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Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 16 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 7 Deutsches Spielzeugmuseum<br />

7.1 Unterrichtsgespräch 7.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustile/ <strong>Stadtgeschichte</strong> Quizfrage 7<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 7, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 7<br />

Die Villa Amalie wurde 1847 nach Plänen des Architekten Johann Michael Schmidt errichtet. Der<br />

Bauherr war Adolf Fleischmann, der im 19. Jahrhundert wohl bekannteste Unternehmer der Stadt,<br />

der 1848 Amalie Lindner heiratete, nach deren Vorname die Villa später bezeichnet wurde. Im<br />

Jahre 1903 wurde die Villa durch den Architekten Albert Schmidt aus München im Stil des<br />

Historismus erweitert. Bis in die vierziger Jahre war es Wohnhaus der Nachfahren der Familie<br />

Fleischmann, später staatliche Förderschule.<br />

Nach der Wende gelangte es zurück in den Besitz von Joachim Schede, der das Elternhaus seiner<br />

Mutter für öffentliche Zwecke des „Familienzentrum Sonneberger Spielzeugwelt e.V.“ aktiv<br />

umgestaltete. Schedes Mutter war eine Craemer, angehörig der Verwandtschaft Schoenau,<br />

Fleischmann, Craemer, Dressel, Hartwig, die mit ihrem Geld, ihrem Einfluss, ihren geschäftlichen<br />

und privaten Verbindungen das Leben in der Spielzeugstadt prägten. Urgroßvater Carl Craemer<br />

war IHK-Präsident und gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Spielzeugmuseums. „Selbst<br />

der Theaterherzog Georg II logierte hier in der Villa Amalie“, so Schede. Dieses Denken an<br />

kulturelle Tradition über Generationen prägt seine Bahnen, was auch zur Nutzung als Haus für<br />

Familien und Senioren führt.<br />

7. In welcher Funktion wird die Villa Amalie heute genutzt?<br />

M e h r g e n e r a t i o n e n h a u s<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />

Benötigt wird der fünfte Buchstabe.<br />

Infos zur Station 7 Villa Amalie<br />

Baustile um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert<br />

Die aufstrebende Spielzeugindustrie nach Gewerbefreiheit (1862) und Reichsgründung (1871) führte in<br />

Sonneberg zu einem ungeahnten Bauboom. Ein schachbrettartiges Straßennetz, ausgerichtet auf die weitere<br />

Erschließung von Bauland im Süden der Stadt, war nur ein Element der fortschrittlichen Stadtplanung in<br />

Sonneberg. Kaufleute und Fabrikanten, aber auch die Beamtenschaft Sonnebergs schufen sich<br />

repräsentative Gebäude, von denen trotz zweier Weltkriege und sozialistischer Misswirtschaft noch einiges an<br />

Pracht erhalten ist.<br />

Geschickte Architekten haben der Stadt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ihren Stempel aufgedrückt.<br />

Albert Schmidt, selbst in Sonneberg geboren, unterhielt in der Zeit der Jahrhundertwende ein eigenes<br />

Architekturbüro in der Spielzeugstadt. Waren Albert Schmidt und seine Auftraggeber aus der Führungsriege<br />

der Spielzeugindustrie noch weitgehend dem Historismus verpflichtet, so griffen viele Spielwarenfabrikanten<br />

um 1900 das Formengut des Jugendstils begierig auf.<br />

Der gesamte Juttaplatz unterhalb des Spielzeugmuseums zeigt noch heute eine fast überquellende<br />

Jugendstil-Ornamentik. Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente dieser etwa 20 Jahre anhaltenden<br />

Epoche sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von<br />

Symmetrien. Zur Programmatik diese Epoche gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität und<br />

Ausdruck der Funktion in der Erscheinung der Dinge, dass also die Funktionen eines Gebäudes auch dessen<br />

Gestaltung sichtbar bestimmen sollte.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009

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