Volltext (PDF) - Qucosa
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Einleitung<br />
In der Praxis liefert die Einstein-Gleichung (Gleichung 1.9) für so genannte „verdünnte<br />
Suspensionen“ ausreichend genaue Werte (Everett, 1992). In verdünnten Suspensionen ist der<br />
Abstand zwischen zwei Partikeln im Vergleich zum Partikelradius groß und die Partikel<br />
können sich frei, gesteuert von Brown’schen Kräften in der kontinuierlichen Phase bewegen.<br />
Ist der Volumenbruch genügend hoch, dass sowohl die zwischenpartikulären<br />
Wechselwirkungen als auch die Kollisionswahrscheinlichkeit der Partikel untereinander an<br />
Einfluss gewinnen, wird die Suspension als „konzentrierte Suspension“ bezeichnet. Die<br />
Brown’sche Bewegung in konzentrierten Suspensionen ist durch andere Partikel behindert<br />
(Genovese et al., 2007). Für konzentrierte Suspensionen kann die Einstein’sche Gleichung<br />
nicht angewendet werden (Chen et al., 2007; Everett, 1992; Kissa, 1999; Zakordonskii et al.,<br />
2002).<br />
Die Formel nach Krieger & Dougherty (1959) (Gleichung 1.10) ist ein empirisches Modell,<br />
welches die Einstein’sche Gleichung in eine nichtlineare Funktion für konzentrierte<br />
Suspensionen erweitert (Chen et al., 2007; Genovese et al., 2007).<br />
η ⎛<br />
D Φ ⎞<br />
ηr<br />
= = ⎜1−<br />
⎟<br />
η0<br />
⎝ Φm<br />
⎠<br />
−[ η ] Φm<br />
(1.10)<br />
(η D … Viskosität der Dispersion; η 0 … Viskosität der kontinuierlichen Phase; η r … relative Viskosität;<br />
[η] … intrinsische Viskosität; Φ ... Volumenbruch; Φ m ... maximaler Volumenbruch)<br />
Der maximale Volumenbruch entspricht dem Quotient aus maximaler Schüttdichte der<br />
Partikel und Reindichte des Materials und kennzeichnet die maximale Menge an disperser<br />
Phase, die in einem definierten Volumen untergebracht werden kann. Auf Grund des<br />
Einschlusses von Hohlräumen zwischen den einzelnen Partikeln liegt die maximale<br />
Schüttdichte unter dem Wert der Reindichte. Der maximale Volumenbruch ist daher stets < 1<br />
(Arnold, 2007). Der theoretische Wert für den maximalen Volumenbruch für monodisperse<br />
Kugeln beträgt 0,74, experimentell wurden Werte von 0,60 bei lockerer Packung und 0,64 bei<br />
dichter Packung nachgewiesen (Genovese et al., 2007). Mit Erreichen der maximalen<br />
Packungsdichte verliert die Suspension ihre Fließfähigkeit und ihre Viskosität wird unendlich<br />
groß (Everett, 1992).<br />
Befinden sich zwei Partikel in verschiedenen Fließebenen, bewegen diese sich mit<br />
unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ist der Abstand der Partikel dabei kleiner als der doppelte<br />
Partikelradius, werden die Bewegungsbahnen der Partikel gestört. Eine Störung der<br />
Bewegungsbahn erfolgt auch, sobald Kräfte zwischen den Partikeln wirken und sich ihre<br />
Kraftfelder überlappen. Die Änderung der Bewegungsbahn stört die Strömung, was<br />
zusätzliche Energie erfordert und führt in Folge dessen zu einer Erhöhung der Viskosität. Mit<br />
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