Antenne - Ausgabe 47 - SENIOcare
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neues aus den heimen<br />
meeresstern<br />
antenne <strong>47</strong> | 04<br />
Generationen treffen sich<br />
Kindergärtler als regelmässige Gäste im Pflegeheim<br />
Der tägliche Spaziergang mit den Bewohnern<br />
führt uns an einem Kindergarten<br />
vorbei, in dem sich zur gleichen Zeit<br />
die spielenden Kinder aufhalten.<br />
Weil die Bewohner jeweils die helle<br />
Freude an den Kleinen haben, drängte<br />
sich mir vor genau einem Jahr die Frage<br />
auf, ob es nicht möglich wäre, ein konkretes<br />
«Projekt» mit dem Kindergarten<br />
zu planen.<br />
Nach positiver Befürwortung und Zustimmung<br />
der Pflegedienstleitung sowie<br />
der Heimleitung erlaubte ich mir deshalb<br />
spontan die Anfrage bei der Kindergärtnerin,<br />
ob sie nicht Lust und Zeit<br />
hätte, einen Nachmittag in der Woche<br />
mit den Kindern in unserem Heim zu<br />
verbringen, wobei wir versuchen wollten,<br />
ein vorher besprochenes Thema zu<br />
gestalten.<br />
Mutig ging sie auf das Angebot ein. Mit<br />
grosser Spannung und Erwartung fieberten<br />
wir dem ersten gemeinsamen<br />
Treffen entgegen.<br />
Wie werden die Kinder auf die Bewohner<br />
zugehen? Wie werden die Bewohner<br />
reagieren? Wird das gut gehen?<br />
Um genau 14.30 Uhr an einem Montag<br />
klingelte es an unserer Haustüre. Schon<br />
vom Speisesaal aus konnte man die hellen<br />
Kinderstimmen hören. Ich öffnete<br />
und begrüsste unsere kleinen Gäste sowie<br />
deren Lehrerin.<br />
Zaghaft und schüchtern, plötzlich auch<br />
sehr ruhig, liessen sie sich dazu bewegen,<br />
sich neben den einen oder andern<br />
Heimbewohner zu setzen.<br />
Ich hielt es für passend und nötig beim<br />
ersten Kennenlernen, dass ein jedes<br />
Kind sich und sein Hobby vorstellen<br />
Jung trifft Alt.<br />
durfte. Mit grossem Enthusiasmus und<br />
genauer Beschreibung erzählten sie<br />
uns von ihren Vorlieben, wobei sich ab<br />
und an auch der eine oder andere Bewohner<br />
einhakte und eigene Erfahrungen<br />
aus der Vergangenheit erzählte.<br />
Innert kurzer Zeit fand eine rege Konversation<br />
statt und das Eis war gebrochen.<br />
Viel zu schnell verging die Stunde, sodass<br />
unsere Gäste sich schon wieder<br />
verabschieden mussten. Mit grosser<br />
Freude verabredeten wir uns nun jede<br />
Woche, wobei man immer mehr spüren<br />
konnte, wie gerne die Kinder zu uns<br />
kommen. Sie kennen mittlerweile jeden<br />
Bewohner mit Namen und gehen ohne<br />
Mühe auf sie zu.<br />
Nun ist das Jahr bereits um, wobei wir<br />
manch unterhaltsamen Nachmittag mit<br />
verschiedenen Aktivitäten wie Kürbisschnitzen<br />
im Herbst, «Guetzle» für<br />
Weihnachten, Eierfärben an Ostern und<br />
vieles mehr zusammen unternommen<br />
haben. Ebenso wurde rege geturnt, gebastelt<br />
sowie gesungen.<br />
Vor den Sommerferien durften wir die<br />
Kinder ein letztes Mal begrüssen.<br />
Anschliessend beginnt für sie das<br />
Schulleben. Zum Abschied durften wir<br />
einen Dankesbrief «unserer» Kinder entgegennehmen.<br />
Uns Leiterinnen ist eines klar geworden:<br />
Es gibt keine Grenzen zwischen Jung<br />
und Alt.<br />
Wir werden diese schöne, gut gelungene<br />
Idee mit viel Energie auch im kommenden<br />
Jahr mit dem neuen Kindergarten-Jahrgang<br />
weiterführen.<br />
Somit wird es auch weiterhin lustige<br />
Nachmittage geben, worauf sich die<br />
Bewohner jetzt schon freuen.<br />
Madeleine Mathis<br />
Aktivierungstherapie Wohn- und<br />
Pflegeheim Meeresstern, Kreuzlingen<br />
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