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Volltext (PDF) - Qucosa

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Einleitung<br />

Innerhalb der Stern-Schicht sind diese Näherungen allerdings nicht mehr zulässig (Lyklema,<br />

1991). Zur Berechnung der elektrostatischen Kräfte wird eine der beiden folgenden<br />

Randbedingungen festgelegt (Drechsler et al., 2004; Kuntzsch, 2004; Weidenhammer, 1998):<br />

• Konstantes Oberflächenpotenzial<br />

• Konstante Oberflächenladungsdichte.<br />

Bei Annahme eines konstanten Oberflächenpotenzials ändert sich dieses während der<br />

Annäherung und Wechselwirkung der beiden Festkörper nicht. Das ist nur möglich, wenn ein<br />

Ladungstransport stattfinden kann, so dass sich die Oberflächenladungen ändern können. Für<br />

eine konstante Oberflächenladungsdichte wird angenommen, dass sich die<br />

Oberflächenladungen nicht ändern. Sie sind im Kristallgitter der Festkörperoberfläche fixiert.<br />

Der Unterschied zwischen beiden Betrachtungen kommt nur bei Abständen kleiner der<br />

Debye-Länge zum Tragen. Die im Experiment gemessenen Werte liegen zwischen denen für<br />

ein konstantes Oberflächenpotenzial und eine konstante Oberflächenladungsdichte, da weder<br />

Potenzial noch Ladung während der Wechselwirkung konstant bleiben. Dabei stellt der<br />

Grenzfall konstante Oberflächenladung immer die obere, der Grenzfall konstantes<br />

Oberflächenpotenzial die untere Grenze für die Wechselwirkungsenergie dar. Welcher<br />

Grenzfall als gute Näherung betrachtet werden kann, hängt von der Natur der beiden<br />

Oberflächen, aber auch von Elektrolytkonzentration und pH-Wert ab (Kuntzsch, 2004;<br />

Weidenhammer, 1998).<br />

1.4.2 Van-der-Waals-Wechselwirkung<br />

Die van-der-Waals-Wechselwirkungen sind zwischenmolekulare Kräfte elektrostatischen<br />

Ursprungs (Weidenhammer, 1998) und beruhen auf der unsymmetrischen Ladungsverteilung<br />

in Folge der statistischen Bewegung der Elektronen in Molekülen (Everett, 1992; Kuntzsch,<br />

2004). Sie treten universell in allen Dispersionen auf (Everett, 1992) und sind unabhängig von<br />

der elektrischen Ladung der Moleküle und Festkörper (Weidenhammer, 1998). Die van-der-<br />

Waals-Kräfte zählen zu den langreichweitigen Wechselwirkungen (Chen et al., 2007;<br />

Drechsler et al., 2004; Weidenhammer, 1998). Die Größe der durch van-der-Waals-Kräfte<br />

erzeugten Wechselwirkungsenergie wird durch die Materialien der Wechselwirkungspartner<br />

und der Umgebungsflüssigkeit sowie der Größe der wechselwirkenden Oberflächen bestimmt<br />

und ist umgekehrt proportional zum Abstand zwischen den Festkörperoberflächen (Everett,<br />

1992; Weigl, 2004). Visser (1972) teilt die van-der-Waals-Wechselwirkungen in zwei Anteile<br />

auf:<br />

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