Volltext (PDF) - Qucosa
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Problemstellung<br />
2 Problemstellung<br />
Das CMP in der Halbleiterindustrie ist ein Prozess mit sehr vielen Einflussgrößen, wobei das<br />
Polierergebnis unter anderem von den Eigenschaften der Wechselwirkungskomponenten<br />
Wafer, Poliersuspension und Polierpad abhängig ist. Bei der Entwicklung neuer<br />
Schaltkreisentwürfe werden laut Rzehak (2007) die strukturellen Abhängigkeiten der<br />
Topografie nach dem CMP häufig im Verlauf von zeit- und kostenintensiven Lernzyklen<br />
aufgedeckt und angepasst. Um Dauer und Kosten für die Entwicklung neuer Schaltkreise zu<br />
reduzieren, sollte im Rahmen eines BMBF-Projektes ein umfassendes Gesamtmodell, welches<br />
den Polierprozess ausführlich beschreibt, entwickelt werden. Für die Umsetzung dieses<br />
Vorhabens ist ein umfassendes qualitatives und quantitatives Verständnis der mechanischhydrodynamischen<br />
und physikalisch-chemischen Mechanismen zu erarbeiten, welche den<br />
Materialabtrag und die Planarisierung beim CMP bestimmen.<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit war es zum einen, mittels direkter Kraftmessung am AFM die<br />
Wechselwirkungskräfte zwischen den Festkörperoberflächen von Schleifpartikel und Wafer<br />
sowie zwischen den Schleifpartikeln untereinander in CMP-relevanten Flüssigkeiten und ihre<br />
Bedeutung für das CMP zu untersuchen. Um die Wechselwirkungskräfte am AFM bestimmen<br />
zu können, war zuvor die Entwicklung einer geeigneten Versuchsanordnung nötig. Zur<br />
Absicherung der Ergebnisse aus den Kraftmessungen wurde eine Methode erarbeitet, um die<br />
zwischenpartikulären Wechselwirkungen mittels rheologischer Untersuchungen indirekt<br />
bestimmen zu können. Des Weiteren fanden rheologische Messungen zur Untersuchung der<br />
Fließeigenschaften der Poliersuspensionen statt, wobei außerdem der Einfluss<br />
anwendungsrelevanter hydrodynamischer Kräfte auf die Stabilität der Poliersuspension zu<br />
überprüfen war.<br />
Als Poliersuspensionen kamen kommerziell verfügbare Slurries sowie eine Modellslurry zum<br />
Einsatz. Neben Systemen mit dispergierten Silica-Partikeln wurde auch eine Slurry mit Ceria-<br />
Partikeln als disperse Phase betrachtet. Slurries mit dispergierten Ceria-Partikeln werden laut<br />
Rzehak (2007) im Hinblick auf zukünftige Anwendungen wichtig sein, da sie auf Grund ihrer<br />
chemischen Aktivität die Material- bzw. Strukturselektivität beim Polieren beeinflussen.<br />
Verlässliche Erkenntnisse über das Polierverhalten von Ceria-Slurries liegen bislang kaum<br />
vor, so dass im Rahmen dieser Arbeit erste Untersuchungen durchgeführt wurden. Die<br />
kontinuierliche Phase einer Poliersuspension ist ein Mehrkomponentensystem und enthält<br />
unterschiedlichste Additive. Untersucht wurde der Einfluss von pH-Wert und<br />
Elektrolytkonzentration auf die Wechselwirkungskräfte, das Fließverhalten sowie den<br />
Materialabtrag.<br />
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