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FOTOS: WERNER SCHUERING, REUTERS, DPA, HC PLAMBECK, WIECK GRAFIK: RAFAL PIEKARSKI<br />
Jets abschießen<br />
Der Kampf gegen die Terrorgruppe<br />
Islamischer Staat (ISIS) kommen.<br />
Schulter aus abgefeuert werden.<br />
die türkische Grenze zu Hilfe bare Raketenwerfer, die von der<br />
geht im Irak mit unverminderter<br />
Härte weiter. Während es Bundesnachrichtendienstes Bauplänen gefertigt, könnten aber<br />
Jetzt bereitet eine Warnung des Die Waffen seien nach russischen<br />
kurdischen Peschmerga-Kämpfern<br />
gelang, die nordirakische gangener Woche unterrichtegarien<br />
oder China hergestellt<br />
(BND) neue Sorgen. Ende ver-<br />
auch in anderen Ländern wie Bulte<br />
der Auslandsgeheimdienst worden sein. Teilweise handle es<br />
VON ANGELIKA HELLEMANN nach Informationen von BILD sich um ältere Modelle aus den<br />
und ALEXANDER RACKOW am SONNTAG Abgeordnete 70er-Jahren, aber auch moderne<br />
des Bundestages in einer vertraulichen<br />
Sitzung darüber, dass Stand der Technik seien, befän-<br />
Waffen, die auf dem neuesten<br />
Stadt Sumar von den ISIS-Milizen<br />
zurückzuerobern, warten die irak mittlerweile hochmoderristen.<br />
die ISIS-Terroristen im Nordden<br />
sich in der Hand der Terro-<br />
kurdischen Verteidigungstruppen<br />
in der heftig umkämpften ISIS ist laut BND sogar in der abwehrwaffen sind die Manpads<br />
ne Luftabwehrwaffen besitzen. Im Gegensatz zu anderen Luft-<br />
Stadt Kobane verzweifelt auf Unterstützung.<br />
200 schwerbewaffzuschießen.<br />
ausgebildete Milizionäre können<br />
Lage, Passagierflugzeuge ab-<br />
einfach zu bedienen, auch kaum<br />
nete Peschmerga-Kämpfer sollen<br />
im Laufe des Sonntags über um sogenannte Manpads: trag-<br />
Für startende und landende<br />
Bei den Waffen handele es sich die Waffen zielsicher abfeuern.<br />
Flug-<br />
Berlin, Gendarmenmarkt: Ich<br />
treffe Ex-Außenminister Joschka<br />
Fischer (66) in seinem Büro.<br />
Vergangene Woche hat er sein<br />
neues Buch „Scheitert Europa?“<br />
vorgestellt.<br />
Die Kernaussage: Gerade jetzt,<br />
wo in Europa nationalistische Parteien<br />
erstarken, brauchen wir einen<br />
neuen Anlauf zum europäischen<br />
Bundesstaat mit gemeinsamer<br />
Außen- und Sicherheitspolitik,<br />
mit gemeinsamer Regierung<br />
und Finanzpolitik.<br />
Der Kampf für Europa und gegen<br />
den Nationalismus hat Fischer<br />
(Jahrgang 1948) schon früh angetrieben:<br />
„Ich bin in den Ruinen<br />
des großen Krieges aufgewachsen.<br />
Die Ruinen waren der Abenteuerspielplatz<br />
meiner Kindheit.<br />
Dieses ganze Elend hat damals<br />
der Nationalismus hervorgebracht.<br />
Der Nationalismus ist die Nachtseite<br />
der Europäer. Europa ist die<br />
positive Antwort dagegen.“<br />
So sieht Fischer nur in der engen<br />
Gemeinsamkeit Deutschlands<br />
mit Frankreich noch eine Chance,<br />
dass Europa nicht scheitert.<br />
Er plädiert für Gelassenheit, wenn<br />
die Franzosen sich mehr als erlaubt<br />
verschulden wollen.<br />
Zur Begründung erinnert Fischer<br />
an die gemeinsame Regierungszeit<br />
mit Gerhard Schröder<br />
(SPD), als auch Deutschland die<br />
Maastricht-Kriterien gebrochen<br />
hatte: „Das würde ich heute genauso<br />
wieder tun. So ist es jetzt<br />
auch mit Frankreich: Vorrang<br />
haben Strukturreformen, damit<br />
die französische Wirtschaft<br />
läuft. Deshalb ist die französische<br />
Einhaltung der Maastricht-<br />
Kriterien zweitrangig.“<br />
Verständnis für Frankreich fordert<br />
Fischer auch von Angela Merkel:<br />
„Kanzlerin Merkel zeigt sehr<br />
viel Mitgefühl mit Polen. Diese<br />
Empathie ist gut. Aber so viel Mitgefühl<br />
wünsche ich mir auch mit<br />
Blick auf Frankreich. Wenn ich<br />
zeuge sind die Raketenwerfer gefährlich.<br />
Mehrere Fluggesellschaften,<br />
darunter Austrian<br />
Airlines und Qatar Airways,<br />
fliegen den Nordirak noch immer<br />
an. Die Manpads sollen aus<br />
Beständen der syrischen Armee<br />
stammen.<br />
mir anschaue, wie man vor allem<br />
in CDU und CSU über den französischen<br />
EU-Währungskommissar<br />
Moscovici redet – das ruiniert<br />
das deutsch-französische Verhältnis<br />
dauerhaft.“<br />
Und die „schwarze Null“, der<br />
ausgeglichene Haushalt von Finanzminister<br />
Wolfgang Schäuble?<br />
Fischer brummt ärgerlich:<br />
BILD am SONNTAG,<br />
26. Oktober 2014<br />
Verfassungsschutz<br />
rechnet<br />
mit 7000<br />
Salafisten<br />
Berlin – Die radikalislamische<br />
Salafistenszene<br />
in Deutschland wächst.<br />
Inzwischen zählten rund<br />
6300 Menschen zu diesen<br />
Gruppen, sagte der<br />
Präsident des Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz,<br />
Hans-Georg<br />
Maaßen, dem RBB. Bis<br />
zum Jahresende könnten<br />
es bereits 7000 sein.<br />
„Das ist besorgniserregend“,<br />
so Maaßen.<br />
Joschka Fischer nennt Schäubles schwarze Null „Marotte“<br />
VON MARTIN S. LAMBECK<br />
Syrische Rebellen posieren<br />
mit tragbaren Luftabwehrwaffen,<br />
sogenannten<br />
Manpads<br />
BND warnt<br />
ISIS kann Passagier-<br />
Explosion<br />
nach einem<br />
Luftschlag<br />
der internationalen<br />
Koalition<br />
Joschka Fischer<br />
(66, Grüne) in<br />
seinem Büro mit<br />
BamS-Reporter<br />
Martin S. Lambeck.<br />
Fischer war von<br />
1998 bis 2005<br />
Bundesaußenminister<br />
03<br />
Pro Bahn fordert<br />
von Lokführern<br />
Aufklärung<br />
Berlin – Der Fahrgastverband<br />
Pro Bahn fordert von<br />
der Gewerkschaft Deutscher<br />
Lokomotivführer<br />
(GDL) vollständige Aufklärung<br />
des „Zahlensalats“ bei<br />
der Streik-Urabstimmung.<br />
Die GDL dürfe Zweifel an<br />
der Rechtmäßigkeit des<br />
Bahnstreiks „nicht aussitzen“,<br />
sagte Pro-Bahn-Sprecher<br />
Gerd Aschoff zu BILD<br />
am SONNTAG.<br />
Unterdessen hat der Beamtenbund<br />
die von der GDL beantragte<br />
Streikhilfe weiterhin<br />
nicht ausgezahlt. „Die<br />
Prüfung/Abrechnung läuft<br />
noch“, teilte ein Sprecher<br />
auf BamS-Anfrage mit. uhu<br />
SONNTAGSTREND<br />
So würde Deutschland<br />
jetzt wählen<br />
41 (-1) 25(+1)<br />
6 (-1)<br />
AfD<br />
9<br />
(0)<br />
FDP3 (0) 9<br />
(0) Linke<br />
CDU/CSU Grüne<br />
Emnid, 2309 Befragte,<br />
SPD<br />
Zeitraum: 16.10.2014 – 22.10.2014<br />
In Klammern: Veränd. z. Vorwoche, Sonstige: 7 (+1)<br />
„Schäubles ,schwarze Null‘ ist<br />
eher eine deutsche Marotte.“<br />
Die letzte Warnung gilt dem<br />
Sparkurs beim Militär in Europa.<br />
Fischer plädiert für gemeinsame<br />
europäische Streitkräfte, auch um<br />
Russlands Präsident Putin in die<br />
Schranken zu weisen. Er mahnt:<br />
„Die USA werden nicht mehr in<br />
dem Maße für die europäische<br />
Sicherheit einstehen, wie dies bisher<br />
der Fall war. Europa wird sich<br />
selbst helfen müssen. Ich kann<br />
nur davor warnen, ein Bild der<br />
Schwäche abzugeben, nur weil<br />
die Umfragen gerade keine Investitionen<br />
in Militär und Sicherheit<br />
hergeben. Die Europäer erscheinen<br />
in der Welt als alt, reich und<br />
schwach. Das ist keine gute Kombination,<br />
um in einer wenig friedlichen<br />
Welt eine gesicherte Zukunft<br />
anzustreben.“