05.11.2012 Aufrufe

Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...

Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...

Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 9 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil I<br />

Der Name Sonneberg wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde die<br />

Siedlung von Ministerialen der Herzöge von Andechs-Meranien unterhalb der Burg<br />

Sonneberg gegründet. Nach deren Aussterben 1317 fiel die kleine Herrschaft an die Grafen<br />

von Henneberg.<br />

Die unterhalb der Burg wohl im 13. Jahrhundert entstandene Siedlung wurde 1317 noch<br />

unter dem Namen Röthen als Städtchen bezeichnet. 1349 bestätigte und erweiterte die<br />

Gräfin Jutta von Henneberg die städtischen Rechte Sonnebergs mit einer Urkunde. 1353<br />

fiel Sonneberg zusammen mit dem nahe gelegenen Coburg an die Wettiner. Rat und<br />

Bürgermeister hatten die Niedergerichte inne. Die an der Straße von Coburg nach Saalfeld<br />

gelegene Stadt mit der Johanniskirche war ummauert. Sie kam 1485 an die Ernestiner,<br />

1572 an Sachsen-Coburg, 1640 an Sachsen-Altenburg und 1672 an Sachsen-Gotha. Von<br />

1826 bis 1918 gehörte Sonneberg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Die katholische<br />

Gemeinde unterstand dem Bistum Würzburg. 1526 begann die Reformation, bald darauf<br />

wurde die Lateinschule eröffnet.<br />

Seit 1500 ist der Abbau von Wetzsteinen und Schiefer für Schiefertafeln bezeugt. Aus der<br />

alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die<br />

Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto<br />

Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet.<br />

Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés zu einem<br />

Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden im Raum<br />

Sonneberg rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren hergestellt. So<br />

wurde um 1913 der Begriff „Weltspielwarenstadt“ geprägt.<br />

Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil II<br />

Eine letzte Blüte der Spielwarenindustrie führte in den 1920er Jahren zur Bebauung des<br />

Bahnhofplatzes mit repräsentativen Bauwerken. Zuerst errichtete die US-amerikanische<br />

Firma Halbourn ein sechsstöckiges Handelshaus, das seit 1925 der AOK gehört.<br />

Gegenüberliegend baute im Jahr 1926 die US-amerikanische Kaufhausgesellschaft<br />

Woolworth, die schon seit 1880 vor Ort einkaufte, zum Erwerb und Export von Spielwaren<br />

und Christbaumschmuck ein Handels- und Lagerhaus. Das fünfstöckige Gebäude mit<br />

eigenem Gleisanschluss wurde nach Plänen des Architekten Walter Buchholz errichtet. Es<br />

hatte 5.000 m² Grundfläche sowie 100.000 m³ umbauten Raum und war eines der größten<br />

Lagerhäuser Thüringens. Das Bauwerk wurde am 11. April 1945 vermutlich durch die<br />

Wehrmacht gesprengt, kurz vor der US-amerikanischen Besetzung der Stadt.<br />

Gegenüberliegend vom Bahnhof errichtete schließlich die Stadt in den Jahren 1927 und<br />

1928 nach Plänen von Karl Dröner ihr neues Rathaus mit einem 40 Meter hohen<br />

Rathausturm. In die gleiche Zeit fällt auch in der Gustav-König-Straße der Neubau des<br />

Einkaufshauses der amerikanischen Firma S.S. Kressge & Co. aus New York mit seiner<br />

expressionistischen und Art déco-Architektur sowie im Jahr 1925 die Gründung der<br />

Sternwarte Sonneberg im Ortsteil Neufang durch Professor Cuno Hoffmeister.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!