MEIN PASSAU Ausgabe 1451

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KULTURLEBEN DEUTSCH-UNGARISCHER FREUNDESKREIS LÄDT ZUM ADVENTSINGEN NACH NIEDERNBURG EIN Passau. Am 4. Adventsonntag (21.Dezember), lädt der Deutsch-Ungarische Freundeskreis Passau-Veszprém zu seinem schon zur Tradition gewordenen Adventsingen ein und freut sich mit allen mitwirkenden Gruppen, dass es auch dieses Jahr wieder in der Klosterkirche Niedernburg möglich ist. Ab 15.00 Uhr werden der Crescendo-Chor aus Passau- Grubweg, die Hacklberger Klarinettenmusi, die Meßnerschläger Sängerinnen, die St.Michaels-Bläser und „D`Wegschoada Sänger“ musikalisch auf Weihnachten einstimmen. Sprecher ist Prof.Dr. Otto Mochti. NICHT LANG HERUMREDEN, RAN AN DIE INSTRUMENTE! Jazzworkshop-Wochenende mit dem Harold Mabern Trio am 23/24. Januar Foto: Jimmy Katz Musiker aufgemerkt! Café Museum, die Passauer Künstlerin Monika Jokiel und der Wiener Schlagzeuger Joris Dudli (Fritz Pauer Trio, Vienna Art Orchestra, Chico Freeman) laden ein zu einem Jazzworkshop-Wochenende. Am Samstag, 23. Januar 2015 wird das Harold Mabern Trio aus New York im Café Museum gastieren, am Sonntag, 24. Januar 2015 findet ein ganztägiger Workshop mit den drei Hardbop-Größen Harold Mabern, Klavier; Joe Farnsworth, Schlagzeug und John Webber, Kontrabass (und, obgleich wenig bekannt, auch ein ganz passabler Gitarrist) im Kulturmodell Passau in der Bräugasse statt. Auf dem Programm stehen Einspielen mit konstruktiver Einzelanalyse, Kleingruppenunterricht, Jam-Session sowie ein gemeinsames, öffentliches Abschlusskonzert um 20 Uhr. Zur Workshopteilnahme eingeladen sind Sänger und Instrumentalisten mit Grundkenntnissen in Jazz-Ensemblespiel. Ein Mindestrepertoire von Jazz Standards wird zudem empfohlen. Denn ein Vortragswochenende wird das gewiss nicht: „Less Talk, More Music“, also „Nicht lang herumreden, ran an die Instrumente!“ – so fasst das Harold Mabern Trio seine Pläne für Passau zusammen. Die drei Musiker spielen seit Ende der 1990er Jahre zusammen, häufig mit dem Saxophonisten Eric Alexander. Die Bekanntschaft des eingangs erwähnten Joris Dudli mit der Rhythmussektion Webber/Farnsworth geht auf gemeinsame Lehrstunden beim mittlerweile 78-jährigen Harold Mabern zurück. Der begann seine Karriere 1959 in New York als Sideman von Lionel Hampton, Sarah Vaughn, später von Lee Morgan, Sonny Rollins und vielen anderen, begleitete Wes Montgomery auf dessen einziger Europatournee 1965, und veröffentlicht seit 1968 Alben als Leader. Darunter auch Tributaufnahmen für eigene Lehrmeister wie Phineas Newborn oder ganz große Entertainer wie Sammy Davis Jr. Wer Interesse am Workshop hat, Anmeldungen sind ab sofort unter Tel. 0851/7566976, mobiltelefonisch unter 0157/37467883 bzw. +43-650/3385293 oder per E-Mail an: monikajokiel@hotmail.com möglich. Organisatorische Fragen und Kosten klärt Joris Dusli per E-Mail an: joris.dudli@chello.at oder telefonisch +43-699/10029186. Konzertreservierungen, wie gewohnt beim Café Museum unter Tel. 0851/21246410. st Nach dem Adventsingen lädt der Deutsch-Ungarische Freundeskreis Passau-Veszprém alle Besucher zu einem Stehempfang in die Aula von Niedernburg ein, um bei guten Gesprächen und Begegnungen das Adventingen 2014 ausklingen zu lassen. Der Eintritt ist frei, der Freundeskreis und die Mitwirkenden erbitten Spenden für das Priesterseminar in der ungarischen Partnerstadt Veszprém. Die wirtschaftliche Lage ist in Ungarn besonders für kirchliche Einrichtungen sehr schwierig. redcr THE GOSPEL ACCOR- DING TO MANO EZOH Konzert des Sängers mit seinem Passauer Chor Ende Januar in St. Michael Seit etlichen Jahren schon bieten die Chorprojekte von Mano Ezoh vielen Menschen die Möglichkeit auf großen Bühnen ihrer Heimatstädte aufzutreten. Aus sangesfreudigen Laien formt der Sänger, Songwriter und Produzent harmonisch klingende Chöre von bis zu 500 Sängern. Oder auch mehr, wie beim Auftritt am 15. Oktober 2011 mit über 1.000 Sängern in der Münchner Olympiahalle, was als „größter Gospelchor der Welt“ ins Guinness Buch der Rekorde einging. Seit September bereitet sich der Passauer Projektchor bereits auf sein Konzert am 24. Januar 2015 in der Kirche St. Michael in Passau-Grubweg vor. In insgesamt 5 Workshops studiert Mano Ezoh mit Sängerinnen und Sängern aus Passau und Umgebung Gospelklassiker wie „Oh happy day“, Popsongs wie Michael Jacksons „Heal the world“ oder „Happy“ von Pharrell Williams und auch Eigenkompositionen ein. Karten für das etwa 90-minütige Konzert kosten 25,- Euro und sind unter www.eventim.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich redst Foto:Mano Ezoh 8
4 SOZIALES CARITAS „Wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft“ Interview mit Helmut Weber, Leiter der Wolfsteiner Werkstätten in Freyung Anzeige Herr Weber, bei den Wolfsteiner Werkstätten mit ihren Bereichen Produktion, Werkstattladen, Textilreinigung und Witikohof arbeiten gegenwärtig rund 380 Menschen mit Handicap. Hätte man zum Start im Jahr 1975 je für möglich gehalten, dass aus der Idee, Menschen mit Behinderung Arbeit zu geben, ein so großer Dienstleister wird? Helmut Weber: Im Jahr 1975 starteten die Wolfsteiner Werkstätten mit insgesamt 80 Plätzen, wovon zu Beginn lediglich 33 belegt waren. Damals ging man davon aus, dass pro tausend Einwohner ein Arbeitsplatz für behinderte Menschen ausreichend wäre. Aus dieser Sicht hätte 1975 wohl niemand gedacht, dass sich die Werkstätten in dieser Weise entwickeln würden. Sie beliefern mit ihren Produkten sogar Global Player wie BMW. Das bedeutet, dass bei Ihnen die Beschäftigten „echte“ Arbeit abliefern... Helmut Weber: Wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft und überzeugen seit Jahren unsere Kunden mit Qualität und Leistungsfähigkeit. Wie kommen die Wolfsteiner Werkstätten eigentlich zu so großen Aufträgen? Helmut Weber: Mit Unterstützung des damaligen Landrates Schumertl konnte der Kontakt zu BMW geknüpft Der Durchschnittsmonatslohn in Deutschland liegt bei 180 Euro. In den Wolfsteiner Werkstätten wird ein Vielfaches davon bezahlt. Fotos: Wolfsteiner Werkstätten Investition in die Zukunft: Der Neubau der Wolfsteiner Werkstätten in Freyung. und hergestellt werden und wir konnten vor kurzem die 30-jährige Zusammenarbeit mit BMW feiern. Außerdem kommen viele Kunden auf uns zu und auch wir sind in der Akquise tätig. Mit Ihren vielen Beschäftigten sind Sie ja wohl auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Wie eng ist Ihre Verbindung zur heimischen Wirtschaft? Helmut Weber: Sehr eng – wir sind Dienstleister für viele regionale Betriebe. Behindertenwerkstätten sollen Menschen mit Behinderung den Weg ins Berufsleben ebnen, beziehungsweise eine berufliche Integration ermöglichen. Viele behinderte Menschen finden durch ihre Berufspraxis in einer Behindertenwerkstatt einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt, also außerhalb einer speziellen Behinderteneinrichtung. Gibt es da bei den Wolfsteiner Werkstätten auch solche „Erfolgsgeschichten“? Helmut Weber: Ja – die eine oder die andere. Leider war der Weg nicht immer von Dauer. Wir sind immer auf der Suche nach Betrieben, die unseren Mitarbeitern Gelegenheit zu Praktikas geben, sowie einen Außenarbeitsplatz zur Verfügung stellen. Wie bekommt man eigentlich eine Stelle in einer Behindertenwerkstatt? Helmut Weber: Der Weg führt über die Agentur für 9 Arbeit, den Rentenversicherungsträger bzw. die Berufsgenossenschaft. Die Mitarbeiter sind ja unterschiedlich gehandicapt. Wie kann man feststellen, in welchen Bereichen sie am besten eingesetzt werden können? Und wer schätzt das bei Ihnen ein? Helmut Weber: Die ersten zwei Jahre findet eine Berufsfindung und Qualifikation in unserem Berufsbildungsbereich statt, welche Praktikas in den Arbeitsgruppen sowie in externen Betrieben einschließt. Die Förderung findet nach Eignung und Neigung statt. Findet bei den Wolfsteiner Werkstätten eigentlich auch Ausbildung zu Berufen statt? Helmut Weber: Eine Ausbildung im klassischen Sinne ist den Werkstätten für behinderte Menschen verwehrt. Diese findet in Berufsbildungswerken bzw. Berufsbildungszentren statt. Wie werden Ihre Mitarbeiter mit Handicap entlohnt? Helmut Weber: Die behinderten Menschen werden nach Leistung entlohnt. Der Durchschnittsmonatslohn in Deutschland liegt bei 180 Euro. In den Wolfsteiner Werkstätten wird ein Vielfaches davon bezahlt. Der Diözesancaritasverband hat die Wolfsteiner Werkstätten in den letzten Jahren um rund 180 Arbeitsplätze erweitert und in den Standort Freyung enorm investiert. Was tut sich noch in den nächsten Jahren? Helmut Weber: Der Caritasverband für die Diözese Passau e.V. wird in den nächsten Jahren weitere Investitionen tätigen. Die jetzigen Außenbereiche der Wolfsteiner Werkstätten werden 2018 zentral in Freyung in den neu geschaffenen Räumen wieder ihre berufliche Heimat finden.
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