<br />

blutsaugende Plagegeister und ständige<br />

Qualen ein tagtäglich erlebter alptraum.<br />

Bericht von Harald Mathä, Bild: © Christopher<br />

Putzerstation<br />

sTell dir vor, es JUCkT diCh –<br />

Und dU kannsT niChTs dagegen TUn!


45<br />

Biologie<br />

oben: Putzerstion im Zwielicht: Zwei Putzergarnelen tanzen vor einer Cribrinopsis crassa.<br />

links: Kostenlose Maniküre gefällig?<br />

Blutsaugende Parasiten sind bei uns Menschen<br />

heutzutage glücklicherweise selten,<br />

Flöhe und Wanzen nicht mehr Dauergäste<br />

in unseren Nachtlagern. Im Meer sieht es<br />

anders aus: Parasiten warten nur darauf,<br />

das Blut ihrer Opfer zu saugen und sie zu<br />

piesacken. Entzündete und eiternde Wunden,<br />

die nicht gereinigt werden können;<br />

Pilzbefall und vieles mehr machen das<br />

Leben der Flossenträger zu einem juckenden<br />

und schmerzhaften. Einzige Erleichterung:<br />

Auf zur nächsten Putzerstation!<br />

symbiose<br />

Das Verhältnis zwischen Putzer und geputztem<br />

„Kunden“ nennt man Sym-biose, altgriechisch<br />

für Zusammen-leben. Beide<br />

Partner profitieren dabei, keiner geht leer<br />

aus oder wird gar geschädigt. So wie es in<br />

einer Beziehung oder Ehe bei uns Menschen<br />

sein sollte.<br />

nUTzen FÜr den PUTzer<br />

Eine Putzerstation bringt dem Geputzten<br />

enorme Erleichterung. Lästige und schmerzende<br />

Parasiten und Hautpartikel werden<br />

entfernt. Wunden werden gesäubert. Doch<br />

was hat der Putzer davon? Ganz einfach:<br />

Frisches Futter in Form von tierischem<br />

Protein! Schmarotzende Fischasseln, parasitische<br />

Krebse, Würmer und vieles mehr<br />

liefern dem Putzer bequem erreichbares<br />

Futter. Statt der Beute hinterherzujagen,<br />

braucht er sie nur vom Körper des Kunden<br />

Zackenbarsche sind raubfische. Jeder andere<br />

Fisch wäre bereits verschluckt. doch instinktiv<br />

frisst er die Putzergarnele nicht.<br />

zu picken. Manche Putzergarnelen genießen<br />

zudem einen besonderen Schutz: Die<br />

Muräne, die sie putzen, beschützt sie davor,<br />

von den Fischen gefressen zu werden, auf<br />

deren Speiseplan Garnelen stehen.<br />

PUTzergarnelen<br />

Um ihren Kunden zu gefallen, tanzen sie und<br />

schwingen ihre Beine und Fühler. Die meisten<br />

sind auffällig rot und weiß gefärbt. Die<br />

bekanntesten Putzergarnelen gehören zur<br />

Gattung Lysmata. Zur Hauptkundschaft gehören<br />

Muränen, die sich von ihnen eine richtig<br />

schöne Zahnpflege machen lassen.<br />

PUTzerFisChe<br />

„Den“ Putzerfisch gibt es eigentlich nicht. Ein<br />

besonders Verbreiteter hat diesen Namen<br />

verpasst bekommen: Der bis 10 Zentimeter<br />

lange, auffällig hellblau und schwarz längsgestreifte<br />

Gemeine Putzerfisch ist ein Lipp-<br />

Bilder: links: © lux diver, Mitte: © Harald Mathä, rechts: © Wilfried Niedermayr


46<br />

Biologie<br />

die Muräne beschützt beiläufig die Putzergarnele vor Fressfeinden.<br />

eine ganze Putzerbrigade auf einer Muräne<br />

fisch, der eigentlich Labroides dimidiatus<br />

heißt. Mindestens 50 verschiedene Arten von<br />

Fischen putzen andere Fische: Das sind Lippfische,<br />

Falterfische, Grundeln, Schildbäuche<br />

und junge Kaiserfische. Putzerfische haben<br />

Stammkundschaft, die eigentlich jeden Tag<br />

auf eine kurze Körperreinigung vorbeischaut.<br />

Aber Neukundenakquise ist bei den Putzerfischen<br />

ebenso wichtig wie im Marketing und<br />

Verkauf. Ein Neukunde wird besonders intensiv<br />

gepflegt und verwöhnt. Liegt es daran,<br />

dass es besonders viel zu putzen gibt, oder<br />

will der Putzerfisch den neuen Kunden besonders<br />

verwöhnen, damit er zur Stammkundschaft<br />

wird? Ein gleichermaßen ökonomisch<br />

wie auch biologisch interessantes Thema! Ist<br />

ein Kunde aber unzufrieden, wechselt er zur<br />

Konkurrenz am übernächsten Korallenstock.<br />

Putzerfische arbeiten allein oder als Putzkolonnen.<br />

Ihre Putzerstationen haben zwar keine<br />

Leuchtreklame oder Hinweisschilder, sie fallen<br />

im Riff aber meist auf. Ein alleinstehender<br />

Korallenturm, eine markante Tischkoralle oder<br />

etwas, das im Wirrwarr des Riffs auffällt. Kommt<br />

man näher, erkennt man die Putzer, wie sie<br />

um Kunden werben. Der Kontakt folgt festgelegten<br />

Ritualen. Putzerfisch wie auch Putzwilliger<br />

zeigen ihre Putzbereitschaft durch<br />

Körperbewegungen an. Der Putzerfisch beispielweise<br />

durch Wippen. Ist die Kundschaft<br />

noch zaghaft, dann übernimmt der Putzerfisch<br />

die Offensive. Er schwimmt an seinen noch<br />

unsicheren Kunden heran und berührt ihn<br />

zart mit Flossen oder Maul. Ist seine Geschäftsanbahnung<br />

positiv, so kümmert er sich um<br />

seinen Neukunden. Ist er nicht erfolgreich, so<br />

ist der Fisch weg. Der Nächste kommt<br />

bestimmt!<br />

Der putzbereite Fisch nähert sich der Putzerstation<br />

langsam, meist mit dem Körper leicht<br />

nach oben geneigt. Dem Putzer zeigt er an,<br />

wo er es besonders nötig hat, geputzt zu<br />

werden. Etwa durch Öffnen des Mauls oder<br />

durch Wegspreizen des juckenden Kiemendeckels,<br />

hinter dem sich Ruderfußkrebse in<br />

die Kiemen gefressen haben. Der Putzer ver-<br />

Bilder: oben: © Jürgen, unten: © Bernhard Jackenkroll


47<br />

Biologie<br />

Putzergarnelen tanzen, um ihre Putzbereitschaft<br />

zur schau zu stellen.<br />

Fischasseln sind blutsaugende<br />

Plagegeister.<br />

Juwelenzackenbarsch bei der<br />

Mundpflege<br />

Zwei Putzerfische reinigen die<br />

Kiemen eines napoleonfisches.<br />

Bilder: großes Bild: © Cornelia Thieme, rechts oben: Bilder: © Franz links Balmer oben: rechts © Harald Mitte: Mathä, © Wilfried links unten: Niedermayr, © Jeannine_Andre, rechts unten: Mitte: © Heiko © Heiko Pfaff


48<br />

Biologie<br />

steht seinen Job und bringt rasche Erleichterung.<br />

Ganz nebenher sucht er den Körper<br />

des Kunden nach weiteren Schmarotzern ab.<br />

Hat der Kunde genug, beginnt er zu zucken.<br />

Der Putzer versteht das Signal, kehrt zu seiner<br />

Station zurück, und ein zufriedener Kunde<br />

zieht ab.<br />

ein lebensgeFährliCher Job?<br />

Sieht man eine Putzergarnele im Maul einer<br />

Muräne verschwinden, glaubt man kaum<br />

an ein Wiedersehen. Ein Putzerfisch, der<br />

die Zähne eines Zackenbarsches säubert,<br />

scheint nur Sekunden vor seinem Tod entfernt.<br />

Leckere Garnelen stehen normalerweise<br />

auf dem Speiseplan des Raubfisches<br />

ersetzt nicht den halbjährlichen Zahnartbesuch!<br />

Wer den ganzen tag im sand steckt, will gepflegt<br />

werden: eine Putzergarnele tanzt dem sandaal auf<br />

der nase herum.<br />

ganz oben. Doch weit gefehlt! Die geputzten<br />

Kunden wissen instinktiv, dass sie ihre<br />

Wohltäter nicht fressen dürfen. Fast immer<br />

zumindest, sonst gäbe es wohl kaum noch<br />

Putzerstationen – oder verdächtige Kunden<br />

würden nicht mehr bedient.<br />

beobaChTen<br />

Kommt man als Taucher laut blubbernd<br />

einer Putzerstation zu nahe, erschrecken<br />

die Akteure und sind erstmal weg. Will man<br />

das Putzritual verfolgen, hält man sich<br />

einige Meter entfernt ruhig. Nach nur wenigen<br />

Minuten wird die unterbrochene Sitzung<br />

fortgesetzt und man kann langsam<br />

und ruhig atmend näher kommen.<br />

vorsiChT: beTrUg!<br />

Beschissen wird auch im Meer überall. Der<br />

falsche Putzerfisch sieht nicht nur so aus<br />

wie der Echte. Er benimmt sich auch so. Es<br />

ist der juvenile Blaustreifen-Säbelzahnschleimfisch,<br />

der den echten Putzerfisch<br />

imitiert. Er schwimmt genau so an den<br />

putzwilligen Fisch heran, doch anstelle ihn<br />

zu putzen, beißt er ihm blitzschnell ein<br />

Stückchen Haut heraus. Dann verschwindet<br />

er blitzschnell im Riff. Die erwachsenen<br />

Schleimfische haben eine andere Färbung<br />

und pflegen diese hinterfotzige Eigenschaft<br />

nicht mehr.<br />

FaziT<br />

Putzerstationen sind die wohl wichtigste<br />

Gemeinschaftseinrichtung am Riff. Parasiten<br />

werden entfernt und Wunden gesäubert.<br />

Von dieser Symbiose profitieren<br />

sowohl Putzer als auch Geputzte. Die einen<br />

ernähren sich von den Parasiten, die anderen<br />

werden ihre Quälgeister los. Ohne Putzerstationen<br />

wäre das Riff für seine Bewohner<br />

ein höllischer, juckender und schmerzender<br />

Lebensraum im Meer. Oder ein<br />

ziemlich leerer! HM<br />

Bilder: oben: © Diving Hobbit, unten: © Ulli<br />

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49<br />

Ausbildung<br />

eintauchen, abtauchen und nur noch<br />

abwärts. die Zahlen auf dem display<br />

des tauchcomputers steigen stetig,<br />

und die oberfläche schwindet langsam<br />

aus dem Blickfeld. sucht oder<br />

Irrsinn, die reise in die tiefen des<br />

Meeres?<br />

Dem<br />

Meeresboden<br />

entgegen<br />

TieFes TaUChen riChTig Planen<br />

Bericht von Jan Langmaack


50<br />

Ausbildung<br />

Tieftauchen scheidet die Tauchgemeinde.<br />

Ist es der Stickstoffpartialdruck mit seinen<br />

narkotisierenden Auswirkungen, der einem<br />

Alkoholrausch ähnelt, den die Taucher<br />

suchen, oder doch die Wracks und Sehenswürdigkeiten,<br />

die häufig in großen Tiefen<br />

liegen? Die intensiven Emotionen, die beim<br />

Tieftauchen ausgelöst werden? Oder einfach<br />

nur die Zahl auf der „Uhr“?<br />

Tieftauchen mit Pressluft ist ein Spezialkurs,<br />

der einerseits zunehmend bei den Ausbildungsorganisationen<br />

ins Brevetierungssystem<br />

eingeflochten wird, andererseits durch<br />

Tiefenbegrenzungen von 30 Meter sowie<br />

durch Nitroxgemische und Trimixangebote<br />

immer mehr in Frage gestellt wird. Ist es<br />

nach heutigem Erkenntnisstand noch möglich,<br />

mit Pressluft sichere Tieftauchgänge<br />

durchzuführen oder ist es bei 40- und<br />

50-Meter-Tauchgängen zwingend erforder-<br />

lich, auf andere Gasgemische und entsprechende<br />

Kurse zurückzugreifen?<br />

vorhersage UnmögliCh<br />

Die Hauptgefahren beim Tieftauchen lassen<br />

sich in erster Linie auf eine Stickstoffnarkose<br />

zurückführen, die Hyperoxie („Sauerstoffvergiftung“)<br />

spielt vorerst nur eine untergeordnete<br />

Rolle. Lehrbücher weisen ab einer<br />

Tiefe von 30 Metern (3,2 bar Stickstoffpartialdruck<br />

pN2) auf die Gefahren einer Stickstoffnarkose<br />

hin. Die Tagesform und Fitness<br />

der Taucher bergen hierbei ein wesentliches<br />

Risiko der persönlichen Grenzfindung.<br />

Das Gewässer ist dabei ein weiterer Faktor.<br />

Süß- oder Meerwasser lösen häufig aufgrund<br />

von Sicht und Temperatur völlig<br />

unterschiedliche Empfindungen beim Tieftauchen<br />

aus. Die Dehydration in warmen


51<br />

Ausbildung<br />

Ländern sowie die Kälte und Dunkelheit in<br />

Seen oder anderen kälteren Gebieten<br />

machen es unmöglich, den Tiefenrausch<br />

und den Zeitpunkt seines Eintretens vorherzusagen.<br />

Doch meist ist es genau die Grenze zum<br />

Tiefenrausch, die Taucher mit Pressluft in<br />

die Tiefe zieht. Die geringe Erfahrung, die<br />

Fitness und Kondition der Taucher führt<br />

aber dazu, dass diese Grenze schon lange<br />

nicht mehr in den Tiefen jenseits der 40<br />

Meter festzulegen ist – vor 30, 40 Jahren<br />

wurde mit Pressluft noch weit über 60 Meter<br />

tief getaucht. Wer jedoch der Gefahr der<br />

Stickstoffnarkose entgegenwirken will, sollte<br />

Trimixgemische verwenden, was eine entsprechende<br />

Ausbildung und vor allem gute<br />

taucherische Grundfähigkeiten voraussetzt.<br />

Ein grober Richtwert von mehr als 200<br />

anspruchsvolleren Tauchgängen sollte als<br />

Erfahrungsschatz mindestens vorhanden<br />

sein, auch wenn einige kommerzielle Tauchorganisationen<br />

dies anders sehen und eine<br />

Gesamtzahl von 75 Tauchgängen als ausreichende<br />

Erfahrung betrachten.<br />

gUTe PlanUng isT UnerlässliCh<br />

Tieftauchgänge bedürfen konservativer<br />

Planungen und einer entsprechenden Ausrüstung:<br />

Doppelpack, zwei getrennte erste<br />

Stufen, Stages mit Dekogasen zur besseren<br />

Entsättigung in den Dekozeiten und natürlich<br />

die Fähigkeit, diese richtig einzusetzen,<br />

sind eine Selbstverständlichkeit. Independent<br />

oder Brücke, DIR oder Stroke – wer<br />

nicht in der Lage ist, eine sichere Tauchgangsplanung<br />

aufs Papier zu bringen, hat<br />

beim Tieftauchen weder mit Trimix noch<br />

mit Pressluft etwas verloren. Ein Gefühl für<br />

seine Fertig- und Fähigkeiten ist dabei ebenfalls<br />

unerlässlich. „Cool sein“ beim Tieftauchen<br />

kann schnell mit „Erkalten“ übersetzt<br />

werden, wenn der Leichtsinn als Buddy mittaucht.<br />

Zur richtigen Planung gehören eine<br />

ausreichende Gasmenge inklusive genügend<br />

Luft für Notsituationen, die passenden<br />

Gasgemische für die jeweiligen Dekostufen,<br />

Grund- sowie Dekozeiten, Deep-Stops und<br />

ein entsprechender Austauch- und Notfallplan.<br />

Eine Überprüfung auf Anzeichen einer<br />

Dehydrierung anhand der Farbe des Urins<br />

sollte ebenfalls mit in die Tauchgangsvorbereitung<br />

einfließen, ebenso ausreichendes<br />

Trinken noch vor dem Tauchgangsbeginn.<br />

Körperliche geringe Belastungen für mindestens<br />

zwei Stunden vor und nach dem<br />

Tauchgang, eine Sauerstoffnotfallausrüstung<br />

und eine klare und regelmäßige<br />

Absprache der Hand- und Lampensignale<br />

mit dem Buddy (und Überprüfung dieser<br />

in der Tiefe) helfen, solche Tauchgänge<br />

sicherer zu gestalten.<br />

Die wahre Kunst des Tieftauchens jedoch<br />

finden wir nicht beim Tauchen mit Gasgemischen<br />

oder Pressluft...<br />

lUFTlos in die TieFe<br />

Tieftauchen mit nur einem Atemzug weit<br />

über 100 Meter Tiefe – eine unvorstellbare<br />

Leistung des Körpers. Wie kann es sein, dass<br />

die Lunge auf dieser Tiefe keinen Schaden<br />

aufgrund der Komprimierung nimmt? Können<br />

Sportler die physikalischen Gesetze<br />

außer Kraft setzen? Durch den „Blood-shift“<br />

wird das Gesetz von Boyle und Mariotte<br />

hinsichtlich einer Lungenschädigung<br />

umgangen: Die Komprimierung der Alveolen<br />

führt zu einem Unterdruck in der Lunge.<br />

Dadurch wird ein verstärkter venöser Rückstrom<br />

von Blut in die Lungengefäße ausgelöst.<br />

Die Folge ist, dass der Raum, der<br />

durch die Verkleinerung der Alveolen entsteht,<br />

von den vermehrt gefüllten Blutgefäßen<br />

eingenommen wird. Dieses reicht<br />

aber noch nicht aus, um so weit in die Tiefe<br />

vorzudringen. Weitere Techniken kommen<br />

zum Einsatz: Durch eine Veränderung des<br />

Lungengesamtvolumens zum Residualvolumen<br />

können größere Tiefen erreicht werden.<br />

Die Bilder von Apnoetauchern mit<br />

eingezogener Bauchdecke kennt jeder, doch<br />

welchen Grund gibt es dafür? Das „Forced<br />

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52<br />

Ausbildung<br />

expiration“, ein spezielles Atemtraining des<br />

Zwerchfells, ermöglicht es dem Taucher,<br />

beim extremen Ausatmen das Residualvolumen<br />

zu verkleinern. Mit Hilfe des „Lung-<br />

Backing“ oder auch „Buccal pumping“ können<br />

noch nach einer maximalen Inspiration<br />

bis zu drei weitere Liter Luft in die Lunge<br />

gepresst werden. Diese Techniken, die nicht<br />

frei von Risiken sind und viel Training erfordern,<br />

erlauben es dem Apnoetaucher, Tiefen<br />

jenseits der 30 oder 40 Meter zu erreichen<br />

und somit die rein physikalische Annahme<br />

des Gesetzes von Boyle und Mariotte zu<br />

umgehen, ohne der Lunge Schaden zuzufügen.<br />

Aber Achtung: Beim Apnoetauchen<br />

ohne entsprechende Kenntnisse und Techniken<br />

sollte eine maximale Tauchtiefe von<br />

25 Metern nicht überschritten werden!<br />

Beim Tieftauchen, egal ob Apnoe oder mit<br />

DTG, sind wesentliche Regeln einzuhalten<br />

und ein gewisses Training sowie Zusatzkurse<br />

erforderlich. Ohne sollte jedes noch so<br />

schöne Wrack gemieden werden, um mit<br />

entsprechender Vorbereitung und Erfahrung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt dort zu tauchen.<br />

Auch wenn viele Tauchsportorganisationen<br />

den Faktor Spaß beim Tauchen so<br />

hoch ansetzen, dass die Sicherheit im Schatten<br />

zu stehen scheint, sollte jeder Taucher<br />

im eigenen Interesse die Sicherheit mehr<br />

wertschätzen. Ohne sichere Planung und<br />

eine konsequente und konservative Tauchgangsvorbereitung<br />

und -durchführung ist<br />

kein Ziel es wert, dem Meeresgrund entgegenzutauchen.<br />

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Bilder von Jan Langmaack<br />

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Vorschau Die nächste <strong>DiveInside</strong> erscheint am 10.01.2011<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE Biologie:<br />

Der Aal<br />

richie Kohler: die entdeckung von U869<br />

Faszination Höhlentauchen<br />

aBenteUer<br />

Ausbildung:<br />

Rettungstauchen, nichts für<br />

schwache Nerven<br />

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