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Booklet "favola in musica.alte neue musik"

Enjoy the 216 pages fairy tale book inspired booklet of "favola in musica. early new music" in German and English with over 100 photographs, well researched musical texts to each aria, translations of all aria texts in German and English and biographies of all participating members. Music from renaissance, baroque and present time - 3 world premiere recordings from early music (Antonio Caldara, Sebastian Durón) - 2 world premiere recordings of contemporary music (Wolfgang Mitterer) - 1 bonus music-video (included on the CD) Deluxe Edition in a high-quality CD-Hardcover-Digibook, 216 costly designed pages with photos and texts 1607. ensemble for early & new music: Maria Weiss, voice, artistic director Rosario Conte, theorbo Gyöngy Erödi, cello Wolfgang Mitterer, composer Awarded the Pasticciopreis 2015 in Radio Österreich 1 »favola in musica« (eng. fairy tale in music) is the debut-album of the mezzo-soprano Maria Weiss, who designed this album as a musical fairy taie. It is the searching for the New within the Old and for the Old within the New. Developing this album,Maria Weiss lifted some treasures to light, so e.g. she discovered in the archives an aria of the forgotten opera of the composer Antonio Caldara. She also asked the composer and performer Wolfgang Mitterer, to reate two new works for this album. If you engage into this musical journey, you can also find the words of Monteverdis L'Orfeo but in an competely new contemporary way. Enjoy!

Enjoy the 216 pages fairy tale book inspired booklet of "favola in musica. early new music" in German and English with over 100 photographs, well researched musical texts to each aria, translations of all aria texts in German and English and biographies of all participating members.

Music from renaissance, baroque and present time
- 3 world premiere recordings from early music (Antonio Caldara, Sebastian Durón)
- 2 world premiere recordings of contemporary music (Wolfgang Mitterer)
- 1 bonus music-video (included on the CD)

Deluxe Edition in a high-quality CD-Hardcover-Digibook, 216 costly designed pages with photos and texts

1607. ensemble for early & new music:
Maria Weiss, voice, artistic director
Rosario Conte, theorbo
Gyöngy Erödi, cello
Wolfgang Mitterer, composer

Awarded the Pasticciopreis 2015 in Radio Österreich 1

»favola in musica« (eng. fairy tale in music) is the debut-album of the mezzo-soprano Maria Weiss, who designed this album as a musical fairy taie. It is the searching for the New within the Old and for the Old within the New. Developing this album,Maria Weiss lifted some treasures to light, so e.g. she discovered in the archives an aria of the forgotten opera of the composer Antonio Caldara. She also asked the composer and performer Wolfgang Mitterer, to reate two new works for this album. If you engage into this musical journey, you can also find the words of Monteverdis L'Orfeo but in an competely new contemporary way. Enjoy!

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NUMMER<br />

-•01•-<br />

Foy porter<br />

Guillaume de Machaut (um 1300–1377)<br />

Voce sola (Monophonisches Virelai) | V 25/22<br />

•<br />

Guillaume de Machaut ist e<strong>in</strong>er der frühesten Künstler,<br />

dessen Leben wir e<strong>in</strong>igermaßen vollständig nachzeichnen<br />

können und dessen umfassende Betätigungen e<strong>in</strong><br />

unvergleichlich plastisches Bild se<strong>in</strong>er Zeit abgeben.<br />

Als Dichter und Komponist <strong>in</strong> den Diensten mehrerer<br />

Adeliger prägte der um 1300 wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong><br />

der Gegend von Reims geborene Guillaume als e<strong>in</strong>er<br />

der ersten das jahrhundertelang gepflegte Verhältnis<br />

von Künstlern und ihren Auftraggebern. Dabei ist bemerkenswert,<br />

dass Guillaume nach Erreichen e<strong>in</strong>er<br />

gewissen Bekanntheit schließlich die Selbständigkeit<br />

bevorzugte – e<strong>in</strong> Wesenszug, der ihn mit vielen se<strong>in</strong>er<br />

Nachfolger verb<strong>in</strong>det.<br />

Guillaume de Machaut wird heute gern als ‚Avantgardist‘<br />

se<strong>in</strong>er Zeit bezeichnet. Er verdankt diesen Titel<br />

se<strong>in</strong>em freien Umgang (ja sogar Bruch) mit teils durch<br />

päpstliche Autorität geschützten Pr<strong>in</strong>zipien der Tonkunst.<br />

Se<strong>in</strong> bekanntestes geistliches Werk ist die Missa<br />

de Nostre Dame, die erste uns bekannte vollständige<br />

Vertonung des Messtexts aus e<strong>in</strong>er Hand. In anderen<br />

Kompositionen hob er den cantus firmus, also die bestimmende<br />

Melodie, von der untersten Stimme <strong>in</strong> den<br />

Sopran und machte sie damit für das menschliche Ohr<br />

leichter hörbar, e<strong>in</strong>e revolutionäre Tat.<br />

Überhaupt begann Guillaume als erster die S<strong>in</strong>gstimmen<br />

von ihrer B<strong>in</strong>dung an den cantus firmus zu lösen<br />

und ermöglichte damit mehr Freiheit für musikalische<br />

Gestaltung. Um se<strong>in</strong>e Kunst und die se<strong>in</strong>er Zeitgenossen<br />

von der Vorgängergeneration abzuheben, führte<br />

man den Begriff der Ars Nova e<strong>in</strong>, als deren Vollender<br />

Guillaume de Machaut heute gilt.<br />

Als Komponist weltlicher Musik vertonte er auf bee<strong>in</strong>druckende<br />

und e<strong>in</strong>fühlsame Weise eigene Gedichte,<br />

womit er der Tradition des französischen M<strong>in</strong>nesangs<br />

e<strong>in</strong> letztes, leuchtendes Denkmal setzte.<br />

„Foy porter“ („Treu will ich Dir bleiben“) lautet der Refra<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es der bekanntesten Virelais von Guillaume de<br />

Machaut. In dieser freien Versform, die als e<strong>in</strong>e der drei<br />

fixen Formen der altfranzösischen Lyrik gilt, s<strong>in</strong>gt die<br />

Stimme <strong>in</strong> höchster Verliebtheit über den <strong>in</strong>nig geliebten<br />

Menschen. Das Gedicht wirkt heute <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er höchsten<br />

Verzückung fast unwirklich, dabei folgt „Foy porter“<br />

ganz dem Ideal der Trouvères, der nordfranzösischen<br />

M<strong>in</strong>nesänger.<br />

Machaut rühmt die Angebetete nicht nur mit schönen<br />

Versen, er <strong>in</strong>szeniert sie gleichzeitig mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gängigen<br />

Melodie, die dem Sprachverlauf folgt und gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>en musikalischen Fluchtpunkt hat, zu dem sie immer<br />

wieder zurückkehrt – damit wird die Liebe zu e<strong>in</strong>em<br />

Menschen nicht nur lesbar, sondern auch e<strong>in</strong>drucksvoll<br />

<strong>in</strong> Musik gesetzt.<br />

Alexander Moore<br />

29

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