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FLUG REVUE 01/2015

Alexander Gerst: Sein Blick auf die Erde. Multitalent: Tornado bleibt unverzichtbar. Erstkunde Qatar: A350 klar für den Linienflug. Pilotenbedarf: Lufthansa sagt Ausbildungskurse ab.

Alexander Gerst: Sein Blick auf die Erde. Multitalent: Tornado bleibt unverzichtbar. Erstkunde Qatar: A350 klar für den Linienflug. Pilotenbedarf: Lufthansa sagt Ausbildungskurse ab.

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<strong>01</strong> 2<strong>01</strong>5<br />

Deutschland € 4,90 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Alexander<br />

Gerst<br />

Das Luft- und Raumfahrt<br />

- Magazin<br />

Sein Blick auf<br />

die Erde<br />

DOPPELSCHLAG<br />

Gulfstream<br />

baut gleich zwei<br />

neue Jets<br />

MULTI-<br />

PILOTENBEDARF<br />

Lufthansa sagt<br />

Ausbildungskurse ab<br />

JET-TRANSPORTER<br />

KC-390 attackiert<br />

die Hercules<br />

TALENT<br />

Tornado bleibt unverzichtbar<br />

AIRSHOW IN ZHUHAI<br />

Premiere für Chinas neuen<br />

Stealth-Jäger FC-31<br />

SpaceShipTwo-Absturz<br />

Rückschlag für All-Tourismus<br />

Österreich € 5,60, Schweiz sfr 10<br />

Benelux € 5,80, Italien € 6,40<br />

Finnland € 7,40<br />

ERSTKUNDE QATAR<br />

A350 klar für den Liniendienst


The Global Show<br />

for General Aviation<br />

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Januar<br />

Kurs<br />

Unendliche Geschichte<br />

Fluggeräte im Heft<br />

10 Airbus Beluga<br />

24 Airbus A350<br />

10 Bell 505 Jet Ranger X<br />

56 Embraer KC-390<br />

38 Gulfstream G500<br />

38 Gulfstream G600<br />

88 Grumman F3F-2<br />

54 LTV A-7 Corsair II<br />

82 Northrop F-20 Tigershark<br />

48 Panavia Tornado<br />

55 Saab Gripen NG<br />

74 SpaceShipTwo<br />

Foto: Günter Wicker, Flughafen Berlin Brandenburg,<br />

U. Thomalla<br />

Die Berliner Flughäfen Tegel<br />

und Schönefeld können sich<br />

weiterhin über ein Wachstum<br />

bei den Passagierzahlen freuen. Allein im Oktober<br />

2<strong>01</strong>4 nutzten 2,68 Millionen Passagiere und<br />

damit 6,5 Prozent mehr Fluggäste die Hauptstadtflughäfen<br />

als im Vorjahresmonat. Der Bedarf für<br />

mehr Kapazität ist unzweifelhaft vorhanden.<br />

Allerdings wird es noch viel länger dauern als<br />

erhofft, bis der neue Hauptstadtflughafen in Berlin<br />

eröffnet wird. Aufgrund einer Vielzahl nach<br />

wie vor nicht abgestellter technischer Mängel soll<br />

der Flughafen nach Medienberichten nun erst<br />

2<strong>01</strong>8 seinen Betrieb aufnehmen, also rund sieben<br />

Jahre später als zunächst geplant. Das ist im negativen<br />

Sinn rekordverdächtig!<br />

Die Kosten für den Bau sind ausgeufert und<br />

werden wahrscheinlich deutlich über fünf Milliarden<br />

Euro liegen. BER wird als eines der peinlichsten<br />

Bauprojekte in die Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland nach der Wiedervereinigung<br />

eingehen. Mit der Eröffnung von BER sind die<br />

Kapazitätsprobleme in Berlin aber nicht gelöst,<br />

ganz im Gegenteil: Der neue Airport ist nur für<br />

eine jährliche Nutzung von 27 Millionen Passagieren<br />

ausgelegt, und diese Zahl werden Tegel und<br />

Schönefeld mit hoher Wahrscheinlichkeit schon<br />

2<strong>01</strong>4 erreicht haben. Tegel wird nach der Inbetriebnahme<br />

des neuen Flughafens geschlossen, so<br />

dass sich die Flughafenplaner in der Hauptstadt<br />

schon heute mit dem Ausbau von BER<br />

beschäftigen müssten, um nicht einen viel zu<br />

kleinen Flughafen zu eröffnen. Auch wenn es politisch<br />

nicht opportun erscheint, müssen diese<br />

Diskussionen jetzt geführt werden, und dabei<br />

darf auch die Frage einer dritten Piste für BER<br />

nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats25<br />

Prozent aller 2<strong>01</strong>4 ausgelieferten Standardrumpf-Flugzeuge gingen an chinesische<br />

Betreiber. China ist damit der zweitgrößte Markt hinter den USA und wird in Zukunft<br />

noch weitere Anteile hinzugewinnen.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 3


16<br />

Frei schweben in 400 Kilometern<br />

Höhe – wer möchte nicht auch<br />

einmal diese Aussicht genießen?<br />

<strong>01</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

16 Space-Impressionen<br />

Schön, zerbrechlich und gefährdet präsentiert<br />

sich unser Planet in den Bildern des<br />

deutschen Raumfahrers Alexander Gerst<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Der Airbus A350 ist zugelassen<br />

Das erste Kundenflugzeug für Qatar Airways<br />

steht zur Auslieferung bereit<br />

30 VLM Airlines setzt auf Superjet<br />

Die Fluglinie aus Antwerpen ist der erste<br />

Kunde des Suchoi-Jets in Westeuropa<br />

32 Wachstumssieger Flughafen Athen<br />

Nach der Wirtschaftskrise Griechenlands<br />

folgt die Erholung mit Rekordtempo<br />

56<br />

Embraer bietet mit der KC-390 eine<br />

Jet-Alternative zur Hercules.<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


BUSINESS AVIATION<br />

38 Gulfstreams Doppelschlag<br />

Der Hersteller aus Savannah hat mit<br />

der G500 und G600 gleich zwei neue<br />

Ultralangstreckenjets vorgestellt<br />

WIRTSCHAFT<br />

44 Airshow China in Zhuhai<br />

Zwei Debütanten belegten Chinas<br />

große Anstrengungen im Militärbereich<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

48 Tornado bei der Luftwaffe<br />

Für mindestens weitere zehn Dienstjahre<br />

sind verschiedene Modernisierungsmaßnahmen<br />

notwendig<br />

54 LTV A-7 Corsair II<br />

Als letzter Nutzer hat auch Griechenland<br />

den Jagdbomber ausgemustert<br />

55 Saab Gripen NG<br />

Vertrag mit Brasilien ist unterzeichnet<br />

56 Embraer KC-390<br />

Roll-out des größten Flugzeugs, das<br />

je in Südamerika gebaut wurde<br />

60 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Luftwaffe hautnah bei den<br />

Info-Wochen für Jugendliche<br />

TECHNIK<br />

66 Von der Idee zum Bestseller<br />

Beim Marktführer RECARO in<br />

Schwäbisch Hall erfuhren wir, wie<br />

ein Flugzeugsitz entsteht<br />

70 ATRA testet Belüftung<br />

60 Dummys als „Assistenten“ im<br />

DLR-Forschungsflugzeug<br />

71 Klappe ändert Form im Flug<br />

Die NASA forscht gegen Fluglärm<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Absturz des SpaceShipTwo<br />

Läutet die Katastrophe das Ende des<br />

Raumfahrttourismus ein, noch bevor<br />

dieser richtig begonnen hat?<br />

78 Noteinsatz des ATV<br />

Mit vollem Schub gegen die Gefahren<br />

des Weltraumschrotts<br />

80 Raumfahrt-Nachrichten<br />

66<br />

Für den Economysitz<br />

BL3520 liegen RECARO<br />

bereits mehr als<br />

200 000 Bestellungen vor.<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

44<br />

Die Shenyang FC-31 wurde bei der Airshow<br />

China in Zhuhai erstmals vorgeflogen.<br />

16<br />

72<br />

56<br />

24<br />

38<br />

48<br />

44<br />

74<br />

www.flugrevue.de<br />

38<br />

Mit hochmodernen Cockpits werden<br />

die Gulfstream G500 und G600 ausgerüstet.<br />

Fotos: ESA/Alexander Gerst, RECARO, Piotr Butowski, K. Schwarz, Gulfstream Aerospace<br />

Titelfotos: Stefan Petersen, Piotr Butowski, ESA/Alexander Gerst, Reuters/McNew, Eurospot<br />

HISTORIE<br />

82 Northrop F-20 Tigershark<br />

Trotz guter Leistungen fand der<br />

Export-Fighter keine Kunden<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Januar<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

42 AIRSpot<br />

72 Berufe in der Luft- und Raumfahrt<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner<br />

Navy-Jäger Grumman F3F-2 lässt die<br />

1930er Jahre wieder aufleben<br />

90 Vorschau<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />

WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />

Kurzzeitiges Flugverbot<br />

für NH90<br />

Trauriges Bild, das die Bundeswehr bietet.<br />

Na, da hat wenigstens einer mitgedacht. Der<br />

Vorfall war im Juni gewesen. Es sind bisher<br />

keine neuen derartigen Schäden aufgetreten.<br />

Dass der Hubschrauber noch heute dort<br />

herumsteht, ist traurig.<br />

Niemand ist in der Lage zu entscheiden, den<br />

Hubschrauber in eine An-124 zu laden und<br />

nach Hause zu fliegen. Es ist ein Sinnbild<br />

für unsere Manager und ihr Können, in allen<br />

Bereichen.<br />

Es muss nur irgendein General den Befehl<br />

zum Rücktransport geben. Doch wo finde ich<br />

in der Bundeswehr noch solch einen Offizier?<br />

Die wenigen, die das könnten, haben schon<br />

den Dienst quittiert.<br />

Wolfram Michalski, über Facebook<br />

•<br />

AUSGABE 11/2<strong>01</strong>4<br />

Wieder eine würdige und<br />

geschmackvolle Aufmachung<br />

Was war das für ein Wohlbehagen, als ich die<br />

November-Ausgabe aufschlug: Keine reißerische<br />

Boulevardaufmachung mehr, sondern<br />

wieder die bekannte, geschmackvolle, einer<br />

Fachzeitschrift würdige Gestaltung.<br />

Und das ohne langweilig zu wirken, sondern<br />

eher edel. Ich möchte mich dafür bedanken.<br />

Der Spagat musste wohl dafür riskiert<br />

werden, um wieder dort, wie in der aktuellen<br />

Ausgabe zu landen.<br />

Freundliche Grüße von einem wieder total<br />

zufriedenen Leser.<br />

Peter Schmitz, Willich<br />

•<br />

AUSGABE 11/2<strong>01</strong>4<br />

Missmanagement führt zu schlechtem Klarstand<br />

Im Leitartikel hätte ich mir schon etwas<br />

mehr die prüfende Hinterfragung des<br />

derzeit bei der Bundeswehr deutlich<br />

zu erkennenden Missmanagements gewünscht.<br />

Es kommt beim derzeit zu beklagenden<br />

Klarstand nicht auf das Budget an, sondern,<br />

wie damit gewirtschaftet wird.<br />

Wenn man natürlich versucht, die Kampfkraft<br />

und das Einsatzspektrum betagter<br />

Modelle mit enormem wirtschaftlichen<br />

Aufwand zeitgemäß zu gestalten, kann<br />

das auf Dauer teurer werden, als sich<br />

rechtzeitig um ein den Anforderungen<br />

der geforderten Einsatzmodalitäten gerecht<br />

werdendes Fluggerät zu kümmern.<br />

Recherchieren Sie doch bitte, welchen<br />

Handbuches sich die Piloten der Marinehelikopter<br />

zum Beispiel bedienen müssen,<br />

um die derzeit bestehenden Kompatibilitätsprobleme<br />

der nach der Aufrüstung<br />

mit diversen Anlagen vollgepfropften<br />

Hubschrauber zu kompensieren. Speziell<br />

der Sea Lynx hat bezüglich des Klarstandes<br />

schon seit Nutzungsbeginn durch die<br />

Bundesmarine erhebliche Probleme und<br />

wird trotzdem seit Jahren mit Steuergeldern<br />

vollgestopft, um ihn Aufgaben erfüllen<br />

zu lassen, die ihm ursprünglich<br />

nicht zugedacht waren.<br />

Auch sollten Sie bitte fairerweise die<br />

Anzahl der Auslandseinsätze mit dem<br />

Klarstand ins Verhältnis setzen und dann<br />

einfach mal mit den Parametern unserer<br />

Bündnispartner vergleichen.<br />

Ein Klarstand von zirka 70 bis 80 Prozent<br />

ist ein berechtigter Anspruch, der sich<br />

durch nichts entschuldigen lässt, egal ob<br />

man das Gerät periodisch oder nutzungsabhängig<br />

wartet. Zumal es genügend<br />

Beispiele gibt, die zeigen, dass dies keine<br />

Vision, sondern Realität sein kann.<br />

Jens Schaaf, Hamburg<br />

Foto: Thomalla<br />

AUSGABE 11/2<strong>01</strong>4<br />

Was ist das für ein Propeller<br />

an der Hercules?<br />

Beim Lesen der Novemberausgabe der<br />

Flug Revue kam eine Frage auf, die ich mir<br />

nicht beantworten kann.<br />

Auf Seite 44 unten links ist ein Foto einer<br />

Lockheed Martin LC-130J abgedruckt, auf<br />

dem achtblättrige Propeller zu sehen sind.<br />

Alle meine Recherchen im Internet ergaben,<br />

dass die C-130J mit einem Sechsblatt-Propeller<br />

Dowty 391 ausgerüstet ist. Vielleicht<br />

können Sie das Rätsel lösen?<br />

Klaus Aßmann<br />

Redaktion: Ja, das Rätsel können wir lösen.<br />

Bei dem abgebildeten Flugzeug handelt es<br />

sich um eine LC-130 der New York Air<br />

National Guard. Das Flugzeug, eine modifizierte<br />

C-130H, wurde versuchsweise mit<br />

einem Achtblattpropeller des Typs NP2000<br />

von Hamilton Sundstrand ausgerüstet. Die US<br />

Air Force hofft, durch die Verwendung dieses<br />

Propellers bei den Antarktiseinsätzen auf<br />

JATO-Starthilfsraketen verzichten zu können.<br />

Dieser Propeller kommt auch bei der<br />

Northrop Grumman E-2C/D Hawkeye und bei<br />

der C-2 Greyhound zum Einsatz.<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 228 9565-247<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Leserreisen 2<strong>01</strong>5<br />

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Die berühmte Warbirdshow der Flying Legends kombinieren wir dieses<br />

Mal mit dem hervorragenden Flugtag der Royal Navy in Yeovilton,<br />

der Heimat der Oldtimerflotte der britischen Marineflieger. Außerdem<br />

steht ein Besuch des Royal-Air-Force-Museums<br />

in Hendon auf dem Programm. ab 1249 Euro*<br />

Fotos: Hoeveler, Schwarz (2)<br />

Royal International Air Tattoo in Fairford<br />

17. bis 20. Juli 2<strong>01</strong>5<br />

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viele Warbirds zu sehen sein, da die Veranstalter „75 Jahre Battle of<br />

Britain“ feiern. Zahlreiche interessante Exponate bietet auch das<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: US Navy/Paschal<br />

LANG ERWARTETE TESTS AUF DER „NIMITZ“<br />

F-35C macht erste Trägerlandung<br />

Am 3. November um 12:18 Uhr Ortszeit setzte Commander<br />

Tony Wilson eine Lockheed Martin F-35C<br />

erstmals auf einem Flugzeugträger der US Navy auf.<br />

Die Versuchsflugzeuge CF-03 und CF-05 waren von der Marine<br />

Corps Air Station in Yuma (Arizona) gestartet und direkt<br />

zum derzeit ältesten Träger der US Navy geflogen, der<br />

vor San Diego kreuzte. Die Überführung zur CVN 68 war<br />

der Beginn eines auf zwei Wochen angesetzten Versuchsprogramms.<br />

Das Development Testing I (DT-I) umfasste<br />

schließlich 33 Flüge mit 124 Katapultstarts und 124 Landungen.<br />

Dazu gehörte auch der erste Nachteinsatz auf dem<br />

Träger am 13. November. Des Weiteren wurden diverse Test<br />

zum Handling der Lightning II auf und unter Deck, die<br />

Brauchbarkeit von Wartungsausrüstung und simulierte Instandhaltungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Probleme mit dem<br />

umkonstruierten Fanghaken gab es anscheinend nicht.<br />

Europrop stellt 100. TP400-D6 fertig<br />

Bei MTU Aero Engines in München fand am 11. November eine Feier zur Fertigstellung<br />

des 100. Serientriebwerks für den Airbus A400M statt (Foto, von links: Stefan<br />

Morgenstern, Director Engine Maintenance Assembly and Testing, MTU; Antoine<br />

Vieillard, EPI Head of Operations; Gerhard Bähr, Director TP400/Tyne Programs, MTU).<br />

Dort erfolgt die Endmontage aller TP400-D6 von Europrop International (EPI).<br />

Bei dem Jubiläumsantrieb handelt es sich um ein Ersatzaggregat für die Luftwaffe.<br />

Das 200. Triebwerk will EPI schon im Januar 2<strong>01</strong>6 ausliefern.<br />

Foto: MTU Aero Engines<br />

Foto: Frédéric Lert<br />

Französische NH90 in Mali<br />

Die französischen Heeresflieger haben zwei ihrer NH90 in Gao zum<br />

ersten Mal im Auslandseinsatz. Der Überführungsflug dauerte sechs Tage.<br />

Die beiden „Caiman“ in der Transporthubschrauberausführung gehören<br />

zum 1er Régiment d´Hélicoptères de Combat in Phalsbourg. Unterdessen<br />

waren die NH90 der Heeresflieger kurzfristig gegroundet. Nach einem Triebwerksschaden<br />

mit Feuerlöscheinsatz hatte die Elektronik verrückt gespielt.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Foto: Bombardier<br />

Alle vier CS100 fliegen wieder<br />

Auch der dritte CSeries-Prototyp fliegt wieder. Am 14. November<br />

hob das Flight Test Vehicle 3 (FTV) in Wichita, Kansas, zu einem<br />

Testflug ab, nachdem es als Letztes die modifizierten PW1524G-<br />

Getriebefans von Pratt & Whitney erhalten hatte. Aufgrund der<br />

Unterbrechung der Flugerprobung nach dem Triebwerkszwischenfall<br />

am 29. Mai war die dritte Bombardier CS100 in Wichita gestrandet<br />

und musste auf die neuen Antriebe warten. Nach dem Unfall war<br />

FTV2 als erste CSeries am 7. September in der Luft, gefolgt von FTV4<br />

am 15. September und FTV1 am 6. November.<br />

Neue A-4N in Wittmund<br />

Discovery Air Defence Services hat die ersten beiden A-4N für den<br />

ab Januar über fünf Jahre laufenden Flugzieldarstellungs-Auftrag der<br />

Bundeswehr nach Wittmund geschickt. Die kanadische Firma hatte<br />

im Januar 2<strong>01</strong>4 eine Ausschreibung gewonnen und löst nach vielen<br />

Jahren BAE Systems ab. Die sieben geplanten A-4N stammen von<br />

der aufgekauften Firma ATSI in den USA. Sie wurden in Mesa, Arizona,<br />

mit einem neuen Bildschirmcockpit versehen und sind nun die<br />

„fortschrittlichsten A-4N der Welt“, so der ehemalige Kampfjetpilot<br />

und Firmenchef Jacob Shavit. Discovery Air bietet seit etwa einem<br />

Jahrzehnt Zieldarstellungsdienste an und hat inzwischen eine beachtliche<br />

Flotte aufgebaut, zu der insbesondere Alpha Jets zählen.<br />

Das nächste Projekt ist der zivile Betrieb von gebrauchten F-16.<br />

Foto: Peter Foster<br />

„Der Name ist Phénix“<br />

Jean-Yves Le Drian, französischer Verteidigungsminister, zum Kauf von zwölf<br />

A330 MRTT im Wert von drei Milliarden Euro für die Armée de l´Air<br />

Dreamliner fliegt als „Eco Demonstrator“<br />

Boeings 787-Prototyp ZA004 fliegt neuerdings im Rahmen einer Testkampagne für das<br />

hauseigene „Eco Demonstrator“-Programm. Dabei erprobt das Flugzeug 25 neue Technologien,<br />

welche die Umweltemissionen und den Verbrauch in allen Flugphasen senken sollen. Dazu<br />

gehören eine verbesserte Flugsteuerungssoftware, kabellose Funksensoren, mit denen man<br />

die Kabellänge an Bord und damit die Masse reduzieren will, eisabweisende Beschichtungen<br />

und aerodynamische Verbesserungen. In Zusammenarbeit mit der NASA soll auch die Flugführung<br />

im Verbund mit dem restlichen Flugverkehr in der Anflugphase optimiert werden.<br />

Schließlich werden auch während des Fluges Informationen über etwaige Turbulenzen aufgezeichnet<br />

und mit anderen Flugzeugen in Echtzeit ausgetauscht<br />

Foto: Boeing<br />

Führungswechsel bei<br />

airberlin: Pichler neuer<br />

Vorstandschef<br />

Ab Februar 2<strong>01</strong>5 führt Stefan Pichler<br />

airberlin, Deutschlands zweitgrößte<br />

Fluggesellschaft, als neuer Vorstandsvorsitzender.<br />

Der frühere Lufthansa-<br />

Vorstand und einstige Condor-Chef restrukturierte<br />

zuletzt Fiji Airways und<br />

schaffte dort dank einer erneuerten<br />

Flotte den erfolgreichen Turnaround.<br />

Pichlers Vorgänger, Wolfgang Prock-<br />

Schauer, kehrt wieder auf seine frühere<br />

Position als Chief Strategy & Planning<br />

Officer bei airberlin zurück. Trotz jahrelanger<br />

Sparbemühungen mit Flottenabbau,<br />

Stationsaufgabe und Routenstreichungen<br />

kämpft die Airline weiterhin<br />

mit hohen Verlusten und Schulden.<br />

Allerdings fand airberlin mit Etihad<br />

Airways einen potenten Großinvestor,<br />

der die Fluggesellschaft auf eine neue<br />

Zubringerfunktion zu seinem Drehkreuz<br />

Abu Dhabi ausrichtet und ihr neuen<br />

finanziellen Spielraum verschaffte.<br />

Im Netz<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus<br />

FÜNF NEUE SPEZIALTRANSPORTER FÜR FLÜGEL UND SEKTIONEN<br />

Airbus baut neue Beluga auf A330-Basis<br />

Angesichts des steigenden Transportbedarfs wegen<br />

der in den nächsten Jahren hochlaufenden A320neound<br />

A350-Fertigung erneuert Airbus die hauseigene<br />

Flotte der Beluga-Spezialtransporter. Fünf vergrößerte Belugas<br />

sollen die aktuelle Beluga-Flotte, deren Ausgangsprodukt<br />

ältere A300-600R sind, ab Mitte 2<strong>01</strong>9 zunächst ergänzen<br />

und bis 2025 ablösen. Unklar ist noch, ob Airbus die<br />

kürzere Version A330-200 oder die längere A330-300 als<br />

Basis für den neuen Transporter nutzt. Er muss in jedem<br />

Fall auf der mit 1663 Metern Länge relativ kurzen und<br />

schmalen Piste in Broughton einsetzbar sein, was für die<br />

A330-200 spricht. Mit Hilfe der nur intern eingesetzten Belugas<br />

befördert Airbus vorproduzierte und fertig ausgestattete<br />

Rumpfsektionen und Flügel zwischen den europäischen<br />

Werken. Damit gelten die großvolumigen Spezialtransporter<br />

als Rückgrat der arbeitsteiligen Airbus-Logistik.<br />

Foto: Bell<br />

Bell Jet Ranger X fliegt<br />

In Montreal hob die erste Bell 505 Jet Ranger X am<br />

10. November 2<strong>01</strong>4 zum Erstflug ab. Bevor es ganz<br />

dunkel wurde, schafften die Testpiloten Yann Lavalle<br />

und Eric Emblin in 30 Minuten auch noch zwei Platzrunden.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 km/h.<br />

Der neue Fünfsitzer soll der Robinson R66 Paroli<br />

bieten. Bei einem Preis von einer Million Dollar liegen<br />

inzwischen etwa 240 Absichtserklärungen vor. Bell<br />

verwendet bei der 505 ein bewährtes Rotorsystem,<br />

setzt aber erstmals auf ein Turbomeca-Triebwerk<br />

(Arrius 2R mit FADEC) und bietet für den Piloten das<br />

integrierte Avioniksystem Garmin G1000H.<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5<br />

FCAS-Studienvertrag<br />

Frankreich und Großbritannien haben den<br />

Auftrag für eine zweijährige Studienphase für ein<br />

Future Combat Air System (FCAS) unterzeichnet.<br />

Damit sollen Grundlagen für die Entwicklung<br />

eines unbemannten Kampfflugzeugs geschaffen<br />

werden. Das FCAS-Programm wird mit 150 Millionen<br />

Euro finanziert. Dazu kommen nationale<br />

Zusatzfinanzierungen von jeweils 50 Millionen<br />

Euro. Unter Führung von BAE Systems und Dassault<br />

Aviation sind Rolls-Royce, Snecma, Thales<br />

und Selex ES beteiligt.<br />

Foto: Dassault Aviation<br />

Gulfstream<br />

liefert 100.<br />

G650 aus<br />

Der US-Business-Jet-<br />

Hersteller Gulfstream Aerospace<br />

hat am 14. November<br />

das 100. Exemplar seines<br />

Ultralangstrecken-Jets G650<br />

an einen nicht genannten<br />

Kunden übergeben. Das<br />

Muster flog am 25. November<br />

2009 zum ersten Mal<br />

und wurde im September<br />

2<strong>01</strong>2 von der FAA zugelassen.<br />

Es bietet seinen Nutzern<br />

eine Reichweite von 11 112<br />

Kilometern und erreicht eine<br />

maximale Reisegeschwindigkeit<br />

von Mach 0.925.<br />

Es hält derzeit auch den<br />

Rekord für die schnellste<br />

Weltumrundung.


Foto: Diehl<br />

Selbstschutz für A400M<br />

Diehl BGT Defence hat den Auftrag für eine Risikominimierungs-Studie<br />

„DIRCM (Directed Infrared Counter<br />

Measure) für A400M“ erhalten. Partner Elbit liefert<br />

dabei sein J-MUSIC-System (Multi-Spectral Infrared<br />

Countermeasure). Das 15-monatige Projekt beinhaltet<br />

neben der Integration des neuen Schutz systems unter<br />

dem Namen „Flash“ auch ein umfangreiches Testprogramm.<br />

Drei Systemeinheiten J-MUSIC werden von<br />

Diehl zu einem Gesamtsystem vernetzt, das einen<br />

kompletten 360-Grad-Rundumschutz bieten soll.<br />

Das Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar gibt bis zum Jahresende<br />

2<strong>01</strong>4 seine zuletzt noch rund zehn verbliebenen Bo 105 an die Heeresfliegerwaffenschule<br />

ab. Ein Sonderanstrich zum Abschied durfte nicht fehlen.<br />

LH startet Premium Economy früher<br />

Wegen des schnelleren Einbaus der neuen Sitze hat die Deutsche Lufthansa den<br />

Start ihrer zusätzlichen, aufpreispflichtigen Langstrecken-Sitzklasse „Premium Economy“<br />

auf Ende November vorgezogen. Neben breiteren Sitzen und breiteren Armlehnen<br />

profitieren die Gäste von<br />

einer größerer Menüauswahl<br />

und einer höheren Freigepäckgrenze.<br />

Zunächst kommen die<br />

Passagiere der Boeing 747-8 in<br />

den Genuss des neuen Angebots.<br />

Bis Spätsommer 2<strong>01</strong>5 soll<br />

die gesamte Lufthansa-Langstreckenflotte<br />

umgerüstet sein.<br />

Foto: Timm Ziegenthaler<br />

Foto: Name Fotograf<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: BAE Systems<br />

PARTNERNATIONEN EINIGEN SICH<br />

Captor-E-Radar für den Eurofighter<br />

Nach vielen Verzögerungen hat die Eurofighter Jagdflugzeug<br />

GmbH am 19. November den Auftrag für<br />

Entwicklung und Integration des Captor-E-Radars<br />

für den Eurofighter erhalten. Eine Milliarde Euro werden investiert.<br />

Mit dem jetzigen Auftrag sind keine Bestellungen<br />

verbunden, und es ist auch nicht klar, wann ein Captor-E<br />

aus der Serie verfügbar sein wird. Dennoch hofft man, die<br />

Exportchancen des Eurofighters zu erhöhen, denn viele Interessenten<br />

bestehen auf eine Ausstattung mit einem AESA-<br />

Radar (elektronische Strahlschwenkung). Die Rede war daher<br />

von einem „Schlüsselmoment“ und einem „historischen<br />

Tag“ im Programm. Das Euroradar-Konsortium (unter anderem<br />

Selex ES und Airbus Defence & Space) arbeitet seit<br />

Jahren mit Firmenmitteln am Captor-E. Ein Versuchsmuster<br />

flog seit Oktober bereits einige Test in einem Eurofighter<br />

von BAE Systems, ohne aber wohl bisher aktiv zu senden.<br />

Foto: NASA<br />

NASA: Roboter legt CFK-Bauteile<br />

Dieser Roboter sieht aus, als käme er aus einem „Transformer“-<br />

Film, aber er dient zu Forschungszwecken: NASA-Ingenieure des<br />

Langley Research Centers haben die gewaltige Maschine aufgebaut,<br />

um mit ihrer Hilfe die Herstellung großer CFK-Bauteile zu rationalisieren.<br />

Die ISAAC (Integrated Structural Assembly of Advanced Composites)<br />

genannte Versuchsanlage<br />

ist eine von nur drei solcher<br />

Roboter, die von der Electroimpact<br />

Inc. in Mukilteo, Washington,<br />

entwickelt und gebaut<br />

worden sind. Ab Anfang<br />

nächsten Jahres sollen mit Hilfe<br />

des 2,7 Millionen Dollar teuren<br />

Geräts neue Verfahren bei der<br />

Entwicklung künftiger Kompositmaterialien<br />

und Designmethoden<br />

für die Luft- und Raumfahrt<br />

getestet werden.<br />

Fokker 50 an Peru verkauft<br />

Die Niederlande haben nun auch ihre beiden seit 2<strong>01</strong>0 nicht<br />

mehr genutzten Fokker 50 an die peruanische Marine verkauft. Sie<br />

wurden am 17. November von Lelystad aus nach Südamerika überführt.<br />

Die Marina de Guerra del Perú hatte bereits vier Fokker 60<br />

übernommen. Die Fokker 50 waren seit 1996 in Dienst gewesen.<br />

Regelmäßige Wartung und Überprüfungsflüge hielten sie seit 2<strong>01</strong>2<br />

in Lelystad in einem guten Zustand. Peru übernimmt auch die Ersatzteile,<br />

sie werden per Schiff im Dezember geliefert.<br />

Foto: Joris van Boven<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Transall aus Afghanistan zurück<br />

Nach 13 Jahren wurde mit dem Rückflug der letzten Maschine<br />

über Termez (Usbekistan) und Trabzon (Türkei) zum LTG 63<br />

nach Hohn die Ära der C-160 Transall im Afghanistaneinsatz<br />

beendet. In rund 55 000 Flugstunden wurden vom „Arbeitspferd“<br />

der Luftwaffe seit 2002 fast 950 000 Passagiere und<br />

knapp 76 000 Tonnen Fracht transportiert sowie 481 Medical-<br />

Evacuation-Flüge (MedEvac) über Afghanistan durchgeführt.<br />

A330 mit 242 Tonnen Startmasse<br />

Für eine maximale Startmasse von 242 Tonnen und damit für<br />

Langstrecken bis zu 13 Stunden Flugdauer ist die neueste Version des<br />

Airbus-Kassenschlagers A330-300 ausgelegt. Das erste Flugzeug –<br />

bestimmt für Delta Air Lines – befindet sich in der Toulouser Endmontage.<br />

Neben einem Zusatztank erhält sie verbesserte Vorflügel<br />

und optimierte Verkleidungen der Landeklappenantriebe. Auch die<br />

kürzere Version A330-200 ist künftig mit 242 Tonnen MTOM lieferbar.<br />

Sie schafft dann sogar Strecken bis zu 15 Stunden Flugdauer.<br />

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❱❱❱ kurz notiert<br />

Bei KAPO in Kasan hat eine Tupolew Tu-160 am 16. November<br />

die Flugerprobung eines neuen Radars und neuer Avionik<br />

begonnen. Derzeit läuft bereits ein Modernisierungsprogramm<br />

für das Waffensystem des Schwenkflügelbombers.<br />

Mehr als die ihr bisher gestatteten sieben wöchentlichen<br />

Verbindungen möchte Ethiopian Airlines gerne nach<br />

Deutschland durchführen. Das Star-Alliance-Mitglied hat,<br />

neben Frankfurt, Rechte für Strecken nach München beantragt.<br />

Dassault Aviation wird das Roll-out des neuen dreistrahligen<br />

Ultralangstrecken-Jets, der Falcon 8X, am 18. Dezember am<br />

Flughafen Bordeaux-Mérignac feiern.<br />

MTU Aero Engines hat in München das letzte von<br />

166 modernisierten T64-Triebwerken für die Sikorsky<br />

CH-53 an die Bundeswehr übergeben.<br />

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Foto: Airbus<br />

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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Hahnweide-Oldtimertreffen<br />

abgesagt<br />

Foto: Rolls-Royce<br />

TRENT-XWB-TESTS IN DAHLEWITZ<br />

Neuer Prüfstand eröffnet<br />

Rolls-Royce hat am 6. November in Dahlewitz bei Berlin offiziell<br />

den neuen Prüfstand für Großtriebwerke eingeweiht. Hier soll<br />

unter anderem das Trent XWB-97 für den Airbus A350-1000 getestet<br />

werden. Auch die weiteren Mitglieder der Trent-Familie können<br />

damit nun in Deutschland getestet werden. Bei den verschiedenen Versuchen<br />

lassen sich bis zu 2000 verschiedene Triebwerksparameter erfassen.<br />

Die Prüfzelle ist 100 Meter lang und 20 Meter hoch und einer der<br />

größten ihrer Art in Europa. Die Grundfläche beträgt rund 8000 Quadratmeter.<br />

Beim Bau kamen 1330 Kubikmeter Beton und eine Million<br />

Kilogramm Armierungsstahl zum Einsatz. Das Investitionsvolumen beziffert<br />

Rolls-Royce auf 90 Millionen Euro.<br />

2<strong>01</strong>5 wird es kein Oldtimertreffen auf der<br />

Hahnweide bei Kirchheim unter Teck geben.<br />

Die Organisatoren des beliebten, seit 1981 ausgetragenen<br />

Events, die Fliegergruppe Wolf Hirth, hat<br />

die Veranstaltung storniert. Zur Begründung hieß<br />

es: „Der personelle und zeitliche Aufwand, um<br />

eine solche Großveranstaltung zu organisieren, ist<br />

immens und fordert von der Fliegergruppe und<br />

ihren zahlreichen Helfern maximalen Einsatz.<br />

Behördliche Auflagen, die erfüllt werden mussten,<br />

um eine Genehmigung für das OTT zu erhalten,<br />

wurden stetig weiter verschärft. Dies führte nicht<br />

nur zu einer noch höheren Arbeitsbelastung, sondern<br />

auch zu stark steigenden Kosten, verbunden<br />

mit dem ohnehin immer hohen Risiko durch nicht<br />

planbares Wetter.“<br />

Foto: Müller<br />

Großkunde erhält ersten Airbus<br />

Die Lion-Group-Tochter Batik Air hat Mitte November den<br />

ersten Airbus des Luftfahrtkonzerns übernommen. Die schnell<br />

expandierenden Indonesier, bisher Boeing-737-Betreiber, haben<br />

nicht weniger als 234 Flugzeuge bei Airbus bestellt.<br />

Foto: Alitalia<br />

EU erlaubt Etihad-Beteiligung<br />

Etihad darf bei Alitalia einsteigen, dies hat die EU-Kommission<br />

Mitte November genehmigt. Aus Wettbewerbsgründen soll Etihad<br />

allerdings Slots für die Strecke Rom – Belgrad an Konkurrenten abgeben,<br />

da hier Etihad an Air Serbia und Alitalia auf beiden Seiten<br />

marktbeherrschend beteiligt ist. Mit der EU-Freigabe steht der<br />

Etihad-Beteiligung in Höhe von 49 Prozent an Italiens nationaler<br />

Airline und der Übernahme ihres Vielfliegerprogramms nichts mehr<br />

im Wege. Neuer Alitalia-Chef sollte bei Redaktionsschluss der bisherige<br />

Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo werden. Unterdessen<br />

hat airberlin ein Codesharing-Programm mit Alitalia aufgenommen,<br />

von der sie auch gebrauchte Airbus A320 „erben“ soll.<br />

EC135 T3/P3: Lieferungen beginnen<br />

Airbus Helicopters hat Ende Oktober die erste EC135 des neuen T3/<br />

P3-Standards an Aiut Alpin Dolomites ausgeliefert. Der Luftrettungsbetreiber<br />

ist in Pontives bei Trient stationiert. Die neue EC135-Version<br />

hat einen größeren Hauptrotor und bietet etwa 200 Kilogramm mehr<br />

Nutzlast. Auch die Avionik wurde modernisiert.<br />

Foto: Airbus/Pigeyre<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


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Take-Off<br />

Die schönsten Bilder von „Astro-Alex“<br />

FÜR<br />

Wie leichte Gardinen im Wind wehen die Nordlichter<br />

über dem Pol. Das lautlose Naturschauspiel sieht aus der<br />

Höhe besonders grandios aus.<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Fotos: ALEXANDER GERST (ESA)<br />

PLÄDOYER<br />

DIE ERDE<br />

165 Tage lang lebte und arbeitete der deutsche<br />

ESA-Astronaut Alexander Gerst im All<br />

und absolvierte dabei ein umfangreiches wissenschaftliches Forschungsprogramm.<br />

Davon erfuhr die Öffentlichkeit relativ wenig, umso mehr dafür über<br />

seine Freizeit, die er mit dem Fotografieren der Erde fast völlig ausfüllte.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 17


Take-Off<br />

Die schönsten Bilder von „Astro-Alex“<br />

GEWALTIG<br />

SCHÖN<br />

GEFÄHRDET<br />

Attraktiv sind Stadtansichten<br />

wie diese von<br />

Köln. Sie verleiten die<br />

Einheimischen richtig<br />

zum Suchen nach markanten<br />

Bauwerken.<br />

Unter der Salzkruste des<br />

Salar de Uyuni in Bolivien<br />

befinden sich enorme<br />

Lithium-Vorkommen, mit<br />

deren Abbau gerade<br />

begonnen wird.<br />

Nur aus dem All bietet<br />

sich solch ein klares Bild<br />

unserer Milchstraße mit<br />

Milliarden von Sonnen,<br />

Gas- und Staubwolken.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Ein vertrautes Bild für den<br />

studierten Vulkanologen:<br />

die Rauchfahne des Ätna.<br />

„Wolkenenergie“ nannte<br />

Gerst diese Aufnahme eines<br />

gewaltigen Blitzes.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 19


Take-Off<br />

Die schönsten Bilder von „Astro-Alex“<br />

Der Barringer-Krater in Arizona<br />

entstand vor rund 50 000 Jahren<br />

bei einem Meteoriteneinschlag.<br />

Er hat einen Durchmesser von<br />

1200 Metern.<br />

Feiner Staub aus der Sahara wird<br />

vom Wind über den Atlantik bis<br />

Südamerika getrieben. Jährlich<br />

sind das Tausende Tonnen.<br />

Schweben im freien Raum, unter<br />

sich die Erde mit diesem unbeschreiblichen<br />

Blau. Die Astronauten<br />

betonen immer wieder,<br />

dass ihre Fotos die Farben nicht<br />

annähernd genau wiedergeben.<br />

Ein Sandsturm über der Wüste<br />

Sahara, aufgenommen am<br />

8. August 2<strong>01</strong>4. Immer wieder<br />

treten solche Phänomene über<br />

dem toten Land auf.<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


MANCHE<br />

HABEN<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 21


Take-Off<br />

Die schönsten Bilder von „Astro-Alex“<br />

Aus der Umlaufbahn sieht der mächtige Taifun Neoguri wunderschön aus. Fast<br />

könnte man bei diesem Anblick die zerstörerische Naturgewalt vergessen.<br />

Wenn man mit einer<br />

Spitzengeschwindigkeit<br />

von rund 28000 Stundenkilometern in<br />

400 Kilometern Höhe die Erde umkreist,<br />

bekommt man im wahrsten Sinne des<br />

Wortes eine neue Weltanschauung. Die<br />

Astronauten sehen die Erde so, wie wir<br />

sie nie zu sehen bekommen, wunderschön<br />

und doch zerbrechlich, winzig im<br />

All und dabei riesig für die Menschheit,<br />

der sie ein gutes Zuhause bieten könnte.<br />

Man kann keine Grenzen von dort<br />

Nach Erfüllung ihres Versorgungsauftrages<br />

verglüht eine Cygnus-<br />

Raumkapsel in der Atmosphäre.<br />

oben erkennen, „und als ich das erste<br />

Mal die ungefähre Lage von Köln feststellen<br />

wollte, war ich doch tatsächlich<br />

weit südlich in der Schweiz gelandet“,<br />

erzählt Gerst auf seiner ersten Pressekonferenz<br />

nach der Landung mit einem<br />

Schmunzeln und wird doch gleich wieder<br />

ernst. Er erzählt vom Wechselbad<br />

der Gefühle beim Anblick so zahlreicher<br />

Naturwunder und der Gewalt der Farben,<br />

aber auch von fliegenden Raketen<br />

in Krisengebieten, von enormer Luftund<br />

Wasserverschmutzung oder von der<br />

Brandrodung des südamerikanischen Regenwaldes,<br />

die mittlerweile irreparable<br />

Ausmaße angenommen hat. Er wolle<br />

sich keine Urteile anmaßen, sagt der<br />

38-Jährige, denn das könne angesichts<br />

der Eindringlichkeit der Bilder jeder<br />

selbst tun.<br />

Die Bilder vor allem sind es, die Gerst<br />

weltweit bekannt machten und ihm eine<br />

riesige Fangemeinde vor allem über die<br />

sozialen Medien eintrugen. Kein Raumfahrer<br />

vor ihm war in diesem Ausmaß<br />

bestrebt, seine Eindrücke mit möglichst<br />

vielen Menschen auf der Erde zu teilen,<br />

sie an seinem Abenteuer der Mission<br />

„Blue Dot“ teilhaben zu lassen. Mit dem<br />

Namen Alexander Gerst mögen nicht<br />

sehr viele Menschen etwas anfangen<br />

können, mit „Astro-Alex“ hingegen<br />

Abertausende.<br />

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Noch eine von zahlreichen<br />

Aufnahmen der einmal mehr<br />

faszinierenden Polarlichter.<br />

Als einst eine der Voyager-Raumsonden<br />

aus der Tiefe des Alls noch einmal<br />

auf ihren ach so fernen Heimatplaneten<br />

zurückblickte, schickte sie als Abschiedsgruß<br />

ein Foto nach Hause, das die Erde<br />

als winzigen blauen Punkt in der endlosen<br />

Schwärze zeigte – eben als „Blue<br />

Dot“. Mehr als einmal wurde Gerst während<br />

der Zeit seines Aufenthalts in der<br />

Umlaufbahn klar, wie gut und richtig dieser<br />

Name gewählt worden war.<br />

EIN HELD IST ER NICHT,<br />

ABER EIN VORBILD ALLEMAL<br />

Dabei sieht sich der studierte Vulkanologe<br />

durchaus nicht als Chronist der Zerstörung,<br />

eher als Dokumentarist der derzeitigen<br />

Beschaffenheit unseres Planeten,<br />

mit all seinen schönen und hässlichen<br />

Seiten, wobei die schönen zum Glück<br />

überwiegen. In manchen der Bilder kann<br />

man, wenn man sie in der richtigen Größe<br />

sieht, regelrecht „ertrinken“, und<br />

nicht wenige seiner „Follower“ teilten<br />

ihm im Rausch der Gefühle mit, sie hätten<br />

beim Betrachten der Fotos geweint.<br />

Solche Reaktionen hatte der Astronaut<br />

gar nicht erwartet: „Ich wollte doch<br />

bloß die Menschen inspirieren“, sagt er<br />

Die Erde leidet unter der<br />

irreparablen Brandrodung des<br />

tropischen Regenwaldes.<br />

WIE DIE<br />

ERDE<br />

LEIDET<br />

bescheiden, „ich bin<br />

doch kein Held. Ich<br />

flog auf den Schultern<br />

von Menschen<br />

in den Weltraum,<br />

die das vorher schon geschafft haben.<br />

Ich hatte eine Menge Glück, dass ich vor<br />

dem Flug nicht krank geworden bin. Ich<br />

hatte es einfach, denn ich war nur der<br />

verlängerte Arm eines riesigen Teams am<br />

Boden.“ Ihnen sollte eigentlich der Applaus<br />

gelten, sagt er und setzt hinzu,<br />

dass er seine Emotionen mit all jenen<br />

teilen wollte, die sich wie er noch ein<br />

bisschen kindliche Neugier bewahrt hätten,<br />

„... und das sind dann doch einige<br />

gewesen!“<br />

Sie alle und dann vielleicht sogar<br />

noch einige mehr können sich indessen<br />

auf die kommende Zeit freuen, denn<br />

Gerst teilt mit, dass er aus Zeitnot nur<br />

die wenigsten Bilder tatsächlich aus der<br />

Umlaufbahn ins Netz stellen konnte.<br />

„Etwa zwei Drittel meiner Fotos habe<br />

ich noch nicht einmal sichten können“,<br />

sagt er, „und wenn das geschafft sein<br />

wird, kann ich bestimmt noch mehr<br />

Menschen für die Erhaltung und den<br />

Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen<br />

sensibilisieren.“ Seine Fangemeinde<br />

kann sich also noch auf einiges<br />

gefasst machen.<br />

Wie aber soll es mit seiner Karriere<br />

weitergehen? „Bis vor wenigen Jahren<br />

hatte ich den zweitbesten Job der Welt“,<br />

meint er lachend und spielt damit auf seine<br />

Begeisterung für die Vulkane an, „aber<br />

jetzt bin ich mit Leib und Seele Astronaut.“<br />

Derzeit genießt er den Aufenthalt<br />

auf der Erde, Spaziergänge in der Natur,<br />

die frische Luft, das Zusammensein mit<br />

der Familie und Freunden. Doch schon<br />

hat ihn der Raumfahrer-Virus erwischt,<br />

denn wer einmal dort oben war, den lässt<br />

die Sehnsucht nach dem Weltraum nicht<br />

mehr los. Selbstverständlich würde er jederzeit<br />

wieder starten, wenn es möglich<br />

wäre, sogar zum Mond oder zum Mars.<br />

Da könnten wir alle uns wieder auf eine<br />

Menge schöner Bilder freuen.<br />

FR<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 23


Zivilluftfahrt<br />

A350: Auslieferung beginnt<br />

Airbus A350<br />

ist am Ziel<br />

Nach der relativ reibungslosen Zulassung seines Verbundwerkstoff-Zweistrahlers<br />

A350-900 durch die Luftfahrtbehörden EASA und FAA fiebert Airbus<br />

der ersten Auslieferung an den Großkunden Qatar Airways entgegen.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Mit einem seltenen Formationsflug<br />

aller fünf Prototypen feierte Airbus<br />

die Zulassung der neuen Familie.<br />

von SEBASTIAN STEINKE<br />

Alles ist perfekt“, zitierte<br />

die Zeitung „Gulf News“<br />

aus Dubai Ende November<br />

den für seine Strenge bei Flugzeugübernahmen<br />

und für vielfache Probeflüge<br />

und Nachbesserungen gefürchteten<br />

Flugzeug-Großabnehmer Akbar Al-Baker,<br />

den Chef von Qatar Airways. Der<br />

Luftfahrtmanager aus Qatar rechne bis<br />

zum Erscheinen dieses Hefts mit der<br />

Übernahme eines Airbus A350. Dann<br />

wird Qatar Airways, die Airbus mit einem<br />

gigantischen Großauftrag für nicht<br />

weniger als 80 der neuen Zweistrahler<br />

bedacht hat – nämlich 43 A350-900 und<br />

37 A350-1000 – deren erster Betreiber<br />

weltweit sein. Bis Ende 2<strong>01</strong>5 sollen<br />

schon acht A350-900 in Doha im Dienst<br />

stehen. Als erstes Linienziel für die<br />

A350 ist ab Januar 2<strong>01</strong>5 Frankfurt vor-<br />

gesehen. Als erstes Flugpaar soll QR067/<br />

QR068 auf den neuen Jet umgestellt<br />

werden, gefolgt vom Flugpaar QR069/<br />

QR070.<br />

In Vorbereitung auf die Liniendienste<br />

hat Airbus begonnen, die Ersatzteillager<br />

für die A350 auf der ganzen Welt zu bestücken.<br />

Dabei kommt der Airbus-Tochter<br />

Satair in Hamburg-Fuhlsbüttel eine<br />

zentrale Rolle zu. Von hier aus wird die<br />

Ersatzteillogistik verwaltet, gesteuert und<br />

Foto: Airbus<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 25


Zivilluftfahrt<br />

A350 Auslieferung beginnt<br />

die Qualität der angelieferten Komponenten<br />

wie Türen, Vorflügel und Ruderflächen<br />

überprüft. Für die A350-Großkunden<br />

im Nahen Osten ist ein eigenes,<br />

3700 Quadratmeter großes Ersatzteilzentrum<br />

am Frachtdrehkreuz Dubai zuständig.<br />

Die nächsten A350-Betreiber nach<br />

Qatar werden Vietnam Airlines, Finnair<br />

und LATAM sein. Deswegen erhalten<br />

bald auch die übrigen Ersatzteilzentren in<br />

Europa, den USA und in Singapur ihre<br />

Teilesätze für die A350.<br />

Die letzte große Hürde für den kommerziellen<br />

Einsatz der A350 war die<br />

nach 14 Monaten Flug- und Zulassungstests<br />

und anschließender Auswertung<br />

noch ausstehende Musterzulassung seitens<br />

der amerikanischen FAA. Sie erging<br />

am 13. November, einen Monat nach der<br />

EASA-Genehmigung. Zwar arbeiten beide<br />

Luftfahrtbehörden sehr eng zusammen<br />

und teilen viele<br />

technische Evaluierungsdaten,<br />

was und<br />

wann sie aber zulassen,<br />

entscheiden die<br />

Behörden jeweils unabhängig.<br />

Das betraf auch die A350. Gewähren<br />

die Europäer der A350-900<br />

schon vom Start weg die begehrte<br />

ETOPS-Zulassung für 180 Flugminuten,<br />

vermerken die strengen Amerikaner auf<br />

ihrer Zulassung vorläufig noch: „Airbus<br />

hat noch nicht alle von uns geforderten<br />

ETOPS-Nachweise erbracht.“ Allerdings<br />

hat die FAA auch der konkurrierenden<br />

Boeing 787 erst nach rund zweijährigem<br />

Flugbetrieb im vergangenen Mai eine<br />

Die FAA erteilte noch<br />

keine ETOPS-Zulassung<br />

ETOPS-330-Zulassung erteilt. Auf mittlere<br />

Sicht dürfte, wie bereits jetzt durch<br />

die EASA erlaubt, auch die FAA der<br />

A350 „ETOPS 300 min“ und schließlich<br />

sogar „ETOPS 370 min“ gestatten. Das<br />

bedeutet, dass das Flugzeug direkte Routen<br />

über entlegene Wüsten und Ozeane<br />

Die erste A350 für den zweiten<br />

Betreiber, Vietnam Airlines, hat<br />

mittlerweile ihre Flügel erhalten.<br />

Fotos: Airbus, Eurospot, Preinl<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Am 16. Oktober kehrt MSN6, das<br />

erste A350-Kundenflugzeug für Qatar<br />

Airways, vom Jungfernflug zurück.<br />

wählen darf, bei denen es nach Ausfall<br />

eines Triebwerks erst nach der jeweiligen<br />

ETOPS-Zeit einmotorig einen Ausweichflughafen<br />

erreichen könnte. Gerade<br />

für Flugrouten über den Südpazifik<br />

und den südlichen Indischen Ozean ist<br />

dies interessant. Die EASA zertifizierte<br />

zudem auch schon bis zu 275 Tonnen<br />

schwere Langstreckenvarianten der<br />

A350, die eine höhere Abflugmasse erlauben,<br />

während die FAA bisher lediglich<br />

die 268 Tonnen schwere Grundversion<br />

zugelassen hat.<br />

Derweil läuft die Produktion der<br />

A350 auf Hochtouren. Gleich die ersten<br />

acht Kundenflugzeuge, MSN6 bis<br />

MSN13, sind für Qatar Airways bestimmt,<br />

dann folgen vier für Vietnam<br />

Airlines und drei für Finnair, bevor mit<br />

MSN26 und MSN29 auch Singapore<br />

Airlines und Cathay Pacific ihr jeweils<br />

erstes Flugzeug erhalten. Als Lehre aus<br />

Das Cockpit der A350 erkennt man<br />

an den sechs überbreiten Bildschirmen.<br />

Auf Wunsch baut Airbus auch noch<br />

zwei Head-up-Displays ein.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 27


Zivilluftfahrt<br />

A350: Auslieferung beginnt<br />

dem anfänglichen Konfigurationschaos<br />

bei der A380 hatte Airbus nunmehr ein<br />

wesentlich strenger standardisiertes System<br />

zur Auswahl der Kabinenausstattungen<br />

eingeführt.<br />

Die klobigen, sogenannten „Monumente“<br />

werden bei dem Langstreckenflieger<br />

A350 zudem erstmals produktionsfreundlich<br />

und zeitsparend früh in<br />

den Rumpf eingebaut, noch bevor die<br />

Sektionen endgültig miteinander verbunden<br />

sind.<br />

Daten Airbus A350-900<br />

Langstrecken-Verkehrsflugzeug<br />

Cockpitbesatzung: 2<br />

Passagiere: 315 (maximal 440)<br />

Antrieb: 2 Rolls-Royce Trent XWB mit 370 kN<br />

Schub<br />

Länge: 66,89 m<br />

Höhe: 17,05 m<br />

Spannweite: 64,75 m<br />

Reichweite: 14350 km<br />

Reisegeschwindigkeit: Mach 0.85 in 12 km Höhe<br />

maximale Startmasse: 268 t<br />

maximale Landemasse: 205 t<br />

maximale Leermasse: 192 t<br />

maximale Kraftstoffkapazität: 138000 l<br />

Listenpreis: 295,2 Mio. Dollar<br />

feste Bestellungen: 547<br />

(alle A350-Versionen: 750)<br />

Mit dem gut elf Milliarden Euro teuren<br />

Großprojekt A350 reagiert Airbus<br />

auf die Boeing 787, die den hauseigenen<br />

Bestseller A330 anfangs unter Druck gesetzt<br />

hatte. Zugleich attackiert die gegenüber<br />

dem Dreamliner etwas größere<br />

A350 nun auch den Boeing-Verkaufsschlager<br />

777-<br />

300ER.<br />

Erstmals bei einem<br />

Airbus-Flugzeug besteht<br />

die Struktur der A350 zu<br />

53 Prozent aus dem sehr leichten und<br />

festen Kohlefaser-Verbundwerkstoff<br />

(CFK). Mit neuen Metalllegierungen<br />

und Titananteilen kommt man sogar auf<br />

70 Prozent neue Werkstoffe. Die höhere<br />

Festigkeit des neuen Materials ermöglicht<br />

steilere Kabinenwände, so dass die<br />

Passagiere an den Fensterseiten mehr<br />

Platz haben als in der sich nach oben hin<br />

stärker verjüngenden A330 mit kreisrundem<br />

Rumpfquerschnitt und schrägeren<br />

Wänden. Außerdem wird das Flugzeug<br />

leichter, was sich, in Verbindung<br />

mit den modernen Triebwerken und einer<br />

optimierten Aerodynamik, in 25 Prozent<br />

niedrigerem Treibstoffverbrauch<br />

Leichter, geräumiger<br />

und sparsamer<br />

gegenüber den Vorgängerflugzeugen<br />

ausdrückt. Auch die Wartungsintervalle<br />

können gegenüber Aluminiumflugzeugen<br />

verlängert werden.<br />

Dass auch die Airlines vom Konzept<br />

der A350 überzeugt sind, erkennt man an<br />

bereits 750 Aufträgen für die neue Flugzeugfamilie.<br />

Erst Ende November erteilte<br />

US-Branchenriese Delta Air Lines einen<br />

Großauftrag für 25 A350-900. Zugleich<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Ende September übergab EASA-<br />

Chef Patrick Ky die A350-Zulassung<br />

feierlich an Airbus.<br />

bestellten die Amerikaner 25 Flugzeuge<br />

der mit neuen Triebwerken aufgewerteten,<br />

aber nach Listenpreis 20 Millionen<br />

Dollar pro Flugzeug günstiger angebotenen<br />

A330-900neo. Damit wird aus der<br />

ursprünglich geplanten Ablösung der<br />

A330 durch die A350 eine Ergänzung.<br />

Aus diesem Grund dürfte Airbus auf<br />

das kleinste Familienmitglied, die A350-<br />

800, verzichten und sich auf A350-900<br />

und A350-1000 konzentrieren. Deren<br />

Bau hat bereits begonnen. Bei Premium<br />

AEROTEC in Nordenham wurden die<br />

ersten CFK-Materiallagen für die<br />

Rumpfhaut in einer automatischen Legemaschine<br />

produziert. In Stade und Getafe<br />

entstanden die ersten Flügelschalen,<br />

in Nantes begann die Metallbearbeitung.<br />

Noch vor Jahresende beginnen in Stade<br />

der Bau des ersten Seitenleitwerks und<br />

in Toulouse der Bau der ersten Pylone<br />

für das stärkere Trent XWB-97 der<br />

A350-1000. Diese soll im Sommer 2<strong>01</strong>6<br />

zum Erstflug starten und ab 2<strong>01</strong>7 ausgeliefert<br />

werden – so wie jetzt ihre kleine<br />

Schwester A350-900.<br />

FR<br />

Ende November startete Prototyp<br />

MSN5 zu einer elftägigen Werbetour<br />

nach Asien. Hier trifft er in Seoul ein.<br />

Kurz vor der A350-Indienststellung warten gut verpackte A350-Vorflügel in<br />

Transportkisten auf den Versand an die globalen Ersatzteilzentren von Airbus.<br />

Fotos: Airbus<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 29


Zivilluftfahrt<br />

VLM Airlines ist erster Betreiber in Europa<br />

Ab April will VLM Airlines<br />

von Antwerpen aus Liniendienste<br />

mit dem Superjet anbieten.<br />

Superjet-Premiere<br />

Als erster Betreiber in Westeuropa will VLM Airlines<br />

den Suchoi Superjet 100 einsetzen. Nach dem Kauf von<br />

Intro Aviation ist die Gesellschaft nun eigenständig.<br />

Schlag auf Schlag ging es in den<br />

letzten Monaten für die belgische<br />

Fluggesellschaft VLM Airlines.<br />

Gemeinsam mit CityJet verkaufte Air<br />

France KLM Ende 2<strong>01</strong>3 die in Antwerpen<br />

beheimatete Fluglinie an die Intro<br />

Aviation von Hans Rudolf Wöhrl. Nach<br />

dem Abschluss des Verkaufs im Mai<br />

2<strong>01</strong>4 sollte VLM im Wet-Lease für andere<br />

Unternehmen fliegen. Ende Oktober<br />

wiederum kaufte das VLM-Management<br />

die eigene Firma, um sie als komplett<br />

unabhängige Airline zu führen. „Wir erkannten<br />

sehr schnell, dass diese Airline<br />

ein optimaler Nischencarrier sei und als<br />

solcher eine echte Chance am Markt haben<br />

würde. Dass es uns gelungen ist, neben<br />

dem Management auch einen Investor<br />

für diese Gesellschaft zu begeistern,<br />

stimmt uns für die Zukunft und die Arbeitsplätze<br />

bei VLM sehr positiv“, sagte<br />

Intro-Chef Wöhrl der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Mit Arthur White ist der CEO von<br />

VLM Airlines nun auch der größte Anteilseigner.<br />

Er will weiter auf Wet-Lease-<br />

und Charterdienste setzen und in Kürze<br />

auch eigene Liniendienste ab Antwerpen<br />

anbieten. Dazu musste aber ein neuer<br />

Flugzeugtyp neben der aktuellen Fokker-<br />

50-Flotte her. Die Wahl fiel auf den Superjet<br />

100 von Suchoi. Ab April 2<strong>01</strong>5<br />

will VLM zwei SSJ100 in der Langstreckenvariante<br />

von Ilyushin Finance für<br />

die Dauer von zwölf Jahren leasen. Weiterhin<br />

bestehen eine Option für zwei<br />

VLM Airlines<br />

betreibt derzeit<br />

eine aus Fokker 50<br />

bestehende Flotte.<br />

Fotos: Super Jet International, VLM Airlines<br />

weitere Maschinen sowie Kaufrechte für<br />

zehn Exemplare. Damit ist VLM Airlines<br />

der erste Betreiber des russischen<br />

Regionaljets in Westeuropa. Der SSJ100<br />

LR besitzt eine Reichweite von 4578 Kilometern<br />

und bietet Platz für 103 Passagiere.<br />

Welche Routen White bedienen<br />

will, ist noch offen.<br />

Der Superjet gewann den Wettbewerb<br />

Whites Aussage nach aufgrund seines<br />

Passagierkomforts, der Flexibilität<br />

auf Kurz- und Mittelstrecken sowie seiner<br />

niedrigen Betriebskosten. Auch bei<br />

CityJet steht der SSJ weiter ganz oben<br />

auf der Liste. „Dass VLM mit der Bestellung<br />

nun schneller sein konnte, liegt<br />

aber nicht am CityJet-Management sondern<br />

am Flughafen London City, für den<br />

dieses Flugzeug leider noch keine Zulassung<br />

hat. Da VLM aber nur auf größeren<br />

Airports operiert und außerdem<br />

auch längere Strecken bedienen will, ist<br />

der Kauf der Long-Range-Version eine,<br />

wie ich meine, gute Entscheidung gewesen“,<br />

sagt Hans Rudolf Wöhrl.<br />

Die britische Hauptstadt stand auch<br />

bei der Entstehung von VLM im Mittelpunkt.<br />

Vier Geschäftsleute aus Antwerpen<br />

gründeten mit der Vlaamse Luchttransportmaatschappij<br />

NV (VLM) eine<br />

private Airline für Flandern, die mit einer<br />

Fokker 50 von Antwerpen nach London<br />

City fliegen sollte. Am 17. Mai 1993<br />

konnte die Firma den Flugbetrieb aufnehmen<br />

und bot später auch Dienste<br />

von Mönchengladbach aus im Codeshare<br />

mit Lufthansa an. Im Dezember<br />

2007 verkaufte der damalige Eigentümer<br />

Panta Holdings die Airline an Air France<br />

KLM.<br />

FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


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Zivilluftfahrt<br />

Flughafen Athen wächst wieder<br />

Athener<br />

Auferstehung<br />

Heckflossenparade<br />

am Terminal. Emirates<br />

bedient Athen sogar<br />

mit der 777-300ER.<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Olympic verbindet<br />

viele Inseln der Ägäis<br />

per Dash 8 mit Athen.<br />

Griechenland hat harte Zeiten hinter sich,<br />

das wird auch am Flughafen Athen deutlich.<br />

Doch jetzt geht es wieder aufwärts.<br />

Fotos: Andreas Spaeth<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Nach der Landung auf<br />

dem Athener Flughafen<br />

Eleftherios Venizelos<br />

sieht es aus, als herrsche reges Treiben<br />

am Terminal. An den Fluggastbrücken<br />

stehen mehrere Langstreckenjets. Doch<br />

schnell wird klar: Hier bewegt sich gar<br />

nichts mehr. Seit 2009, um genau zu<br />

sein. Fast sechs lange Jahre ist das erst<br />

2007 eröffnete Satellitenterminal bereits<br />

stillgelegt. Fast genauso lange stehen<br />

zwei Airbus A340-313X der alten Olympic<br />

Airways an den Gates. Mit verklebten<br />

Fenstern, fast wie auf einem Flugzeugfriedhof.<br />

1999 hatte die alte Olympic<br />

Airways vier A340 gekauft, um damit<br />

ihr weitverzweigtes Langstreckennetz<br />

zu bedienen, das von New York<br />

über Johannesburg bis Melbourne reich-<br />

te. Alles Städte, in denen es große griechische<br />

Gemeinden gibt.<br />

Schon ab 2002 war das Streckennetz<br />

drastisch geschrumpft, nach diversen<br />

Neustarts hatte sich die nun Olympic Air<br />

nennende „neue“ Firma von allen Langstrecken<br />

zurückgezogen. „Zwei der<br />

A340 sind schon zur Verschrottung verkauft<br />

worden“, erklärt Ioanna Papadopoulou,<br />

die Marketingdirektorin des<br />

Flughafens Athen, im Interview mit der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. „Doch diese beiden hier<br />

gehören dem griechischen Finanzministerium<br />

und stehen zum Verkauf.“ Wann<br />

die gerade mal 16 Jahre alten Vierstrahler<br />

abgewrackt werden, weiß niemand.<br />

Nicht weit entfernt stehen zwei Boeing<br />

747-200 der seit Ende 2<strong>01</strong>1 gegroundeten<br />

Hellenic Imperial Airways.<br />

Seit 2<strong>01</strong>4 jedoch geht es deutlich<br />

aufwärts mit dem Luftverkehr des Athener<br />

Flughafens: „Schon dieses Jahr haben<br />

wir neue Pläne für das Satellitenterminal,<br />

das früher nur zu Verkehrsspitzen<br />

genutzt wurde“, sagt Ioanna Papadopoulou.<br />

„Von Januar bis August 2<strong>01</strong>4 hatten<br />

wir ein Passagierwachstum von 19,1<br />

Prozent, im ganzen Jahr 2<strong>01</strong>4 werden<br />

wir die 15-Millionen-Passagiere-Grenze<br />

knacken“, so ihre Erwartungen im Spätherbst.<br />

ATHEN PROFITIERT<br />

VON TOURISTENBOOM<br />

Damit wäre Athen zurück auf einem Niveau,<br />

das zuletzt 2006 und dann wieder<br />

2<strong>01</strong>0 erreicht wurde. Schon 2007 wurde<br />

der Rekord von 16,5 Millionen Fluggästen<br />

am sechs Jahre zuvor eröffneten<br />

Athener Flughafen erreicht. Danach ging<br />

es im Zuge der Krise bergab. 2<strong>01</strong>3 war<br />

mit 12,5 Millionen Passagieren die Tal-<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 33


Zivilluftfahrt<br />

Flughafen Athen wächst wieder<br />

Das funktionale,<br />

moderne Terminal<br />

verrät die Handschrift<br />

Fraports.<br />

sohle erreicht. „Die griechische Wirtschaft<br />

stabilisiert sich, und die Griechen<br />

fangen wieder an zu reisen. Hier hatten<br />

wir einen Zuwachs von zehn Prozent.<br />

Auch die ausländischen Touristen haben<br />

Athen wieder als eine wichtige Destination<br />

entdeckt, dort waren es sogar 29<br />

Prozent Steigerung“, berichtet Papadopoulou.<br />

„Wir erkennen einen Athen-spezifischen<br />

Boom.“<br />

Das Wachstum des Luftverkehrs des<br />

restlichen Griechenlands, ohne die<br />

Hauptstadt, lag in den ersten acht Monaten<br />

2<strong>01</strong>4 mit 14,1 Prozent volle fünf<br />

Prozent unter dem Athens. Gleichzeitig<br />

hatte die griechische Hauptstadt den am<br />

stärksten wachsenden Flughafen Euro­<br />

pas, sowohl nach Flügen als auch nach<br />

Passagierzahlen. „Das Image Athens war<br />

durch die Krise stark ramponiert, unser<br />

Verkehrsaufkommen von und nach<br />

Athen sowie auf Inlandsflügen war davon<br />

am stärksten betroffen“, sagt auch<br />

Dimitris Gerogiannis, Vorstandsvorsitzender<br />

von Aegean Airlines, im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Seine private Gesellschaft ist inzwischen<br />

Griechenlands National Carrier,<br />

der die Krise mit konservativem Wirtschaften<br />

gut überstanden hat und mit<br />

weitem Abstand Marktführer in Athen<br />

ist – mit einem Anteil von zuletzt 47,8<br />

Prozent des Verkehrsaufkommens.<br />

Aegean betreibt 36 Airbus der A320-Familie<br />

und fliegt rund 50 internationale<br />

Ziele ganzjährig an. Zuletzt kamen saisonal<br />

Hamburg, Hannover und Nürnberg<br />

hinzu. Im Oktober 2<strong>01</strong>3 erteilte die<br />

EU-Kommission die Geneh migung zur<br />

Fusion von Aegean und Olympic Air.<br />

MIT OLYMPIC AIR<br />

ZU DEN INSELN<br />

Der Name Olympic Air blieb bestehen,<br />

beide Marken haben weiterhin ihr eigenes<br />

Air Operators Certificate (AOC). Die<br />

Marke Olympic wird nicht beworben.<br />

Die Flotte aus 14 Dash 8 und Q400<br />

(sowie einer einzigen Aegean-A319 in<br />

Olympic-Farben) bedient im Wesentlichen<br />

die griechischen Inseln, 14 Routen<br />

Fotos: Andreas Spaeth<br />

Die imposanten Jumbos von Hellenic Imperial parken<br />

tatenlos und eingemottet am Satellitengebäude.<br />

Olympic hat alle eigenen A340-Langstrecken wegen der<br />

Krise eingestellt, seitdem warten die Jets auf ihren Verkauf.<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


werden von Athen aus mit insgesamt 30<br />

Flügen täglich beflogen; Olympic liegt<br />

mit 3,3 Prozent des Passagieraufkommens<br />

auf Platz fünf. Aegean und Olympic<br />

gemeinsam beförderten 2<strong>01</strong>3 insgesamt<br />

53 Prozent des Passagieraufkommens<br />

von Athen.<br />

Auf Platz zwei rangiert neuerdings<br />

Ryanair, die seit April 2<strong>01</strong>4 vier Flugzeuge<br />

in Athen stationiert hat und auch<br />

drei Inlandsrouten bedient. Dahinter liegen<br />

Lufthansa und easyJet. Der deutsche<br />

Markt spielt für das hiesige Aufkommen<br />

eine entscheidende Rolle, die Bundesrepublik<br />

ist das wichtigste Herkunfts- und<br />

Reiseland mit mehr als einer Million<br />

Passagieren und einem Anteil von über<br />

13 Prozent. Insgesamt ist Athen ein starker<br />

Ziel- und Quellmarkt, was für rund<br />

80 Prozent aller Passagiere zutrifft. Umsteiger<br />

spielen mit knapp 20 Prozent eine<br />

geringe Rolle.<br />

Sehr viel volatiler als der Europa-<br />

Verkehr ist die Verteilung des Interkontinentalgeschäfts<br />

ab Athen, seitdem keine<br />

griechische Gesellschaft mehr reguläre<br />

Langstrecken fliegt. Denn mit vielen<br />

fernab der Heimat lebenden Griechen ist<br />

die Nachfrage durchaus signifikant,<br />

2<strong>01</strong>3 flogen 120 000 Passagiere indirekt<br />

von Athen nach New York, 97 000 nach<br />

Melbourne und 86 000 nach Sydney.<br />

Den Australien-Verkehr wickeln jetzt<br />

vor allem die Golf-Airlines Emirates,<br />

Etihad und Qatar ab. Gulf Air kam im<br />

Sommer 2<strong>01</strong>4 zurück. Sie hatte sich zuvor<br />

genau wie Singapore Airlines, Continental<br />

(heute United) Airlines, Thai Airways<br />

und Czech Airlines wegen der Krise<br />

aus Athen verabschiedet.<br />

Bereits 2<strong>01</strong>2 hatte Delta Air Lines im<br />

Winter die Bedienung der griechischen<br />

Hauptstadt aufgegeben, damit hatte<br />

Griechenland erstmals seit fast 70 Jahren<br />

keine direkte Verbindung in die USA<br />

mehr.<br />

SIND DIE <strong>FLUG</strong>HAFEN­<br />

GEBÜHREN ZU HOCH?<br />

Inzwischen hat sich die Lage entspannt:<br />

Singapore Airlines war von Juni bis Oktober<br />

2<strong>01</strong>4 mit drei wöchentlichen Abflügen<br />

in Athen präsent und kehrt im<br />

Mai nächsten Jahres zurück. Delta fliegt<br />

im Sommer inzwischen wieder New<br />

York an, US Airways (künftig American)<br />

Philadelphia.<br />

Lokalmatador Aegean und Herausforderer<br />

Ryanair stehen sich auf<br />

dem Athener Vorfeld gegenüber.<br />

Internationaler Flughafen Athen „Eleftherios Venizelos“<br />

IATA-Code: ATH<br />

ICAO-Code: LGAV<br />

Eigentümer: Athens International Airport S. A.<br />

(Anteilseigner: 55 Prozent griechischer Staat,<br />

45 Prozent private Investoren)<br />

Umsatz 2<strong>01</strong>3: 312 Mio. Euro<br />

Gewinn vor Steuern: 94 Mio. Euro<br />

Eröffnung: März 20<strong>01</strong><br />

zwei parallele Startbahnen,<br />

Länge 4000 m und 3800 m<br />

Genehmigung für 24-Stunden-Betrieb<br />

Flugbewegungen: 133 000<br />

Terminalkapazität: 16 Mio. Passagiere,<br />

modular auf 50 Mio. Passagiere erweiterbar<br />

Passagiere: 12,54 Mio. (2<strong>01</strong>3)<br />

Fracht: 75 000 t<br />

Ziele: 1<strong>01</strong><br />

Airlines: 55, davon 11 Niedrigpreis-Fluggesellschaften<br />

Eigener Regional- und U-Bahnhof am Terminal,<br />

Autobahnanschluss<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 35


Zivilluftfahrt<br />

Flughafen Athen wächst wieder<br />

SkyGreece Airlines bedient mit<br />

einer einzelnen Boeing 767-300ER<br />

Transatlantikstrecken ab Athen.<br />

„Ich wünsche mir sehr, dass Aegean<br />

Langstrecken bedient“, sagt die Marketingchefin<br />

Papadopoulou. „Man muss<br />

die Gebühren reduzieren, um den Flughafen<br />

zu entwickeln“, entgegnet Aegean-<br />

CEO Dimitris Gerogiannis. „Seit 2<strong>01</strong>3<br />

stärken wir unsere Athen-Fokussierung<br />

durch mehr Kapazität und mehr Flüge<br />

nach Kopenhagen, Stockholm, Oslo,<br />

Helsinki, Genf, Warschau und Zürich.“<br />

Aber 20<strong>01</strong> hätte in Athen und Istanbul<br />

ein gleiches Gebührenniveau geherrscht,<br />

heute sei Athen dreimal so teuer. Hintergrund<br />

könnte der Konzessionsvertrag<br />

zwischen der griechischen Regierung<br />

und der deutschen Baufirma Hochtief<br />

sein, die den Flughafen für zwei Milliarden<br />

Euro errichtet hat, erstmals weltweit<br />

in Partnerschaft einer Behörde mit einem<br />

Privatunternehmen. Statt der damals<br />

vereinbarten 25 Jahre, nach denen<br />

sich die Investition amortisiert haben<br />

soll, wären 40 Jahre realistischer, heißt<br />

es. „Man muss Athen helfen zu wachsen,<br />

mit Kosteneffizienz mehr Flugbewegungen<br />

anzuziehen, sonst wird Athen kein<br />

Hub“, mahnt Gerogiannis. „Wir liegen<br />

in Europa im Mittelfeld bei den Gebühren“,<br />

sagt die Marketingchefin, „daran<br />

liegt es nicht, wenn Airlines nicht von<br />

hier starten wollen.“ Raum für Expansion<br />

gäbe es jedenfalls genug. Die zwei Parallelbahnen<br />

könnten statt jetzt 15 Millionen<br />

locker auch den Betrieb mit 50<br />

Millionen Passagieren bewältigen. Derzeit<br />

ist die Terminalkapazität auf maximal<br />

21 Millionen Passagiere ausgerichtet.<br />

Bereits 1996 hatte das griechische<br />

Parlament die sechste Ausbauphase für<br />

bis zu 50 Millionen Fluggäste bewilligt,<br />

vermutlich Anfang 2<strong>01</strong>6 sollen nun die<br />

Arbeiten beginnen. Zwei bis drei Jahre<br />

könnte der Ausbau dauern – alles in der<br />

Hoffnung, dass Griechenland tatsächlich<br />

auf Dauer wieder wirtschaftlich in die<br />

Spur gefunden hat.<br />

FR<br />

Im Netz www.aia.gr<br />

Diese seltene, syrische Tu-134 kam im Januar 2<strong>01</strong>4 mit einer<br />

Verhandlungsdelegation zum Tankstopp nach Athen.<br />

Dank seines Parallelbahnsystems ist Athen ein sehr leistungsfähiger<br />

Flughafen, der noch viel Raum zum Wachsen hat.<br />

Fotos: Alex Filippopoulos/AirTeamImages<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


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Business Aviation<br />

Programmstart für G500 und G600<br />

Von VOLKER K. THOMALLA<br />

Mach 0.80 ist nicht länger<br />

eine akzeptable Reisegeschwindigkeit“,<br />

sagte Scott Neal, Vorstandsmitglied für<br />

Verkäufe und Marketing bei Gulfstream<br />

Aerospace, auf der Business-Aviation-<br />

Messe NBAA in Orlando im Oktober.<br />

Der Grund für diese Aussage liegt darin,<br />

dass nicht nur die beiden Flaggschiffe in<br />

Gulfstreams Portfolio, die G650 und<br />

G650ER, mit einer maximalen Reisegeschwindigkeit<br />

von Mach 0.925 aufwarten,<br />

sondern auch zwei neue Muster, die<br />

der Hersteller aus Savannah im US-Bundesstaat<br />

Georgia am 14. Oktober vorstellte.<br />

Die G500 und die G600 hat<br />

Gulfstream als Doppelprogramm auf<br />

den Weg gebracht. Sie bilden die Grundlage<br />

einer neuen Flugzeugfamilie, die<br />

durch eine hohe Reisegeschwindigkeit,<br />

modernste Systeme und einen hohen Kabinenkomfort<br />

überzeugen will. „Die<br />

G500 und die G600 bauen technologisch<br />

auf der G650 und G650ER auf“,<br />

sagte Gulfstreams Präsident Larry Flinn<br />

bei der Premiere. „Unsere Kunden ha-<br />

Doppelschlag<br />

Gulfstream Aerospace hat im Oktober gleich zwei<br />

neue Ultralangstrecken-Jets vorgestellt. Das erste<br />

Muster, die G500, rollte bei der Premiere unter<br />

eigenem Antrieb vor den Hangar in Savannah.<br />

ben auch bei der Entwicklung dieser beiden<br />

Modell einer große Rolle gespielt.“<br />

Da eine Steigerung des Kabinenkomforts<br />

gegenüber heutigen Business Jets<br />

fast reflexartig von potenziellen Business-Jet-Käufern<br />

genannt wird, bietet<br />

der zum General-Dynamics-Konzern gehörende<br />

Hersteller seine beiden neuen<br />

Jets mit einer Kabine an, die 2,13 Meter<br />

breit und 1,88 Meter hoch ist. Bei der<br />

G500 wird die Kabine 12,65 Meter und<br />

bei der G600 13,77 Meter lang sein. Bei<br />

der G500 reicht das Kabinenvolumen<br />

aus, um drei verschiedene Zonen anzu-<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Die G500 und die G600 bilden die<br />

Basis für die nächste Generation der<br />

Gulfstream-Flugzeugfamilie.<br />

Fotos: Gulfstream Aerospace<br />

„Active Sidesticks“ sind in der Business Aviation neu. Für<br />

die Bedienung der Avionik gibt es Touchscreens.<br />

Die Kabine der G500/G600 bietet mit einer Breite von 2,13 m<br />

und einer Höhe von 1,88 m viel Platz für die Passagiere.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 39


Business Aviation<br />

Programmstart für G500 und G600<br />

Ein „Ironbird“ (links) hilft bei der Integration und den Tests der Systeme. Die Produktion der beiden Flugzeugmuster findet<br />

in zwei neu errichteten Werkshallen in Savannah statt. Rechts: ein Rumpfheck der G500 im Montagegerüst.<br />

überbrücken und bei Mach 0.90 noch<br />

7038 Kilometer (3800 NM). Die G600<br />

schafft sogar 11 482 Kilometer (6200<br />

NM) bei Mach 0.85 und 8890 Kilometer<br />

(4800 NM) bei Mach 0.90. Bei einem typischen<br />

Langstreckenflug sind die Nutzer<br />

bis zu eine Stunde schneller am Ziel<br />

als mit einem Business Jet älteren Baujahrs.<br />

Als Antrieb für die beiden neuen<br />

Zweistrahler wählte Gulfstream zum<br />

ersten Mal in der Firmengeschichte eidruckhöhe<br />

nur 4850 Fuß (1578 m). Der<br />

Hersteller geht davon aus, dass es ihm<br />

gelingt, die leisesten Kabinen aller Business<br />

Jets zu bauen.<br />

GROSSE REICHWEITE BEI<br />

HOHER GESCHWINDIGKEIT<br />

Beide Flugzeuge sind auf Langstrecken<br />

zu Hause. Bei einer Reisegeschwindigkeit<br />

von Mach 0.85 kann die G500 – so<br />

die Konstrukteure – 9260 Kilometer<br />

(5000 NM) ohne Zwischenlandung<br />

bieten, bei denen die Temperatur separat<br />

gesteuert werden kann. Die G600 erhält<br />

auf Kundenwunsch vier Kabinenbereiche.<br />

Die Innenausstattung ist flexibel gestaltbar.<br />

So kann die Galley entweder im<br />

vorderen oder im hinteren Teil der Business<br />

Jets untergebracht werden.<br />

Ein hoher Kabinendruck sorgt für eine<br />

angenehme Atmosphäre an Bord.<br />

Selbst wenn die G500/G600 in maximaler<br />

Reiseflughöhe von 51 000 Fuß<br />

(15 544 m) fliegt, beträgt die Kabinen-<br />

Der Erstflug der G500 steht unmittelbar<br />

bevor. Zur Premiere rollte sie<br />

bereits mit eigenem Antrieb vor das<br />

staunende Publikum.<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Daten<br />

Gulfstream G500 / G600<br />

Antrieb<br />

G500 G600<br />

Hersteller<br />

Pratt & Whitney Canada<br />

Typ PW814GA PW815GA<br />

Startschub je 67,3 kN 69,75 kN<br />

Abmessungen<br />

Spannweite 26,55 m 28,96 m<br />

Länge 27,78 m 29,29 m<br />

Höhe 7,78 m 7,70 m<br />

Kabinenlänge 12,65 m 13,77 m<br />

Massen und Mengen<br />

maximale Startmasse 34859 kg 41 579 kg<br />

maximale Nutzlast 2495 kg 2722 kg<br />

Treibstoffvorrat 13 086 kg 17 581kg<br />

Passagiere (maximal) 18 18<br />

Flugleistungen<br />

Startstrecke 1585 m 1737 m<br />

maximale Reichweite 9260 km 11 482 km<br />

Landestrecke 945 m 945 m<br />

nen Antrieb von Pratt & Whitney Canada.<br />

Das PW800 soll bereits Ende 2<strong>01</strong>4<br />

zugelassen sein (siehe <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

12/2<strong>01</strong>4). Das Triebwerk ist eine komplette<br />

Neuentwicklung innerhalb der<br />

PurePower-Familie. Es glänzt durch einen<br />

geringen spezifischen Treibstoffverbrauch,<br />

niedrige Emissionen und soll geringe<br />

Wartungskosten aufweisen.<br />

10 000 STUNDEN ZWISCHEN<br />

ZWEI ÜBERHOLUNGEN<br />

So müssen die Triebwerke beispielsweise<br />

erst nach 10 000 Betriebsstunden überholt<br />

werden und benötigen keine Midlife-Inspektion<br />

mehr. Die PW800 sollen<br />

zusammen mit dem von Gulfstream entwickelten<br />

Flügel für eine „in der Industrie<br />

Maßstäbe setzende Treibstoffeffizienz“<br />

der beiden Muster sorgen. Der Hersteller<br />

wird bei der G500 und G600<br />

stärker auf Zulieferer setzen als bei bisherigen<br />

Programmen und lediglich die<br />

Flügel und die Leitwerke selber bauen.<br />

Das Avionikpaket in den beiden neuen<br />

Jets heißt „Symmetry“ und beruht auf<br />

dem Honeywell Primus Epic, das<br />

Gulfstream an die eigenen Bedürfnisse<br />

anpasst. Bei der G500 und der G600<br />

werden Gulfstream-Piloten erstmalig einen<br />

Sidestick anstelle der traditionellen<br />

Steuerhörner im Cockpit vorfinden. Sie<br />

sind elektronisch miteinander verbunden,<br />

so dass jeder Pilot immer sieht und<br />

spürt, welche Steuerinputs der andere<br />

Pilot gerade gibt.<br />

Zur Premiere der beiden neuen Muster<br />

konnte Larry Flinn gleich zwei Erstkunden<br />

präsentieren. Qatar Executive,<br />

die Business-Aviation-Tochter von Qatar<br />

Airways, unterschrieb eine Kaufabsichtserklärung<br />

über insgesamt 20 Flugzeuge<br />

der Typen G500 und G650ER,<br />

während das Fractional-Ownership-Unternehmen<br />

Flexjet aus Dallas, Texas, 22<br />

Gulfstreams (zehn G450, sechs 500,<br />

sechs G650) fest bestellte und Optionen<br />

für weitere 28 Flugzeuge zeichnete.<br />

Das Doppelprogramm war bei seiner<br />

offiziellen Vorstellung schon weit fortgeschritten.<br />

Der Erstflug der G500 ist für<br />

Die G600 folgt ihrer kleinen<br />

Schwester mit einem Abstand von<br />

12 bis 18 Monaten zum Erstflug.<br />

2<strong>01</strong>5 geplant und dürfte in der ersten<br />

Jahreshälfte erfolgen. Die G600 folgt ihrer<br />

kleinen Schwester mit einem Abstand<br />

von 12 bis 18 Monaten, hieß es<br />

vom Hersteller. Als Zulassungstermin<br />

(FAA und EASA) für die G500 strebt<br />

Gulfstream das Jahr 2<strong>01</strong>7 an, die Erstauslieferung<br />

an einen Kunden kann aus<br />

heutiger Sicht 2<strong>01</strong>8 erfolgen. Die erste<br />

G600 soll dementsprechend 2<strong>01</strong>9 an einen<br />

Kunden übergeben werden.<br />

FR<br />

Flexjet-Chef Mike Silvestro (rechts) ist<br />

einer der Erstkunden für die G500.<br />

Links: Gulfstreams Präsident Larry Flinn.<br />

Fotos: Gulfstream Aerospace<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 41


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights finden Sie in jedem Monat ausgesuchte aktuelle<br />

Fotos von besonderen Flugzeugmustern, exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen<br />

Orten, seltenen Lackierungen und anderen fliegenden Raritäten aus aller Welt.<br />

Daniel Schwinn,<br />

Köln Bonn Airport<br />

Der weltweit älteste fliegende Airbus,<br />

die A300B2-1C, MSN3, F-BUAD von<br />

Novespace, schwebte am 3. November<br />

auf dem Flughafen Köln Bonn ein, wo<br />

der historische Zweistrahler künftig ausgestellt<br />

wird. Nach einer Dienstzeit als<br />

Testflugzeug bei Airbus und General<br />

Electric war diese seit Jahren als Astronautentrainer<br />

in Bordeaux stationierte<br />

A300B bei Parabelflügen im Einsatz.<br />

Vereinzelt kam sie dazu auch zum DLR<br />

nach Köln.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse, Frankreich<br />

In einer leicht modifizierten Lackierung<br />

im Stil der A320 von Air Asia rollte der<br />

Airbus A330-343, F-WWCM – künftig<br />

9M-XXU – von Air Asia X am 31. Oktober<br />

in Toulouse zum Probeflug. Auf der<br />

rechten Rumpfseite trägt der Zweistrahler<br />

den Slogan „Now everyone can fly<br />

Xtra long“, auf der linken Rumpfseite<br />

die Webadresse „airasia.com“.<br />

Werner Münzenmaier,<br />

Las Vegas, USA<br />

Vom 13. Oktober 2<strong>01</strong>4 stammt die<br />

Aufnahme der Boeing 737-8H4 von<br />

Southwest Airlines während des<br />

Landeanflugs auf Las Vegas. Das Flugzeug<br />

mit dem Namen „Heart Two“<br />

trägt bereits die neuen Farben der texanischen<br />

Niedrigpreis-Fluggesellschaft.<br />

Marcus Steidele,<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

KLM bereitete ihren weltweit letzten<br />

MD-11 der Passagierversion Mitte<br />

November mit Sonderflügen ab<br />

Amsterdam-Schiphol einen würdigen<br />

Abschied. So trug der Dreistrahler<br />

PH-KCD eine Sonderlackierung mit der<br />

Aufschrift „KLM – Douglas Aviation History“.<br />

Außerdem waren alle von KLM<br />

betriebenen Douglas-Muster vermerkt.<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Marcus Steidele,<br />

Mönchengladbach<br />

Die indonesische Kalstar Aviation hat<br />

die ATR-72-212A, I-ADLO, von Air Dolomiti<br />

übernommen. Hier rollt der Turboprop<br />

frisch umlackiert und bereits mit<br />

der neuen Registrierung PK-KSD von<br />

der Werft in Mönchengladbach Anfang<br />

November zum Überführungsflug in<br />

die neue Heimat.<br />

Jan Blazej,<br />

Bratislava, Slowakei<br />

Als bereits zweiter Jumbo für die Flotte<br />

der neuen slowakischen Frachtfluggesellschaft<br />

Air Cargo Global traf am<br />

30. Oktober die frühere Nippon Cargo<br />

Boeing 747-481F, OM-AC, in Bratis lava<br />

ein. Die Farben entsprechen weitgehend<br />

denen der früheren Air Cargo Germany<br />

aus Frankfurt-Hahn.<br />

Vasco Garcia,<br />

Barcelona, Spanien<br />

An sommerliche Zeiten erinnert die<br />

Aufnahme der Boeing 767-300ER von<br />

Air Canada Rouge vom 28. August in<br />

Barcelona. Die Kanadier verstärkten die<br />

europäische Ferienflotte in diesem Jahr<br />

in der sommerlichen Hochsaison mit<br />

ihrem 2003 ursprünglich an Hawaiian<br />

Airlines gelieferten Großraumjet.<br />

Markus Altmann,<br />

Köln Bonn Airport<br />

Eine Boeing 727-100 nennt der kanadische<br />

Textilunternehmer Peter Nygård<br />

sein Eigen. Der als VP-BPZ registrierte<br />

Dreistrahler mit nachgerüsteten<br />

Winglets ist weltweit für den in Finnland<br />

geborenen Firmenbesitzer mit<br />

dessen unübersehbarem Namenszug<br />

unterwegs und war im sommerlichen<br />

Abendlicht des 13. August auch in<br />

Köln/Bonn zu Gast.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/de/communityfotos.19546.htm<br />

finden Sie die neuesten Aufnahmen unserer Leser.<br />

Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 43


Wirtschaft<br />

Airshow China in Zhuhai<br />

Am 11. November, dem ersten Tag<br />

der Messe in Zhuhai, feierten die<br />

Luftstreitkräfte der Volksbefreiungsarmee<br />

ihren 65. Gründungstag.<br />

Entsprechend hatten sie auf dem Vorfeld<br />

einen Querschnitt ihrer aktuellen Ausrüstung<br />

samt umfangreicher Bewaffnung<br />

platziert. Der Bomber H-6M, der schwere<br />

Jagdbomber JH-7A, der Transporter<br />

Y-9, der Hubschrauber Z-8K und der Jäger<br />

J-10A repräsentierten allerdings eher<br />

die Vergangenheit chinesischer Flugzeugentwicklung,<br />

die lange auf der Kopie<br />

ausländischer Muster fußte.<br />

Zumindest ein Teil der Zukunft war<br />

immerhin am meist grauen Himmel zu<br />

sehen. So startete die FC-31, nach chinesischer<br />

Lesart ein „mittelschweres Mehrzweck-Kampfflugzeug<br />

der vierten Generation“,<br />

fast täglich zu einer (noch) recht<br />

zahmen Vorführung. Von dem bei der<br />

Shenyang Aircraft Corporation entwickelten<br />

Muster existiert momentan wohl<br />

nur ein einziger fliegender Prototyp; er<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5<br />

Debütanten–<br />

Mit dem erstmaligen Auftritt des Kampfjets FC-31 (J-31) und<br />

des Transporters Y-20 in Zhuhai unterstrich die chinesische Luftfahrtindustrie<br />

ihre Ambitionen. Im zivilen Bereich mussten sich<br />

die Besucher dagegen noch mit Modellen zufriedengeben.<br />

Der Regional-Turboprop MA700 ist<br />

bei Xian in der Entwicklung. Er soll PW150-<br />

Triebwerke von Pratt & Whitney erhalten.


Militärflugzeuge wie der Transporter Y-20 und der Fighter FC-31 (links) oder die<br />

KJ-2000 (oben) dominierten das Flugprogramm in Zhuhai.<br />

Duo<br />

Die C919 ist das ambitionierteste zivile Flugzeugprogramm der Chinesen. Die<br />

Endmontage des 150-Sitzers hat inzwischen begonnen.<br />

Fotos: Piotr Butowski<br />

befindet sich seit Oktober 2<strong>01</strong>2 im Flugtest.<br />

Von der Größe und Auslegung her<br />

erinnert die auch als J-31 bezeichnete<br />

Maschine sehr an die amerikanische<br />

F-35, und sie soll auch über Stealth-Eigenschaften<br />

verfügen. Der Antrieb des<br />

Zweistrahlers ist allerdings nicht gerade<br />

modern: Das Klimow RD-93 kann seine<br />

Wurzeln auf das in der MiG-29 verwendete<br />

RD-33 zurückverfolgen.<br />

Als Versuchsträger fehlen der FC-31<br />

wohl noch Systeme wie Radar und IR-<br />

Sensoren. Auch zeigte das am Stand von<br />

AVIC gezeigte Modell, dass eine mögliche<br />

Serienversion diverse Änderungen<br />

erfahren würde und noch kräftig in die<br />

Entwicklung investiert werden müsste.<br />

Ob die chinesischen Luftstreitkräfte<br />

wirklich an der J-31 interessiert sind,<br />

scheint zumindest unklar. So bleibt vorerst<br />

die Suche nach Exportkunden, die<br />

moderne westliche Kampfflugzeugmuster<br />

nicht bekommen oder sie sich nicht<br />

leisten können.<br />

GROSSER BEDARF FÜR DEN<br />

TRANSPORTER Y-20<br />

Definitiv eine hohe Priorität hat dagegen<br />

offenbar der Militärtransporter Y-20 von<br />

Xian, der in Zhuhai ebenfalls im Flug<br />

gezeigt wurde. Bis zu 400 Flugzeuge<br />

würden benötigt, um 20 Regimenter<br />

auszurüsten, wurde jedenfalls in der<br />

Parteizeitung „Renmin Ribao“ berichtet.<br />

Die Y-20 ist etwas kleiner als die russische<br />

Il-76, aber wie diese vorerst mit<br />

vier Triebwerken vom Typ NPO Saturn<br />

(Solowjew) D-30KP2 ausgerüstet. Ein<br />

neuer Turbofan mit hohem Nebenstromverhältnis,<br />

der WS-20 mit etwa 128 Kilonewton<br />

Schub, befindet sich derzeit<br />

beim Triebwerkswerk in Shenyang in<br />

Entwicklung.<br />

Mit einem Frachtraumquerschnitt<br />

von 4,0 Metern Breite und 3,85 Metern<br />

Höhe bietet die Y-20 gute Beladungsmöglichkeiten.<br />

Selbst der schwerste chinesische<br />

Panzer (58 Tonnen) soll verfrachtet<br />

werden können. Auch die Einsatzfähigkeit<br />

auf Pisten von nur 1000<br />

Metern Länge soll dank Dreifach-Spaltklappen<br />

gegeben sein, so dass vielseitige<br />

Verwendungsmöglichkeiten bestehen.<br />

Bisher gibt es offenbar drei Prototypen,<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 45


Wirtschaft<br />

Airshow China in Zhuhai<br />

Die chinesischen Luftstreitkräfte präsentierten am Boden bekannte Muster wie J-10 (vorn), JH-7A und H-6M. Interessant für<br />

die Besucher war vor allem das umfangreiche Waffenarsenal inklusive kleiner Gleitbomben.<br />

Auch einen Turboprop-Transporter haben die Chinesen in der Planung.<br />

Die Y-30 hat etwa die Größe einer Hercules.<br />

Avicopter zeigte das Modell der AC3X2, eines<br />

Achtsitzers in der Klasse um drei Tonnen.<br />

die seit Januar 2<strong>01</strong>3 in der Flugerprobung<br />

sind. Allgemein wird damit gerechnet,<br />

dass die Y-20 bereits in drei bis vier<br />

Jahren in Dienst gehen kann. Im Gegensatz<br />

zur Y-20 existiert die Y-30 von Shaanxi<br />

bisher nur als Modell. Der von vier<br />

Propellerturbinen angetriebene Transporter<br />

in der Größenklasse der C-130<br />

Hercules könnte vielleicht 2020 zum<br />

Erstflug starten.<br />

DIVERSE ZIVILE<br />

ENTWICKLUNGSPROGRAMME<br />

Bereits in kleinen Stückzahlen fliegen<br />

dagegen zwei Frühwarnflugzeuge, die in<br />

Zhuhai vorgeführt wurden. Die Shaanxi<br />

KJ-200 basiert auf dem Transporter Y-8<br />

und verfügt über eine längliche Antenne<br />

auf dem Rumpf. Die KJ-2000 ist dagegen<br />

mit drei AESA-Antennen (elektronische<br />

Strahlschwenkung) in einem feststehenden<br />

Radom ausgerüstet. Sie basiert<br />

auf der Il-76.<br />

Mit den beiden Debütanten sorgte<br />

einmal mehr der militärische Bereich für<br />

die Schlagzeilen auf der Airshow China.<br />

Dies auch, weil es bei den zivilen Flugzeugprogrammen<br />

der Volksrepublik etwas<br />

zäher vorangeht. Immerhin soll der<br />

Regionaljet ARJ21 sechs Jahre nach dem<br />

Erstflug im November 2008 nun bis Ende<br />

2<strong>01</strong>4 seine Zulassung erhalten. In<br />

Zhuhai wurden weitere Verträge mit der<br />

Demokratischen Republik Kongo (3)<br />

und der Comsys Aviation Leasing (20)<br />

unterschrieben, so dass nun laut Comac<br />

Aufträge und Absichtserklärungen für<br />

278 Flugzeuge vorliegen.<br />

Bei der in der Größenklasse von Airbus<br />

A320 und Boeing 737 angesiedelten<br />

C919 hat im September mit dem Zusammenfügen<br />

zweier Rumpfsektionen<br />

die Endmontage begonnen. Der Erstflug<br />

in Shanghai wird für Ende 2<strong>01</strong>5 angepeilt.<br />

In Zhuhai wurde eine weitere Absichtserklärung<br />

von CMB Financial Leasing<br />

für 30 Flugzeuge unterzeichnet. Comac<br />

zählt somit 430 Bestellungen/Commitments.<br />

Unterdessen gab AVIC bekannt,<br />

dass Joy Air (gehört zur Firma)<br />

und Okay Airways als Erstkunden für<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Das Flugtestprogramm der Xian Y-20 läuft derzeit auf vollen Touren.<br />

In Zhuhai wurde der dritte Prototyp gezeigt.<br />

den Turboprop-Regionalairliner MA700<br />

fungieren werden. Von dem 70-Sitzer,<br />

der fast so schnell wie die Bombardier<br />

Q400 sein soll, war erstmals ein<br />

1:1-Mock-up des Rumpfs zu sehen. Der<br />

Erstflug könnte 2<strong>01</strong>7 erfolgen.<br />

Bis chinesische Eigenproduktionen<br />

wirklich verfügbar sind, können westliche<br />

Lieferanten noch gute Geschäfte auf<br />

dem boomenden Luftverkehrsmarkt<br />

machen. Zhuhai hat sich merkwürdigerweise<br />

aber nicht als Ort spektakulärer<br />

Vertragsunterzeichnungen etabliert. Airbus<br />

etwa gab eine Absichtserklärung<br />

von China Aircraft Leasing für 100 Maschinen<br />

der A320-Familie bereits in der<br />

Woche vor der Messe bekannt.<br />

FR<br />

PIOTR BUTOWSKI<br />

Das Kunstflugteam „1. August“ fliegt sein Programm mit Chengdu J-10. Auch die „Russischen Ritter“ waren in Zhuhai dabei.<br />

Schließlich konnte sich das einheimische Publikum noch an den für sie exotischen Al Fursan der VAE erfreuen.<br />

Airshow China<br />

Die Airshow China wird seit 1996 veranstaltet und fand 2<strong>01</strong>4 zum zehnten Mal statt. Zhuhai in der<br />

Provinz Guangdong grenzt direkt an Macao und liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong. Laut<br />

Angaben der Veranstalter waren diesmal 700 Aussteller aus 41 Ländern präsent. Rund 130 Flugzeuge<br />

waren auf dem in der Nordwestecke des Flughafens gelegenen Ausstellungsgelände zu sehen.<br />

Mit 410 000 Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt, hieß es. Zudem bilanzierten die Veranstalter<br />

Vertragsabschlüsse für 227 Flugzeuge und Hubschrauber. Insgesamt seien Geschäfte im Volumen von<br />

23,4 Milliarden US-Dollar getätigt worden.<br />

Fotos: Piotr Butowski<br />

www.flugrevue.de


FIT<br />

für die Zukunft<br />

Militärluftfahrt<br />

Panavia Tornado mit ASSTA 3<br />

Noch bis 2025 will die Luftwaffe den Tornado im Einsatz<br />

halten. Modernisierungsprogramme sorgen dafür, dass der<br />

Schwenkflügler neuen Anforderungen gewachsen bleibt.<br />

Das TaktLwG 51 in Jagel ist<br />

eines von zwei noch verbliebenen<br />

Tornado-Geschwadern.<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Von STEFAN PETERSEN<br />

Im August 1974 war der Erstflug,<br />

doch auch nach vier Dekaden<br />

bleibt der Tornado „nach wie vor<br />

der Arbeitsmuskel der Luftwaffe im Bereich<br />

air to ground“, sagt Oberst Michael<br />

Krah, Waffensystemoffizier (WSO)<br />

und seit Juli 2<strong>01</strong>4 Kommodore des Taktischen<br />

Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“<br />

(TaktLwG 51 „I“) in Schleswig-Jagel.<br />

„Er mag zwar etwas in die<br />

Jahre gekommen sein, aber insbesondere<br />

für Einsätze vergleichbar mit den aktuellen<br />

Szenarien in Afghanistan, Afrika<br />

oder dem Nahen Osten wäre er weiterhin<br />

eine ausgezeichnete Plattform mit<br />

sehr hohem Stellenwert – der Eurofighter<br />

ist in diesem Bereich noch nicht so<br />

weit.“<br />

Umso mehr, als mit dem Modernisierungsprogramm<br />

ASSTA 3 (Avionics<br />

System Software Tornado in Ada 3) alle<br />

85 im Bestand der Luftwaffe verbleibenden<br />

Jets auf einen Stand gebracht werden,<br />

„mit dem wir wieder in die Bundesliga<br />

aufgesteigen“, wie es der 48-Jäh rige<br />

ausdrückt: „Das ist ein Riesenschritt für<br />

die Tornado-Flotte.“<br />

Von der ist zwar nur ein kleiner Teil<br />

auf dem Fliegerhorst im Herzen Schleswig-Holsteins<br />

stationiert – 25 Maschi-<br />

Fotos: Stefan Petersen<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 49


Militärluftfahrt<br />

Panavia Tornado mit ASSTA 3<br />

Die Buddy-Buddy-Luftbetankung<br />

gehört zum Repertoire.<br />

Die ECR-Tornados bekämpfen mit ihren<br />

HARM-Lenkwaffen die Flugabwehr.<br />

nen, während das TaktLwG 33 in Büchel<br />

einen Buchbestand von 46 Flugzeugen<br />

hat und das Fliegerische Ausbildungszentrum<br />

in Holloman, New Mexico, 14<br />

Jets. Allerdings fliegen im Norden der<br />

Republik mit der Version ECR (Electronic<br />

Combat Reconnaissance) 20 der<br />

neuesten, in den Jahren 1990 bis 1992<br />

ausgelieferten Tornados der Luftwaffe.<br />

Deren Hauptwaffe ist die AGM-88B<br />

HARM (High-speed Anti-Radiation Missile),<br />

eine Luft-Boden-Rakete zur Bekämpfung<br />

von radargestützten Flugabwehrsystemen.<br />

Die anderen fünf Maschinen<br />

sind German Trainer (GT), die<br />

in weiten Teilen der Jagdbomberversion<br />

IDS (Interdiction Strike) entsprechen,<br />

aber über eine Doppelsteuerung im hinteren<br />

Cockpit und im Gegensatz zu den<br />

ECR über zwei Mauser-27-Millimeter-<br />

Bordkanonen verfügen. Von diesen 25<br />

Jets sind allerdings bisher nur sieben auf<br />

den neuen Standard umgerüstet worden,<br />

drei ECR und vier GT. „Der Rest ist<br />

noch auf dem Stand ASSTA 1F, wird<br />

aber nach und nach folgen“, sagt Major<br />

Andreas Hauke, Tornado-Pilot und Lei-<br />

Fotos: Stefan Petersen<br />

Die 1. Staffel des Geschwaders in Jagel<br />

verfügt über 25 Tornados.<br />

Zur Bewaffnung zählt<br />

auch die IRIS-T.<br />

Der große Platz in Jagel hat<br />

zwei Shelterschleifen.<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Für die Crews ist eine Ausbildung in<br />

mehreren Einsatzrollen erfoderlich.<br />

ter der Standardisierungsgruppe des Geschwaders.<br />

Von der Modernisierung ist der<br />

37-Jährige sehr angetan: „Das Lagebewusstsein<br />

hat sich durch ASSTA 3 stark<br />

verbessert“, sagt Hauke, „und alles ist<br />

sehr anwenderfreundlich.“ Auf der Karte<br />

im neuen zentralen Digitaldisplay<br />

würden zum Beispiel alle relevanten<br />

Schussdaten der HARM angezeigt und<br />

grafisch umgesetzt: „Wenn man die Parameter<br />

innerhalb dieses Symbols hält,<br />

geht die Waffe ins Ziel.“ Ein großer<br />

Sprung gegenüber vorher sei auch der<br />

neue Radarwarnempfänger; an dessen<br />

goldfarbenen Antennenabdeckungen am<br />

Leitwerk und unter dem Vorderrumpf<br />

ist ein ASSTA-3-Tornado leicht zu erkennen.<br />

Die wahren Werte verbergen sich allerdings<br />

im Inneren: der neue Hauptcomputer<br />

zum Beispiel, das abhörsichere<br />

Funksystem und das integrierte Informationsverteilungssystem<br />

MIDS (Multifunctional<br />

Information Distribution<br />

System), ein verbessertes Link 16. Dabei<br />

ist ASSTA 3 nur eine Interimslösung:<br />

„ASSTA 3.1 kommt als zweite Stufe, die<br />

Zulassung läuft derzeit.“ In dieser Version<br />

werden auch die beiden seitlichen<br />

TV-Tabs im hinteren Cockpit durch<br />

Farbdisplays ersetzt.<br />

Alle Jageler Besatzungen – und das<br />

sind immerhin rund 30 Crews in der 1.<br />

Staffel und in den Stäben – werden für<br />

die Bedienung von ASSTA 3 geschult, so<br />

BESSERE ELEKTRONIK<br />

ERLEICHTERT EINSATZ<br />

Hauke weiter. „Am Anfang stehen drei<br />

bis vier Tage Theorie und die Cockpiteinweisung.“<br />

Waffensystemoffiziere und<br />

Fluglehrer machen im Anschluss zwei<br />

Trainingsflüge, Piloten ohne Fluglehrberechtigung<br />

nur einen. Die Möglichkeiten<br />

im Frontsitz haben sich ebenfalls verbessert:<br />

„Der Flugzeugführer kann jetzt<br />

zum Beispiel mittels eines Repeaters sehen,<br />

welche Fotos der WSO mit dem<br />

Recce-Lite-Aufklärungsbehälter macht,<br />

und auch vom vorderen Cockpit aus den<br />

Recce Lite manuell steuern.“<br />

Der kann im Übrigen nur noch mit<br />

ASSTA-3-ECR-Tornados geflogen werden,<br />

weil in den anderen Maschinen die<br />

entsprechenden Verkabelungen fehlen.<br />

„Die alten Nassfilmbehälter benutzen<br />

wir gar nicht mehr“, so Hauke. Vier Recce-Lite-Pods<br />

sind derzeit im Bestand des<br />

Geschwaders, vier weitere<br />

kommen noch dazu – im<br />

Laufe des Jahres 2<strong>01</strong>5 sollen<br />

alle in Jagel sein. Zwar<br />

hat das Takt-LwG 51 „I“<br />

die technische Ausstattung<br />

für die Auswertungskomponente<br />

noch nicht in vollem Umfang<br />

zur Verfügung, doch die Assignierung<br />

des Verbandes in diesem Jahr mit<br />

einem Modul von sechs Recce-Tornados<br />

zur NATO Response Force NRF, der<br />

schnellen Eingreiftruppe der Allianz,<br />

konnte dennoch sichergestellt werden.<br />

Obwohl beide Hauptaufgaben, Aufklärung<br />

und SEAD (Suppression of Enemy<br />

Air Defence – Niederhaltung der gegnerischen<br />

Luftabwehr), gleichberechtigt<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 51


Militärluftfahrt<br />

Panavia Tornado mit ASSTA 3<br />

„Die neue Aufgabe SEAD erfordert<br />

einen grundlegenden Wandel im<br />

Ausbildungsflugbetrieb“ Michael Krah (Kommodore)<br />

pertise mit in den Norden brachten.<br />

„Wir wollen das Personal vernünftig ausbilden,<br />

aber nicht überfordern“, so Krah.<br />

Auf der Strecke bleibt dabei ein wenig<br />

die dritte Rolle des Verbandes, der<br />

mit der Vielfalt seiner Aufgaben tatsächlich<br />

ein echtes Taktisches Luftwaffengeschwader<br />

ist: „Die maritime Seekriegführung<br />

aus der Luft leidet – auch weil<br />

der von den Marinefliegern übernommene<br />

Seezielflugkörper Kormoran inzwischen<br />

ausgesondert ist.“ Zwar könne<br />

man die HARM ebenfalls gegen Schiffe<br />

einsetzen. „Für die Aufgabe Seekrieg aus<br />

der Luft fehlt uns jedoch die geeignete<br />

Bewaffnung“, erläutert der Kommodore.<br />

Allerdings fordere die Flotte dies<br />

auch nicht mehr so ein: „Das Einsatzgenebeneinander<br />

stehen, gibt es derzeit<br />

noch mehr einsatzfähige Recce- als ECR-<br />

Besatzungen.<br />

„Wenn neue Crews aus der Tornado-<br />

Grundausbildung in Holloman kommen,<br />

durchlaufen sie hier in Jagel zunächst die<br />

Europäisierung und dann die taktische<br />

Erstausbildung“, erläutert Hauke. Danach<br />

wird entschieden, wer mit welchem<br />

Strang in der Schulung beginnt. „In der<br />

weiteren Ausbildung konzentrieren sich<br />

Pilot und WSO zunächst entweder auf<br />

die Aufklärungs- oder die ECR-Rolle –<br />

und erst, wenn sie damit komplett fertig<br />

sind, ist die jeweils andere Rolle dran.“<br />

Im Prinzip sollen alle alles können.<br />

„Aber das ist schon eine Herausforderung,<br />

beide Aufgaben in einer Staffel<br />

zu konzentrieren statt in zwei Geschwadern“,<br />

sagt Oberst Krah. Immerhin habe<br />

man die SEAD-Rolle erst Anfang 2<strong>01</strong>3<br />

vom aufgelösten Jagdbombergeschwader<br />

32 im bayerischen Lechfeld übernommen,<br />

mit den entsprechenden Flugzeugen<br />

und zehn Besatzungen, die die Ex-<br />

Die Aufgabe Seekrieg aus der Luft hat<br />

momentan keine Priorität.<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


iet der Marineflieger war früher die<br />

Nord- und Ostsee, jetzt ist die Marine<br />

weltweit mit Schutz- und Überwachungsaufgaben<br />

im Einsatz.“ Man versuche<br />

dennoch, die Expertise zu bewahren,<br />

um sie bei Bedarf reaktivieren zu<br />

können. „Aber alle drei Rollen zugleich<br />

abrufbar zu halten, das geht einfach<br />

nicht.“<br />

Zumal es noch eine vierte Rolle des<br />

Verbandes gibt, nämlich den Einsatz der<br />

unbemannten Luftfahrzeuge (RPA – Remotely<br />

Piloted Aircraft) aus der 2. Staffel<br />

heraus, in der die 35 RPA-Führer und 25<br />

Payload-Operatoren zusammengefasst<br />

sind und im turnusmäßigen Wechsel die<br />

beiden von Israel geleasten Heron-Aufklärungssysteme<br />

mit ihren drei Luftfahrzeugen<br />

in Afghanistan betreiben. Hier<br />

sind für den Kommodore noch viele Fragen<br />

offen: „Wie geht es auf diesem Sektor<br />

weiter, wie sieht der Nachfolger für<br />

den Heron aus, wann kommt er – und<br />

was ist mit einer Alternative für den Euro<br />

Hawk?“ Krah wünscht sich möglichst<br />

rasche Entscheidungen, „schon aus<br />

Gründen der Planungssicherheit für meine<br />

Soldatinnen und Soldaten“.<br />

Die RPA-Infrastruktur jedenfalls sei<br />

fast fertiggestellt, Hallen und Hangars<br />

stünden bereit, die Runway 08/25 sei für<br />

den Euro Hawk erweitert worden und<br />

könne jederzeit in Betrieb genommen<br />

werden. Bis 2<strong>01</strong>9 komme noch das Gebäude<br />

für das Ausbildungszentrum Abbildende<br />

Aufklärung dazu, das von Fürstenfeldbruck<br />

nach Norden verlegt werden<br />

soll, und ein neues, gemeinsames<br />

Gebäude für die beiden fliegenden Staffeln.<br />

„Dann hat Jagel eine sehr gute Infrastruktur,<br />

um künftig für unbemannte<br />

Luftfahrzeuge die Drehscheibe in<br />

Deutschland zu sein.“<br />

GROSSER PLATZ MIT GUTEN<br />

ÜBUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Ohnehin sei der Platz von den Möglichkeiten<br />

her einzigartig in der Luftwaffe:<br />

„Während des Tiger Meet 2<strong>01</strong>4 hatten<br />

wir 70 Gastmaschinen vor Ort, das geht<br />

sonst nirgendwo.“ Auch für JAWTEX<br />

2<strong>01</strong>4, wo das Zusammenspiel der Teilstreitkräfte<br />

mit internationaler Beteiligung<br />

geprobt wurde, war Jagel mit seinen<br />

weiträumigen Übungsgebieten über<br />

Nord- und Ostsee als zentrale Basis die<br />

erste Wahl. „2<strong>01</strong>6 gibt es hier wieder eine<br />

derartige Übung, und die soll noch<br />

größer werden“, so der Oberst. Für<br />

2<strong>01</strong>5 jedoch will er dem Verband etwas<br />

mehr Ruhe gönnen und die Ausbildung<br />

vorantreiben, denn 2<strong>01</strong>4 sei sehr anstrengend<br />

gewesen: „JAWTEX und das<br />

Tiger Meet auszurichten war eine Herkulesaufgabe.“<br />

So wird der Luftraum über Jagel im<br />

nächsten Jahr wieder hauptsächlich den<br />

Tornados mit dem Pantherkopf am Leitwerk<br />

gehören. Zehn Einsatzjahre hat die<br />

Schwenkflüglerflotte dann noch vor sich<br />

– wenn sich die Planung der Luftwaffe<br />

nicht ändert: „Alles hängt davon ab, wie<br />

die Air-to-ground-Rolle in Zukunft abgebildet<br />

werden soll“, sagt Krah. „Mit<br />

den zurzeit stattfindenden Modernisierungsmaßnahmen<br />

ist der ECR-Tornado<br />

zukunftsfähig – auch noch weit über das<br />

Jahr 2025 hinaus.“<br />

FR<br />

Neuer Standard ASSTA 3.1<br />

Entwicklung in Manching<br />

Beim nächsten Modernisierungsschritt soll<br />

auch das EloKa-System verbessert werden.<br />

Das TaktLwG 51 hat die ECR-Tornados des<br />

aufgelösten JaboG 32 übernommen.<br />

Fotos: Petersen, Zeitler (1)<br />

Während in den beiden Geschwadern<br />

der Luftwaffe die Einführung des<br />

ASSTA-3-Standards läuft, wird bei der<br />

Industrie an weiteren Verbesserungen<br />

gearbeitet. Zu den aktuellen Entwicklungen<br />

gehören eine Ausweitung der<br />

MIDS/Link-16-Funktionalitäten (zusätzliche<br />

Message-Formate wie Zielzuweisungen),<br />

zwei weitere Farbdisplays im<br />

hinteren Cockpit (bessere Integration<br />

von Informationen) sowie ein neuer<br />

Täuschkörperwerfer mit integriertem<br />

Lenkwaffenwarnsensor.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 53


Militärluftfahrt<br />

Griechenland stellt A-7 außer Dienst<br />

Ende<br />

eines Klassikers<br />

Auch die letzten fliegenden<br />

A-7 sind nun im Ruhestand.<br />

Den Abschied feierten die<br />

griechischen Luftstreitkräfte<br />

Mitte Oktober in Araxos.<br />

Noch im Juli führte die 336 Mira<br />

auf dem Übungsplatz in Kranea<br />

das letzte Bombenwurftraining<br />

durch, doch am Ende war die Flotte der<br />

Corsair II auf nur noch fünf flugfähige<br />

Maschinen geschrumpft. Eine weitere<br />

Nutzung wurde untersucht, erwies sich<br />

aber als nicht praktikabel, denn es fehlten<br />

einfach bestimmte kritische Ersatzteile<br />

etwa für den Schleudersitz oder für<br />

das Triebwerk. So schloss sich bei der<br />

Elliniki Polemiki Aeroporia mit einer<br />

Feier am 17. Oktober in Araxos nach<br />

fast 40 Jahren das Kapitel A-7.<br />

Von den einst fünf Staffeln hatte in<br />

den letzten fünf Jahren nur noch die 336<br />

Mira „Olympos“ die A-7E und die doppelsitzige<br />

TA-7C im Bestand. Ihre Aufgabe<br />

wechselte dabei zunehmend von<br />

der Luftnahunterstützung, der Abriegelung<br />

des Gefechtsfelds und der Aufklärung<br />

hin zur Schulung von frisch ausgebildeten<br />

Piloten, bevor diese auf modernere<br />

Muster wie Mirage 2000 oder<br />

F-16C Block 52+ umstiegen. Der Kursus<br />

Zum Abschied wurde eine A-7E mit einem Sonderanstrich<br />

versehen, der alle Staffelwappen enthält.<br />

Schon vor dem Ende sind viele Corsair II<br />

ausgemustert und ausgeschlachtet worden.<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


in Araxos umfasste etwa 55 Flüge mit<br />

80 Flugstunden und bot den Schülern<br />

wertvolle Praxis in der Tiefflugnavigation,<br />

im Abwurf von Bomben und in der<br />

Missionsplanung. Mit dem ALR-45-Behälter<br />

und seiner Infrarotkamera waren<br />

Nachtflüge in niedrigen Höhen möglich.<br />

Die Erfahrung zeigte, dass die Piloten<br />

auf diese Weise gut für weitere Aufgaben<br />

gerüstet waren.<br />

Auch wenn die A-7 heute ein Oldie<br />

ist, war der Jagdbomber bei seiner Einführung<br />

in den späten 1960er Jahren<br />

doch mit vergleichsweise modernen Systemen<br />

ausgestattet. Die Wartungsfreundlichkeit<br />

wurde von den griechischen<br />

Technikern bis zuletzt ebenfalls<br />

sehr positiv bewertet. Die Hellenic Air<br />

Force war der erste Exportkunde für die<br />

A-7. Im Juni 1974 wurden zunächst 60<br />

A-7H bestellt, eine speziell angepasste<br />

Variante ohne Luftbetankungsfähigkeit,<br />

aber mit der Möglichkeit zum autonomen<br />

Triebwerksstart und dem Einsatz<br />

von Sidewindern an zwei Waffenträgern<br />

seitlich am Rumpf.<br />

Im Mai 1975 trafen die ersten A-7H<br />

in Souda Bay (Kreta) ein, wo sie bei der<br />

340 Mira in Dienst gestellt wurden. Bis<br />

1977 wurden auch die 345. und die 347.<br />

Staffel des 115. Geschwaders mit der<br />

Corsair II ausgerüstet. 1980 folgten<br />

noch fünf doppelsitzige TA-7H. Der Bestand<br />

wurde in den 90er Jahren praktisch<br />

verdoppelt. Nach dem Golfkrieg<br />

1991 billigte das Pentagon nämlich die<br />

Übergabe von 62 A-7E und TA-7C aus<br />

den Beständen der US Navy. Die ersten<br />

Flugzeuge trafen Ende März 1993 in<br />

Araxos ein, wo die Staffeln 335 und 336<br />

vom Starfighter auf die Corsair II wechselten.<br />

Nach dem Jahr 2000 ersetzten<br />

dann vier TA-7C einige Verluste.<br />

In der Zwischenzeit hatte beim 115.<br />

Geschwader auf Kreta die Umrüstung<br />

auf die F-16 Fighting Falcon begonnen.<br />

Die letzten A-7H gingen 2007 außer<br />

Dienst. Auch die 335 Mira erhielt ab<br />

2009 neue F-16, so dass die 336 Mira<br />

übrig blieb. Deren Piloten zeigten sich<br />

durchaus beeindruckt von den Fähigkeiten<br />

des robusten Jagdbombers, der sich<br />

vor allem durch problemlose Flugeigenschaften<br />

auszeichnete. Gerade im Tiefflug<br />

war die Corsair II auch wendig genug,<br />

um moderneren Jägern zu entkommen.<br />

FR<br />

CEES-JAN VAN DER ENDE / KS<br />

Fotos: van der Ende (2), Saab, M. Altmann<br />

Saab: Erfolg in Südamerika<br />

Brasilien unterschreibt<br />

für 36 Gripen NG<br />

Schneller als gedacht<br />

haben Saab<br />

und das brasilianische<br />

Verteidigungsministerium<br />

die<br />

Verhandlungen<br />

über die Beschaffung<br />

neuer Kampfjets<br />

abgeschlossen.<br />

Bevor am Sonntag der zweite Urnengang<br />

zur Präsidentschaftswahl<br />

anstand, unterzeichneten Saab<br />

und das brasilianische Verteidigungsministerium<br />

am Freitag, den 24. Oktober,<br />

in Brasilia noch schnell den Kaufvertrag<br />

für die Gripen. 13 Milliarden Real (4,21<br />

Milliarden Euro) sollen investiert werden,<br />

damit die Forca Aérea Brasileira ab<br />

2<strong>01</strong>9 endlich wieder einen modernen<br />

Fighter im Bestand hat. Bis 2024 sollen<br />

36 Gripen NG geliefert werden. Acht davon<br />

sind Doppelsitzer, die erst noch entwickelt<br />

werden müssen und deshalb gegen<br />

Ende des Zeitraums gebaut werden.<br />

Brasilien hatte im Dezember 2<strong>01</strong>3<br />

der Gripen NG den Vorzug gegenüber<br />

der Dassault Rafale und der Boeing F/A-<br />

18E/F gegeben. Seither war über die Details<br />

des Deals verhandelt worden. Es ist<br />

der größte Auftrag, den Saab jemals an<br />

Land gezogen hat. Für Brasilien bedeutet<br />

der Vertrag „einen Sprung nach vorn,<br />

nicht nur für Embraer, sondern für unsere<br />

Industrie im Allgemeinen“, so Alvani<br />

Adao da Silva, Direktor der DCTA (Forschungs-<br />

und Technologieabteilung). Beteiligt<br />

werden laut Saab-Chef Hakan<br />

Buskhe unter anderem AEL, Akaer,<br />

Atech und SBTA.<br />

Es ist ein umfassender Technologietransfer<br />

an die brasilianische Industrie<br />

vorgesehen, der über zehn Jahre läuft.<br />

Buskhe verspricht dem „strategischen<br />

Partner“ Embraer die „Fähigkeit, Kampfflugzeuge<br />

zu entwickeln und zu bauen“.<br />

Bereits ab Anfang 2<strong>01</strong>5 sollen 150 Ingenieure<br />

aus Brasilien in Linköping an der<br />

Konstruktion des Doppelsitzers mitarbeiten.<br />

Er wird ausschließlich in Gaviao<br />

Peixoto montiert, da Schweden als Erstkunde<br />

der neuen Gripen-Generation keinen<br />

Zweisitzer bestellt hat. Insgesamt ist<br />

die Endmontage von etwa 15 Maschinen<br />

in Brasilien geplant.<br />

Derzeit wird noch darüber verhandelt,<br />

ob die Forca Aérea Brasileira bis<br />

zur Verfügbarkeit der Gripen NG von<br />

Schweden leihweise ein Dutzend Gripen<br />

C/D erhält. Stationiert würden die Fighter<br />

bei der 1° Grupo der Defesa Aérea in<br />

Anápolis, wo bis Dezember 2<strong>01</strong>3 gemietete<br />

Mirage 2000 im Dienst standen.<br />

Über den heimischen Auftrag hinaus<br />

soll Embraer die Verkaufsbemühungen<br />

der Gripen in Südamerika unterstützen.<br />

Überraschend kündigte zum Beispiel<br />

der argentinische Verteidigungsminister<br />

Agustin Rossi am 21. Oktober an, dass<br />

sein Land an der Beschaffung von 24<br />

Gripen NG interessiert sei. An deren<br />

Bau sollte auch die argentinische Industrie<br />

beteiligt werden. Ob sich ein solcher<br />

Kauf realisieren lässt, ist aber nicht nur<br />

wegen der desolaten Finanzlage des Landes<br />

fraglich. In der Gripen NG sind<br />

nämlich wichtige Systeme aus Großbritannien<br />

wie das Radar verbaut. Eine<br />

Exportgenehmigung für den Gegner im<br />

Falklandkrieg scheint momentan ausgeschlossen.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 55


Militärluftfahrt<br />

Roll-out der Embraer KC-390<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Foto: Embraer<br />

Eine Militärkapelle war aufmarschiert,<br />

etwas Rauch in<br />

den Nationalfarben Gelb<br />

und Grün waberte um das Flugzeug,<br />

und einige Feuerwerksknaller durften<br />

auch nicht fehlen. Das Roll-out der KC-<br />

390 im Embraer-Werk Gavião Peixoto<br />

war keine Glitzershow, sondern eher ein<br />

Event im traditionellen Rahmen. Dem<br />

Stolz auf den „bedeutenden Schritt in<br />

der Geschichte von Embraer“ tat dies<br />

aber keinen Abbruch. Auch die Zahl der<br />

am 21. Oktober ins brasilianische Hinterland,<br />

gut 300 Kilometer nordwestlich<br />

von São Paulo eingeflogenen VIPs war<br />

beeindruckend. Neben Verteidigungsminister<br />

Celso Amorim und General Juniti<br />

Saito, dem Kommandeur der Forca Aérea<br />

Brasileira, waren die Verteidigungsminister<br />

der Programmpartner Argenti-<br />

Der Her<br />

Mit dem größten je in Südamerika entwickelten<br />

Flugzeug will sich Embraer seinen Anteil am<br />

Militärtransporter-Markt sichern. Nach dem Rollout<br />

wird der erste Prototyp der KC-390 nun<br />

in Gavião Peixoto auf die Flugtests vorbereitet.<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Die Meilensteine im KC-390-Programm<br />

2006: Embraer führt erste Studien zu einem<br />

Militärtransporter durch.<br />

April 2007: Embraer kündigt offiziell die C-390<br />

an, die auf Teile und Systeme der Regionaljetfamilie<br />

zurückgreifen soll.<br />

2008: Die brasilianischen Luftstreitkräfte definieren<br />

ihre Anforderungen, was zu grundlegenden Entwurfsänderungen<br />

führt.<br />

April 2009: Die Forca Aérea Brasileira und<br />

Embraer starten offiziell das KC-390-Programm.<br />

Juli 2<strong>01</strong>0: Die FAB erklärt, 28 Flugzeuge bestellen<br />

zu wollen.<br />

2<strong>01</strong>0: Absichtserklärungen aus Chile, Kolumbien,<br />

Portugal, Tschechien und Argentinien<br />

Juli 2<strong>01</strong>1: Embraer wählt das V2500 aus.<br />

September 2<strong>01</strong>1: Embraer wählt einen Großteil<br />

der Systemlieferanten aus.<br />

Juni 2<strong>01</strong>2: Boeing und Embraer unterzeichnen<br />

Vereinbarung für die Marketingunterstützung in<br />

bestimmten Regionen.<br />

August 2<strong>01</strong>2: Die vorläufige Entwurfsüberprüfung<br />

wird abgeschlossen.<br />

März 2<strong>01</strong>3: Die finale Entwurfsüberprüfung wird<br />

abgeschlossen.<br />

Mai 2<strong>01</strong>4: Einweihung der neuen Montagehalle<br />

in Gavião Peixoto und Beginn der Endmontage<br />

21. Oktober 2<strong>01</strong>4: Roll-out<br />

Ende 2<strong>01</strong>4: Erstflug geplant<br />

Am 21. Oktober wurde im<br />

Embraer-Werk Gavião Peixoto das<br />

Roll-out der KC-390 gefeiert.<br />

ausforderer<br />

nien und Portugal sowie der tschechische<br />

Luftwaffenchef anwesend.<br />

Auch Vertreter von rund 30 weiteren<br />

Ländern, darunter Mexiko, Schweden,<br />

Polen, Katar, Saudi-Arabien und Kasachstan,<br />

wollten den neuen Militärtransporter<br />

in Augenschein nehmen.<br />

Embraer gab sich beim Roll-out zwar<br />

vorsichtig, was kurzfristige Bestellungen<br />

anging, jedoch auch selbstbewusst: „Wir<br />

respektieren die Hercules, aber wir bieten<br />

ein ganz neues Konzept“, betonte<br />

Jackson Schneider, Chef des Bereichs<br />

Verteidigung und Sicherheit. Bei einem<br />

prognostizierten Bedarf von 725 Flugzeugen<br />

in der mittleren Gewichtsklasse<br />

über die kommenden 20 Jahre hofft der<br />

brasilianische Hersteller auf einen Anteil<br />

von 15 bis 20 Prozent.<br />

Die Kaufargumente listete Programm-Manager<br />

Paulo Gastao Silva auf.<br />

Da ist zum einen die deutlich höhere<br />

Marschgeschwindigkeit von 870 km/h<br />

gegenüber 660 km/h der C-130J Hercu-<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 57


Militärluftfahrt<br />

Roll-out der Embraer KC-390<br />

Mit ihren großen Cockpitfenstern<br />

sieht die KC-390 kleiner aus, als sie ist.<br />

pit neben den üblichen großen Farbbildschirmen<br />

Head-up-Displays für beide<br />

Piloten. Hier lassen sich unter anderem<br />

die Bilder der in der Nase montierten Infrarotkamera<br />

des Enhanced Vision System<br />

einblenden. Entscheidend für die<br />

Leistungen der KC-390 sind aber die<br />

Triebwerke. Embraer setzt auf zwei<br />

V2500-Turbofans, wie sie auch im Air-<br />

les, zum anderen die etwas höhere Zuladung<br />

von 23 Tonnen (gegenüber 21,7 t)<br />

in einem marginal größeren Frachtraum.<br />

Mit modernen Systemen will man zudem<br />

eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit<br />

sicherstellen. Von Beginn an hat<br />

Embraer auf eine Komplettausstattung<br />

geachtet. Schon beim Prototyp sind zum<br />

Beispiel die Vorrichtungen für das umfassende<br />

elektronische Selbstschutzsystem<br />

(Radar- und Laserwarner, Lenkwaffendetektor,<br />

Abwehrlaser und Täuschkörperwerfer)<br />

vorhanden.<br />

Die KC-390 verfügt über ein elektronisches<br />

Flugsteuersystem mit programmierten<br />

Begrenzungen und hat im Cockbus<br />

A320 verwendet werden. Probleme<br />

mit dieser Auslegung zum Beispiel beim<br />

Ausfall eines Triebwerks nach dem Start<br />

sieht Gastao Silva nicht. Auch beim Einsatz<br />

von unvorbereiteten Pisten aus sei<br />

man nicht anfälliger als die traditionellen<br />

Turboprops. Umfangreiche aerodynamische<br />

Berechnungen hätten gezeigt,<br />

dass die Lufteinläufe hoch genug liegen,<br />

Wichtige Zulieferer<br />

AEL (Brasilien):<br />

Selbstschutzsystem, Missionsrechner<br />

Aernova (Spanien):<br />

Klappen, Querruder, Seitenruder<br />

Aero Vodochody (Tschechien):<br />

Teil der Hecksektion, Laderampe, Türen<br />

BAE Systems (USA):<br />

Flugsteuerungscomputer, Servoelektronik<br />

Cobham (Großbritannien):<br />

Luftbetankungsbehälter<br />

ELEB (Brasilien): Fahrwerk<br />

EVO (Portugal): Leitwerke, Flügelbeplankungen<br />

Fábrica Argentina de Aviones<br />

(Argentinien): Türen, Spoiler, Avionikregale<br />

UTC Aerospace Systems (USA): Vereisungswarner,<br />

Kraftstoffanzeige<br />

Hispano-Suiza (Frankreich): Elektrik-Kontrolle<br />

IAE: V2500-Triebwerk<br />

Liebherr-Aerospace (Deutschland):<br />

Kabinendruckregelung<br />

LMI (USA): Vorflügel<br />

OGMA (Portugal):<br />

zentrale Rumpfsektion, Fahrwerksverkleidung<br />

Rockwell Collins (USA):<br />

Pro-Line-Fusion-Avionik<br />

Rohde & Schwarz (Deutschland): Funkgeräte<br />

Selex ES (Italien): Radar<br />

Fotos: Embraer, FAB-Barros, Karl Schwarz<br />

Die Avionik der KC-390 basiert auf dem System Pro Line Fusion von Rockwell<br />

Collins, wie es auch in zivilen Flugzeugen verwendet wird.<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


und auch die Schubumkehr könne man<br />

so regeln, dass das Ansaugen von Fremdkörpern<br />

verhindert werde.<br />

ABSICHTSERKLÄRUNGEN<br />

VON FÜNF EXPORTKUNDEN<br />

Ob sich diese Meinung bei potenziellen<br />

Kunden durchsetzt, wird man sehen.<br />

Die Forca Aérea Brasileira jedenfalls ist<br />

von den Qualitäten des Musters überzeugt,<br />

das bei Einsätzen „vom Amazonas<br />

bis in die Antarktis“ das Rückgrat der<br />

Transporterflotte bilden und die derzeit<br />

genutzten C-130 Hercules ersetzen soll.<br />

Das komplette Spektrum vom Materialtransport<br />

über Lastenabwürfe, das Absetzen<br />

von Fallschirmspringern, die Betankung<br />

von Flugzeugen und Hubschraubern<br />

bis hin zu Such- und Rettungsflügen<br />

soll abgedeckt werden. Die<br />

KC-390 entspricht dabei genau den Anforderungen<br />

der FAB, die auch das komplette<br />

Entwicklungsprogramm bezahlt:<br />

4,9 Milliarden Real (1,53 Mrd. Euro)<br />

sind kalkuliert, und laut Jackson Schneider<br />

ist Embraer bisher im Zeit- und Kostenrahmen.<br />

Damit das auch so bleibt, standen<br />

nach dem Roll-out weitere Systemüberprüfungen,<br />

die ersten Triebwerkstestläufe,<br />

Schwingungsversuche und sonstige<br />

Bodentests auf dem Plan – mit dem Ziel,<br />

die erste KC-390 noch vor Ende 2<strong>01</strong>4 in<br />

die Luft zu bringen. Unterdessen entstehen<br />

in Gavião Peixoto auch der zweite<br />

fliegende Prototyp und die Zellen für<br />

Bruchversuche und Ermüdungstests. Mit<br />

nur zwei Maschinen will Embraer bis<br />

Ende 2<strong>01</strong>6 die Zulassung erreichen, die<br />

auch eine zivile Zertifizierung mit einschließt.<br />

Danach beginnen die Lieferungen<br />

an die brasilianischen Luftstreitkräfte,<br />

die im Mai 2<strong>01</strong>4 den erwarteten Auftrag<br />

für 28 KC-390 im Wert von 7,2<br />

Milliarden Real (2,26 Mrd. Euro) unterzeichnet<br />

haben.<br />

Wann die vorliegenden Absichtserklärungen<br />

von Argentinien (6), Chile<br />

(6), Kolumbien (12), Portugal (6) und<br />

Tschechien (2) in Festbestellungen umgewandelt<br />

werden, ist derzeit unklar.<br />

Der finanzielle Spielraum einiger Länder<br />

ist jedenfalls äußerst begrenzt, und gerade<br />

im Falle Tschechiens könnte man die<br />

Frage stellen, ob man nur pro forma unterschrieb,<br />

um Aero Vodochody eine Beteiligung<br />

am Programm zu sichern.<br />

Wie bei seinen Regionaljets hat Embraer<br />

erhebliche Arbeitsanteile im Zellenbau<br />

wie auch bei den Systemen an<br />

zahlreiche Zulieferer vergeben. Dennoch<br />

sind in Gavião Peixoto und Eugenio de<br />

Melo rund 1500 Mitarbeiter mit der KC-<br />

390-Entwicklung beschäftigt. Für die<br />

Serienproduktion rechnet Embraer mit<br />

der Sicherung von 1100 Arbeitsplätzen.<br />

Vor allem soll ein Erfolg des modernen<br />

Militärtransporters helfen, eine bessere<br />

Balance zwischen dem zivilen und militärischen<br />

Geschäft zu<br />

FR<br />

erreichen.<br />

Technische Daten<br />

Embraer KC-390<br />

Allgemeine Angaben<br />

Muster: Militärtransporter<br />

Hersteller: Embraer, São José dos Campos<br />

und Gavião Peixoto, Brasilien<br />

Besatzung: 2<br />

Soldaten: 80<br />

Fallschirmjäger: 66<br />

Fracht: 7 Paletten (463L), 3 Humvee,<br />

1 Blackhawk-Hubschrauber, 1 LAV-25,<br />

22 CDS-Paletten<br />

Antrieb: 2 x IAE V2500-E5<br />

Leistung: 2 x 139,23 kN<br />

Abmessungen<br />

Länge: 35,20 m<br />

Höhe: 11,84 m<br />

Spannweite: 35,05 m<br />

Flügelfläche: 140 m 2<br />

Frachtraumlänge ohne Rampe: 12,70 m<br />

Frachtraumlänge mit Rampe: 18,50 m<br />

Frachtraumhöhe: mindestens 2,95 m<br />

Frachtraumbreite am Boden: 3,45 m<br />

Massen<br />

maximale Nutzlast: 23 t – 26 t<br />

normale Nutzlast für taktische Einsätze: 16 t<br />

Kraftstoff: 23400 kg<br />

normale Startmasse: 74400 kg<br />

maximale Startmasse: 80980 kg<br />

Flugleistungen<br />

maximale Marschgeschwindigkeit: 870 km/h<br />

Dienstgipfelhöhe: 10970 m<br />

Startstrecke: 1130 – 1670 m<br />

Reichweite mit 13 t Zuladung: 5150 km<br />

Reichweite mit 19 t Zuladung: 3400 km<br />

Reichweite mit maximaler Nutzlast: 2555 km<br />

Überführungsreichweite: 6205 km<br />

Die V2500-Triebwerke liegen laut<br />

Embraer hoch genug, um gegen Fremdkörper<br />

geschützt zu sein.<br />

Die Endmontage der ersten KC-390<br />

begann im Frühjahr. Dafür wurde eine<br />

neue Halle gebaut.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 59


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

verehrte Mitglieder!<br />

Zum Jahresende gilt Ihnen mein Dank<br />

für das anhaltende Interesse an unseren<br />

Informationen auf diesen Seiten. Unseren<br />

Mitgliedern gilt mein besonderer<br />

Dank für die lebhafte Annahme unserer<br />

Veranstaltungsangebote sowie die engagierte<br />

Mitgestaltung des Vereinslebens<br />

in den Sektionen. Unser zentrales<br />

Jahresprogramm und die Angebote der<br />

Sektionen haben wieder Aufmerksamkeit<br />

und breiten Zuspruch gefunden.<br />

Unserem Generalsekretär und den<br />

Sektionsleitern danke ich deshalb gerne<br />

für die ideenreiche und verantwortungsvolle<br />

Ausformung der Vereinsarbeit.<br />

Unsere Sektion in München hat in diesem<br />

Jahr ihren 25. Geburtstag feiern<br />

können. Im Namen des Vorstandes beglückwünsche<br />

ich ihren Leiter, Heinz<br />

Gerrits, sehr herzlich.<br />

Für 2<strong>01</strong>5 haben wir Besuche, Vorträge<br />

und Begegnungen in der Planung, die<br />

zentral von unserer Ansprechstelle<br />

in Köln und dezentral von den vier<br />

Sektionen organisiert werden. Nach<br />

verbindlicher Zusage der Veranstalter<br />

werden wir die zentral ausgeschriebene<br />

Jahresplanung in der nächsten Ausgabe<br />

der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> veröffentlichen<br />

wie auch auf unserer Homepage.<br />

Die Sek tionen informieren über eigene<br />

Veranstaltungen zu gegebener Zeit auf<br />

unserer Homepage.<br />

All denen, die uns auch in diesem Jahr<br />

unterstützt haben, unseren Vereinsanspruch<br />

lebendig, informativ und<br />

anspruchsvoll zu gestalten, gilt mein<br />

besonderer Dank.<br />

Ihnen, verehrte Mitglieder, und den<br />

Lesern dieses Forums wünsche ich eine<br />

gesegnete Weihnacht, frohe Festtage<br />

und ein glückliches und gesundes neues<br />

Jahr.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien<br />

Präsident<br />

Info-Woche für Jugendliche in Fürsty<br />

Ferienerlebnis<br />

der Extraklasse<br />

Die Luftwaffe hautnah erleben – dies wird den Teilnehmern<br />

der vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. organisierten Informationswochen<br />

möglich. In einer spannenden Woche im August 2<strong>01</strong>4<br />

konnten die Jugendlichen in Bayern einen Einblick in die<br />

verschiedenen militärischen Berufe in der Luftwaffe erhalten.<br />

Eurofighter in Aktion: „Nicht<br />

schlecht“ staunte man beim Start<br />

eines Eurofighters und niemand<br />

war sich bis dato bewusst, was für eine<br />

Kraft hinter der Maschine lag. Den Start<br />

des Kampfflugzeuges vom Tower aus<br />

mitzuerleben ist nicht alltäglich. Dieses<br />

Erlebnis war eines der Highlights der<br />

diesjährigen Info-Wochen für Jugendliche<br />

des Freundeskreises Luftwaffe e. V.<br />

In diesem jährlich stattfindenden Event<br />

wird Jugendlichen aus ganz Deutschland<br />

die Möglichkeit geboten, verschiedene<br />

Dienststellen der Luftwaffe sowie zivile<br />

Unternehmen einmal genauer kennenzulernen.<br />

Vom 24. bis 29. August 2<strong>01</strong>4 kamen<br />

zum Beispiel 21 Jugendliche im Alter<br />

zwischen 16 und 17 Jahren unter Leitung<br />

von Hauptmann a.D. Hanno Schmitz,<br />

Geschäftsführer des Vereins, an die Offizierschule<br />

der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck.<br />

Nachdem alle Teilnehmer vom<br />

stellvertretenden Schulkommandeur<br />

Oberst Lutz Mehrtens empfangen und<br />

begrüßt wurden, stand das erste Event,<br />

der Besuch des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

74 in Lechf an. Neben einer<br />

Begrüßung, in welcher Nutzen und<br />

Auftrag des Geschwaders erläutert wurden,<br />

konnten die Jugendlichen den Eurofighter<br />

aus der Nähe bestaunen. Ein<br />

Techniker stand Rede und Antwort, sodass<br />

keine Frage offen blieb. Abgerundet<br />

wurde das Paket mit einem Besuch der<br />

Geschwaderfeuerwehr.<br />

Wer eine Karriere in der Bundeswehr<br />

anstrebt, kam im Karrierecenter in München<br />

voll auf seine Kosten. Hier wurden<br />

sämtliche Laufbahnen erläutert und allen<br />

Jugendlichen näher gebracht. Neugierig<br />

löcherten die Schüler auch außerhalb<br />

des Programms die zwei Flugschüler<br />

aus der 9. Inspektion der Offizierschule,<br />

die als ständige Begleiter der<br />

Gruppe immer dabei waren.<br />

Einer der Höhepunkte der Woche<br />

fand im Zentrum für Luft- und Raum-<br />

60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Die Jugendlichen besuchten auch<br />

das LTG 61 in Penzing und konnten<br />

die Transall unter die Lupe nehmen.<br />

fahrtmedizin der Luftwaffe am Fliegerhorst<br />

in Fürstenfeldbruck statt. Hier<br />

konnte jeder Teilnehmer einmal selbst<br />

im Simulator Platz nehmen, der für jeden<br />

Anwärter des fliegerischen Dienstes<br />

Bestandteil der Eignungsfeststellung ist.<br />

Erfahrene Fluglehrer sowie die zwei begleitenden<br />

Fähnriche standen mit Rat<br />

und Tat zur Seite.<br />

Dies war für alle eine einmalige Erfahrung,<br />

und Aussagen wie „Das ist viel<br />

besser als jede Achterbahn … und dabei<br />

bewegt man sich eigentlich gar nicht!“<br />

waren nicht selten zu hören. Damit der<br />

Spaß nicht zu kurz kam, wurde auch sozusagen<br />

nach Dienst einiges geboten. So<br />

fand am Dienstagabend ein Bowlingturnier<br />

statt.<br />

In Penzing stand alles im Zeichen der<br />

Fliegerei: Im Lufttransportgeschwader<br />

61 stand vor allem die Transall C-160 im<br />

Fokus. Vom Cockpit bis zur Laderampe<br />

wird das gesamte Flugzeug auf den Kopf<br />

gestellt. Einen Anblick der besonderen<br />

Art bot die Instandsetzungswerft. Hier<br />

wurde jedem erstmals bewusst, welcher<br />

Aufwand für das Betreiben eines Flugzeugs<br />

notwendig ist.<br />

Das absolute Highlight der Woche<br />

fand ebenfalls in Penzing statt. Bei der<br />

auf dem Fliegerhorst Penzing ansässigen<br />

Flugsportgruppe durfte jeder Jugendliche<br />

in einer Cessna eine knappe Stunde<br />

mitfliegen. Für viele Jugendliche war<br />

dies der erste Flug ihres Lebens, und einige<br />

kamen aus dem Staunen gar nicht<br />

mehr heraus.<br />

Der letzte Tag war nicht minder<br />

spannend, so wurde der Flughafen München<br />

einmal aus einer anderen Perspektive<br />

betrachtet – direkt vom Flugfeld zwischen<br />

Airbus A340, Boeing 737 und Co.<br />

Mit einem sehr engagierten Guide verging<br />

die geführte Rundfahrt wie im Flug.<br />

Umso schneller ging es mit dem Besuch<br />

des Technischen Ausbildungszentrums<br />

der Luftwaffe in Kaufbeuren weiter.<br />

Hier wurde den Jugendlichen die Notwendigkeit<br />

des technischen Personals<br />

deutlich, ohne welches ein Luftfahrzeug<br />

nicht einsatzfähig wäre. Hier war es den<br />

Jugendlichen sogar möglich, einmal<br />

selbst im Cockpit des Kampfflugzeugs<br />

Tornado Platz zu nehmen. Das Fazit eines<br />

jeden Teilnehmers bezüglich der<br />

kompletten Woche fiel durchweg positiv<br />

aus: „Voll megageil!“<br />

PATRICK MEYER / KEVIN PRASCHMA<br />

Auch im kommenden Jahr bietet der<br />

Freundeskreis Info-Wochen an. Details<br />

dazu gibt es in der nächsten Ausgabe!<br />

Der Flug im Simulator<br />

war eines der Highlights<br />

der Info-Woche.<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Januar Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Gustav Funke (89), Heinz Oldenburg (89),<br />

Adolf Tröster (85), Maximilian Ludwig<br />

Endner (85), Dr. Joachim Bentzien (85),<br />

Helmut von Harten (84), Heinz Pfarrherr<br />

(84), Horst Jungkurth (82), Dieter Noll<br />

(81), Hans Günther Schmucker (70), Peter<br />

J. Liebert (70), Herbert Aulbach (70),<br />

Herbert Reichert (70), Dieter Staller (60),<br />

Andreas Müller (60) und Ralf Tillmanns (50).<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815 Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

(BLZ 370 695 20),<br />

Kto.-Nr. 1114 545 <strong>01</strong>1<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Fotos: Luftwaffe/Lenke<br />

Sektion Kerpen<br />

Leiter Hans-Bernd Grandrath,<br />

Graeserstraße 2a, 52249 Eschweiler<br />

Tel. 02403 22173 (ab 18 Uhr)<br />

E-Mail bernd.grandrath@t-online.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 61


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Technik<br />

Jeder Airline ihr eigener Sitz von RECARO<br />

Vom Brainstorming<br />

zum Bestseller<br />

Hunderttausende Passagiersitze werden in jedem Jahr<br />

gebaut und in Flugzeuge eingerüstet. Wir haben uns bei<br />

RECARO umgesehen, wie ein neues Modell entsteht.<br />

Steigt man in ein beliebiges Flugzeug,<br />

ist die Wahrscheinlichkeit<br />

ziemlich groß, seinen Platz auf einem<br />

RECARO-Sitz zu finden. 1900 Beschäftigte<br />

sorgen am Firmensitz in<br />

Schwäbisch Hall und an vier weiteren<br />

Standorten in Polen, China, Südafrika<br />

und den USA für Bequemlichkeit und<br />

Sicherheit. Mehr als 100 Airlines vertrauen<br />

der Erfahrung deutscher Ingenieure;<br />

allein vom Economy-Sitz BL3520<br />

wurden seit der Markteinführung im<br />

Jahre 2<strong>01</strong>0 mehr als 200000 Stück in<br />

den unterschiedlichsten Varianten bestellt.<br />

Die noch auszuliefernden Sitze in<br />

den Auftragsbüchern repräsentieren einen<br />

Wert von mehr als 700 Millionen<br />

Euro, und bei dem erwarteten Zuwachs<br />

des Luftverkehrsmarktes von jährlich<br />

4,7 Prozent bis 2032 gibt es immer mehr<br />

zu tun – allein in diesem Jahr wächst die<br />

Mitarbeiterzahl am deutschen Standort<br />

um sieben Prozent im Vergleich zu 2<strong>01</strong>3.<br />

Wie aber entsteht solch ein Sitz, und<br />

warum gibt es so viele Versionen? Dr.<br />

Mark Hiller, der CEO des Unternehmens,<br />

erklärt uns den Prozess der Entwicklung<br />

von der Idee bis zur Produktion:<br />

„Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder<br />

entwickeln wir selbst einen Sitz<br />

auf der Grundlage neuer Erkenntnisse<br />

oder Anforderungen des Marktes, oder<br />

eine Airline kommt mit ganz konkreten<br />

Vorstellungen auf uns zu. Mit dem<br />

BL3520 haben wir auf eine Ausschreibung<br />

der Lufthansa reagiert und den Zuschlag<br />

erhalten.“<br />

Weil sich jede Airline von der Konkurrenz<br />

unterscheiden will, legt sie natürlich<br />

Wert auf einen exklusiven Sitz,<br />

und in der Tat „... haben wir noch nie<br />

den gleichen Sitz an einen anderen Kunden<br />

verkauft“, sagt Klaus Steinmeyer,<br />

Vice President Business Development<br />

bei RECARO, und dabei bezieht er sich<br />

nicht nur auf wechselnde Bezüge. Beim<br />

Lufthansa-Sitz jedenfalls, nennen wir<br />

ihn einfach mal so nach seinem Erstkunden,<br />

wollte die Airline die Economy<br />

Class der Europaflotte neu ausstatten<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Mit zahlreichen Zusatzangeboten „aus dem Baukasten“ kann sich jede Airline ihren individuellen Sitz zusammenstellen. So<br />

wurde der Bestseller BL3520 konsequent zum BL3530 weiterentwickelt. Hinzu kommen noch die individuellen Bezüge.<br />

Fotos: Lufthansa, RECARO<br />

Die Bezüge<br />

von Sitzen, Kopfstützen und<br />

Rückenlehnen können in kurzer<br />

Zeit gewechselt werden.<br />

Die Struktur<br />

aus Aluminium sorgt für geringes<br />

Gesamtgewicht und damit<br />

niedrigeren Kraftstoffverbrauch.<br />

Die Beinfreiheit<br />

sorgt für mehr Komfort und<br />

für eine gefühlt größere Privatsphäre<br />

der Passagiere.<br />

Die Stromversorgung<br />

gewährleistet, dass die Passagiere<br />

auch eigene Geräte wie Laptops<br />

oder iPads anschließen können.<br />

Trittbügel<br />

ermöglichen auch<br />

zierlichen Flugbegleiterinnen<br />

den<br />

Zugang zu den<br />

Gepäckfächern.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 67


Technik<br />

Jeder Airline ihr eigener Sitz von RECARO<br />

Binnen eines Jahres konnten<br />

die Werke in Deutschland und<br />

Polen den Lufthansa-Auftrag<br />

realisieren.<br />

Wenn die Designer<br />

ihre ersten Grafiken<br />

vorzeigen, ist das<br />

immer ein spannender<br />

Moment, doch bis zum<br />

fertigen Sitz vergeht<br />

noch allerhand Zeit.<br />

Fotos: Lufthansa, Gründer, RECARO<br />

Wegen der Modellvielfalt ist<br />

keine Automatisierung möglich.<br />

Der Bau der Sitze ist Manufaktur.<br />

und hatte dafür ganz konkrete Vorstellungen.<br />

Bei Workshops werden diese definiert,<br />

wobei selbst beim Auftraggeber<br />

unterschiedliche Gewichtungen vorherrschen<br />

– Einkäufer, Flottenmanagement<br />

oder Wartungsspezialisten haben durchaus<br />

verschiedene Ansichten über das erwartete<br />

Produkt. Was ist also wichtiger:<br />

Gewicht, Komfort, Kosten oder noch<br />

weitere Kriterien?<br />

„Dann beginnt unser Brainstorming,<br />

und für jedes Projekt steht ein Team von<br />

rund 50 Mitarbeitern“, sagt Dr. Hiller.<br />

Da sind Industriedesigner genauso wie<br />

Ingenieure, aber auch Vertreter der Produktion<br />

in einem Raum, wo alle Ideen<br />

erst einmal gesammelt werden. In einem<br />

Zeitraum von acht Monaten bis zu zwei<br />

Jahren, je nach Entwicklungsaufwand,<br />

reift nach und nach das Projekt, bis der<br />

Kunde endlich zufrieden ist und die Pro-<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


duktion beginnen kann. „Vom anfänglichen<br />

Brainstorming bis hin zu möglichen<br />

Konzepten stimmen wir uns immer wieder<br />

mit dem Kunden ab. Am spannendsten<br />

ist der Moment, in dem die Designer<br />

ihre ersten Studien vorlegen“, erläutert<br />

Klaus Steinmeyer den weiteren Werdegang.<br />

SELBST VIELFLIEGER TESTEN FÜR<br />

DIE AIRLINES DIE ENTWÜRFE<br />

Nach und nach wird der Entwurf konkreter,<br />

und bald ist es an der Zeit, einen<br />

ersten Prototyp vorzustellen. „Mit Rapid<br />

Prototyping und 3D-Druck bauen wir<br />

ein Funktions-Mock-up, das der Kunde<br />

gründlich begutachtet“, sagt Steinmeyer<br />

und weist darauf hin, dass manche Airlines<br />

sogar Vielflieger einladen, den Sitz<br />

zu begutachten. So werden allmählich<br />

alle Etappen des Zeitplans absolviert,<br />

immer wieder von Zwischenprüfungen<br />

unterbrochen, denn in der Produktion<br />

kann man sich keine Fehler mehr leisten.<br />

Ist der Kunde mit dem Entwurf zufrieden,<br />

entstehen die ersten Bauzeichnungen,<br />

und erste Teile von den Zulieferern<br />

werden eingebaut. RECARO selbst<br />

ist für die Endmontage zuständig, während<br />

der überwiegende Teil der Bauteile<br />

zugeliefert wird. Bis dahin vergeht aber<br />

noch etwas Zeit. Schließlich muss das<br />

Produkt getestet und zugelassen werden,<br />

und auf der Grundlage dieser Testprotokolle<br />

erfolgt noch die spezielle Zulassung<br />

für die gesamte Kabine.<br />

Von Beginn eines jeden Kundenprojekts<br />

an liegt auch schon die detaillierte<br />

Produktionsplanung vor. Immerhin entstehen<br />

ja an den verschiedenen Fertigungsstätten<br />

im Mehrschichtbetrieb Sitze<br />

aller Typen und Versionen für die<br />

Neuausstattung oder Nachrüstprogramme<br />

von Airlines. Da muss sich ein neues<br />

Produkt nahtlos einfügen, weshalb auch<br />

großer Wert auf die Schulung der Mitarbeiter<br />

gelegt wird. So konnte schließlich<br />

der Lufthansa-Auftrag innerhalb eines<br />

Jahres an den Standorten in Deutschland<br />

und Polen realisiert werden.<br />

Inzwischen wurde der Sitz mit zahlreichen<br />

Features zum BL3530 weiterentwickelt,<br />

wobei auf die Präsentation auf<br />

Messen, wie beispielsweise der Aircraft<br />

Interiors Expo in Hamburg, größter<br />

Wert gelegt wurde. Hierher kommen alle<br />

wichtigen Entscheidungsträger der internationalen<br />

Luftfahrtindustrie, und mit<br />

dem „Lufthansa-Sitz“ kam RECARO offensichtlich<br />

deren Vorstellungen genau<br />

entgegen – mehr als 200000 Bestellungen<br />

sprechen deutlich dafür.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 69


Technik<br />

Forschung für die Zukunft der Luftfahrt<br />

Wo und warum entweicht wie viel Luft?<br />

Mit diesem Wissen soll die Effizienz der<br />

Kabinenbelüftung verbessert werden.<br />

Fotos: DLR<br />

Das Deutsche Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR) hat in<br />

Braunschweig mit dem Forschungsflugzeug<br />

ATRA „Otto Lilienthal“<br />

Möglichkeiten getestet, die Luftzirkulation<br />

in Passagiermaschinen zu verbessern.<br />

Dummys, welche die menschliche Wärmeausstrahlung<br />

simulieren, und moderne<br />

Sensortechnik helfen den Forschern<br />

bei der Weiterentwicklung ihrer Strömungsmodelle.<br />

Wissenschaftler des DLR-Instituts<br />

für Aerodynamik und Strömungstechnik<br />

erforschen gemeinsam mit Airbus Belüftungskonzepte<br />

für Flugzeugkabinen. „Im<br />

hochmodifizierten DLR-Forschungsflugzeug<br />

ATRA ist es nicht möglich, die Kabine<br />

mit menschlichen Passagieren voll<br />

zu besetzen“, beschreibt Gerald Ernst<br />

von der DLR-Forschungsflugabteilung<br />

den Versuchsaufbau. „Deshalb greifen<br />

wir auf insgesamt 63 Dummys zurück,<br />

Hightech-Dummys<br />

bei Lüftungstests<br />

Das Kabinenklima wird von zahlreichen inneren und äußeren<br />

Einflüssen bestimmt. Um diese herauszufinden führte das DLR<br />

Tests mit Hilfe von 63 künstlichen Passagieren durch.<br />

die aus einem speziellen Hightech-Materialmix<br />

bestehen.“ Diese werden mit genau<br />

definierter Leistung beheizt. So erreichen<br />

sie eine thermische Signatur, die<br />

der eines realen Menschen sehr ähnlich<br />

ist. Teilweise werden die Dummys sogar<br />

gezielt auf noch höhere Temperaturen<br />

erwärmt.<br />

Anlass für diese umfangreichen Tests<br />

ist der Trend hin zum Einbau von mehr<br />

In-Flight-Entertainment-Systemen und<br />

Stromanschlüssen in Verkehrsflugzeugen.<br />

Das führt zu einer höheren Wärmelast<br />

in der Kabine, was es wiederum nötig<br />

macht, mehr oder kältere Luft einzuspeisen.<br />

Mit dem Wissen, wo wie viel<br />

Luft und warum entweicht, wollen die<br />

Forscher die Effizienz bei der Belüftung<br />

von Kabinen verbessern. „Das steigert<br />

letztendlich auch den Komfort der Pas-<br />

Im A320 D-ATRA saßen für die Tests<br />

beheizbare Dummies.<br />

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sagiere, da weniger unangenehm kalte<br />

Luft in die Kabine gepumpt werden<br />

muss“, erläutert Dr. Johannes Bosbach<br />

vom DLR-Institut für Aerodynamik und<br />

Strömungstechnik die Versuchsreihen.<br />

Rund anderthalb Jahre dauerte die<br />

Vorbereitung auf die Versuche; vor allem<br />

galt es im Vorfeld die Anzahl und<br />

Verteilung der Strömungs- und Temperatursensoren<br />

zu ermitteln. Nicht nur<br />

die Dummys wurden mit solchen elektronischen<br />

Gebern ausgestattet, sondern<br />

auch in der Kabine wurden solche nach<br />

vorher definierten Messschritten verteilt,<br />

um die Luftströmungen möglichst umfassend<br />

dreidimensional abzubilden. Die<br />

eigentliche Einrüstzeit für das gesamte<br />

Equipment lag dann bei „nur“ noch zwei<br />

Wochen.<br />

Indessen interessieren die DLR-Experten<br />

nicht nur die inneren Bedingungen,<br />

welche die Kabinenatmosphäre beeinflussen.<br />

Auch die äußeren Druck- und<br />

Luftverhältnisse sind für die Erstellung<br />

exakter Modelle wichtig. Ziel ist es, herauszufinden,<br />

wie sich äußere Einflüsse<br />

auf das Kabinenklima in Passagierflugzeugen<br />

auswirken.<br />

DIE VERSUCHE WURDEN AUCH<br />

NACHTS DURCHGEFÜHRT<br />

„Schließlich besteht immer ein Zusammenhang<br />

von Sonneneinstrahlung,<br />

Wärmelasten und Außentemperaturen<br />

auf die Strömung in der Kabine“, erklärt<br />

Dr. Bosbach. „Um diese zu erforschen,<br />

führen wir systematische Versuchsreihen<br />

und sehr genaue Messungen im ATRA<br />

durch.“ Dazu werden gezielt verschiedene<br />

Flughöhen angeflogen und die Änderungen<br />

im Kabinenklima untersucht.<br />

Um die so erhaltenen Ergebnisse beurteilen<br />

zu können, fliegen die Forscher<br />

nicht nur tagsüber. Zwei Flüge fanden<br />

bereits in Oktobernächten vom Forschungsflughafen<br />

Braunschweig aus<br />

statt. Damit sollte der Einfluss der Sonne<br />

aus den Messergebnissen herausgefiltert<br />

werden.<br />

Die Öffentlichkeit wurde rechtzeitig<br />

und umfassend über diese fliegerischen<br />

Aktivitäten informiert, um möglichst<br />

viel Verständnis für die Arbeit der Wissenschaftler<br />

zu wecken. Gefördert werden<br />

die Forschungsarbeiten mit Mitteln<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Klappe ändert ihre<br />

Form im Flug<br />

Odignimus Im Rahmen dolorem ihres „Green peliate Aviation mporro Project“ quia posapitias verfolgen alia<br />

am NASA-Wissenschaftler fugitior ra es dolla doluptatiis revolutionäre aut neue verum Technologien quae entem<br />

quas gegen ut Fluglärm ma con und poremporibus für größere sit Kraftstoffersparnis.<br />

re, odit esto mi.<br />

U<br />

nter der Bezeichnung „Adaptive<br />

Compliant Trailing Edge<br />

(ACTE)“ testen die NASA und<br />

das US Air Force Research Laboratory<br />

langfristig flexible Klappen, die bei Flex-<br />

Sys in Ann Arbor, Michigan, entwickelt<br />

und gebaut worden sind. Die Bauteile<br />

gehören zum System FlexFoil, das verschiedene<br />

veränderliche Bauteile zum<br />

Austausch an existierenden oder zur Installation<br />

an Neuflugzeugen vorsieht.<br />

Die Klappen aus flexiblem Material<br />

ermöglichen die Herstellung einer veränderlichen<br />

Geometrie der Bauteile je nach<br />

Flugregime; allerdings halten alle Beteiligten<br />

die dafür erforderliche Technologie<br />

noch geheim. Derzeit ist nur bekannt,<br />

dass die Bauteile aus Kompositmaterialien<br />

nach einem von FlexSys patentierten<br />

Verfahren bestehen und sehr<br />

leicht sein sollen.<br />

Normalerweise bilden sich beim Ausfahren<br />

konventioneller Klappen mehr<br />

oder weniger breite Schlitze zwischen<br />

ihnen, die zu starken Verwirbelungen<br />

des Luftstroms, zu Lärm und steigendem<br />

Kraftstoffverbrauch führen. Bei<br />

ACTE ist das nicht der Fall – hier fahren<br />

Bei Rolltests wurde die Leichtgewichtsklappe<br />

um 20 Grad ausgefahren.<br />

Die GIII startet mit einem Paar der<br />

„Experimental Morphing Flaps“.<br />

die Klappen wie ein einziges homogenes<br />

Teil aus und sind eben nicht deutlich<br />

voneinander separiert.<br />

Als Erstes wurde eine Gulfstream<br />

GIII des Armstrong Flight Research<br />

Centers auf der Edwards AFB in Kalifornien<br />

mit solchen biegsamen Klappen<br />

ausgestattet. Dafür wurden die knapp<br />

sechs Meter langen, aus Aluminium gefertigten<br />

Standardklappen des Flugzeugs<br />

entfernt. Das Flugtestprogramm läuft<br />

bereits seit März 2<strong>01</strong>4 und soll im Langzeitversuch<br />

die prognostizierten Kraftstoffeinsparungen,<br />

vor allem aber die<br />

Verringerung des Fluglärms bei Start<br />

und Landung nachweisen.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Fotos: NASA<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 71


Berufe in der Luftfahrt<br />

Lufthansa versteckte die Nachricht<br />

diskret im verzweigten Bewerberbereich<br />

ihrer „Cockpit Careers“-<br />

Website für Pilotenbewerber: „Aufgrund<br />

des ausbleibenden Flottenwachstums in<br />

den Flugbetrieben der Lufthansa Group<br />

und einer Menge von über 700 NFF<br />

(Nachwuchsflugzeugfüh rern), die sich<br />

In dieser Ausgabe<br />

„NFF“-<br />

Pilotenbewerber<br />

bei Lufthansa<br />

LH stoppt Pilotenausbildung<br />

für 2<strong>01</strong>5<br />

Lufthansa wird im Jahr 2<strong>01</strong>5 keine neuen Nachwuchsflugzeugführer<br />

(NFF) einstellen. Da die Kurse für 2<strong>01</strong>6 bereits<br />

belegt sind, haben Neubewerber erst 2<strong>01</strong>7 eine Chance.<br />

derzeit in unterschiedlichen<br />

Phasen der Ausbildung<br />

befinden, ergibt<br />

sich im Jahr 2<strong>01</strong>5<br />

kein Bedarf an fertig<br />

ausgebildeten Pilotinnen<br />

und Piloten. Wir<br />

können daher für das<br />

gesamte Jahr 2<strong>01</strong>5<br />

keine neuen Lehrgänge<br />

an der Flugschule<br />

beginnen lassen.“ Damit setzt der<br />

deutsche Airline-Konzern wie schon<br />

2<strong>01</strong>3 die Rekrutierung von neuen Flugschülern<br />

zeitweise aus.<br />

Die fliegerische Karriere bei der renommierten<br />

Traditionsmarke gilt unter<br />

Pilotenbewerbern als selten gewordener<br />

Traumjob. Denn neben einer festen Anstellung<br />

mit gutem Gehalt, einer großen<br />

Vielfalt an Flugzeugtypen bis hin zu den<br />

größten Passagiermaschinen der Welt,<br />

einem globalen Routennetz und individualisierten<br />

Arbeitszeitmodellen zeichnet<br />

sich Lufthansa durch Fairness gegenüber<br />

ihren Neueinsteigern aus: Zwar<br />

müssen die Flugschüler einen Anteil in<br />

Höhe von 70 000 Euro an Ausbildungskosten<br />

zurückzahlen, sie können dies<br />

aber vom späteren festen Gehalt in kleinen<br />

Scheiben ab 300 Euro monatlich abstottern.<br />

Wer nach der erfolgreichen<br />

Ausbildung wider Erwarten keine Anstellung<br />

als Pilot erhält, wird sogar von<br />

dieser Pflicht befreit. Damit wird der Bewerber<br />

nach der Ausbildung und mit frischem<br />

ATPL nicht, wie sonst oft üblich,<br />

mit einem Haufen Schulden überfordert,<br />

bevor er seinen ersten fliegerischen Job<br />

an Land zieht.<br />

Im Gegenzug ist Lufthansa bekanntermaßen<br />

streng, wenn es um die Auswahl<br />

der Pilotenanwärter geht: Neben<br />

dem berühmten DLR-Pilotentest in<br />

Hamburg („BU“), der von reinen Wissenstests<br />

über praktische Tests der Sinneswahrnehmungen<br />

bis zu psychologischen<br />

Bewertungen reicht, folgt noch ein<br />

separater Test der Lufthansa-Firmenqualifikation<br />

(„FQ“). Nur wer diese beiden<br />

Hürden nimmt und anschließend noch<br />

die flugmedizinische Tauglichkeit nachweist,<br />

darf die lernintensive Ausbildung<br />

beginnen. Fliegerische Vorkenntnisse<br />

sind nicht erforderlich. Frühestens 2<strong>01</strong>6,<br />

Im gesamten Jahr 2<strong>01</strong>5 schult<br />

Lufthansa keine neuen<br />

Nachwuchsflugzeugführer.<br />

das ist aber noch nicht sicher, wird Lufthansa<br />

wieder eigene NFF-Lehrgänge<br />

durchführen. Weil dann aber zunächst<br />

noch eine größere Zahl bereits ausgewählter<br />

LH-Bewerber in die Kurse<br />

strömt, haben gänzlich neue Kandidaten<br />

rein rechnerisch erst wieder 2<strong>01</strong>7 eine<br />

Chance. Auch der mit der Pilotenausbil-<br />

Fotos: Lufthansa<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5


Der Weg ins Simulatorcockpit<br />

ist momentan<br />

etwas länger geworden.<br />

dung kombinierte ILST (Internationaler<br />

Studiengang für<br />

Luftfahrtsystemtechnik und<br />

-management) für Piloten an<br />

der Uni Bremen wird 2<strong>01</strong>5 für<br />

Neueinsteiger aussetzen.<br />

Immerhin wird es im kommenden<br />

Jahr wieder neue „Infotage“<br />

für LH-Pilotenbewerber<br />

geben, über die man sich<br />

im Internet bewerben oder auf<br />

Wartelisten setzen lassen kann.<br />

Auch die BU und FQ sollen<br />

2<strong>01</strong>5 in geringem Ausmaß<br />

weiterlaufen. Schon mehrfach<br />

hatte Lufthansa in der Vergangenheit<br />

kurzfristig ihren Pilotenbedarf<br />

auch wieder heraufgesetzt.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

7612435-1-1.QXD_Layout 1 28.10.14 09<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 73


Raumfahrt<br />

Rückschlag für den<br />

Weltraumtourismus<br />

Hatten anfangs die Testflüge des<br />

futuristischen Trägerflugzeugs<br />

WhiteKnightTwo (VMS Eve) mit<br />

dem Raketenflugzeug SpaceShipTwo<br />

(VSS Enterprise, N339SS) noch große<br />

mediale Aufmerksamkeit gefunden, so<br />

war es in letzter Zeit um das Projekt<br />

ziemlich ruhig geworden. Auch der Start<br />

am 31. Oktober 2<strong>01</strong>4 fand in aller Stille<br />

statt. Es war der erste Start des Space-<br />

ShipTwo mit einem modifizierten Triebwerk.<br />

Dann passierte es: Kurz nach dem<br />

Ausklinken vom Mutterschiff in 50 000<br />

ft (15 240 m) Höhe zündete die Enterprise<br />

ihr Bordtriebwerk und zerbrach<br />

beim Beschleunigen. Trümmer regneten<br />

vom Himmel, der Testpilot von Scaled<br />

Composites, Peter Siebold, wurde aus<br />

dem Luftfahrzeug herausgeschleudert,<br />

konnte sich von seinem Sitz losschnallen<br />

und landete am automatisch ausgelösten<br />

Fallschirm wie durch ein Wunder „nur“<br />

schwer verletzt. Sein Copilot Michael<br />

Alsbury kam bei dem Unglück ums Leben.<br />

Das Trägerflugzeug landete unbeschadet.<br />

Die amerikanische Transportsicherheitsbehörde<br />

NTSB nahm die Untersuchungen<br />

auf. Sie sammelte die in<br />

einem Umkreis von über acht Kilometern<br />

verstreuten Wrackteile ein und<br />

brachte sie zur Untersuchung in einen<br />

gesicherten Hangar. Da der Flug per Telemetrie<br />

und von mehreren Kameras<br />

verfolgt wurde, kann das NTSB nach eigenen<br />

Angaben auf eine sehr große Datenmenge<br />

zurückgreifen, die ihr bei der<br />

Ein Traum stürzt ab<br />

Eigentlich sollten schon 2008 reiche Erdenbürger für rund 200 000 Dollar an den Rand<br />

des Weltalls fliegen können, doch technische Probleme schoben den Termin immer<br />

wieder hinaus. Wie geht es nach dem Absturz des SpaceShipTwo mit dem Projekt weiter?<br />

Jahr für Jahr werden die potenziellen Passagiere für den Erstflug vertröstet. Inzwischen verstaubt der „Spaceport America“<br />

einsam in der Wüste von New Mexico.<br />

Fotos: Reuters, Virgin Galactic<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Aufklärung des Unglücks helfen. Nach<br />

ersten Erkenntnissen der Unfallforscher<br />

hat sich der bewegliche Doppelleitwerksträger<br />

des Fluggeräts kurz nach dem<br />

Zünden des Triebwerks nach oben gestellt<br />

und damit die Struktur überlastet.<br />

Daraufhin brachen das Leitwerk, die<br />

Cockpit- und die Kabinensektion ab.<br />

Der Leitwerksträger wird bei einem normalen<br />

Flug erst in großer Höhe außerhalb<br />

der Beschleunigungsphase per manueller<br />

Auslösung in die „Feathering“-<br />

Stellung gebracht. Warum er sich bei<br />

dem Unglücksflug zum falschen Zeitpunkt<br />

nach oben stellte, steht nun im<br />

Fokus der Unfallermittler.<br />

Mit dem Absturz erlitt der große<br />

Traum, einem jeden, der es sich leisten<br />

kann, für ein paar Minuten den Blick in<br />

die Schwärze des Weltraums und das<br />

Schweben in der Schwerelosigkeit zu<br />

bieten, einen schweren Rückschlag. Dabei<br />

hatte alles so gut begonnen, als Peter<br />

Diamandis und Gregg Maryniak 1996<br />

die New Spirit of St. Louis Organization<br />

ins Leben riefen. Diese lobte den<br />

X-Prize in Höhe von zehn Millionen<br />

Dollar für denjenigen aus, der als Erster<br />

einen privaten bemannten und suborbitalen<br />

Raumflug zu folgenden Bedingungen<br />

durchführen würde:<br />

■ Das Raumfahrzeug musste privat entwickelt<br />

und gebaut werden.<br />

■ Es musste zweimal in 14 Tagen eine<br />

Höhe von mindestens 100 Kilometern<br />

erreichen;<br />

■ dabei sollten sich ein Pilot und zwei<br />

Passagiere beziehungsweise jeweils 90<br />

Kilo gramm Ballast an Bord befinden.<br />

■ Es musste zum überwiegenden Teil<br />

wiederverwendbar sein, und schließlich<br />

■ mussten die Flüge bis zum 1. Januar<br />

2005 realisiert werden.<br />

PARTNERSCHAFT VON GENIE<br />

UND UNBEGRENZTEN MITTELN<br />

Das war genau die richtige Herausforderung<br />

für den exzentrischen Konstrukteur<br />

Burt Rutan, der bis dahin bereits mit<br />

zahlreichen futuristischen Flugzeugmustern<br />

aufgefallen war, die bei Amateurflugzeugbauern<br />

großen Anklang fanden.<br />

Rutans Unternehmen Scaled Composites<br />

Wenige Sekunden nach der<br />

Zündung des Bordtriebwerks brach<br />

das Raumflugzeug auseinander.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 75


Raumfahrt<br />

Rückschlag für den<br />

Weltraumtourismus<br />

beteiligte sich als eines von 26 Teams an<br />

der Ausschreibung und gewann den<br />

Wettbewerb.<br />

Ein Testflug mit dem SpaceShipOne<br />

fand erfolgreich am 27. Juli 2004 statt;<br />

die beiden für die Qualifikation erforderlichen<br />

Flüge folgten am 29. September<br />

und am 4. Oktober jenes Jahres.<br />

Richard Branson indessen hatte wieder<br />

einmal den richtigen Riecher. Er tat<br />

sich mit viel Geld mit Rutan zusammen,<br />

und beide gründeten im September 2004,<br />

noch bevor über den Sieger des X-Preises<br />

entschieden worden war, das Unternehmen<br />

Virgin Galactic mit dem Ziel, tatsächlich<br />

vielen Menschen einen kurzen<br />

Blick ins Weltall zu erlauben.<br />

Die Namen dieser beiden Erfolgsmenschen<br />

standen für sich, die Fluggeräte,<br />

die aussahen, als stammten sie aus<br />

Science-Fiction-Filmen, weckten die<br />

Sehnsucht nach dem Abenteuer. Was also<br />

sollte Menschen davon abhalten, sich<br />

selbst einmal auf diese Reise zu begeben,<br />

was konnte schon schiefgehen?<br />

Anfang 2006 gab Branson bekannt, dass<br />

sich bereits 150 Kunden für eine feste<br />

Reservierung eines 15-Minuten-Fluges<br />

hatten eintragen lassen; 45 000 weitere<br />

Interessenten stünden auf der Liste. Alles<br />

in allem hatten die „Raumflug“-Aspiranten<br />

voller Vertrauen auf das baldige<br />

Gelingen des ehrgeizigen Vorhabens<br />

schon 13,1 Millionen Dollar an Kautionen<br />

hinterlegt.<br />

DIE SCHÖNEN UND REICHEN<br />

LOCKEN WEITERE KUNDEN AN<br />

Der Milliardär schürte den Hype noch<br />

mit der Ankündigung, er werde mit seiner<br />

kompletten Familie, einschließlich<br />

des damals 91-jährigen Vaters, beim ersten<br />

Flug dabei sein, und warb mit den<br />

Schönen und Reichen – allen voran Hollywoods<br />

Traumpaar „Brangelina“ – um<br />

weitere Teilnehmer. Skeptiker indessen<br />

wurden weitgehend totgeschwiegen,<br />

Kritik an dem ganzen Projekt war nicht<br />

zugelassen. Bei einem jedenfalls, den er<br />

zu gern als Galionsfigur für Virgin Galactic<br />

gehabt hätte, biss Branson auf Granit:<br />

William Shatner antwortete rundheraus,<br />

er würde zwar nicht ungern in die<br />

Maschine steigen, doch, so setzte der als<br />

Captain Kirk aus der TV-Serie „Raumschiff<br />

Enterprise“ bekannt gewordene<br />

Filmstar fort, „... nur wenn man mir garantiert,<br />

dass ich auch sicher wieder auf<br />

die Erde zurückkehre“.<br />

Damit hatte das Unternehmen einige<br />

Probleme, die gar nicht so leicht zu beseitigen<br />

waren. Die Tatsache, dass Branson<br />

alle Mitflieger nach der Landung zu<br />

Astronauten erklären wollte, stieß bei<br />

der Internationalen Raumfahrervereinigung<br />

ASE (Association of Space Explo-<br />

Die Trümmer bedeckten eine große<br />

Fläche in der Wüste, und es dauerte lange,<br />

sie alle einzusammeln.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Schneeweiß, schön, aber unzuverlässig präsentieren sich das „Mutterschiff“ und<br />

das jetzt verunglückte SpaceShipTwo, hier noch in glücklicheren Zeiten.<br />

Von diesem Zeitpunkt an sollte es nicht mehr lange dauern, bis das SpaceShip<br />

den Rand des Weltraums erreicht, doch vorerst ist der Traum zerstört.<br />

Fotos: Virgin Galactic, Reuters, Reuters-McNew<br />

www.flugrevue.de<br />

rers) sofort auf energischen Widerstand,<br />

doch das war von den Problemen das<br />

kleinste. Nunmehr sollen sich also die<br />

Teilnehmer als „Privatastronauten“ bezeichnen<br />

dürfen.<br />

Schwieriger gestalteten sich da schon<br />

die Verhandlungen mit den Versicherungsgesellschaften,<br />

die letztendlich ergebnislos<br />

verliefen. Derzeit sieht es so<br />

aus, als müssten all jene, die sich auf dieses<br />

Abenteuer einlassen wollen, auf eigene<br />

Verantwortung mitmachen. Ungeklärt<br />

sind auch die Fragen eines möglicherweise<br />

erforderlichen Einsteigertrainings, der<br />

medizinischen Eignungskriterien und vor<br />

allem der Luftfahrtzulassung für das<br />

SpaceShip.<br />

All das wischte Branson als unerheblich<br />

vom Tisch und schuf ein Netzwerk<br />

von Tochterfirmen, wie beispielsweise<br />

mit der Gründung der Spaceship Company<br />

im Juli 2005, bei der das Mutterunternehmen<br />

gleich fünf Raumflugzeuge<br />

VSS (Virgin SpaceShip) und zwei Trägermaschinen<br />

VMS (Virgin MotherShip)<br />

bestellte. Zudem vereinbarte Virgin Galactic<br />

mit der Regierung des US-Bundesstaates<br />

New Mexico den Bau des Weltraumbahnhofs<br />

„Spaceport America“ mit<br />

Anfangsinvestitionen in Höhe von 200<br />

Millionen Dollar, dafür genauso futuristisch<br />

wie die Fluggeräte.<br />

DER START VERSCHIEBT SICH<br />

INS UNGEWISSE<br />

Gleichzeitig verlegte das Unternehmen<br />

sein Hauptquartier dorthin und errichtete<br />

ein Kontrollzentrum für die künftigen<br />

Flüge. Das Testprogramm der Fluggeräte<br />

kam jedoch nur sehr schleppend voran.<br />

Seit dem ersten Solo-Gleitflug des Vehikels<br />

im Oktober 2<strong>01</strong>0 fanden 21 weitere<br />

Flüge statt, nur vier davon als vom Bordtriebwerk<br />

angetriebene. Der vierte davon<br />

endete in der Katastrophe.<br />

Damit rückt der angestrebte „Linienflugbetrieb“<br />

von Virgin Galactic vorerst<br />

in weite Ferne, auch wenn das Unternehmen<br />

nach dem Unfall die Endmontage<br />

des zweiten SpaceShipTwo in Mojave,<br />

Kalifornien, beschleunigen will. Wie<br />

lange Branson seine prominenten Zugpferde<br />

noch bei der Stange halten kann,<br />

ist ungewiss. Vor allem aber teilen sie<br />

einmütig William Shatners Meinung:<br />

Sie alle wollen sicher wieder ‘runterkommen.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER/VKT<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 77


Raumfahrt<br />

Kooperation zur Gefahrenabwehr<br />

Die Entscheidung musste rasch fallen,<br />

denn bei rund 28000 km/h<br />

Eigengeschwindigkeit der Station<br />

und einer dazu zu addierenden Relativgeschwindigkeit<br />

des fremden Objekts<br />

bleibt nicht viel Reaktionszeit bis zum<br />

Einschlag. Auf ein Kommando aus der<br />

Bodenstation zündeten die Bordtriebwerke<br />

des europäischen Raumtransporters<br />

ATV 5 und brachten den gesamten<br />

Stationskomplex aus der Gefahrenzone.<br />

Das ATV befördert nicht nur Treibstoff<br />

für die Bordtriebwerke der Station,<br />

sondern hat solchen auch in den eigenen<br />

Tanks vorgehalten. Ein Teil wird für die<br />

Annäherung bis zur Kopplung mit der<br />

Station benötigt, mit einer entsprechenden<br />

Reserve, falls aus den verschiedensten<br />

Gründen mehrere Anflüge nötig sein<br />

sollten. Der zweite Teil dient dem Abstiegsmanöver<br />

nach vollendeter Mission,<br />

wenn das Vehikel auf eine sichere Absturzbahn<br />

mit Ziel Verglühenüber dem<br />

Pazifik gebracht werden muss.<br />

Der größere Teil indessen dient der<br />

planmäßigen Korrektur der Stationsflugbahn,<br />

weil diese sich im Laufe der Zeit<br />

wegen der zwar minimalen, aber immer<br />

noch wirksamen Erdanziehung und wegen<br />

der Reibung an der sehr dünnen<br />

oberen Lufthülle stetig absenkt. Aus diesem<br />

Grund müssen alle paar Wochen die<br />

Triebwerke eines der in der Längsachse<br />

der Station angekoppelten Raumfahrzeuge<br />

gezündet werden – Beschleunigung<br />

macht in diesem Falle die Station<br />

nicht schneller, sondern entfernt sie nach<br />

und nach von der Erde.<br />

Ausweichmanöver<br />

wegen Müllgefahr<br />

Ende Oktober 2<strong>01</strong>4 gaben die Radaranlagen auf der Erde<br />

Alarm, denn da bewegte sich etwas auf die ISS zu, was<br />

diese in eine gefährliche Situation bringen konnte.<br />

Deshalb auch muss diese Beschleunigung<br />

immer in der Längsachse erfolgen,<br />

denn im Normalbetrieb fliegt die ISS mit<br />

den Labormodulen voran. Nur für spezielle<br />

Beobachtungen oder den Einsatz<br />

mancher Bordgeräte für ganz bestimmte<br />

Blick gegen die Flugrichtung auf das Heck<br />

der Station, wo das ATV angekoppelt ist.<br />

Experimente wird die Station aus dieser<br />

Lage gedreht, und das geschieht dann<br />

mit den eigenen Bordtriebwerken an den<br />

russischen Modulen. Diese jedoch sind<br />

winkelig zur Flugbahn angelegt und außerdem<br />

viel zu schwach. Sie könnten al-<br />

Weltraummüll<br />

Zusammenfassender Begriff für von Menschen hergestellte<br />

Objekte im Weltraum, die keine Funktion mehr<br />

erfüllen, wie zum Beispiel ausgediente Raketenoberstufen<br />

oder abgeschaltete Satelliten. Dazu gehören<br />

aber auch von Astronauten verlorene Werkzeuge oder<br />

Objektivdeckel von Kameras; sie alle können aufgrund<br />

ihrer hohen Geschwindigkeit wie Geschosse wirken.<br />

Man kann hoffen, dass nichts passiert, oder aber den<br />

Objekten aktiv ausweichen – auch mit Hilfe eines ATV.<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Hier im ATV-Kontrollzentrum laufen alle Daten zusammen, und von hier<br />

aus werden auch die Kommandos zur Zündung der Bordtriebwerke erteilt.<br />

so die gesamte Station nie solcherart beschleunigen,<br />

dass sich daraus eine Bahnänderung<br />

ergäbe.<br />

Ist kein ATV am Heck der Station<br />

angedockt, dann könnte ein japanisches<br />

HTV am Bug ebenfalls die Bahnkorrektur<br />

übernehmen. Weil aber dieses Vehikel<br />

die Station nicht in Flugrichtung ziehen<br />

kann, müsste die Station um 180<br />

Grad gedreht werden, um schließlich<br />

nach der Anhebung wieder in die Ausgangslage<br />

zurückzukehren.<br />

Das ist jedoch ein ziemlich mühseliges<br />

Verfahren und für schnelle Reaktionen<br />

gar nicht geeignet. Deshalb ist der<br />

Kopplungsstutzen am Heck immer besetzt;<br />

ist kein ATV da, übernimmt diese<br />

Aufgabe ein russischer Progress-Transporter.<br />

Koppelt dieser aber ab, weil seine<br />

Zeit abgelaufen ist, übernimmt bis<br />

zur Ankunft des Nachfolgers ein Sojus-<br />

Raumschiff die Aufgabe des externen<br />

ISS-Antriebs.<br />

DER ERDNAHE RAUM WIRD<br />

PERMANENT ÜBERWACHT<br />

Aus Sicherheitsgründen ist also diese<br />

Position ständig besetzt, und auch nur<br />

so konnte die gesamte Station so schnell<br />

aus der Gefahrenzone gebracht werden.<br />

Rund um die Uhr beobachten Radarstationen<br />

auf unserem Planeten den erdnahen<br />

Raum und warnen davor, wenn Objekte<br />

auf Kollisionsbahnen geraten. So<br />

kann zum Beispiel die Radaranlage<br />

TIRA des Fraunhofer-Instituts in Wachtberg<br />

bei Bonn Objekte von nur zwei<br />

Zentimetern Durchmesser noch in 1000<br />

Kilometern Entfernung erkennen. Bei<br />

dem sogenannten Weltraummüll, der in<br />

der Regel aus abgebrannten Raketenstufen<br />

oder ausgedienten Satelliten, aber<br />

auch aus Resten explodierter Raumflugkörper<br />

besteht, verlässt man sich aber<br />

nicht nur auf stichprobenartige Beobachtungen,<br />

im Gegenteil: Alle Bruchstücke<br />

ab einer bestimmten, für andere gefährlichen<br />

Größe werden regelmäßig<br />

verfolgt und können sogar eindeutig<br />

identifiziert werden!<br />

Im beschriebenen Fall handelte es<br />

sich um ein etwa faustgroßes Bruchstück<br />

des russischen Kosmos 2251, der 2009<br />

nach einem Zusammenstoß mit einem<br />

anderen Satelliten auseinandergebrochen<br />

war. Die Bahnverfolgung ergab,<br />

dass es in etwa vier Kilometern Entfernung<br />

vorbeifliegen würde, was unter den<br />

Bedingungen wahrhaft kosmischer Geschwindigkeiten<br />

und Entfernungen entschieden<br />

zu nahe gewesen wäre.<br />

Die Vorwarnzeit von sechs Stunden<br />

war indessen ausreichend, so dass sich<br />

die Vertreter der an der ISS beteiligten<br />

Raumfahrtagenturen auf das Ausweichmanöver<br />

einigen konnten. Mit einer Beschleunigung<br />

von 1,8 km/h schoben die<br />

Spezialisten des ATV-Kontrollzentrums<br />

in Toulouse die Station um einen ganzen<br />

Kilometer in die Höhe. Die Gefahr war<br />

gebannt.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Vier Minuten Brenndauer genügten,<br />

um den gesamten Stationskomplex<br />

außer Gefahr zu bringen.<br />

Fotos: ESA<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 79


News RAUMFAHRT<br />

Foto: ESA<br />

LACHENDES UND WEINENDES AUGE<br />

Dreipunktlandung auf dem Kometen<br />

Das Landegerät Philae der ESA-Mission Rosetta hat<br />

geschafft, was noch nie zuvor versucht worden war:<br />

die Landung auf einem Kometen. So weit die gute<br />

Nachricht. Die weniger gute lautet, dass nach dem ersten<br />

Aufsetzen die Harpune versagte, die das Gerät auf der<br />

Oberfläche fixieren sollte; Philae prallte zurück ins All, setzte<br />

nach fast zwei Stunden wieder auf und hüpfte dann noch<br />

einmal sieben Minuten weiter. Endlich stand er auf dem Kometen,<br />

doch eben nicht da, wo er eigentlich stehen sollte.<br />

Scheinbar unbeschädigt lieferte Philae dann einige Bilder<br />

und jede Menge Daten, wobei er aus dem Lander Control<br />

Center des DLR in Köln gesteuert wurde. Offensichtlich bekommen<br />

seine Solarzellenflächen am jetzigen Standort jedoch<br />

nicht genügend Licht von der Sonne, um die Bordbatterie<br />

aufzuladen. Nach knapp 60 Stunden war der Strom<br />

verbraucht und der Lander schaltete sich in einen Schlafmodus.<br />

Dennoch haben die Wissenschaftler Grund zu hoffen,<br />

dass sich Philae bei der weiteren Annäherung des Kometen<br />

wieder bei ihnen melden wird. Einen Vorteil hat der schattigere<br />

Landeplatz: Philae wird bei der Annäherung an die<br />

Sonne nicht so schnell überhitzen, sondern von der stärkeren<br />

Sonneneinstrahlung profitieren.<br />

Foto: NASA<br />

NASA macht Wind sichtbar<br />

Statt eines Satelliten für die Beobachtung ozeanischer Winde<br />

nutzt die NASA seit kurzem ein neues Gerät an Bord der Internationalen<br />

Raumstation, das sogenannte „ISS Rapid Scatterometer“.<br />

Damit sollen zwei Jahre lang Windrichtungen und -stärken gemessen<br />

werden, um Beiträge für Klimastudien und Wettervorhersagen<br />

zu leisten. Die Kalibrierung des Geräts dauerte zwei Monate und<br />

erfolgte mit Hilfe eines Datenabgleichs von Messergebnissen des<br />

Satelliten QuikScat sowie diverser Bodenstationen.<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5


Auftrag für CHEOPS<br />

vergeben<br />

Boeing 702SP spart<br />

Platz und Gewicht<br />

Airbus Defence and Space ist Hauptauftragnehmer<br />

für CHEOPS (Characterising<br />

Exoplanet Satellite), die erste Kleinmission<br />

im Rahmen des Wissenschaftsprogramms<br />

der Europäischen Weltraumorganisation<br />

ESA. Ziel der Mission ist die Beobachtung<br />

von Planetentransits. Zu diesem Zweck<br />

werden bekannte Sterne, die von Planeten<br />

umkreist werden, mit hochpräziser Photometrietechnik<br />

untersucht. Bei der Überwachung<br />

der Helligkeit eines Sterns suchen<br />

die Wissenschaftler nach Zeichen des<br />

Transits eines Planeten, wenn dieser kurz<br />

vor seinem Stern vorbeizieht. So kann der<br />

Satellit den genauen Radius des Planeten<br />

ermitteln. Bei Planeten mit bekannter<br />

Masse lässt sich zudem deren Dichte und<br />

innere Struktur feststellen.<br />

Foto: RUAG Space<br />

RUAG druckt fürs All<br />

RUAG Space aus der Schweiz will schon<br />

bald Satelliten mit Bauteilen ausrüsten,<br />

die aus einem 3D-Drucker kommen. Das<br />

soll Gewichts- und Kostenvorteile bringen.<br />

In einem Pilotprojekt haben Spezialisten<br />

des Unternehmens bereits eine Halterung<br />

für die Antenne eines Erdbeobachtungssatelliten<br />

gebaut (siehe Bild).<br />

Boeing in El Segundo hat erstmals zwei<br />

Kommunikationssatelliten des Typs 702SP<br />

(Small Platform) für einen Doppelstart<br />

präpariert, der Anfang 2<strong>01</strong>5 stattfinden<br />

soll: ABS-3A und Eutelsat 115 West B sind<br />

die ersten Raumflugkörper mit ausschließlich<br />

elektrischen Bordtriebwerken für den<br />

regulären Dienst.<br />

Das System 702SP wurde bei Boeing<br />

Network & Space Systems in Kooperation<br />

mit den Phantom Works entwickelt und<br />

bringt weit weniger Gewicht auf die<br />

Waage als ein Satellit mit herkömmlichem<br />

chemischem Antrieb. Damit steht mehr<br />

Nutzlast zur Verfügung.<br />

Neutrinos aus dem Schwarzen Loch<br />

Das gigantische Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße ist möglicherweise<br />

die Quelle von Neutrinos. Wenn sich diese Annahme bestätigt, wäre dies<br />

das erste Mal, dass die Spur solch mysteriöser Teilchen direkt zu einem Schwarzen<br />

Loch führt. NASA-Wissenschaftler werten derzeit noch die Beobachtungen der<br />

Satelliten Chandra, Swift und NuSTAR aus, um Beweise für ihre Theorie zu finden.<br />

Neutrinos sind ladungsfreie Teilchen, die nur sehr schwach mit Protonen und Elektronen<br />

reagieren. Daher können sie riesige Strecken im Universum zurücklegen,<br />

ohne von Materie oder Energie absorbiert zu werden. Seit 2<strong>01</strong>0 konnten im<br />

IceCube Neutrino Observatory am Südpol 36 Neutrinos „eingefangen“ werden.<br />

Foto: Boeing<br />

Foto: NASA<br />

„Wir sind sehr<br />

erleichtert, dass<br />

der Lander Philae<br />

sicher auf der<br />

Oberfläche des<br />

Kometen steht.“<br />

Stephan Ulamec, Projektleiter beim DLR<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 81


Historie<br />

Die Tigershark konnte auch Flugkörper<br />

wie die Maverick einsetzen.<br />

Northrop F-20 Tigershark<br />

Bestseller,<br />

der keiner war<br />

„Das richtige Flugzeug zur falschen Zeit“, titelte die Fachpresse nach der Einstellung des<br />

F-20-Programms. Trotz vielversprechender Leistungen konnte die Tigershark keine Käufer<br />

finden und musste sich der F-16 geschlagen geben.<br />

VON PATRICK HOEVELER<br />

Die erste F-20 (hier beim Roll-out<br />

in Hawthorne) besaß zunächst noch<br />

die Cockpithaube der F-5E.<br />

Das Rezept klingt einfach:<br />

Man nehme eine<br />

bewährte Flugzeugzelle<br />

und kombiniere sie mit einem neuen<br />

Triebwerk und moderner Avionik. Heraus<br />

kommt ein hervorragender Hochleistungsjäger<br />

für vielfältige taktische<br />

Aufgaben. Zu diesem Schluss kam jedenfalls<br />

eine Werbebroschüre des traditionsreichen<br />

US-Flugzeugbauers Northrop.<br />

Auch das eigene Management<br />

glaubte an die Vorteile der Tigershark<br />

und investierte bis 1986 rund 1,2 Milliarden<br />

Dollar. Die Firma finanzierte den<br />

Jet komplett aus eigenen Mitteln, obwohl<br />

der Anstoß vom US-Verteidigungsministerium<br />

gekommen war.<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Im Vergleich zur F-5 bot die F-20 dank ihres<br />

F404-Triebwerks viel bessere Flugleistungen.<br />

Fotos: Northrop<br />

Aufgrund der allerorts steigenden finanziellen<br />

Belastungen riefen die USA<br />

das F-X-Programm (Intermediate Export<br />

Fighter Aircraft) ins Leben, um befreundete<br />

Nationen mit einem günstigen,<br />

aber leistungsfähigen Kampfflugzeug<br />

zu versorgen. Der Jäger sollte zwischen<br />

der F-5E und der F-16 angesiedelt<br />

sein. Daraufhin schlugen Northrop die<br />

F-5G und General Dynamics die vereinfachte,<br />

mit dem J79-Triebwerk ausgestattete<br />

F-16/79 vor. Das Pentagon verzichtete<br />

aber auf eine eigene Bestellung.<br />

Trotzdem wollte man die Exportbemühungen<br />

der Hersteller unterstützen. Als<br />

„Vorzugskandidaten“ für eine Beschaffung<br />

identifizierte man Ägypten, Bahrain,<br />

Indonesien, Jordanien, Malaysia,<br />

Oman, die Philippinen, Saudi-Arabien,<br />

Thailand, die Türkei und die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate.<br />

Bei der F-5G setzten die Ingenieure<br />

auf das in der F/A-18 Hornet bewährte<br />

F404-Triebwerk von General Electric.<br />

Die einstrahlige Auslegung erforderte<br />

im Vergleich zur normalen F-5 ein<br />

schmaleres Heck, eine Verlängerung des<br />

Rumpfs um 12,7 Zentimeter und vergrößerte<br />

Lufteinläufe. Die neue Variante<br />

bot 70 Prozent mehr Schub als die F-<br />

5E und die doppelte Beschleunigung;<br />

sie sollte Mach 2 erreichen.<br />

MODERNE AVIONIK SOLLTE<br />

DER F-16 PAROLI BIETEN<br />

Eine enorme Verbesserung stellte auch<br />

die Avionik mit dem Radar AN/APG-<br />

67(V) von General Electric dar, das<br />

über mehrere Betriebsarten für Luftkampf<br />

sowie den Angriff von Bodenzielen<br />

verfügte. Trotz der Innovationen<br />

sollten die Betriebskosten niedrig und<br />

die Zuverlässigkeit hoch sein.<br />

Die US Air Force segnete den Entwurf<br />

im August 1979 ab, und nach der<br />

Freigabe des F-X-Programms seitens<br />

des US-Außenministeriums startete<br />

Northrop das Projekt im Januar 1980.<br />

Einen<br />

Monat vor<br />

dem ursprünglich<br />

geplanten Termin hob<br />

Russ Scott am 20. August 1982 auf der<br />

Edwards Air Force Base mit der F-5G<br />

(Seriennummer 82-0062) zu ihrem<br />

Jungfernflug ab. Die anschließende<br />

Flugerprobung verlief reibungslos: In<br />

knapp neun Monaten absolvierte der<br />

erste Prototyp 240 Flüge, einmal sogar<br />

sechs Einsätze pro Tag. Auch die Flugleistungen<br />

waren laut Northrop-Cheftestpilot<br />

Darrell Cornell besser als erwartet.<br />

Die Flugerprobung wurde dann<br />

mit der Vorstellung auf der Messe in Le<br />

Bourget im Juni 1983 unterbrochen. Allein<br />

in jenem Jahr flogen 43 Piloten aus<br />

18 Ländern den Jet, der im November<br />

1983 die USAF-Bezeichnung F-20 erhielt.<br />

Die weiteren Exemplare bekamen<br />

jedoch zivile Zulassungen.<br />

Die zweite F-20 (Kennung N3986B)<br />

startete am 30. August 1983 auf der Ed-<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Northrop F-20<br />

Hersteller: Northrop Corporation,<br />

Hawthorne, USA<br />

Typ: Mehrzweck-Kampfflugzeug<br />

Antrieb: 1 General Electric F404-GE-100<br />

Leistung: 80 kN mit Nachbrenner<br />

Länge: 14,42 m<br />

Höhe: 4,22 m<br />

Spannweite: 8,13 m<br />

Flügelfläche: 18,60 m 2<br />

Leermasse: 5965 kg<br />

max. Startmasse: 12 700 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: Mach 2<br />

Steigzeit auf 12 200 m: 2 min 18 s<br />

Dienstgipfelhöhe: 17 315 m<br />

Reichweite: 1529 km<br />

Bewaffnung: zwei 20-mm-Kanonen M39<br />

sowie 4080 kg Außenlasten<br />

Zeichnung: Marsan; Fotos: Hoeveler, Northrop, FR-Dokumentation<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Die drei gebauten F-20 führten bis zum<br />

Programmende 1534 Flüge durch.<br />

Die Tigershark wurde auch der<br />

Luftwaffe vorgestellt, hier auf dem<br />

Flughafen Köln/Bonn.<br />

wards AFB zu ihrem Erstflug. Zu diesem<br />

Zeitpunkt betrugen die Entwicklungskosten<br />

bereits mehr als 500 Millionen<br />

Dollar, ohne dass es einen festen<br />

Auftrag gab. Northrop bezifferte das<br />

Potenzial zwar auf bis zu 2500 Flugzeuge,<br />

erwartete aber zur Fortführung des<br />

Programms Bestellungen über mindestens<br />

300 Exemplare. Das US-Außenministerium<br />

hatte Genehmigungen für den<br />

Export in 44 Länder gegeben. Besonders<br />

bei den Betreibern der F-5-Familie<br />

(rund 30 Nationen mit 2300 Flugzeugen)<br />

hätte es eigentlich viele Möglichkeiten<br />

geben sollen.<br />

Die dritte Tigershark flog erstmals<br />

am 12. Mai 1984. Obwohl es immer<br />

noch keine Kunden gab, begann Northrop<br />

mit dem Bau der vierten Maschine,<br />

die mit kleineren Verbesserungen (Integraltank,<br />

modifizierte Klappen) dem<br />

Serienstandard entsprechen sollte. Die<br />

Exportbemühungen litten aber unter<br />

zwei tödlichen Abstürzen. Am 10. Oktober<br />

1984 demonstrierte Cheftestpilot<br />

Cornell die erste F-20 auf dem Fliegerhorst<br />

Suwon in Südkorea. Bei einer<br />

Rolle konnte er die Maschine nicht abfangen.<br />

Am 14. Mai 1985 übte Northrop-Testpilot<br />

David Barnes seine Vorführung<br />

für Le Bourget über dem Flugplatz<br />

von Goose Bay mit der zweiten<br />

Tigershark. Nach einem simulierten Angriffsmanöver<br />

verlor er das Bewusstsein<br />

und schlug auf dem Boden auf.<br />

Der letzte Hoffnungsschimmer war<br />

das Air-Defense-Fighter-Programm der<br />

US Air Force. Im Oktober 1986 entschied<br />

sich die USAF jedoch zur Modernisierung<br />

von 270 gebrauchten F-16A.<br />

Die Streitkräfte konnten sich wohl nicht<br />

mit der komplett außerhalb ihrer Strukturen<br />

entwickelten F-20 anfreunden.<br />

Für die Tigershark interessierten sich<br />

zwar einige Länder, die aber wollten<br />

nur kaufen, wenn die USA das Muster<br />

auch beschafften. Mit der ADF-Entscheidung<br />

war das Ende besiegelt. FR<br />

Die letzte F-20 ist heute im California<br />

Science Center in Los Angeles zu sehen.<br />

Die F-20 testete auch das Modular<br />

Dispenser System von MBB.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 85


Service MODELLE UND TERMINE<br />

[ 2 ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 3 ]<br />

ICM<br />

Nach dem Bausatz der Do 215<br />

B-4 ist nun ebenfalls im Maßstab<br />

1:48 die Nachtjagdversion Dornier<br />

Do 215 B-5 [ 1 ] verfügbar.<br />

Der sehr gute Spritzling wurde<br />

um die Nase des Nachtjägers<br />

samt Radarantennen erweitert.<br />

Aber auch die Teile für die Aufklärer-<br />

und Bombervariante sind<br />

noch vorhanden. Der Decalbogen<br />

enthält Markierungen für<br />

zwei in den Niederlanden (Leeuwarden<br />

und Gilze-Rijen) stationierte<br />

Maschinen des Nachtjagdgeschwaders<br />

2 (Art.-Nr. 48242,<br />

190 Teile, 36,49 Euro).<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Airbus A350<br />

Grumman F3F<br />

Northrop F-20<br />

Tigershark<br />

Panavia Tornado<br />

1:144 Revell<br />

1:72 Special Hobby<br />

Herpa<br />

Rechtszeitig zum Jubiläum bringt<br />

Herpa 40 Jahre nach dem Jungfernflug<br />

ein Modell des ersten<br />

Prototyps des Panavia Tornado<br />

[ 2 ] (P.<strong>01</strong>, Kennung D-9591) im<br />

Maßstab 1:200 heraus (Art.-Nr.<br />

556620, 32 Euro). Ebenfalls in limitierter<br />

Auflage bereichert das<br />

Modell des Airbus A340-600<br />

der Lufthansa als „Fanhansa“<br />

(D-AIHN „Gummersbach“) im<br />

Maßstab 1:400 das Herpa-Programm<br />

(Art.-Nr. 562492, 36 Euro).<br />

Neue Airliner-Modelle im<br />

Maßstab 1:500 sind Airbus<br />

A320 (HS-PPE) im „Mascots“-<br />

1:144 Airfix; 1:72 Hasegawa;<br />

1:48 Monogram<br />

1:144 Academy, Dragon; 1:72 Airfix, Revell;<br />

1:48 HobboyBoss, Revell; 1:32 Revell<br />

Sonderanstrich von Bangkok Airways<br />

(Art.-Nr. 526524, 23 Euro),<br />

Airbus A330-200 (LV-FNI) von<br />

Aerolineas Argentinas (Art.-Nr.<br />

526241, 27 Euro), Boeing 737-<br />

800 (VH-XZJ) von Qantas im<br />

Sonderanstrich „Mendoowoorrji“<br />

(Art.-Nr. 526418, 25,50 Euro),<br />

Boeing 737-800 (D-ATUM) von<br />

TUIfly in der neuen Bemalung<br />

(Art.-Nr. 526692, 22 Euro), Boeing<br />

767-300F (G-DHLE) von DHL<br />

(Art.-Nr. 526623, 26 Euro), Boeing<br />

777-300ER (B-2099) von<br />

China Southern Airlines (Art.-Nr.<br />

526791, 27,50 Euro), Boeing<br />

777-300ER (VP-BGB) von Aeroflot<br />

mit dem Taufnamen des Generalfeldmarschalls<br />

„Michail Kutuzow“<br />

(Art.-Nr. 526364, 27,50<br />

Euro), Bombardier CRJ705 (C-<br />

GOJZ) von Air Canada Express,<br />

betrieben von Jazz Aviation (Art.-<br />

Nr. 526265, 21 Euro), Embraer<br />

E170 (F-HBXJ) des Air-France-<br />

Ablegers Hop! (Art.-Nr. 526302,<br />

21 Euro) und Embraer E195 (PR-<br />

AUA) im Sonderanstrich „Canarinho<br />

Azul“ von Azul Brazillian<br />

Airlines zu Ehren der brasilianischen<br />

Fußball-Nationalmannschaft<br />

(Art.-Nr. 526517, 22 Euro).<br />

Hawk<br />

Nostalgiefans können sich auf<br />

das Modell der Westland Lysander<br />

Mk II [ 3 ] im Maßstab<br />

1:48 freuen. Die Firma Round 2<br />

aus den USA hat die Rechte an<br />

den Produkten von Hawk und<br />

Lindberg erworben. Von ersterer<br />

Firma stammt der Bausatz der Lysander,<br />

der aufgrund seines Alters<br />

natürlich nicht mehr zeitgemäß<br />

ist. Dennoch lässt sich ein<br />

recht ansprechendes Modell bauen.<br />

Round 2 (Vertrieb in Deutschland<br />

von Faller) hat die Anleitung<br />

und den Karton in wesentlichen<br />

Teilen nachgedruckt, was für besonderen<br />

Charme sorgt (Art.-Nr.<br />

HL410/12, 66 Teile, 22,29 Euro).<br />

Revell<br />

Das Modell der Vought F4U-1A<br />

Corsair im Maßstab 1:72 bietet<br />

mehr als die kleine Schachtel vermuten<br />

lässt. Detaillierung und<br />

Oberflächenstrukturen sind auf<br />

der Höhe der Zeit. Lediglich die<br />

Stoffbespannung erscheint etwas<br />

zu deutlich. Abziehbilder für die<br />

Maschine der VMF-214 von<br />

„Pappy“ Boyington sowie einem<br />

Jäger der VF-17 liegen bei (Art.-<br />

Nr. 03983, 63 Teile, 6,99 Euro).<br />

Das bereits bekannte und empfehlenswerte<br />

Kit der Piper PA-18<br />

im Maßstab 1:32 ist nun auch mit<br />

großen Ballonreifen erhältlich.<br />

Die normalen Räder liegen ebenfalls<br />

bei. Die Decals erlauben den<br />

Bau zwei Cub aus Alaska, darunter<br />

einer Maschine der örtlichen<br />

Polizei (Art.-Nr. 04890, 111 Teile,<br />

22,99 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 www.flugrevue.de


Termine<br />

Highlights 2<strong>01</strong>5<br />

• 24.02. – <strong>01</strong>.03.<br />

AVALON 2<strong>01</strong>5,<br />

Australian International Airshow<br />

and Aerospace & Defence<br />

Exposition, Geelong, Victoria,<br />

Australien<br />

E-Mail: airshow@amda.com.au<br />

www.airshow.com.au<br />

• 02.03. – 05.03.<br />

HELI-EXPO 2<strong>01</strong>5, Orlando, USA<br />

E-Mail: heliexpo@rotor.org<br />

www.heliexpo.com<br />

• 14.04. – 16.04.<br />

Aircraft Interiors Expo 2<strong>01</strong>5,<br />

Hamburg Messe<br />

www.aircraftinteriorsexpo.com<br />

• 15.04. – 18.04.<br />

AERO 2<strong>01</strong>5, Friedrichshafen<br />

Tel.: +49 7541 708-404<br />

E-Mail: info@messe-fn.de<br />

www.aero-expo.com<br />

• 19.05. – 21.05.<br />

15. EBACE European Business<br />

Aviation Convention and Exhibition,<br />

Genf<br />

E-Mail: info-eu@ebace.aero<br />

www.ebace.aero<br />

• 23.05. – 24.05.<br />

Meeting Aerien La Ferté Alais,<br />

Frankreich<br />

www.ajbs.fr/<br />

• 15.06. – 21.06.<br />

51. International Paris Air Show,<br />

Le Bourget, Frankreich<br />

www.paris-air-show.com<br />

• 11.07. Leserreise<br />

Yeovilton International Air Day<br />

RNAS Yeovilton, Großbritannien<br />

www.royalnavy.mod.uk/Yeovilton-<br />

Airday<br />

• 11.07. – 12.07. Leserreise<br />

Flying Legends, Duxford<br />

Duxford Aerodrome, Großbritannienwww.flyinglegends.com/<br />

• 20.07. – 26.07.<br />

EAA AirVenture Oshkosh<br />

Wittman Regional Airport, WI<br />

www.eaa.org/en/airventure<br />

• 25.08. – 30.08. Leserreise<br />

MAKS 2<strong>01</strong>5, International Aviation<br />

and Space Salon, Zhukovsky,<br />

Moskauer Region, Russland<br />

www.aviasalon.com<br />

• 03.10. – 05.10. Leserreise<br />

MCAS Miramar Air Show,<br />

San Diego USA<br />

miramarairshow.com/<br />

• 09.10. – 11.10.<br />

Commemorative Air Force<br />

Airsho 2<strong>01</strong>5<br />

Midland, Texas, USA<br />

www.airsho.org<br />

• 09.10. – 12.10. Leserreise<br />

San Francisco Fleet Week<br />

Air Show, USA<br />

www.fleetweek.us/<br />

• 20.10. – 25.10.<br />

Korea International Aerospace<br />

& Defense Exhibition 2<strong>01</strong>5,<br />

Seoul, Südkorea<br />

E-Mail: promotion@seoulairshow.com<br />

www.seoulairshow.com<br />

• 08.11. – 12.11.<br />

Dubai Airshow 2<strong>01</strong>5, Dubai<br />

World Central, Dubai, UAE<br />

www.dubaiairshow.aero<br />

Foto: Hoeveler<br />

Leserreise<br />

• 17.07. – 19.07.<br />

Royal International<br />

Air Tattoo (RIAT),<br />

Fairford, Großbritannien<br />

www.airtattoo.com<br />

• 17.11. – 19.11.<br />

BACE 2<strong>01</strong>5, Business Aviation<br />

Convention & Exhibition<br />

(ehem. NBAA Annual Meeting<br />

and Convention), Las Vegas,<br />

Nevada, USA<br />

E-Mail: info@nbaa.org<br />

www.nbaa.org<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0<strong>01</strong>5-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />

+49 228 9565-100, Fax: -247 E-Mail: redaktion@flugrevue.de<br />

Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />

Paul Pietsch † Redaktionelle Gesamtleitung Luft- und Raumfahrt<br />

und Chefredak teur: Volker K. Thomalla Stellv. Chefredakteur:<br />

Karl Schwarz Luftverkehr, Airports, Wirtschaft: Sebastian<br />

Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber, Neue Medien: Karl<br />

Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer Regionalverkehr,<br />

Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />

Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische<br />

Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik,<br />

Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />

Gabriele Beinert Archiv und Dokumentation: Marton Szigeti<br />

Ständige Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

7<strong>01</strong>74 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-<strong>01</strong>, Fax: +49<br />

711 182-1349 Leitung Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt:<br />

Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale<br />

Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114 Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Rudolf Pilz, Tel.: +49 228 9565-115, Fax: -245,<br />

E-Mail: rpilz@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Julia Ruprecht, Tel.: +49 711 182-1548, Fax: -1870, E-Mail: jruprecht<br />

@motorpresse.de Vertrieb, Einzelverkauf: DPV Deutscher Presse -<br />

vertrieb Vertriebsleitung: Dirk Geschke Herstellung: Rainer<br />

Jüttner Fotoservice/Syndication/Lizenzen: Motor Presse Interna<br />

tional, Tel.: +49 711 182-1531 Druck: Neef + Stumme GmbH &<br />

Co. KG, 29378 Wittingen (Printed in Germany)<br />

Abonnenten-Service: 7<strong>01</strong>38 Stuttgart, Telefon: +49 711 32068899,<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Abonnement.<br />

US-Post: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> (USPS No. <strong>01</strong>2217) is published monthly.<br />

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Zdenek Burian, Ke kurtum 379, 14200 Prag 4, Tel.: +420 26191-1187,<br />

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11/15 Krasnokholmskaya nab, App. 132, 115172 Moskau, Tel.:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 4,90, Jahresabopreis<br />

Inland: € 58,80, bei Bankeinzug € 57,00 (inkl. Porto), Jahresabo preis<br />

Ausland: A = € 64,90; CH = sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und<br />

Klassiker der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahres preis für Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />

Klassiker der Luftfahrt 90,10 € (A: 1<strong>01</strong>,40 €, CH: 172,10 sfr),<br />

übrige Auslandspreise auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />

Kioskkauf zum Preis von 35,28 € (A: 40,32 €; CH: 72,00 sfr; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Anzeigenpreisliste 67. © by Motor Presse Stuttgart GmbH<br />

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Rech te, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks<br />

und der foto mechanischen, elektronischen oder digitalen<br />

Wieder gabe von Teilen der Zeitschrift oder<br />

im Ganzen sind vorbehalten. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos, Zeichnungen und<br />

Datenträger wird keine Haftung übernommen.<br />

Offizielle Publikation<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 87


Nachbrenner<br />

Grumman F3F-2<br />

Das fliegende<br />

FASS<br />

Mit ihrer bulligen Erscheinung und dem<br />

silber glänzenden Anstrich repräsentiert<br />

die F3F die Navy-Jäger der 1930er Jahre.<br />

Text und Foto: LUIGINO CALIARO<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5<br />

www.flugrevue.de


Als letzter Doppeldecker diente die Grumman F3F<br />

noch bis kurz vor dem Angriff der Japaner auf<br />

Pearl Harbor in den Einsatzstaffeln von US Navy<br />

und Marine Corps. Zu diesem Zeitpunkt<br />

war das „fliegende Fass“ natürlich schon längst veraltet. Als Relikt<br />

aus den 1930er Jahren hat der Jäger aber seine Fans, zu denen<br />

auch Chris Prevost von der Vintage Aircraft Company in Sonoma<br />

zählt. Er besorgte sich 2009 eines der drei von der Texas Aircraft<br />

Factory ab 1988 praktisch von Grund auf neu gebauten Exem-<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Mehr zur F3F finden Sie in Heft<br />

1/2<strong>01</strong>5 unserer Schwesterzeitschrift<br />

Klassiker der Luftfahrt.<br />

Ausgabe 1/15<br />

jetzt am Kiosk<br />

erhältlich<br />

plare. Die mit der Originalkennung 0972 versehene Maschine<br />

hatte zuvor dem Lone Star Flight Museum in Galveston gehört,<br />

war dort aber bei einer Springflut im Zuge von Hurrikan „Ike“<br />

beschädigt worden. Prevost musste daher gut 1000 Arbeitsstunden<br />

investieren, um die F3F-2 wieder flottzumachen. Seit September<br />

2<strong>01</strong>2 genießt er nun das Flugvergnügen mit dem in den<br />

Farben der Staffel VMF-2 lackierten Jäger. Die F3F zeichnet sich<br />

durch eine gute Stabilität und einfache Steuerbarkeit aus, so<br />

Prevost, der auch die Beschleunigung und Steigrate lobt. FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>5 89


Vorschau<br />

02/15<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 12. Januar 2<strong>01</strong>5<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Mit der ersten Testphase auf<br />

einem Flugzeugträger hat das<br />

F-35-Programm einen wichtigen<br />

Meilenstein erreicht. Es gibt<br />

aber noch viele Probleme wie die<br />

mit dem Triebwerk zu lösen.<br />

F-35C geht<br />

an Deck<br />

Fotos: DHL, ESA, US Navy / Abbate, Younger<br />

LUFTVERKEHR<br />

Frachtdrehkreuz<br />

Leipzig hat sich zu einem<br />

wichtigen europäischen<br />

Frachtdrehkreuz gemausert<br />

und plant den weiteren<br />

Ausbau. Wir haben uns<br />

die nächtlichen Aktivitäten<br />

angesehen.<br />

RAUMFAHRT<br />

Kometenlandung<br />

Nach der holprigen Landung<br />

lieferte Philae wertvolle Daten<br />

von Tschurjumow-Gerasimenko.<br />

Welche Erkentnisse konnten<br />

die Wissenschaftler inzwischen<br />

gewinnen?<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Hawkeye<br />

Schon fünf Jahrzehnte wacht<br />

die E-2 als Frühwarnflugzeug<br />

über den US-Trägerverbänden.<br />

Das neue D-Modell mit<br />

leistungsstärkerem Radar<br />

und modernsten Systemen<br />

ist nun einsatzbereit.<br />

35 % Ersparnis<br />

3 x <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 35 % Ersparnis für nur € 9,60 frei Haus!<br />

Einfach anrufen: +49 711 32068899 und Kennziffer 1108107 angeben.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten Sie<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

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