bahner+blank 1 | 2014
Kundenmagazin der bahner+blank steuerberatungsgesellchaft
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ahner+blank<br />
Das Thema Nachlassplanung schieben die meisten Bundesbürger nach wie vor gerne auf die<br />
„lange Bank“. Laut einer repräsentativen Umfrage haben mehr als dreiviertel aller Deutschen<br />
kein Testament. Sie vertrauen auf die gesetzliche Erbfolge. Dabei dürfte es bei vielen Familien<br />
im Rahmen einer Erbauseinandersetzung richtig emotional und teilweise schwierig werden.<br />
1 l <strong>2014</strong><br />
Das Testament – „Mein letzter Wille“?!<br />
Lt. Quelle Wirtschaftsdienst gibt es derzeit 39,4<br />
Mio. Haushalte in Deutschland. Diese besitzen nach<br />
Abzug aller Kredite ein Vermögen von 9,4 Billionen<br />
Euro. In 7,7 Mio. Haushalten wird es im laufenden<br />
Jahrzehnt Sterbefälle geben. Dabei werden rund<br />
2,6 Billionen Euro vererbt. Darunter werden 5,7<br />
Mio. Erblasser ein Vermögen von 1,7 Billionen Euro<br />
generationenübergreifend vermachen.<br />
Viele kennen sich mit den Begriffen „gesetzliche<br />
Erbfolge“, „Testament“ oder „Vermächtnis“ nicht<br />
aus. Damit werden juristische Begriffe falsch verwendet<br />
oder verwechselt. Nicht selten werden deshalb<br />
Testamente so geschrieben, dass nur Fachleute<br />
sie auslegen können. Wir raten daher, sich zu<br />
Lebzeiten steuerlichen und juristischen Rat einzuholen.<br />
Dennoch verfasst jeder Dritte seinen letzten<br />
Willen einer Umfrage der DVEV zufolge ohne fachkompetente<br />
Hilfe.<br />
Wer ein Testament verfasst, hat die Möglichkeit,<br />
von der gesetzlichen Erbfolge abzuweichen und einen<br />
Verwandten oder eine ihm nahestehende Person<br />
besonders zu bevorzugen. Gerade bei komplizierten<br />
Vermögensverhältnissen ist ein Testament<br />
daher sehr sinnvoll. Ferner besteht die Möglichkeit<br />
einen Testamentsvollstrecker einzusetzen, der den<br />
„letzten Willen“ des Verstorbenen entsprechend<br />
umsetzt. Wenn Erbstreitigkeiten vorprogrammiert<br />
sind oder minderjährige Kinder als Erben eingesetzt<br />
werden, kann sich dies als sehr sinnvoll erweisen.<br />
Nachfolgende Ausführungen können und sollen keine<br />
rechtliche Beratung ersetzen. Nehmen Sie es als<br />
Motivation Ihre Situation ernstlich zu überprüfen.<br />
Wie verfassen Sie also ein Testament richtig und<br />
was darf in keinem Fall fehlen?<br />
Testierfähigkeit:<br />
Die Voraussetzung zum Verfassen des eigenen Testaments<br />
ist die sog. Testierfähigkeit. Dieser Begriff<br />
bedeutet, dass jemand rechtlich in der Lage sein<br />
muss, sein eigenes Testament anzufertigen. Ab einem<br />
Alter von 16 Jahren darf man sein Testament<br />
beim Notar erstellen lassen und ab 18 Jahren kann<br />
jeder sein Testament auch eigenhändig verfassen,<br />
da er (sofern keine geistigen Einschränkungen vorliegen)<br />
voll geschäftsfähig ist.<br />
Wann ist der richtige Zeitpunkt ein Testament zu<br />
verfassen?<br />
Ein Testament zu verfassen bedeutet, sich mit der<br />
Endlichkeit des eigenen Lebens zu beschäftigten.<br />
Deshalb schieben viele diese unangenehme Arbeit<br />
zu lange wie möglich vor sich her. Wir empfehlen<br />
das Testament frühzeitig zu schreiben, selbst wenn<br />
man noch kerngesund ist. Zum einen weiß man nie,<br />
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