Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...
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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />
RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 19 von 24<br />
Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />
Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />
10.1 Unterrichtsgespräch 10.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />
<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielwarenproduktion Quizfrage 10<br />
Zeitbedarf Material<br />
5 min Stationskarte 10, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />
Quizfrage 10<br />
Hier war bis ins 19. Jahrhundert der Sitz des Exportgeschäfts der Gebrüder Fleischmann,<br />
bevor Adolf Fleischmann, der bekannteste Sonneberger Unternehmer des 19.<br />
Jahrhunderts, den Firmensitz in die Coburger Straße verlegte und sich in der Kirchstraße<br />
eine große Villa für sich und seine Frau Amalie, die aus einer bekannten<br />
Unternehmerfamilie stammte, bauen ließ.<br />
10. Wie hieß die Frau von Adolf Fleischmann, nach der auch eine Villa in Sonneberg<br />
benannt ist, vor ihrer Heirat.<br />
A m a l i e L i n d n e r<br />
1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 7<br />
Benötigt werden der sechste Buchstabe des Vornamens und der zweite Buchstabe des<br />
Nachnamens.<br />
Infos zur Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />
Exportgeschäfte und Heimarbeit<br />
Die Entwicklung der Sonneberger Spielwarenproduktion ist seit dem 17. Jahrhundert durch<br />
einen regen Fernhandel geprägt. Von Beginn an war dies mit Auseinandersetzungen um<br />
die Herstellungs- und die Vertriebsrechte verbunden. Im Jahre 1789 sicherten sich im<br />
Handelsprivileg für die Sonneberger Kaufmannschaft 30 Kaufleute (davon 26 aus<br />
Sonneberg) das fast ausschließliche Recht des Vertriebs von „Sonneberger Waren“ zu.<br />
1800 waren etwa 650 Arbeiter für die Sonneberger Kaufmannschaft tätig. Rechnet man 3-4<br />
Gehilfen pro Arbeiter ein, so waren über 2.000 Personen in die Herstellung einbezogen.<br />
1845 beschäftigten die Sonneberger Handelshäuser bereits 111 Familien als reine<br />
Papiermachéarbeiter, 441 Familien im Bossierhandwerk (Bossieren, d.h. Übermodellieren<br />
eines Holzkerns mit einer plastischen Masse aus geringwertigem Mehl und Leim), 264<br />
Drechsler und Holzschnitzerfamilien. Die Gesamtzahl der für den Sonneberger Handel<br />
Arbeitenden wurde auf knapp 7.000 Personen geschätzt.<br />
Der von Adolf Fleischmann unternommene Versuch, Papiermachéwaren fabrikmäßig<br />
herstellen zu lassen, endete trotz großer Erfolge, als sein Unternehmen in den<br />
Revolutionstagen 1848 auf Zwang der notleidenden Bevölkerung geschlossen wurde. Die<br />
1863 eingeführte Gewerbefreiheit hatte zwar die Zahl der Handel treibenden deutlich<br />
wachsen lassen, doch an der Produktionsorganisation, der Heimarbeit, nichts Wesentliches<br />
geändert. Von den 1880 in Sonneberg bestehenden 481 Exportgeschäften und 321<br />
Spielwarenbetrieben hatten lediglich 9 mehr als 20 Beschäftigte, 273 Betriebe arbeiteten<br />
ohne bzw. mit bis zu 4 Gehilfen. Die Ausweitung des Sortiments für den Export führte zu<br />
einer immer stärker in arbeitsteilig betriebener Heimarbeit organisierten Produktion.<br />
Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009