Gottes Geist - Katholische Kirchengemeinde St. Michael, Stuttgart ...
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Editorial<br />
Ein Kirchenjubiläum zu feiern in einer Zeit<br />
des strukturellen Umbaus der <strong>St</strong>adtkirche,<br />
ist eine besondere Herausforderung. Vom<br />
Lebensgefühl der Menschen, die sich 1953<br />
– endlich – in Sillenbuch eine eigene Kirche<br />
bauen konnten, sind wir weit entfernt. Doch<br />
christliches Glauben und Hoffen sucht immer<br />
noch Menschenherzen, die ihm einen<br />
Ausdruck geben möchten. Immer noch ist<br />
das Wort <strong>Gottes</strong> voll Kraft. Immer noch verspricht<br />
es ein Leben, das wir uns nicht selbst<br />
geben können. Immer noch versammeln sich<br />
Glaubende, um den lebendigen Christus zu<br />
feiern, und versuchen, mit ihm – und ihm<br />
nach – ihr Leben zu gestalten. Auch heute.<br />
Was mit dem Kauf des Grundstücks<br />
in der Mendelssohnstraße im Jahr 1938<br />
begonnen wurde und während der Nazi-<br />
Jahre unmöglich war, betrieb der damalige<br />
Pfarrer von Degerloch Hermann Breucha<br />
nach dem Krieg zielstrebig und engagiert.<br />
Viele waren davon beseelt, eine eigene Kirche<br />
in Sillenbuch zu haben. Sie haben dafür<br />
gespendet, manche sogar eigenhändig<br />
mitgebaut, besonders die Mitchristen aus<br />
der sogenannten Kolpingssiedlung. Am<br />
17. Mai 1953 konnte Bischof Dr. Carl-Josef<br />
Leiprecht dann die <strong>St</strong>.-<strong>Michael</strong>skirche<br />
weihen. Freude im Tun.<br />
Etwas Besonderes war, dass Augustiner-Eremiten<br />
die Seelsorge übernommen<br />
haben. Sie kamen aus Böhmen und waren<br />
selbst Vertriebene wie viele, die sich nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg in <strong>St</strong>uttgart eine<br />
neue Heimat suchen mussten. Der erste<br />
Pfarrer Pater Ambros Franke hatte mit seinem<br />
Vikar Pater Eduard Braunbock 2200<br />
Katholiken zu betreuen auf dem Gebiet<br />
von Sillenbuch (1100) und Riedenberg<br />
(100) über Heumaden (ohne Lederberg<br />
200) bis Ruit mit der Zinsholzsiedlung<br />
(800). Kemnat gehörte zunächst noch zu<br />
Neuhausen, später dann zu Hohenheim.<br />
Seither sind 60 Jahre vergangen. Ruit und<br />
Heumaden haben längst eigene <strong>Gottes</strong>häuser.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> ist nicht nur ein Kirchenbau,<br />
sondern ein Lebensgefühl geworden. Wer<br />
dazugehört oder schon dazugehört hat,<br />
weiß, was damit gemeint ist. Die Augustiner-Patres,<br />
die bis vor drei Jahren hier lebten,<br />
prägten die Gemeinde zusammen mit so vielen,<br />
die in all den Jahren hier Gott suchten<br />
und feierten, den Glauben auf vielfältige<br />
Weise engagiert lebten und es immer noch<br />
tun. Wie viele Hochzeitspaare zogen festlich<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> mit großem Gottvertrauen<br />
ein! Wie viele Verstorbene wurden hier<br />
schmerzlich betrauert! Wie viel Freude gab<br />
es bei Erstkommunionen und Firmungen,<br />
in ganz normalen Sonntagsgottesdiensten,<br />
aber auch bei großen Festen und Jubiläen!<br />
Immer ging es darum, die Bewegung<br />
<strong>Gottes</strong> zum Menschen hin je neu wahrzunehmen<br />
und ihr im Alltag zu trauen.<br />
Nichts anderes tun wir heute, obwohl sich<br />
die Gesellschaft rasant und grundlegend<br />
wandelt, die <strong>St</strong>adtkirche ihr Gesicht verändert<br />
und es Mut zum Christsein braucht.<br />
Auch unser Feiern am 9. Juni 2013 ist ein<br />
Zeichen dafür, dass Gott in unserer <strong>St</strong>adt<br />
mit uns lebt. Wir tun es froh und beherzt mit<br />
dem Zeugnis derer, die <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> und den<br />
Gemeinden, die zur Seelsorgeeinheit gehören,<br />
die heutige Gestalt gegeben haben.<br />
Ihr Pfarrer<br />
Seelsorgeeinheit <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> <strong>St</strong>. Thomas Morus <strong>St</strong>. Monika <strong>St</strong>. Maria Königin<br />
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