35 Jahre GHO auf diese Punkte gebracht: - Gustav-Heinemann ...
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Intern<br />
Juli 2009<br />
<strong>35</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>GHO</strong> <strong>auf</strong> <strong>diese</strong> <strong>Punkte</strong> <strong>gebracht</strong>:<br />
� MSA – Abitur 12 – Abitur 13<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule<br />
Oberschule<br />
Aktuelle Informationen für alle Mitarbeiter,<br />
Eltern, Schüler und Freunde der <strong>GHO</strong><br />
� Mindestens ein grundständiger Zug ab Klasse 5 (2. Fremdsprache Japanisch)<br />
� Bilingualer Zug (Englisch/Geschichte) ab Klasse 7<br />
� Bläserklasse von 7-10 mit verstärktem Musikunterricht<br />
� Wahlpflichtfach Japanisch ab Klasse 7<br />
� Äußere Differenzierung (FEGA-System) ab Klasse 7 in Deutsch, Englisch, Mathematik<br />
und in den naturwissenschaftlichen Fächern ab Klasse 8<br />
� Zusätzliche Unterrichtsangebote für Abitur 12-Kandidaten in der 10. Klasse<br />
� Wochenstundenzahl und Stundentafel wie an Gymnasien für leistungsstarke Schüler<br />
� Sozialpädagogische Betreuung von der 5. Klasse bis zur gymnasialen Oberstufe<br />
� Umfangreiches Angebot an Arbeitsgemeinschaften<br />
� Internationale Schulpartnerschaften mit Frankreich, Polen, Schweden, Australien, Japan<br />
und China<br />
� Umfangreiches Angebot an Wahlpflichtkursen<br />
ab Klasse 7 - Fremdsprache: Japanisch, Französisch, Latein<br />
- Arbeitslehre, Kunst, Biologie, Sport<br />
ab Klasse 9 - 2. oder 3. Fremdsprache: Japanisch, Französisch, Latein<br />
- Englische Literatur, Musik, Darstellendes Spiel, Kunst, Informatik,<br />
Geschichte, Arbeitslehre, Sport, Biologie, Chemie, Physik<br />
Unverzichtbar auch für die kommenden <strong>Jahre</strong>!<br />
Abitur 2009<br />
Auch in <strong>diese</strong>m Jahr wieder ein Rekord, was die Anzahl der Schüler im Abitur betrifft:124!<br />
Zentrale und dezentrale Prüfungen sowie Kolloquiumsprüfungen zu den Facharbeiten als auch Präsentationsprüfungen<br />
und mündliche Prüfungen sind bewältigt worden.<br />
121 Schüler haben das Abitur bestanden und davon sogar 32 Schüler mit einer 1 vor dem Komma. Der<br />
Gesamtdurchschnitt liegt bei 2,4 - ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.<br />
Prüfungen zum mittleren Schulabschluss 2009 (MSA)<br />
Nr. 3<br />
Schuljahr<br />
08/09<br />
sekretariat@ghoberlin.de<br />
NEUE RUFNUMMER: 90277-4132 / FAX 90277-4133 / www.ghoberlin.de<br />
Derzeit besuchen 2<strong>35</strong> Schülerinnen und Schüler den 10. Jahrgang unserer Schule.<br />
192 von ihnen waren zur Teilnahme am MSA verpflichtet, für 40 Schüler wurde ein Antrag <strong>auf</strong> Teilnahme an<br />
den Prüfungen gestellt.
Seite 2<br />
Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen:<br />
Fach schriftlich mündlich Endnote<br />
Linke Zahl: Anzahl der Schüler; rechte Zahl: Durchschnittsnoten<br />
Schulklassengespräch mit Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth<br />
Politik, sondern wollte mit 12 <strong>Jahre</strong>n Krankenschwester<br />
werden. Sie hat Romanistik und Geschichte studiert<br />
und zwar in drei verschiedenen Städten: in<br />
Münster, Tübingen und Paris, doch sie hat am liebs-<br />
ten in Paris studiert, wo sie auch als Au-pair-Mädchen arbeitete.<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Deutsch 232 2,4 232 2,4<br />
Mathematik 232 3,2 232 3,2<br />
Englisch 232 1,9 232 2,4 232 2,3<br />
Besondere Form 232 1,6 232 1,6<br />
Frau Prof. Dr. Süssmuth<br />
Wir, die Schüler der Klasse 6.1 und die Schüler der Klasse 9.11, durften<br />
Frau Prof. Dr. Süssmuth treffen und ihr unsere Fragen stellen. Eine der<br />
Fragen war z. B.: „Wie haben Sie das alles geschafft mit Kind, Haushalt<br />
und Karriere?“. Sie hat unsere Fragen <strong>auf</strong> sehr interessante Weise<br />
beantwortet. Wenn auch nicht alle Fragen beantwortet werden konnten,<br />
weil<br />
n i c h t<br />
genug Zeit<br />
war, haben<br />
wir viel dazugelernt,<br />
wie zum<br />
Beispiel:<br />
Sie wollte<br />
nie in die<br />
Und wir hoffen, dass wir vielleicht noch einmal eine solche Chance bekommen, so eine Persönlichkeit<br />
wie Frau Prof. Dr. Süssmuth zu treffen.<br />
Schüler/innen der Klasse 6.1 im Gespräch mit Frau Prof. Dr. Süssmuth<br />
v. l.: Frau Prof. Dr. Süssmuth,<br />
Herr und Frau Schiller (Organisatoren) und Herr Boehlke<br />
Luisa Wegner und Sarah Kirchner (6.1) überreichen Frau Prof. Dr. Süssmuth einen<br />
Blumenstrauß
Intern Nr. 3/08-09 Seite 3<br />
Drei mal Berliner Luftbrücke<br />
Besuch des Candy-Piloten<br />
Anlässlich des 60. <strong>Jahre</strong>stages der Beendigung der Luftbrücke war<br />
der ehemalige amerikanische Pilot Gail Halvorsen in der <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule zu Gast.<br />
Begleitet von seinem Neffen und der Berliner Zeitzeugin Mercedes<br />
Wild erfuhren die Schüler der beiden bilingualen Geschichtskurse<br />
der Klassen 10.12 und 10.24 wie Gail Halvorsen mit seinem „Rosinenbomber“<br />
half, die<br />
eingeschlossenenEinwohner<br />
von West-<br />
Berlin zu<br />
versorgen.<br />
Berühmt<br />
wurde er<br />
<strong>auf</strong>grund<br />
seiner Idee, für Berliner Kinder Süßigkeiten an kleinen<br />
Fallschirmen abzuwerfen. In einem Gespräch zeigten die Schüler ein reges Interesse an seinen persönlichen<br />
Erlebnissen und waren auch beeindruckt von seiner Bescheidenheit („I am not a hero, I was just a pilot<br />
doing his job“), von seiner Einstellung zum Leben („It’s not money that counts in life, but sharing and helping each<br />
other“) und auch von seinem Humor.<br />
v. l.: Gail Halvorsen, Celine Lehmann, Florian Piekny (beide 10.12), Katharina<br />
Brodel (10.24), Tanita Hecking (10.12), Aljosha Fritzsche, Sarah Koch und Ali<br />
Brendijan (alle 10.24)<br />
Ausgewählten Schülern <strong>diese</strong>r beiden Klassen kam am folgenden<br />
Tag die Ehre zu, während einer Jubiläumsveranstaltung<br />
<strong>auf</strong> dem ehemaligen Flughafen Tempelhof Gedenkmedaillen<br />
der Stadt Berlin an Gail Halvorsen und anderen Veteranen<br />
der Berliner Luftbrücke zu überreichen.<br />
P. John<br />
v. l. im Uhrzeigersinn: Annika Michalke, Saskia Chelmowski, Jennifer Lukiewski (alle<br />
10.12), Katharina Brodel (10.24), Vanessa Strobach, Tanita Hecking, Franziska<br />
Sennholz (alle 10.12), Herr John und Herr Peißker<br />
hintere Reihe v. l.: Dieter Link (10.24), Dario Tsiobanidis, Viktor Wachsmuth, Antonia<br />
Hopf (alle 10.12), André Rocfontaine (10.24), Tanita Hecking (10.12) und Herr John<br />
v. l.: Katharina Brodel (10.24), Aljosha Fritzsche (10.12), Herr John, Sarah<br />
Koch, Dieter Link, Oliver Paegelow, Ali Brendijan, Tuan Martin Tran (alle<br />
10.24), Gail Halvorsen und Sabrina Struhler (10.24)
Seite 4<br />
vordere Reihe v. l.: Vanessa Strobach, Annika Michalke, Saskia Chelmowski, Christine Reuß (alle 10.12), Katharina Brodel (10.24),<br />
Franziska Sennholz, Jennifer Lukiewski, Celine Lehmann (alle 10.12) und Sarah Koch (10.24)<br />
Gedenkfeier für die Luftbrücke<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Wir, die Mädchen und Jungen der 6.1 der <strong>GHO</strong>, durften am 12. Mai 2009 bei der Gedenkfeier für die Luftbrücke<br />
mitwirken. Wir hatten nach der sechsten Stunde<br />
frei und trafen uns mit Frau Stollreiter und Frau<br />
Mamach an unterschiedlichen Bushaltestellen. Als<br />
wir endlich ankamen, staunten wir nicht schlecht<br />
über die zwei großen Bühnen, die vielen Menschen<br />
und die Fernseh- und Kamerateams <strong>auf</strong> dem Gelände<br />
des Flughafen Tempelhofs. Vor unserem großen<br />
Auftritt hatte man uns gesagt, dass echte Rosinenbomber<br />
Schokolade über unseren Köpfen und denen<br />
der anderen Menschen abwerfen sollten. Als<br />
wir den Rosinenbomber starten sahen, freuten wir<br />
uns sehr. Leider warf der Pilot die Schokolade nicht<br />
da ab, wo wir uns befanden, sondern hinter dem<br />
Absperrungszaun <strong>auf</strong> einer Wiese, wo nur wenige<br />
Leute standen. Nach <strong>diese</strong>r kleinen Enttäuschung ging es auch schon los. Wir gingen zu einer Bühne, wo sich<br />
schon die Big Band <strong>auf</strong>gebaut hatte und positionierten uns gut sichtbar im Vordergrund. Wir sangen das<br />
Luftbrückenlied „Operation Vittels“ von Irvin Berlin, was wir zuvor lange mit Frau Stollreiter im Musikunterricht<br />
geübt hatten. Nachdem wir gesungen hatten, mussten wir auch schon wieder gehen. Wir fuhren mit dem Bus<br />
zurück zur Schule und verabschiedeten uns von Frau Mamach und Frau Stollreiter. So ging ein sehr <strong>auf</strong>regender<br />
und spannender Schulausflug für die 6.1 vorbei.<br />
Sarah Kirchner (6.1)<br />
Die Big Band unter<br />
der Leitung von<br />
Herrn Stresnak und<br />
der Chor der Klasse<br />
6.1 unter der Leitung<br />
von Frau Stollreiter<br />
unterstützten musikalisch<br />
die Feierlichkeit<br />
zum Luftbrücketag<br />
<strong>auf</strong> dem Gelände<br />
des ehemaligen Flughafens<br />
Berlin Tempelhof,<br />
während der<br />
Der große Auftritt unserer<br />
Big Band.<br />
Foto. Lothar M. Peter<br />
Anmoderation Ingo Hoppe vom RBB Foto: Frau Lukiewski
Intern Nr. 3/08-09 Seite 5<br />
Rosinenbomber seine Kreise am blauen Himmel zog. Große Begeisterung bei den Gästen und anerkennende<br />
Worte blieben nicht aus, was der Auszug des folgenden Leserbriefes bestätigt:<br />
An Leitung, Kollegium und Schüler der<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Gesamtschule,<br />
besonders an den Leiter der Big Band und seine jungen Musiker und<br />
an zwei mir namentlich nicht bekannte wandertagserprobte Kollegen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrtes Kollegium und<br />
bewundernswert (musikalisch) engagierte Big Band-Mitglieder!<br />
Berlin, den 15.05.2009<br />
Es drängt mich –und es drückte mich, täte ich es nicht. Was denn? Nun, meinem Herzen – und meinen<br />
Gedanken Luft zu machen. Es handelt sich um ein Erlebnis mit Hall-Raum, mit Tiefenwirkung.<br />
Dass das Wiedersehen mit der Tiefe – und Weite des Tempelhofer Flughafens am 60. <strong>Jahre</strong>stag des<br />
Luftbrückenendes auch Tiefe und Weite in meiner Erinnerung in sich bringen würde, das war mir von<br />
vornherein klar. Dass es aber darüber hinaus dabei zu einem weiteren Tiefenerlebnis für mich gekommen<br />
ist, das verdanke ich der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, genauer: ihrer jugendlichen Big Band<br />
und ihrem Leiter. Dafür zunächst einmal Anerkennung und Dank!<br />
...<br />
Unter dem überdachten Teil des Riesenrundes <strong>auf</strong> einer übergroßen Bühne ein Jugendorchester, das<br />
nicht nur munter spielte, sondern einen Sound schwungvoll brachte, der zu Herzen ging. Das allein wäre<br />
das Kommen wert gewesen. Dann aber Augen- und Ohrenzeuge der Hingabe und der Leistung junger<br />
Musiker und ihres „Trainers“ so unmittelbar sein zu dürfen, das hat mich – wie sicher auch viele andere<br />
– fasziniert. Und deshalb <strong>diese</strong> Zeilen. …<br />
Mit der Bitte um Benachrichtigung zu weiteren öffentlichen Konzerten oder Veranstaltungen verbleibt<br />
mit beswingt-lebensfrohen Grüßen<br />
Heinz Pötting<br />
Herzlichen Dank den Mitgliedern des Fördervereins, die an <strong>diese</strong>m Tag vom frühen Morgen bis in die späten<br />
Abendstunden mit einem Stand unsere Schule würdig repräsentiert haben.<br />
Bereits am 30. April zeigte das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg gemeinsam<br />
mit dem Verband Berliner Philatelisten–Vereine e. V. eine Ausstellung<br />
zur Berliner Luftbrücke, die neben postalischen Dokumenten die erstellte<br />
Dokumentation über die Luftbrücke unserer Schule darstellt. Wie<br />
sollte es auch anders sein, wurden die<br />
Gäste natürlich mit Schwung durch die<br />
Big Band der <strong>GHO</strong> unter der bewährten<br />
Leitung Henry Stresnaks eingestimmt.<br />
Hielt die Eröffungsrede:<br />
Herr Bezirksstadtrat Hapel<br />
„Ohne Worte“
Seite 6<br />
WM-Präsidentin Steffi Jones<br />
Echt sportlich - Steffi Jones im Schulklassengespräch<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Die Tradition der Schulklassengespräche mit prominenten Persönlichkeiten<br />
an der <strong>GHO</strong> ist eine lange und gepflegte, und vor kurzem<br />
hatte die Schule wieder einmal Besuch. Gast war Steffi Jones,<br />
ehemalige deutsche Fußballnationalspielerin, die am Freitag, dem<br />
30. Mai kam, um sich und ihre Aufgabe als Präsidentin des Organisations-Komitees<br />
der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011<br />
vorzustellen. Zur Einstimmung wurden zwei informative und amüsante<br />
Vorträge von Dario Pagnia und Esperanca Eduardo (beide<br />
7.13) zum Besten gegeben, die einen guten Einblick in die Ursprünge<br />
des Fußballs als Massensport und in die Geschichte des<br />
Frauenfußballs gaben. Auch Frau Jones, die allerdings dar<strong>auf</strong> bestand,<br />
geduzt zu werden („Sonst fühl’ ich mich so alt“), hielt eine<br />
kurze Powerpoint-Präsentation. Sie berichtete über ihren Job als<br />
Hauptorganisatorin für die Frauen-WM in zwei <strong>Jahre</strong>n und tat dies<br />
mit einem Enthusiasmus, der zeigte, dass sie genau die Richtige<br />
für <strong>diese</strong> Aufgabe ist. Sie betonte, sie könne und wolle eine Stimmung<br />
wie bei der WM der Herren im <strong>Jahre</strong> 2006 nicht wiederher-<br />
stellen, aber sie täte ihr Bestes, um jedermann<br />
am Frauenfußball und den kommenden<br />
Meisterschaften zu begeistern. Frauenfußball<br />
ist nun mal in jeder Hinsicht ästhetisch.<br />
Dann durften Fragen gestellt werden; zu<br />
ihrem neuen Beruf, zur Karriere als<br />
Profifußballerin, aber auch zu ihrem Privatleben,<br />
welche alle freudig, freundlich und<br />
offen beantwortet wurden. Diese Offenheit,<br />
aber auch das herzhafte und ansteckende<br />
Lachen unserer Gesprächspartnerin<br />
schufen eine angenehme und entspannte<br />
Atmosphäre.<br />
Steffi mittendrin: zwischen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7-13<br />
Auch wenn das Gespräch in der Reihe der<br />
bisherigen Themen nicht eins der anspruchsvollsten war, so empfinde ich es doch als sehr gelungen: Es wurde<br />
Werbung gemacht für 2011, Deutschland von seiner schönsten Seite, und ein jeder ist mit reicher Autogrammund<br />
Fotobeute nach Hause gegangen. Und eins ist sicher: Sowohl wir als auch Frau Jones, ach nein, Steffi,<br />
hatten wirklich eine Menge Spaß!<br />
E. Letzsch (11.1)<br />
Ein T-Shirt für ihre gehaltenen Vorträge:<br />
v. l.: Esperanca Eduardo (7.13), Steffi Jones<br />
und Dario Pagnia (7.13)
Intern Nr. 3/08-09 Seite 7<br />
Großer Erfolg für unsere Fußball-Mädchen - DFB-Futsal-Cup 2009<br />
Auf dem Weg zum großen Erfolg<br />
Spielerinnen: Lea Rück (6.1), Celina Morell (7.11), Virginia Bankwitz,<br />
Didem Kayar (beide 7.12), Nele von Barany, Vivian Frey (beide 7.13), Nadine<br />
Demuth (7.14) und Denise Stolp (7.24)<br />
Wir trafen uns am Freitag, dem 20. März 2009 um halb fünf müde,<br />
unausgeschlafen und <strong>auf</strong>geregt vor unserer Schule. Wir wurden von einem großen Bus vom DFB abgeholt, in<br />
dem schon Schüler von der Rudolf-Virchow-Oberschule saßen. Nach sieben Stunden Busfahrt, bei der wir uns<br />
auch mit den Jungen der anderen Schule anfreundeten, kamen wir in Mülheim an der Ruhr an der RWE<br />
Rhein-Ruhr Sporthalle an. Jetzt hieß es sich umziehen, warm spielen und uns mit der großen Halle und den<br />
Zuschauern vertraut machen. Unser erstes Spiel gegen die Alter<br />
Teichweg Gesamtschule aus Hamburg begannen wir sehr nervös<br />
und unsicher, es ging 6:0 verloren. Bei unserem zweiten Spiel waren<br />
die Regionalauswahl Niederrhein unsere Gegnerinnen. Wir<br />
gewannen <strong>diese</strong>s Spiel knapp, aber verdient mit 1:0. Beim dritten<br />
Spiel setzten wir uns mit der Nelson-Mandela-Realschule aus<br />
Rheinland-Pfalz auseinander. Wir gingen 1:0 in Führung, konnten<br />
<strong>diese</strong> aber leider nicht bis zum Schlusspfiff behaupten, es ging 1:1<br />
aus. Damit war klar, dass wir am Sonnabend das Spiel um Platz 3<br />
gegen die Regionalauswahl bestreiten würden. Um 16.00 Uhr<br />
wurden wir mit unserem Bus in die Unterkunft nach Wedau in<br />
die Sportschule gefahren. Dort angekommen, bezogen wir unsere<br />
Zimmer und trafen uns um 17.30 Uhr zum Abendessen. Es blieb<br />
nicht viel Zeit, da wir um 18.30 Uhr schon wieder in den Bus<br />
stiegen, um nach Mönchengladbach zum Bundesligaspiel gegen<br />
Bochum zu fahren. Nach dem Spiel ging es sofort zurück nach<br />
Wedau, dort angekommen fielen wir gleich ins Bett. Der nächste<br />
Morgen kam viel zu schnell. Mit allem Gepäck ging es mit dem<br />
Bus wieder in die RWE Rhein-Ruhr Sporthalle. Das Finalspiel um<br />
Platz 3 gewannen wir gegen die Regionalauswahl wieder mit 1:0.<br />
Ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass wir in <strong>diese</strong>r Konstellation<br />
das erste Mal zusammen spielten und sehr kurzfristig ein Team zusammengestellt haben. Nach der Siegerehrung,<br />
bei der wir einen Pokal und eine Urkunde überreicht bekamen, stiegen wir in unseren Bus und traten<br />
die Heimreise an. Abends um 21.30 Uhr erreichten wir müde, aber diesmal glücklich die Schule.<br />
I. Rissé
Seite 8<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Hörenswertes auch von den Bläserklassen zum traditionellen Frühjahrskonzert<br />
Am 27. März 2009 fand vor ca. 500 Besuchern im völlig überfüllten Gemeinschaftshaus Lichtenrade unser<br />
Bläserklassenfestival 2009 statt. Unter der Leitung von Herrn Voigt und Herrn Stresnak traten alle drei Bläserklassen<br />
der <strong>GHO</strong> nacheinander <strong>auf</strong>, zwischen den Bläserklassen brillierte mit einem witzigen und anspruchsvollen<br />
Programm zugleich der Chor der Jissen Joshigakuen Mädchen-Oberschule aus Japan unter der Leitung<br />
von Frau Aiko Iwata. Für das leibliche Wohl vorher, dazwischen und hinterher sorgte in schon professioneller<br />
Manier wie immer der Förderverein der <strong>GHO</strong>.<br />
Den Anfang des Konzertabends gestaltete unsere<br />
jüngste Bläserklasse 7.22, die trotz der bisher kurzen<br />
Probenzeit mit einigen Hits <strong>auf</strong>wartete, was das Publikum<br />
mit regelrechten Beifallsstürmen quittierte.<br />
Auch für die Schülerinnen und Schüler der beiden<br />
älteren Bläserklassen gab es viel Beifall, mehrere<br />
Zugaben mussten gespielt werden und am Ende versammelten<br />
sich noch einmal alle Mitwirkenden <strong>auf</strong><br />
der Bühne und es wurden Blumen überreicht.<br />
Japanischer Chor<br />
Herr Stresnak und seine Klasse 8.11 (links)<br />
Herr Voigt und die Bläserklasse 7.22 (oben)<br />
Übrigens, der Termin für das nächste Bläserklassenfestival<br />
steht schon fest. Es findet am Samstag, dem<br />
20. März 2010 wieder im Gemeinschaftshaus Lichtenrade<br />
statt.<br />
R. Voigt<br />
Herr Voigt und seine Klasse 9.13 (unten)<br />
Der japanische Chor der Jissen Joshigakuen Mädchen-Oberschule<br />
aus Tokio gab für die Japanischschüler<br />
unserer Schule ein fantastisches Konzert. Die<br />
Gruppe, bestehend aus 15-17-jährigen Schülerinnen,<br />
kam mit zwei Lehrern nach Berlin, um all die Schulen<br />
zu besuchen, von denen die schauspielernden<br />
Schüler stammen, die 2008 in Tokio das deutsch-japanische<br />
Theaterstück „Till Eulenspiegel“ <strong>auf</strong>geführt hatten. Die beteiligten Schüler der <strong>GHO</strong> waren Lilli<br />
Sachse (Tut. Weissberger-Schneemann) und Olivia Hans (Tut. Dreger).<br />
Jissen Joshigakuen Mädchen aus Tokio
Intern Nr. 3/08-09 Seite 9<br />
Erinnerungsstätte Not<strong>auf</strong>nahmelager Marienfelde - Fluchten aus der DDR<br />
Lesung mit Frau Dr. Elke Kimmel in Zusammenarbeit<br />
mit Frau Julia Franke von der<br />
Erinnerungsstätte Not<strong>auf</strong>nahmelager<br />
Marienfelde.<br />
Dass die jüngeren Generationen zu wenig<br />
über die deutsch-deutsche Geschichte wissen,<br />
wird besonders in letzter Zeit immer<br />
wieder mahnend konstatiert. Das Geschichtsbewusstsein<br />
zu entwickeln und die<br />
Demokratie-Fähigkeit zu stärken ist eine<br />
immer währende Herausforderung des pädagogischen<br />
Alltags, der wir als Schule uns<br />
permanent stellen.<br />
Im 20. Jahr nach dem Mauerfall ist es<br />
weiterhin an<strong>gebracht</strong>, die Zeit der deutschen<br />
Teilung in Erinnerung zu bewahren.<br />
Da sind Fakten, Tatsachen, historische Ver-<br />
läufe, die sich auch immer in individuellen Schicksalen widerspiegeln.<br />
v. l.: Frau Erchembajar, Frau Dr. Elke Kimmel und Frau Julia Franke mit Schülerinnen und<br />
Schülern des 10. Jahrgangs<br />
Einen wissenschaftlichen Beitrag gegen das Vergessen leistete Frau Dr. Elke Kimmel mit ihrem Buch, das den<br />
Titel trägt „... war ihm nicht zuzumuten, länger in der sowjetischen SBZ zu bleiben.“<br />
Die Ergebnisse ihrer Recherche stellte Frau Dr. Kimmel am 1. April 2009 für Schülerinnen und Schüler des 10.<br />
Jahrgangs vor. Freundlicherweise stand ihr dabei Frau Julia Franke von der Erinnerungsstätte Not<strong>auf</strong>nahmelager<br />
Marienfelde zur Seite, die einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 10.13 bei einem dortigen Besuch<br />
während einer Führung durch die Ausstellung bereits kennenlernten.<br />
Für die Jugendlichen, die zumeist im geeinten Deutschland geboren wurden und <strong>auf</strong>wachsen, ist die deutsche<br />
Teilung kaum noch ein Thema, das ihren Alltag tangiert. Die Errungenschaften unseres Rechtsstaates werden<br />
als gegeben betrachtet. Umso wichtiger ist es, an authentischen Orten wie zum Beispiel dem Not<strong>auf</strong>nahmelager<br />
das Bewusstsein für Demokratie und Diktatur zu bilden und zu schärfen.<br />
Dem wissenschaftlichen Vortrag Frau Dr. Kimmels zu folgen war für viele Zuhörer eine herausfordernde Bereicherung<br />
und Vertiefung der Unterrichtsinhalte.<br />
Im Anschluss an die Lesung entstand die Idee einer Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen zum Mauerfall-Jubiläum<br />
im November 2009 an unserer Schule.<br />
A.-K. Erchembajar<br />
Lars Eidinger in der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule<br />
Lars Eidinger ist den Theatergängern inzwischen durch<br />
seine zehnjährige Tätigkeit als Schauspieler an der Schaubühne<br />
Berlin schon bekannt. Inzwischen brilliert er auch<br />
im Bereich des Films. An der Seite von Birgit Minichmayr<br />
und unter der Regie von Maren Ade spielt er im Film „Alle<br />
Anderen“ einen erfolglosen Architekten, der erneut versucht,<br />
sich in einer Beziehung zu behaupten.<br />
Da <strong>diese</strong>r Film <strong>auf</strong> der Berlinale den silbernen Bären gewann<br />
und ab 18. Juni in die Kinos kommt, drehte der rbb<br />
ein Portrait von Lars Eidinger, das in der Kulturreihe „Stilbruch“<br />
am 4. Juni ausgestrahlt wurde.<br />
„Auf Spurensuche“ - Lars Eidinger mit seinem ehemaligen Tutor Herrn Müller
Seite 10<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Er wünschte sich, „an den Ort zurückzukehren, an dem alles<br />
begann, und seinen alten Theaterlehrer Jürgen Müller wieder<br />
zu treffen“.<br />
So wurde am 26. Mai in unserer Schule gedreht. Lars fühlte sich<br />
außerordentlich wohl und betrachtete interessiert die Bilder aus<br />
alten Zeiten: die Aufnahme des Abiturjahrgangs 1995 (aus dem<br />
Jahr 1994) und die Bilder aus den Aufführungen „Woyzeck“ und<br />
„Der <strong>auf</strong>haltsame Aufstieg des Arturo Ui“.<br />
Ausgelassen unterhielt er sich mit Schülerinnen und Schülern<br />
in der Mensa und es bereitete ihm sichtlich Spaß, der Theater-<br />
AG bei Improvisationen zuzuschauen.<br />
Insgesamt war es beeindruckend festzustellen, wie gern sich Lars<br />
„Auf dem Weg nach oben“ - Lars Eidinger und Jürgen Müller<br />
an seine Theaterzeit in unserer Schule erinnert.<br />
Lars war unser erster Schüler, der seinerzeit an einer Theaterschule (Ernst Busch) angenommen wurde. Ihm<br />
sollten weitere Talente folgen, die an der staatlich anerkannten Schauspielschule Charlottenburg überzeugten,<br />
was ja bekanntlich nicht so einfach ist:“<br />
Adil El-Bouamraouie (Abitur 2003) absolvierte 2007 mit Erfolg sein Schauspielerdiplom, Tobias Wollschläger<br />
(Abitur 2007) war und ist in seiner Ausbildung sehr erfolgreich und wird am 24. Juni in der Hauptrolle des<br />
Uteschitelnyj und der Regieassistenz des Dramas „Die Spieler“ von Gogol seine Prüfung absolvieren. Auch er<br />
strebt eine schauspielerische Karriere an der Schaubühne Berlin an, Patrick Sembiring (Abitur 2007) ist<br />
zurzeit im dritten Semester, Sophia Schmelz (Tut. Müller) hat am 16. Mai 2009 die Aufnahmeprüfung an der<br />
Charlottenburger Schauspielschule mit Bravour bestanden.<br />
Jürgen Müller<br />
Noch mehr Theater - Das Beste zum Schluss: Unser DS-Abi<br />
Was wünschen sich Theaterleute mehr als ein interessiertes Publikum?<br />
So hatte sich doch unter der Hand herumgesprochen, dass die Präsentationsprüfungen im Fach Darstellendes<br />
Spiel – eine neue Möglichkeit der Abiturprüfungen an der <strong>GHO</strong> wie an vielen anderen Schulen – zu großartigen<br />
Ergebnissen geführt hatten. Allein der Aufwand der Vorbereitungen sprach bereits dafür: Die Gruppen<br />
hatten zum Teil seit dem Herbst jedes Wochenende geprobt, in der heißen Phase im März gar täglich. Und<br />
waren es nicht <strong>diese</strong>lben Spieler, die mit dem „Kreis“ erst im Februar 2009 einen grandiosen Erfolg feiern<br />
durften?<br />
Fünf Themen wurden in Gruppen erarbeitet: eine Präsentation mit dem Traummotiv ausgehend von Novalis<br />
mit psychologischer Sicht, die Umsetzung des bekannten Gedichts von Hermann Hesse zum Thema Einsamkeit,<br />
die Übertragung eines Kommunikationsmodells <strong>auf</strong> einen Klassiker Loriots, der Ausschnitt aus Sarah<br />
Kanes dem Wahn verhafteten Stück „4.48“ und die Collage zur Aktualitätsfrage von Märchen.<br />
Alle Eltern und Mitschüler wollten nun die Ergebnisse sehen und so fand am Donnerstag, dem 18. Juni, ein<br />
besonderer Theaterabend statt.<br />
Zusätzlich erlebten wir als „Gäste“ eine Gruppe von vier Schülern des 10. Jahrgangs, die ihre MSA-Präsentationsprüfung<br />
über das Grips-Theater mit Ausschnitten des Stückes „Max und Millie“ zeigten. Auch dies ein Aspekt<br />
der neuen Prüfungsmöglichkeiten, die unsere Schüler geschickt zu ihrem Vorteil nutzten: Schüler des 10. und<br />
13. Jahrgangs halfen sich gegenseitig als Mitspieler, übrigens auch bei der Beleuchtung.<br />
Nach allem Stress der Abiturprüfungen lieferten uns die Darsteller eine unglaublich vitale, vielfältige und<br />
reife Vorstellung und wir fühlten beglückt mit ihnen: das Beste zum Schluss.<br />
U. Stollreiter<br />
Ankündigung<br />
Die Ausstellung „Impressionen - Expressionen. Frauen im KZ Ravensbrück“ wurde unter wissenschaftlicher<br />
Leitung von Ass. Prof. Dr. Christel Baltes-Löhr, Universität Luxemburg und Prof. Dr. Sigrid Jacobeit, Humboldt-
Intern Nr. 3/08-09 Seite 11<br />
Universität zu Berlin zusammen mit 30 Studierenden und Lehrenden des Bachelor en Sciences de l’Education<br />
erarbeitet. Dies fand statt im Anschluss an eine einwöchige Studienfahrt im Januar/ Februar 2007 in die Mahnund<br />
Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Orte der Erinnerung in Berlin,<br />
Jüdisches Museum und Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Parallel entstand im Verl<strong>auf</strong> des <strong>Jahre</strong>s<br />
2007 ein Begleitband zur Ausstellung.<br />
In unserer Schule wird die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft Frau Botschafterin Martine Sommer<br />
steht, in der Zeit vom 1. September bis zum 02. Oktober 2009 zu sehen sein.<br />
v. l.: Marlisa Fischer (10.23), Maxi Braun, Josephine Eschke (11.1) und Patrycja<br />
Garbarczyk (10.12)<br />
hatten ein Gastmahl vom Feinsten zubereitet. Dafür sei allen<br />
Eltern und Schülern aus Berlin noch einmal herzlich<br />
gedankt. Und unserem Förderverein ein großes Dankeschön<br />
für die Unterstützung des diesjährigen Austausches, ohne<br />
<strong>diese</strong> Hilfe hätte die Fahrt nach Dresden, ein echter Höhepunkt,<br />
nicht stattfinden können. Es soll hier nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass der Förderverein der Begegnung der Schüler<br />
aus Posen und Berlin jedes Jahr zur Seite steht; ohne <strong>diese</strong>s<br />
Engagement wäre das Austauschprogramm schon seit <strong>Jahre</strong>n<br />
nicht mehr realisierbar.<br />
Schüleraustausch - 20 <strong>Jahre</strong> Posen<br />
Beste Stimmung herrschte beim Abschiedsfest für<br />
unsere Freunde vom Adam-Mickiewicz-Lyzeum aus<br />
Posen in Polen. Gleichzeitig feierten wir das 20-jährige<br />
Jubiläum des Austausches zwischen unseren<br />
beiden Schulen. Unsere Schülerinnen und Schüler<br />
haben ein Superfest in der Mensa organisiert. Die<br />
Live-Band aus der 11. Jahrgangsstufe sorgte für eine<br />
tolle Stimmung unter Gästen und Gastgebern.<br />
Besonders eindrucksvoll: Viele Eltern, Großeltern<br />
und Geschwisterkinder sind gekommen. Und sie<br />
Überschattet wurde die ereignisreiche Woche durch die<br />
Nachricht, die weitere Zukunft unserer Partnerschule in Posen sei akut gefährdet. In einem jahrelangen Rechtsstreit<br />
behauptete sich die Katholische Kirche gegenüber der Stadt Posen mit ihren Restitutionsansprüchen <strong>auf</strong><br />
das Grundstück und das Gebäude des Adam-Mickiewicz-Lyzeums in Posen. Das wäre das Aus einer der besten<br />
Gymnasien nicht nur in Posen, sondern in ganz Polen gewesen. Unsere Schule war selbstverständlich bereit,<br />
ihre Unterstützung in einer Solidaritätsadresse kundzutun. Unsere Freunde in Posen hatten eine große Schülerdemonstration<br />
organisiert, um mit ihrem friedlichen Protest für den Erhalt ihrer Schule zu kämpfen. Diese<br />
Aktion wurde in ganz Polen zur besten Nachrichtenzeit gesendet. Letztendlich waren die vielfältigen Aktionen<br />
erfolgreich und die Katholische Kirche sicherte unserer Partnerschule ihre weitere Existenz zu.<br />
(Unseren Solidaritätsgruß finden Sie vor dem Pressespiegel des Interns.)<br />
Dr. Martin Lotz fordert zum Disput über den Religionsunterricht -<br />
Wir bieten ein Schulklassengespräch an<br />
Von: Dr. Martin Lotz<br />
An: sekretariat@ghoberlin.de<br />
Gesendet: im April 2009<br />
Sehr geehrte Schulgemeinschaft, lieber Siegfried Kuknat!<br />
v. l.: Patrycja Garbarczyk (10.12), Marlisa Fischer (10.23) und<br />
Bernard Reibeholz (11.2)<br />
Vielen Dank für die „Aktuellen Informationen“ vom März 2009. Richard Herzingers Artikel (S. 31/32) trifft<br />
den Politiker und Namenspatron der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule gut. Nur dass <strong>Heinemann</strong> nicht<br />
herzhaft gelacht habe, kann ich als einer, der in seiner unmittelbaren Nähe gearbeitet hat, nicht bestä-<br />
S. Kuknat
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Intern Nr. 3/08-09<br />
tigen. Ich rufe Dich, lieber Siegfried, dazu als Zeugen <strong>auf</strong>! <strong>Heinemann</strong> lachte herzlich über Leute, die<br />
sich selbst zu wichtig nahmen, und auch über die schärfsten Karikaturen, die sich <strong>auf</strong> ihn als Politiker<br />
und Skatspieler bezogen. Richard Herzinger meint, <strong>Heinemann</strong>s christlicher Pazifismus sei überholt.<br />
Dagegen spricht allein die Tatsache, dass die meisten jungen Menschen den Zivildienst dem Kriegsdienst<br />
vorziehen. <strong>Gustav</strong> <strong>Heinemann</strong> hat sich auch zur Frage von Ethik und Religion in der öffentlichen<br />
Schule geäußert. Im Unterschied zu Bischof Huber (S. 4/5) vertrat er bereits 1963 die heutige Berliner<br />
Regelung: „Wird eine Schule von evangelischen und katholischen Kindern besucht, so bleibt grundsätzlich<br />
nur übrig, ihr das Gepräge einer christlichen Gemeinschaftsschule bei getrenntem Religionsunterricht<br />
zu geben. Wird sie zugleich von Kindern anderer Weltanschauungen oder von Dissidenten besucht, so<br />
bleibt grundsätzlich nur übrig, ihre Gesinnungsfächer <strong>auf</strong> eine Darstellung der christlichen Religion und<br />
der Weltanschauungen sowie <strong>auf</strong> allgemeine Ethik zu beschränken, im übrigen aber Religion oder<br />
Weltanschauung in freiwillige Zusatzstunden zu verweisen.“ (Rede <strong>auf</strong> dem Kulturpolitischen Kongress<br />
der Sozialdemokratischen Partei in Hamburg, 29.8.1963 zum Thema „Gewissensfreiheit - Staat - Erziehung“.<br />
Kaiser Taschenbuch München 1990, Seite 190) Ich rege an, <strong>diese</strong>n Ausspruch in geeigneter<br />
Weise in Ihrer Schule bekannt zu machen. Ich biete an, dass Sie mit Mitgliedern der Initiative „Christen<br />
pro Ethik“ diskutieren, damit die einseitige Parteinahme von Bischof Huber für „Pro Reli“ ausgeglichen<br />
wird.<br />
Mit freundlichen Grüßen!<br />
Martin Lotz<br />
Anmerkung:<br />
Pastor Dr. Martin Lotz war der persönliche Referent des Bundespräsidenten Dr. Dr. <strong>Gustav</strong> <strong>Heinemann</strong> in Bonn<br />
von 1969 bis 1974. Bei der Namensgebung für unsere Schule war er anwesend und begleitete die Witwe des<br />
Bundespräsidenten, Hilda <strong>Heinemann</strong>. Seit Jahrzehnten ist Dr. Martin Lotz unserer Schule verbunden und<br />
diskutierte zusammen mit dem Freund <strong>Gustav</strong> <strong>Heinemann</strong>s, Prof. Dr. Helmut Gollwitzer und unseren Schülern<br />
über das Leben und Werk <strong>Gustav</strong> <strong>Heinemann</strong>s. Er war auch anwesend, als die in unserem Haus erstellte<br />
Ausstellung „Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn - <strong>Gustav</strong> <strong>Heinemann</strong>: ein Christ in politischer Verantwortung“<br />
in unserer Schule präsentiert wurde.<br />
Siegfried Kuknat<br />
Fachbereich Französisch<br />
Am 6. März trafen sich die Wirtschaftsstudenten aus Dijon und die Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe<br />
(Begleitung: Frau Dr. Meseck-Thieme und Frau Krüger-Fore) der <strong>GHO</strong> im IES-Institut in Berlin-Mitte zu<br />
einem Theater-Workshop in französischer<br />
und deutscher Sprache.<br />
Thema war „ Kommunikation in<br />
zwei Sprachen“. Unter der Leitung<br />
des Schauspielers Henrik<br />
Mätze wurde viel gespielt, improvisiert<br />
und gelacht. Ein vom IES<br />
vorbereitetes Frühstücksbuffet<br />
sorgte für das leibliche Wohl. Da<br />
<strong>diese</strong> Veranstaltung viel Zuspruch<br />
bei den Schülern fand, wird für<br />
das Jahr 2010 die nächste schon<br />
geplant.<br />
M.-C. Krüger-Fore<br />
Fröhlicher Abschluss der Begegnung zwischen Studenten der Universität Dijon und Schülern der 11. Klasse im<br />
IES-Institut Berlin<br />
Treffen mit Schülern aus Monaco<br />
Trotz der Osterferien fanden sich am Mittwoch, dem 8. April, 12 Schülerinnen und Schüler unserer Oberstufe<br />
in Begleitung von Herrn Feige-Lorenz zu einem informellen Kennenlern-Abend mit Schülern vom Lycée Albert<br />
I. aus Monaco ein. Auf Betreiben und Vermittlung von Herrn Dieterich und Frau Krüger-Fore, die in Nizza
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zu einer ersten Kontakt<strong>auf</strong>nahme weilte, war <strong>diese</strong>s Treffen abgesprochen worden. Es war ein großer Erfolg, so<br />
die begleitenden Lehrer der monegassischen<br />
Schüler, welche die in Französisch, Englisch<br />
und Deutsch geführten Gespräche sehr genossen<br />
haben. So sind für die Zukunft weitere<br />
Begegnungen in Berlin und Monaco in<br />
Aussicht genommen worden. Bei den Treffen<br />
sollen die Schüler gemeinsame Projekte<br />
in den Fächern Politikwissenschaft und Französisch<br />
erarbeiten und vorstellen.<br />
W. Feige-Lorenz<br />
Anmeldung zur DELF-Prüfung 2010 / DELF-AG<br />
Erste Kontakt<strong>auf</strong>nahme zwischen Schülern des Lycée Albert 1er<br />
aus Monaco und Oberstufenschülern der <strong>GHO</strong><br />
Seit 2007 beteiligen sich Schüler und Schülerinnen der <strong>GHO</strong> erfolgreich an der DELF-Prüfung (23 Anmeldungen<br />
zur Prüfung, 23 bestandene Prüfungen). DELF-Zertifikate sind staatliche Sprachdiplome, die vom französischen<br />
Erziehungsministerium vergeben werden. Sie sind standardisiert und in der ganzen Welt anerkannt.<br />
Das DELF scolaire ist für alle Jugendlichen von der 8. Klasse bis zur 13. Klasse zugänglich. Seit 2008 besteht<br />
zusätzlich die Möglichkeit, die DELF-Prüfung in einer AG vorzubereiten.<br />
Schüler und Schülerinnen, die sich zur Prüfung anmelden und die AG regelmäßig besuchen wollen, tragen<br />
sich im Raum 28 (Haus B) bei Frau Krüger-Fore ein.<br />
M.-C. Krüger-Fore<br />
Fortbildung in den USA<br />
Über Ostern habe ich als Fulbright-Stipendiatin an einem dreiwöchigen intensiven Fortbildungsseminar in den<br />
USA teilgenommen. Dieses bestand aus drei Modulen. Zunächst standen in Veranstaltungen der Pennsylvania<br />
State University aktuelle landeskundliche Inhalte sowie Entwicklungen und Methoden im Unterricht im Vordergrund.<br />
Besonders im Hinblick <strong>auf</strong> die sich wandelnden Strukturen hier in Deutschland erlaubten <strong>diese</strong><br />
Erfahrungen zusammen mit Schulbesuchen, die das zweite Modul bestimmten, interessante Einblicke. Im dritten<br />
Modul schließlich besuchte ich ein College in Arizona und die Cherry Creek High School in Denver,<br />
Colorado. An <strong>diese</strong>n Teil knüpfte ich große Hoffnungen, den transatlantischen Bildungsdialog für unsere<br />
Schülerinnen und Schüler unmittelbar nutzbar machen zu können und eine Schulpartnerschaft <strong>auf</strong> den Weg<br />
zu bringen. Die Kollegen in Denver waren auch sehr angetan von einer solchen Verbindung, wenngleich wir<br />
uns gewisser administrativer Schwierigkeiten, die noch aus dem Weg zu räumen sind, sehr bewusst waren. Nun<br />
hoffe ich, dass die Begeisterung auch <strong>auf</strong> amerikanischer Seite anhält und wir an <strong>diese</strong>n zarten Anfängen weiter<br />
arbeiten können, um langfristig einen Schüleraustausch zu etablieren.<br />
P. Lassahn
Seite 14<br />
Jugend forscht 2009<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Wie schon im <strong>Jahre</strong> 2006 und 2008 hat Kevin Klinik (9.21) im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften<br />
Jugend-forscht-Arbeiten an der Wilhelm-Foerster Sternwarte angefertigt. Damals<br />
ging es um Luftschlieren im Zusammenhang mit Planetenbeobachtungen bzw. um<br />
Möglichkeiten für hochpräzise Planetoidenpositionen. In der jetzigen Arbeit geht<br />
es nicht mehr um die großen Planeten oder Kleinplaneten, sondern um Einfluss<br />
der Erde <strong>auf</strong> vorbei fliegende Raumsonden (sogenannte Flybys).<br />
Der Titel der Arbeit lautet: „Der Faktor zwei beim Flyby - Ist die Flyby-Anomalie<br />
ein Erdrotationseffekt?“<br />
Während Kevin 2006 und 2008 noch in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“<br />
(bis 14 <strong>Jahre</strong>) antrat, reichte es in <strong>diese</strong>m Jahr unter der großen Konkurrenz<br />
der 15- bis 21-Jährigen nicht für eine Prämierung. Als Anerkennung hat er jedoch<br />
einen Besuch im Raumfahrtzentrum „orbitall“ des FEZ-Berlin bekommen. Dort<br />
kann er einen simulierten Flug zur ISS erleben und Experimente im Raumlabor<br />
durchführen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Kevin Klinik (9.21)<br />
Känguru-Wettbewerb der Mathematik 2009<br />
S. Neun<br />
1978 kamen Hochschulmathematiker in Australien <strong>auf</strong> die Idee, einen Wettbewerb anzubieten, an dem möglichst<br />
viele Schüler teilnehmen. Herausgekommen ist ein Multiple Choice-Wettbewerb, dessen Aufgaben nicht schwer,<br />
aber sehr anstrengend sind, dessen Spektrum so breit ist, dass jeder etwas<br />
findet, was sich lösen lässt und der auch noch Spaß macht. Anfang der 90er<br />
<strong>Jahre</strong> übernahmen französische Mathematiker den Wettbewerb nach Frankreich<br />
und luden auch bald andere Länder ein teilzunehmen. Inzwischen<br />
knobeln zeitgleich (jeweils am 3. Donnerstag im März) ca. 4,5 Millionen<br />
Schülerinnen und Schüler in 40 Ländern an den gleichen Aufgaben. In<br />
<strong>diese</strong>m Jahr nahmen 800 000 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland<br />
am Känguru-Wettbewerb teil – 250 von ihnen besuchen die <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule. Seit vier <strong>Jahre</strong>n wird der Wettbewerb an unserer<br />
Schule durchgeführt und vom Profilkurs Mathematik betreut. Ein großes<br />
Dankeschön geht an alle Schülerinnen und Schüler, die uns unterstützt<br />
haben!<br />
Die eingeschickten Aufgaben wurden alle ausgewertet. Im Moment werden<br />
die Urkunden und Preise verschickt. Die Aufgaben und Lösungen findet<br />
ihr unter www.mathe-kaenguru.de.<br />
Ich hoffe, es hat wieder allen viel Spaß gemacht.<br />
A. Dobberow<br />
Girls’Day 2009 - Mädchenzukunftstag<br />
und der gesamte 8. Jahrgang der <strong>GHO</strong> nahm teil!<br />
Nein, die <strong>GHO</strong> ist keine reine Mädchenschule geworden. Die veränderten Unterrichtsbedingungen im Bereich<br />
der Berufsorientierung lassen uns neue Wege erproben. Daher waren alle Schülerinnen und Schüler des<br />
8. Jahrgangs <strong>auf</strong>gefordert, sich für <strong>diese</strong>n Tag eine Möglichkeit zu suchen, die Arbeitswelt kennen zu lernen.<br />
Wie in den Vorjahren blieb den Mädchen der naturwissenschaftlich-technische Bereich vorbehalten. Die<br />
Jungen sollten die „frauentypischen“ Berufe erkunden, um ihr Berufswahlspektrum zu erweitern.<br />
Bei der Suche nach geeigneten Plätzen konnten die Mädchen <strong>auf</strong> ein vielfältiges und interessantes Angebot<br />
im Internet zurückgreifen. Eine entsprechende Plattform für Jungen stand noch nicht zur Verfügung. Allerdings<br />
hatten zahlreiche Kindertagesstätten ihre Bereitschaft signalisiert, Schülern an <strong>diese</strong>m Tag einen Einblick in<br />
ihre Arbeit zu gewähren. So ist es nicht verwunderlich, dass der Schwerpunkt der Erkundung in <strong>diese</strong>m
Intern Nr. 3/08-09 Seite15<br />
Bereich lag (siehe Grafik).<br />
50<br />
45<br />
40<br />
<strong>35</strong><br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Girls'Day 2009 - Jungenaktivitäten<br />
Grundschule<br />
Friseur<br />
medizinischer Bereich Sonstiges<br />
Kita<br />
Senioren<br />
Sicherlich werden nach den Erfahrungen eines Tages nicht alle Schülerinnen Technikerinnen und nicht alle<br />
Schüler werden Erzieher. Aber jede Erfahrung hilft zu einem späteren Zeitpunkt eine berufliche Entscheidung<br />
zu treffen.<br />
Daher bedanke ich mich bei allen Eltern, Kolleginnen und Kollegen, aber auch bei den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der Betriebe/Einrichtungen, die durch ihr Engagement <strong>diese</strong>n Tag erst möglich gemacht haben.<br />
Hildegard Pieper<br />
Vom Quarzsand zum WC-Becken - Werksbesichtigung bei Keramag<br />
Am Mittwoch, dem 6. Mai ermöglichte uns die Firma Bär & Ollenroth im Rahmen der Schulpartnerschaft an<br />
einer Exkursion zum Keramag-Werk nach Haldensleben teilzunehmen.<br />
Wir, vier Schülerinnen des 11. Jahrgangs sowie Frau Schober und Herr Henke, konnten erleben, wie aus einer<br />
handvoll Rohstoffe Waschtische und Toilettenbecken entstehen.<br />
Das Keramag-Werk ist der größte Produzent von Sanitärkeramik<br />
in Deutschland. An jedes einzelne Stück muss Hand<br />
angelegt werden, weil viele Schritte nicht automatisierbar sind.<br />
Anschaulich und humorvoll wurde uns der Werdegang von der<br />
Herstellung einer ersten Gipsform über das Testen eines Prototyps<br />
bis hin zum Glasieren und Brennen eines WC-Beckens nahe<br />
<strong>gebracht</strong>.<br />
Sehr interessant war der Besuch im Testlabor. Dort wird die Spülleistung<br />
der Produkte geprüft, u. a. müssen zwölf Blatt genormtes<br />
Papier und vier Testkörper in jeweils einem Spülgang „verschwinden“.<br />
Auch kulinarisch wurden wir bestens betreut. Wir<br />
danken der Fa. Bär & Ollenroth recht herzlich für die Möglichkeit,<br />
an <strong>diese</strong>r Werksbesichtigung teilzunehmen.<br />
J. Henke, B. Schober<br />
Aktivitäten unserer Jüngsten<br />
Maha Matar, Emelie Letzsch (beide 11.1),<br />
Tanja Kroll (11.2), Hr. Henke und Lisa Mosel (11.2),<br />
Von Buchdruck, Büchern, Affen und Völkerschlacht<br />
- Zweitägige Exkursion der Klassen 5.1 und 7.13 zur Buchmesse nach Leipzig -<br />
In <strong>diese</strong>m Jahr wollte die Klasse 7.13 natürlich unbedingt ihren Gewinn von der letztjährigen Leipziger Buchmesse<br />
einlösen - den Besuch der Großdruckerei OAN-Offizin Andersen Nexö.<br />
Druckerei-Besuch und Buchmesse! Das ist nicht an einem Tag zu schaffen. Also wurde eine zweitägige Kurzreise<br />
geplant und die Fünftklässler wurden eingeladen mitzukommen.
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Intern Nr. 3/08-09<br />
Mit dem ICE ging es vom Bahnhof Südkreuz los. Und ehe<br />
wir es uns versahen, waren wir auch schon in Leipzig und<br />
konnten in der Jugendherberge einchecken. Hier trennten<br />
sich nun die Wege. Die Klasse 5.1 hatte sich für den Nachmittag<br />
in der Zoo-Schule des Leipziger Zoos angemeldet und<br />
die 7.13 wurde schon in Leipzig-Zwenkau in der OAN von<br />
Herrn Hannes Lehner erwartet.<br />
Ziemlich zu Beginn des Schuljahres gab uns Frau Bethge ein<br />
Textblatt über Jane Goodall, eine Primatenforscherin. Da<br />
<strong>diese</strong> im Urwald von Afrika forschte und sogar mitten unter<br />
Schimpansen lebte, ihnen sogar Namen gab und ihnen <strong>auf</strong><br />
Und nächstes Jahr wieder?<br />
Schritt und Tritt folgte, hat sie nicht nur nach und nach das<br />
Vertrauen der Tiere erworben, sondern dabei viel über die Lebensweise der Affen erfahren. Das kann man in<br />
Goodalls Büchern „Wilde Schimpansen“ und „Grund zur Hoffnung“ nachlesen. Unsere Klasse hat im Leipziger<br />
Zoo unter fachkundiger Anleitung Affen beobachtet. Es war gut zu erkennen, wie ähnlich uns die Affen im<br />
Körperbau und im Verhalten sind. Charles Darwin, dem zu Ehren aktuell das Darwin-Jahr begangen wird, hat<br />
über die Entstehung der Arten geforscht. Viele Fragen sind aber noch nicht beantwortet. Vielleicht werde ich<br />
mich später beruflich mit Menschenaffen beschäftigen.<br />
Larissa Reichenbach (5.1)<br />
In der Großdruckerei „Offizin Andersen Nexö“<br />
- Schüler der 7.13<br />
In der Druckerei hatten wir als erstes ein einführendes Gespräch<br />
mit zwei verantwortlichen Mitarbeitern. Obwohl jeder von uns schon<br />
viele Bücher in der Hand gehabt hatte, waren wir doch erstaunt,<br />
wie unterschiedlich die Arten des Druckes und der Buchbindung<br />
sind. Interessant war das aus dem Mittelalter stammende, in feines<br />
Leder gebundene Beutelbuch, das bildungsbewusste Zeitgenossen,<br />
am Gürtel befestigt, mit sich tragen und so zur Erbauung jederzeit<br />
darin lesen konnten. Der anschließende Rundgang durch die riesigen<br />
Hallen verschaffte uns einen Eindruck von der Kapazität der<br />
Druckerei und der anspruchsvollen Arbeit, die dort geleistet wird.<br />
Nachdem wir nun vor Ort selbst erleben konnten, wie viele Arbeitsschritte<br />
bis zur Fertigstellung eines Buches nötig sind, betrachten<br />
wir das Buch als Kulturgut der Menschheit mit noch mehr Respekt.<br />
Die Buchmesse am nächsten Tag war wieder ein Erlebnis. Besonders gefiel uns Siebtklässlern die Lesung mit<br />
Daniel Höra. Seinen Jugendroman „Gedisst“ haben sich einige von uns schon gek<strong>auf</strong>t. Hoffentlich können wir<br />
auch im nächsten Jahr wieder <strong>auf</strong> die Buchmesse fahren.<br />
Vivian Kroyer & Nadine Lerche (7.13)<br />
Nach einer erholsamen Nacht in der Jugendherberge war nun der Messetag angebrochen. Der Regen, der leise<br />
vor sich hin nieselte, konnte uns aber nicht von einer Stippvisite des Leipziger Völkerschlachtdenkmals abhalten.<br />
Die 7.13 hatte es im letzten Jahr zwar schon besucht,<br />
aber auch für sie war die kurze Einführung, die David<br />
Triestram (5.1) vorbereitet hatte, sehr informativ. Mit der<br />
Straßenbahn ging es dann nach einem kurzen Aufenthalt in<br />
der Leipziger Innenstadt zum Messegelände. Vor den Messehallen<br />
standen Leipziger Löwen, denn der Löwe ist das<br />
Wahrzeichen von Leipzig. Drinnen ging es dann nur noch<br />
um Bücher, Bücher, Bücher. Die verschiedenen Hallen wimmelten<br />
nur so von Besuchern. Wir hielten uns hauptsächlich<br />
in der Halle Zwei <strong>auf</strong>. Hier sollten auch die Lesungen<br />
stattfinden, die für uns in Frage kamen. Jeder hatte sich<br />
Die Klassen 5.1 und 7.13 am Völkerschlachtdenkmal
Intern Nr. 3/08-09 Seite 17<br />
zwei Buchvorstellungen ausgesucht und an einer dritten mussten<br />
dann alle gemeinsam teilnehmen. Die dritte Lesung war von den<br />
Bücherkindern Leipzig. Kinder stellten dort selbstverfasste Geschichten<br />
vor. Leider war das Mikro kaputt und wir verstanden kaum etwas.<br />
Deswegen gingen wir früher als geplant. Als wir die Messe verließen,<br />
regnete es immer noch. Trotz allem haben mir die zwei Tage<br />
in Leipzig gut gefallen.<br />
Zoé Morro (5.1)<br />
Wir, die Klasse 5.1, danken ganz herzlich Jens Keller, der für uns sehr interessant und kompetent eine Führung<br />
über den Leipziger Hauptbahnhof, den größten Kopfbahnhof Europas, vorbereitet hatte.<br />
Alles Bach oder was? - Zwei Tage mit Johann Sebastian Bach<br />
Unsere Klasse 5.1 machte sich am 6. Mai <strong>auf</strong> ins Atze-<br />
Musiktheater. Das Stück „Bach - Das Leben eines Musikers“<br />
war gut besucht. Es ging also um Bach, sein Leben<br />
und natürlich seine Musik. Das Stück spielt im 17.<br />
Jahrhundert. Es ist sehr lehrreich und vermittelt viele<br />
Informationen über die Zeit des Barock. Hervorragende<br />
Musiker vom Atze-Theater spielten viele und gut<br />
ausgewählte Stücke von Bach und die Zuschauer machten<br />
gut mit. Die Darsteller und Darstellerinnen gaben<br />
ihr Bestes und so war es eine gelungene Vorstellung.<br />
Eine Woche später gab es für unsere Klasse noch einen<br />
Workshop. Wir konnten selber schauspielern und uns<br />
Aufmerksame Zuhörer – „Anleitung zur szenischen Improvisation“<br />
v. l.: Lisa Skladny, Frau Tone Eriksen, Alina Arndt, Sven Dittberner und<br />
Larissa Reichenbach<br />
Danke an Frau Schläger, dass sie das Projekt für uns<br />
gefunden und organisiert hat.<br />
Felix Lehmann (5.1)<br />
Lesung <strong>auf</strong> der Messe<br />
„Schule zu Bachs Zeiten – strenges Regiment?“ –<br />
v. l.: Kevin Steinbach, Mark Ottenhus, Can Cakin und Zoé Morro<br />
in Pantomime ausprobieren. Zwei Bühnenkünstler vom Atze-<br />
Theater waren extra in unsere Schule gekommen und leiteten<br />
uns dabei an. Alle Mitwirkenden hatten viele gute<br />
und fantasievolle Ideen. So erhielten wir Bilder, mit denen<br />
wir eine Geschichte entwickelten und spielten.<br />
Diese zwei schönen Tage waren ein voller Erfolg und machten<br />
viel Spaß.<br />
Diskutieren über die Handlung:<br />
v. l.: Erik Lippert, Leon Lange und Vanessa Pätzold
Seite 18<br />
Und nach dem Abitur?<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
HÖR AUF nur über die Zukunft zu reden -<br />
FANG AN etwas aus ihr zu machen!<br />
Unter <strong>diese</strong>m Motto erwarteten die Schüler des<br />
12. Jahrganges am 30. April 2009 ein Gespräch mit<br />
Studentinnen von IBM.<br />
Federica Stelzer (Abitur 2007), ehemalige Schülerin<br />
der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, und Ursula<br />
Weihs waren an die <strong>GHO</strong> gekommen, um die<br />
Studiengänge bzw. Studienmöglichkeiten des<br />
Marktführers in der IT-Beratung vorzustellen. IBM<br />
gehört zu den weltweit größten Anbietern von<br />
Hardware, Software, Servern und Services und ist<br />
mit 400 000 Mitarbeitern in 170 Ländern aktiv.<br />
Um die Studenten optimal <strong>auf</strong> das Berufsleben vorzubereiten<br />
und an den Betrieb zu gewöhnen, werden<br />
nur duale Studiengänge angeboten: angewandte<br />
Informatik, Dienstleistungsmanagement,<br />
International Business, International Business Information<br />
Technology sowie International Business Management und Wirtschaftsinformatik.<br />
Das Semester setzt sich demnach aus drei Monaten intensiver Studienphase und drei Monaten Praxis in verschiedenen<br />
Bereichen des Betriebes zusammen. Das heißt, der Lern<strong>auf</strong>wand ist extrem hoch, da alles, was<br />
sonst in sechs Monaten vermittelt wird, nun in drei gelernt werden muss.<br />
Während der gesamten Studienzeit bekommt man jeden Monat eine Ausbildungsvergütung – ein weiterer<br />
Vorteil des dualen Studiums. Doch gibt es noch mehr Gründe, die es attraktiv erscheinen lassen, bei IBM zu<br />
arbeiten und zu studieren. Unter anderem findet Unterricht in kleinen Gruppen statt und es wird so ein<br />
intensiver Lehr- und Lernkontakt gewährleistet. Außerdem gibt es Chancen, sowohl ein theoretisches als auch<br />
ein praktisches Semester im Ausland zu absolvieren.<br />
Um bei IBM studieren zu können, sind keinesfalls fundierte Informatikkenntnisse Voraussetzung, erzählte<br />
Federica. Sie selbst sei nur mit Office-Kenntnissen zu IBM gekommen. Alles, was wichtig ist, würde in speziellen<br />
Seminaren vermittelt.<br />
Doch wie bekommt man einen Ausbildungsplatz bei IBM?<br />
Ursula und Federica, beide Studentinnen des Zweiges Dienstleistungsmanagement, kamen auch dar<strong>auf</strong> zu<br />
sprechen.<br />
Nach einer erfolgreichen Online-Bewerbung würde eine Einladung vom Assessment-Center ausgesprochen.<br />
Dort wird man dann unter verschiedenen Anforderungen im Team beobachtet und bewertet. Des Weiteren<br />
steht ein persönliches Gespräch an, in das die eigenen Vorstellungen über die künftige Berufsperspektive und<br />
die Motivation einfließen und eine wichtige Rolle spielen.<br />
Die schulischen Leistungen stehen jedoch, wie zunächst erwartet, nicht im Vordergrund. Vielmehr sind Soft-<br />
Skills, also der Umgang mit Menschen oder das Verhalten in der Gruppe gefragt. IBM bietet ihren Studenten<br />
zwar keine Garantie <strong>auf</strong> Übernahme, aber die Quoten sind hoch.<br />
Natürlich sollte man ein grundlegendes Interesse an der Informationstechnik mitbringen, sagte Federica zum<br />
Schluss, schließlich ist das ein Haupt<strong>auf</strong>gabengebiet von IBM.<br />
Wir bedanken uns bei Federica, die bereits im letzten Jahr ihre Kompetenz und Erfahrung zur Verfügung<br />
stellte, und bei Ursula für das interessante Gespräch und vielleicht treffen sich die eine oder andere bei IBM<br />
wieder?!<br />
Ninotschka Döbler (Tut. Kuknat)
Intern Nr. 3/08-09 Seite 19<br />
Großartige Erfolge für <strong>GHO</strong>-Schüler beim Sport<br />
Berliner Meisterschaften im Duathlon<br />
Beim Duathlonwettkampf in Cottbus am 25. April 2009 wurde<br />
Tom Liebner (7.24) Berliner Meister (Schüler A männlich).<br />
3. der Berliner Meisterschaften<br />
(Schüler A weiblich) wurde<br />
Josephine Zachow (5.1)<br />
Weitere Platzierungen:<br />
9. Platz: Katharina Groß (8.21)<br />
10. Platz: Jennifer Steffen (9.13)<br />
11. Platz: Dominik Lemke (10.11)<br />
Fotos und Ergebnisse <strong>auf</strong> www.trikids.de<br />
Der BSV Friesen wird <strong>auf</strong> dem diesjährigen Sommerfest einen Schwimm- sowie Triathlonstand anbieten.<br />
Auch ehemalige Schüler der <strong>GHO</strong> werden den Stand mit betreuen (Philipp Lorenz und Sebastian Altendorf).<br />
Olaf Zachow (Fachwart Kindertriathlon)<br />
Fun-Run 2009<br />
Auch beim diesjährigen 3,5 km Fun-Run, der am 5. April im Rahmen des Berlin-Halbmarathons stattfand,<br />
belegten Schülerinnen und Schüler unserer Schule hervorragende Platzierungen. Von den jeweils ca. 60 Teilnehmern<br />
aus Schulen ganz Berlins waren folgende Jungen ganz weit vorn: Karimi Behzad (10.11) – Platz 2!,<br />
Nico Matysik (7.24) – Platz 3!, Julian Tiedtke (9.22) – Platz 4, Tom Liebner (7.24) – Platz 9.<br />
Bei den Mädchen war Jennifer Steffen (9.13) mit dem 7. Platz die Beste, vor Svenja Ciesielski (7.14) Platz 10<br />
und Celina Tiedtke (7.13) Platz 11. Herzlichen Glückwunsch allen Läuferinnen und Läufern! Ein großer<br />
Dank gilt den begleitenden Eltern, die so zahlreich erschienen sind, um ihre Sprösslinge zu unterstützen und<br />
anzufeuern.<br />
O. Krüger<br />
Crossl<strong>auf</strong>-Finale der Schulen Berlins 2009<br />
Auch bei den diesjährigen Endläufen der Altersklassen ‘90 - ‘96 errang unsere Schule achtbare Erfolge. Die an<br />
<strong>diese</strong>n Finalläufen teilnehmenden Schüler/innen mussten sich bereits in den jeweiligen Bezirksausscheiden<br />
unter den ersten 15 platzieren. Umso höher lassen sich deshalb die folgenden Bestplatzierungen unserer Schüler<br />
bei <strong>diese</strong>n Berliner Finalläufen einordnen, die am 16. Mai 2009 <strong>auf</strong> dem Maifeld des Berliner Olympiastadions<br />
stattfanden:<br />
Jungen: 4. Platz: Tom Liebner (7.24), 4. Platz: Mohammadamin Karimi-Ahmadabadi (10.11),<br />
6. Platz: Nico Matysik (7.24), 6. Platz: Titus Zepmeusel (11.2),<br />
9. Platz: Marcel Sych (Tut. Weissberger-Schneemann)<br />
Mädchen: 6. Platz: Vivian Frey (7.13)<br />
Dank und herzlichen Glückwunsch allen Schülern und Eltern!<br />
O. Krüger
Seite 20<br />
Durch den großartigen Erfolg beim Landesfinale<br />
vertraten unsere Jungen- und<br />
Mädchenmannschaft das Land Berlin beim<br />
Bundesfinale im Allgäu. Hier konnten unsere<br />
beiden Teams zwei Rennen - ein Einzel-<br />
und ein Staffelrennen - <strong>auf</strong> einer neuen,<br />
kräftezehrenden Strecke austragen, und belegten<br />
von 27 teilnehmenden Mannschaften<br />
jeweils den 18. Platz. Für uns „Flachland-Tiroler“<br />
ein großer Erfolg, zumal wir mit<br />
zwei sehr jungen Mannschaften antraten,<br />
die für die Zukunft noch gute Aussichten<br />
haben. Herzlichen Glückwunsch und allen<br />
Unterstützern unseren herzlichen Dank<br />
Bundesfinale im Skilangl<strong>auf</strong> 2009 in Nesselwang<br />
Erfolgreiche Fußballer<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
W. Feige-Lorenz<br />
Die erfolgreichen Fußballer erkämpften im Frühjahr den bemerkenswerten<br />
3. Platz in der Berliner Finalrunde in der Sporthalle<br />
Schöneberg. Die Jungen des WK III haben u. a. auch in<br />
der Feldrunde als Vizebezirksmeister große Chancen sich für<br />
das Berlin-Finale in <strong>diese</strong>m Jahr zu qualifizieren.<br />
M. Gaue<br />
hintere Reihe v. l.: Daut Smajli (7.12), Marvin Militz (8.24), Marcel Ottenhus (8.13), Nic<br />
Kowalewsky (8.21), Kevin Wypart (7.21), Dominick Hirsch (8.12), Nico Brandenburger<br />
(8.13)<br />
vordere Reihe v. l.: Ronny Abdallah (7.11) und Fabian Bredlow (8.12)<br />
Landesentscheid der Handballer im WK III<br />
Am 25. März spielte die <strong>GHO</strong> im Handballfinale gegen das 11. Gymnasium Hellersdorf. Zur Halbzeit<br />
führten wir mit vier Toren, jedoch kam die Hellersdorfer Mannschaft wieder ran. Beim Stand von 9:9 drohte<br />
das Spiel zu kippen, aber Dank der guten Abwehrleistung zerschlugen die Angriffe des Gegners nunmehr und<br />
wir konnten ein paar schnelle Gegenangriffe starten.<br />
Das Spiel endete 14:12 für die <strong>GHO</strong>. Einzelne Spieler<br />
möchte ich nicht hervorheben, für mich waren alle spitze.<br />
Ein besonderer Dank gilt jedoch Nadine<br />
Schwerdtfeger (9.23) und Kim Schöning (9.24), unser<br />
Rückhalt im Tor, die trotz Verletzung über ihre Schmerzgrenze<br />
hinausgingen.<br />
hintere Reihe v. l.: Manfred Alscher (Trainer), Nadine Schwerdtfeger (9.23),<br />
Svenja Ciesielski (7.14), Jacqueline Trocha (8.14), Jill Sulfrian (7.23) und Kareen<br />
Hoffmann (9.11)<br />
mittlere Reihe v. l.: Nicole Radke (7.23), Claudia Pawlowski (7.21), Lucy Stenzel<br />
und Charleen Grundwald (beide 7.14)<br />
vorne: Kim Schöning (9.24)
Intern Nr. 3/08-09 Seite 21<br />
Die Jungen des WK III belegten trotz Krankheit und einiger<br />
verletzter Spieler beim Landesentscheid den 5. Platz.<br />
hintere Reihe v. l.: Alexander Feja (8.24), Manfred Alscher (Trainer),<br />
Philipp H<strong>auf</strong>, Steffen Alscher (beide 8.12),<br />
Uwe Jacobs (Betreuer der Handball-AG), Jannis Proetel (8.14)<br />
und Angelo Grunz (9.12)<br />
vordere Reihe v. l.: Justin Kräger (7.13), Tim Rabe (9.13) und Konrad Giusa (7.13)<br />
Bundesfinale der Handball-Mädchen im WK III<br />
In der Vorrunde hatte sich unsere Mannschaft als realistisches Ziel in sechs Spielen zwei Siege gewünscht. Die<br />
Spiele gegen Baden-Württemberg (7:16) und Bayern (6:12) gingen zwar verloren, aber nur durch einen markanten<br />
Fehler, der uns noch durch alle Spiele des Turniers<br />
begleiten sollte. Der Ball ging im eigenen Angriff<br />
verloren und wir fingen uns die Konter, teilweise warf<br />
der Gegner dadurch bis zu 50 % seiner Tore. Gegen<br />
Spitzenteams absolut tödlich. Gegen Thüringen mussten<br />
wir eine extrem schlechte Schiedsrichterleistung, der<br />
sonst sehr guten Schiedsrichter über uns ergehen lassen.<br />
Sieben Siebenmeter gegen uns, oft nicht erkennbar warum.<br />
Wir bekamen keinen. Die Mannschaft war dadurch<br />
verunsichert. So siegten wir zwar in der zweiten Halbzeit,<br />
aber am Ende hatten die Thüringer glücklich gewonnen<br />
(9:10). Wir waren etwas geknickt <strong>diese</strong>s Spiel<br />
als spielerisch bessere Mannschaft verloren zu haben, aber<br />
nach kurzer Zeit hatten wir unseren Humor wieder.<br />
hintere Reihe v. l.: Manfred Alscher (Trainer), Lucy Stenzel (7.14),<br />
Jacqueline Trocha (8.14), Kareen Hoffmann (9.11) und Jill Sulfrian (7.23)<br />
mittlere Reihe v. l.: Nicole Radke (7.23), Svenja Ciesielski (7.14),<br />
Claudia Pawlowski (7.21) und Charleen Grunwald (7.14)<br />
vorne: Kim Schöning (9.24)<br />
In der Zwischenrunde ging das Spiel gegen Niedersachsen<br />
nur durch unsere Ballverluste mit sechs Toren<br />
verloren (7:13). Gegen Mecklenburg-Vorpommern hatten<br />
wir das Pech, dass Kim Schöning (9.24) sich in der<br />
ersten Halbzeit verletzte und eine Spielerin ins Tor musste.<br />
Hier war ein Unentschieden oder Sieg möglich. Jetzt war<br />
für den Gegner natürlich die Bahn frei und fast jeder Wurf <strong>auf</strong> unser Tor landete drin.<br />
In der Platzierungsrunde gegen Hamburg waren die Fehler minimiert und Kim war trotz leichter Schmerzen<br />
wieder im Tor. Wir siegten souverän mit 16:10.<br />
Fazit: Unsere junge Mannschaft hat nicht enttäuscht. Bei Behebung der eigenen Ballverluste kann die Mannschaft<br />
auch gegen Spitzenteams bestehen, dies sagten auch alle Trainer der anderen Mannschaften. Der Betreuer<br />
der Thüringer hat sich für das Spiel in der Vorrunde am nächsten Tag fast entschuldigt, da er wusste wie<br />
dies zustande kam. Zwar kostete uns <strong>diese</strong> Niederlage einige Plätze, aber wir gönnen es ihnen, da es auch ihr<br />
einziger Sieg blieb und sie am zweiten Tag mit hohen Niederlagen leben mussten.<br />
Dank an die Schulleitung, den Förderverein, das Sekretariat, die Sportlehrer und besonders an<br />
Frau Meyer-Budzinski, da ohne sehr hohe finanzielle Unterstützung eine Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften<br />
nicht möglich gewesen wäre.<br />
M. Alscher<br />
Bundesfinale 2009 – Basketball<br />
Nach dem überraschend erfolgreichen Auftreten bei den Berliner Meisterschaften der Schulen konnte sich<br />
das Team der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule für das Bundesfinale qualifizieren.<br />
Vom 6.-8.Mai wurde in der Turnhalle der Robert-Jungk-Oberschule die beste Schulbasketball-Mannschaft aus der<br />
gesamten Bundesrepublik gesucht.
Seite 22<br />
Unsere Mannschaft konnte in der Vorrunde gegen das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern mit ausgereiftem<br />
Spiel deutlich punkten und schaffte damit den Einzug in die Runde der besten 8 Mannschaften.<br />
Hier warteten dann aber <strong>auf</strong> uns ausgesprochen spiel- und kampfstarke<br />
Mannschaften aus den so genannten Basketball-Hochburgen<br />
Deutschlands. Belastet mit einer Niederlage gegen das Team<br />
aus Hessen, trafen unsere Mädchen <strong>auf</strong> den späteren Finalisten<br />
und Favoriten aus Hagen (Nordrhein-Westfalen). In <strong>diese</strong>m Spiel<br />
konnten wir sogar kurzzeitig die Führung erlangen, mussten uns<br />
dann aber der Übermacht des Gegners beugen. Im sehenswerten<br />
und engagiert geführten Spiel um den Einzug in das Halbfinale<br />
erwies sich auch der folgende Gegner aus Bayern als zu stark.<br />
Somit blieb uns unter dem Strich das Platzierungsspiel um den 7.<br />
bzw. 8. Platz. In <strong>diese</strong>m ausgeglichenen Spiel gegen die Eichenschule<br />
aus Niedersachsen mussten wir uns zum Spielende relativ<br />
knapp, aber deutlich geschlagen geben. Leider bestimmte viel zu<br />
viel Nervosität unseren Spielfluss, sodass nach erfolgreicher Aufholjagd<br />
wiederum leichte Fehler unsererseits dem Gegner in die<br />
Hände spielten und sein entscheidender Vorsprung bis zum Abpfiff<br />
nicht mehr <strong>auf</strong>geholt werden konnte.<br />
Unter dem Strich waren es sehr anstrengende, aber auch ereignisund<br />
lehrreiche Tage. Vielleicht gelingt uns nächstes Jahr ein erneutes<br />
Husarenstück, denn hier dabei gewesen zu sein ist schon<br />
eine Auszeichnung für sich.<br />
Herzlichen Glückwunsch an alle Spielerinnen!!!<br />
S. Schmidt<br />
Fördervereinsfahrt am 9. Mai 2009 in den Wörlitzer Park<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Am 9. Mai führte uns die diesjährige Fahrt des Fördervereins der <strong>GHO</strong> in den Wörlitzer Park.<br />
Zu früher Stunde, um 7.00 Uhr, trafen wir uns am S-Bahnhof Marienfelde. Gut gelaunt bestiegen ca. 60 Personen<br />
Fotos u. Montage: Frau Bayer<br />
den Bus und dann ging es auch schon los. Mit einigen Umwegen erreichten wir unser erstes Zwischenziel. Ein<br />
Hotel in Wittenberg versorgte uns mit einem sehr leckeren und vielfältigen Frühstücksbuffet. Frisch gestärkt<br />
ging es dann weiter zum Wörlitzer Park. So frisch wie es am Morgen beim Treffen war, so schön warm wurde es,<br />
als wir am Park ausstiegen. Vor Ort erwartete uns auch schon ein gut gelaunter Parkführer, der durch seine<br />
sehr eigene und erfrischende Art zu erzählen, die Besichtigung eines kleinen Teils des Parks zu einem echten
Intern Nr. 3/08-09 Seite 23<br />
Erlebnis machte. Gegen Mittag waren für uns Gondeln bereitgestellt, die uns über die Gewässer der Parkanlage<br />
führten. Ich muss sagen, auch die Bootsführer standen der Berichterstattung unseres Parkführers in keinster<br />
Weise nach. Es wurden lauter kleine witzige Anekdoten über den Park und seinen Gründer erzählt. Nun ging<br />
es weiter mit dem Bus wieder in die Lutherstadt Wittenberg. Dort waren wir angemeldet in der Hundertwasser-Schule,<br />
dem Luther-Melanchthon-Gymnasium. Begrüßt wurden wir von drei Schülern, die uns in drei<br />
Gruppen teilten. Mit ausführlichen Informationen über die Umgestaltung der Schule und die Bedeutung der<br />
einzelnen Elemente in den Fluren und an der Fassade haben die Schüler unsere Fragen super beantwortet. Ich<br />
war echt beeindruckt über die Art vor einer größeren Gruppe so einen Bericht abzugeben. Nach <strong>diese</strong>r letzten<br />
Führung ging es dann noch einmal in die Innenstadt von Wittenberg. Leider waren die Geschäfte zu <strong>diese</strong>r<br />
Zeit schon geschlossen, doch für einen Snack zum Abendessen war noch genügend Zeit. Gegen 19.30 Uhr<br />
waren wir wieder in Berlin angekommen. Es war ein gelungener Ausflug gewesen. Das Wetter war super, es<br />
wurde viel gelacht, die Organisation der einzelnen Stationen hat toll geklappt und alle Beteiligten haben sich<br />
sehr wohl gefühlt. Man konnte einfach mal aus dem grauen Alltag etwas abtauchen und die Seele baumeln<br />
lassen. Ich für meinen Teil freue mich <strong>auf</strong> den nächsten Ausflug im nächsten Jahr mit dem Förderverein und<br />
lasse mich überraschen, wohin es diesmal geht.<br />
Christiane Lange<br />
Verabschiedung<br />
Nach 34 <strong>Jahre</strong>n Tätigkeit an der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule ist Frau Ganzkow, die Vorfrau der<br />
Reinigungskräfte, zum 31. Mai 2009 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Herr Peißker, Herr Lange<br />
(2. Vorsitzender des Fördervereins) und Frau Meyer-Budzinski verliehen ihr die „Goldene Schippe“ und<br />
überreichten Geschenke der Schul- und Fördervereinsmitglieder. Wir wünschen Frau Ganzkow einen<br />
langen Ruhestand bei bester Gesundheit.<br />
U. Meyer-Budzinski<br />
Zur Erinnerung an den letzten Arbeitstag: Gruppenfoto mit Frau Ganzkow (Bildmitte)<br />
Gruß- und Solidaritätsadresse an das Adam-Mickiewicz-Lyzeum in Poznan<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule<br />
Berlin-Marienfelde<br />
Sehr geehrte Direktorin, liebe Frau Jadwiga Walkowiak, Kolleginnen und Kollegen,<br />
verehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler!<br />
Berlin, den 25. März 2009<br />
Mit großer Sorge und Betroffenheit hat die Schulgemeinschaft der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule erfahren,<br />
dass die Existenz des Adam-Mickiewicz-Lyzeum als einer der qualifiziertesten Schulen in Poznan<br />
und Wielkopolski als städtische Bildungseinrichtung akut gefährdet ist.<br />
Unsere Schulen in Poznan und Berlin verbindet seit nunmehr über 20 <strong>Jahre</strong>n mehr als eine intensive,<br />
lebendige Partnerschaft. Es ist eine außergewöhnliche, von der inneren Bereitschaft getragene Zusam-
Seite 24<br />
menarbeit, die bereits begann, als unsere beiden Städte und Länder noch der „Eiserne Vorhang“ trennte.<br />
Niemand ahnte damals das jähe Ende <strong>diese</strong>r Teilung. Das Bewusstsein, Grenzen und Teilendes in<br />
Geschichte und Gegenwart zu überwinden, verband unsere Schulgemeinschaften schon damals.<br />
Das Adam-Mickiewicz-Lyzeum war die erste Schule in Polen, die 1988 mit uns den ernsthaften Versuch<br />
unternahm, eine offene und ehrliche Zusammenarbeit mit einer Schule im damaligen West-Berlin zu<br />
suchen.<br />
Seit <strong>diese</strong>r Zeit sind sich Tausende von Jugendlichen beider Schulen begegnet, haben in den Familien<br />
in Poznan und Berlin gelebt, das Schul- und Kulturleben ihrer Partnerstädte kennengelernt.<br />
Im Geiste der Versöhnung, der Überwindung von Vorurteilen, getragen von dem Willen, die komplizierte<br />
und schwer belastete polnisch-deutsche Geschichte gemeinsam zu erarbeiten mit dem Ziel, in einem<br />
geeinten, friedlichen Europa zusammenleben zu wollen als verständnisvolle, sich gegenseitig respektierende<br />
Menschen, haben wir <strong>diese</strong> Begegnung zwischen dem Adam-Mickiewicz-Lyzeum in Poznan und<br />
der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule in Berlin konstruktiv gestaltet: Historisch-kritische Ausstellungen,<br />
Musikveranstaltungen, Theatervorführungen, gemeinsame Gespräche mit Überlebenden des Holocaust,<br />
mit Menschen des Widerstands gegen die Hitlerdiktatur, des Widerstands gegen die stalinistische<br />
Diktatur, Diskussionen mit großen europäischen Politikern wie dem ehemaligen polnischen Außenminister<br />
Wladislaw Bartoszeswki und dem deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau erfüllten und<br />
erfüllen unsere Freundschaft mit Leben.<br />
Dies darf und kann nicht durch bürokratische Akte gefährdet werden, die das Adam-Mickiewicz-Lyzeum<br />
in seiner Substanz treffen. Eine Schule besteht nicht nur aus Steinen, ist nicht nur eine Immobilie. Eine<br />
Schule ist beseelt von der Hoffnungskraft der Jugend, dem Willen der Lehrerinnen und Lehrer sowie der<br />
Eltern, die Schülerinnen und Schüler für den Lebenskampf zu qualifizieren, sie zu toleranten Menschen<br />
zu erziehen, die an die Zukunft des eigenen Landes glauben, die den Prozess des Zusammenwachsens<br />
eines friedlichen Europas gestalten.<br />
In <strong>diese</strong>m Geiste haben wir, die Schulgemeinschaft der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule in Berlin, seit<br />
20 <strong>Jahre</strong>n unsere Partner und Freunde vom Adam-Mickiewicz-Lyzeum erlebt. Und beide Schulen wollen<br />
<strong>diese</strong>n Weg gemeinsam weitergehen.<br />
Deshalb bitten wir eindringlich alle Verantwortung Tragenden der Stadt und Kirche in Poznan, einen<br />
Weg zu finden, der die Existenz des Adam-Mickiewicz-Lyzeum als städtische Schule dauerhaft sichert,<br />
stabilisiert und <strong>auf</strong> dem vom Kollegium in Jahrzehnten erarbeiteten, qualifizierten und anspruchsvollen<br />
Fundament zukunftsfest macht.<br />
Wir unterstützen alle Bemühungen und Aktionen der Schulgemeinschaft des Adam-Mickiewicz-Lyzeum<br />
und alle Verantwortlichen guten Willens der Stadt Poznan, die <strong>diese</strong>n Weg beschreiten.<br />
Für die Schulgemeinschaft der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule grüßen Sie alle herzlich aus Berlin<br />
Uwe Boehlke - Schulleiter<br />
Siegfried Kuknat - Koordinator für den Schüleraustausch<br />
www.paperpress.org - Nr. 446 - Juni 2009<br />
"Ich bin kein Held"<br />
Gail Halvorsen zu Gast in der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule<br />
Uwe Boehlke, wegen eines Rechtsstreits inzwischen wieder<br />
Ex-Schulleiter der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule, hatte Gail<br />
Halvorsen nach Marienfelde eingeladen. Und er ließ es sich<br />
nicht nehmen, ihn – wenn auch „nur“ als Mitglied des<br />
Fördervereins – zu begrüßen.<br />
Pressespiegel<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
paperpress-Herausgeber Ed Koch im Gespräch mit der Luftbrücken-Legende<br />
Gail Halvorsen. Koch, während der Blockade<br />
in Berlin geboren, bedankte sich – nicht zum ersten Male –<br />
bei Halvorsen, ohne den viele Berliner nicht überlebt hätten.<br />
Halvorsen: „Die Trockenmilch hat Dir doch gut getan!“<br />
Immerhin: Zwei Zentner Lebendgewicht…
Intern Nr. 3/08-09<br />
Peter John, Lehrer an der <strong>Heinemann</strong>-Schule begrüßte beim<br />
Schulklassengespräch Gail Halvorsen, seinen Neffen Dereck<br />
und Mercedes Wild, die so etwas wie die persönliche Managerin<br />
von Gail Halvorsen in Berlin geworden ist. Die Geschichte, wie<br />
das kleine Mädchen Mercedes aus Friedenau dem Candy-Piloten<br />
Halvorsen einen Brief schickte, weil sie nie einen kleinen<br />
Fallschirm ergattern konnte, ist legendär wie die Luftbrücke<br />
selbst. Halvorsen hat den Brief tatsächlich bekommen und<br />
Mercedes ein Päcken mit Schokolade nach Hause geschickt.<br />
Viele <strong>Jahre</strong> später lernten sie sich persönlich kennen und sind<br />
seitdem dicke Freunde. Wenn Halvorsen in Berlin ist, wohnt er<br />
stets im Hause von Mercedes. Ihr Mann Peter sagt: Gail ist der<br />
einzige Luftbrückenveteran, der eine eigene Wohnung in Berlin<br />
hat.<br />
Und dann beginnt die One-Man-Show des Gail Halvorsen.<br />
Gespannt lauschen die Schülerinnen und Schüler seinen Worten.<br />
Gail Halvorsen ist inzwischen 89 <strong>Jahre</strong> alt. Seine Vitalität<br />
ist ungebrochen, seine Stimme klar und deutlich. Er wird es<br />
selber nicht wissen, wie oft er <strong>diese</strong>n Vortrag in seinem Leben<br />
schon gehalten hat, es scheint ihm aber immer wieder Spaß zu<br />
machen.<br />
Mit Kinder und Jugendlichen umgehen, kann er, schließlich<br />
hat er selbst 5 Kinder, 24 Enkel und 21 Urenkel. „Die Zukunft<br />
von Deutschland sitzt in <strong>diese</strong>m Raum“, sagt er den Jugendlichen<br />
und betont, wie wichtig der Frieden ist und vor allem wie<br />
wichtig es ist, wenn sich Menschen gegenseitig helfen und teilen<br />
können. Er berichtet, wie er zum Candy-Piloten wurde. Es<br />
war wohl das beeindruckendste Schlüsselerlebnis während der<br />
Luftbrücke. Am Rande des Flughafens standen ein paar Kinder.<br />
Er ging zu ihnen und sah, dass sie sich in keinem guten<br />
Zustand befanden. Für knapp 30 Kinder hatte er nur zwei<br />
Kaugummiriegel dabei. Diese zu teilen, war so gut wie unmöglich.<br />
Aber er versprach, wieder zu kommen und aus der Luft<br />
Süßigkeiten abzuwerfen. Er tat es einfach. Seine Vorgesetzten<br />
waren anfangs skeptisch ob des Treibens ihres Piloten. Als aber<br />
dann eine Berliner Zeitung darüber berichtete, nahm die Sache<br />
ihren L<strong>auf</strong>. Gail Halvorsen bekam so viel Post, dass ein<br />
paar Mitarbeiter damit beschäftigt waren, alle Briefe zu beantworten.<br />
Anfangs fragten ihn die Kinder, wie sie ihn erkennen können,<br />
wenn er angeflogen kommt, es seien doch so viele Flugzeuge.<br />
Pressespiegel Seite 25<br />
„Ich werde mit den Flügeln wackeln.“ Und so entstand sein<br />
zweiter Spitzname „Onkel Wackelflügel“. Später taten es Gail<br />
Halvorsen auch andere Piloten gleich und die Kinder am Flughafen<br />
bekamen ihre Süßigkeiten aus der Luft. Aus einer kleinen<br />
Idee wurde eine große Aktion, die Weltgeschichte schrieb.<br />
Man muss versuchen, sich die Zeit von 1948 vorzustellen. Berlin<br />
war ein Trümmerfeld. Seit drei <strong>Jahre</strong>n war der Krieg vorbei,<br />
der Kalte Krieg hatte begonnen. In <strong>diese</strong>r Zeit machte Stalin<br />
ernst und riegelte West-Berlin ab. Er hatte wohl damit gerechnet,<br />
dass der Widerstand sehr bald in sich zusammenbrechen<br />
würde und die Sowjetunion auch über die Westhälfte Berlins<br />
verfügen könnte. Die West-Alliierten taten ihm nicht <strong>diese</strong>n<br />
Gefallen. „Schaut <strong>auf</strong> <strong>diese</strong> Stadt“, rief Bürgermeister Ernst<br />
Reuter am 9. September 1948 vor dem Reichstag in die Welt,<br />
„und ihr werdet erkennen, dass ihr <strong>diese</strong> Stadt und <strong>diese</strong>s Volk<br />
nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt.“ Ein Appell<br />
mit Wirkung. Seit drei Monaten lief nun schon die Luftbrücke,<br />
und erst acht Monate später lenke Stalin ein, er hatte<br />
den Widerstand nicht brechen können.<br />
Gail Halvorsen war zu Hause, als ihn der Anruf erreichte, sich<br />
an der Luftbrücke zu beteiligen. Drei <strong>Jahre</strong> nach Kriegsende<br />
dem Feind helfen? Das erschien ihm zuerst etwas ungeheuerlich.<br />
Und als er das erste Mal über Berlin flog und die Trümmer<br />
sah, konnte er sich nicht vorstellen, dass dort über zwei Millionen<br />
Menschen lebten.<br />
Gail Halvorsen und seine Kollegen nahmen die Herausforderung<br />
an. Das Foto zeigt die Luftbrückenveteranen am<br />
Rosinenbomber, der jetzt in Schönefeld stationiert ist.<br />
Aus Feinden wurden Freunde.<br />
Die Luftbrücke hat viel<br />
dazu beigetragen. Auch wenn<br />
das Verhältnis zwischen<br />
Deutschen und Amerikanern<br />
in den letzten sechs Jahrzehnten<br />
auch von Spannungen<br />
geprägt war, die USA sind<br />
und bleiben der wichtigste<br />
Verbündete Deutschlands<br />
weltweit, was die besonderen<br />
Beziehungen zu unseren<br />
Nachbarn Frankreich und Polen keineswegs schmälert.<br />
Bescheiden sagt Gail Halvorsen beim Eintrag ins Gästebuch<br />
der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule: „Ich bin kein Held, sondern<br />
nur ein Pilot, der seinen Job gemacht hat. Helden sind die 31<br />
amerikanischen und 39 britischen Piloten, die bei der Luftbrücke<br />
ums Leben gekommen sind.“ Der Opfer der Luftbrücke zu<br />
gedenken, wie ihr selbst und der Blockade, wird ein ewiges<br />
Vermächtnis für uns Berliner sein, weit über den Tag hinaus,<br />
wenn es nicht mehr möglich ist, Veteranen in Berlin begrüßen<br />
zu dürfen. Der Vorschlag der CDU, Gail Halvorsen zum Ehrenbürger<br />
Berlins zu ernennen, ist begrüßenswert. Man sollte<br />
sich zu <strong>diese</strong>m Schritt schnell entschließen, denn auch ein Haudegen<br />
der Lüfte wie Gail Halvorsen wird nicht ewig leben, leider.<br />
Ed Koch / Fotos: Lothar Duclos
Seite 26 Pressespiegel<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Frauke Lüpke-Narberhaus<br />
Die Rosinenbomber fliegen wieder, denn<br />
am kommenden Dienstag jährt sich das<br />
Ende der Berliner Luftbrücke. Diesen<br />
<strong>Jahre</strong>stag feiert der Senat <strong>auf</strong> dem Gelände<br />
des Flughafens Tempelhof mit einem<br />
Bürgerfest - und mit dem Abwurf<br />
von Süßigkeiten aus einem Flugzeug. "Der<br />
60. <strong>Jahre</strong>stag der Berliner Luftbrücke ist<br />
nicht einfach irgendein <strong>Jahre</strong>stag, er hat<br />
sich in das Gedächtnis der Berliner eingebrannt",<br />
sagte gestern der Senatssprecher<br />
Richard Meng. Es dürfe nicht<br />
vergessen werden, dass 2,2 Millionen Berliner<br />
durch die Solidarität und das Durchhaltevermögen<br />
der alliierten Piloten überlebt<br />
hätten. Auf dem Flughafen landeten<br />
in den <strong>Jahre</strong>n 1948/49 sogenannte<br />
Rosinenbomber und versorgten die West-<br />
Berliner mit Lebensmitteln, Kohle und<br />
Benzin.<br />
Schoko-Rosinen mit Fallschirm<br />
Etwa 120 der Veteranen, die damals geholfen<br />
haben, werden am Dienstag erwartet,<br />
sagte Meng. Diese ehemaligen Piloten<br />
aus den USA, Großbritannien und<br />
Frankreich treffen zunächst Politiker zu<br />
einer Erinnerungszeremonie in der<br />
Empfangshalle. Später ehrt der Regierende<br />
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD)<br />
vor rund 1 000 geladenen Gästen 77 Luftbrücken-Veteranen<br />
mit einer Medaille für<br />
ihren Einsatz während der Luftbrücke.<br />
Auch der als "Candy Bomber" bekannt<br />
gewordene Pilot Gail Halvorsen erhält<br />
eine Medaille. Wie vor 60 <strong>Jahre</strong>n will er<br />
Berliner Zeitung ------------ Montag, 05. Mai 2009<br />
Schoko-Rosinen fallen vom Himmel<br />
Medaillen und Musik: Der Berliner Senat feiert das Ende der Luftbrücke mit einem Bürgerfest<br />
am Nachmittag rund 1 000 Pakete mit<br />
Schokoladen-Rosinen an kleinen Fallschirmen<br />
aus einem Flugzeug werfen -<br />
allerdings fliegt er diesmal nicht selbst,<br />
sondern wird geflogen.<br />
Um 14 Uhr beginnt der Tag der offenen<br />
Tür. Auf zwei Bühnen spielen Bands wie<br />
die RIAS Big Band Berlin, Andrej Hermlin<br />
und sein Swing Dance Orchestra und die<br />
Big Band der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule,<br />
außerdem treten unter anderem<br />
der Chor der Quentin-Blake-Europe-<br />
School und der Berlin British School <strong>auf</strong>.<br />
Zudem erzählen am Dienstagnachmittag<br />
Zeitzeugen und Veteranen in mehreren<br />
Interviews und Gesprächsrunden von der<br />
Luftbrücke.<br />
"Wir erwarten <strong>auf</strong> dem Fest eine<br />
sechsstellige Besucherzahl", sagte der<br />
Senatssprecher Meng. "Das wird für viele<br />
Berliner sicherlich wieder ein sehr emotionaler<br />
und wehmütiger Moment." Kosten<br />
wird das Fest rund 600 000 Euro, 400<br />
000 Euro stammen aus Mitteln der Klassenlotterie,<br />
den Rest spendeten Privatleute.<br />
Das Land Berlin zahlt nur für die<br />
jährliche Gedenkveranstaltung am<br />
Luftbrückendenkmal, nicht für die 60-<br />
Jahr-Feier.<br />
Keine Feier im vergangenen Jahr<br />
In die Kritik geraten war der Senat im<br />
vergangenen Jahr, weil er sich nicht an<br />
den Feiern zum Jubiläum des Beginns der<br />
Luftbrücke beteiligt hatte. "Der Beginn<br />
der Luftbrücke ist nun wirklich kein<br />
Grund zum Feiern", sagte der Senats-<br />
<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule<br />
nach Klage ohne Leiter<br />
Die renommierte Marienfelder <strong>Gustav</strong><strong>Heinemann</strong>-Gesamtschule<br />
hat ihren neuen Direktor verloren. Der Anfang Januar<br />
berufene Uwe Boehlke teilte dem Kollegium am Dienstag mit,<br />
dass er infolge der erfolgreichen Klage einer Konkurrentin für<br />
den Posten ab sofort von seiner Aufgabe entbunden sei. Dies<br />
bestätigte die Bildungsverwaltung. Die Stelle soll nun neu ausgeschrieben<br />
werden. Boehlke hatte den Posten bekommen,<br />
nachdem die Schulkonferenz sich für ihn und gegen die<br />
Konkurrentin ausgesprochen hatte. Wegen „Verfahrensfehlern<br />
bei der Begründung der Auswahlentscheidung“ erklärte das<br />
Verwaltungsgericht die Besetzung für ungültig. Nach der Entscheidung<br />
können sich Uwe Boehlke und seine Konkurrentin<br />
nun neu bewerben. sve<br />
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 22.04.2009)<br />
sprecher. Nun werde dem glücklichen<br />
Ende vor 60 <strong>Jahre</strong>n gedacht.<br />
Der Tag habe aber nicht nur mit Rückblick<br />
zu tun, fügte Meng hinzu. Auf dem<br />
Flughafen Tempelhof beginne nun eine<br />
neue Ära der Nutzung: Von nun an findet<br />
laut Meng fast jeden Monat eine Veranstaltung<br />
<strong>auf</strong> dem ehemaligen<br />
Flughafengelände statt, wie beispielsweise<br />
das "Berlin-Festival 2009" im August. "Der<br />
Tag der offenen Tür ist auch der Start in<br />
eine neue Zeit."<br />
------------------------------<br />
277 000 Flüge während der Luftbrücke<br />
Im Juni 1948 versuchte die sowjetische<br />
Besatzungsmacht ganz Berlin unter seine<br />
Kontrolle zu bringen und verhängte eine<br />
Blockade: Alle Land- und Wasserwege zu<br />
den Westsektoren Berlins wurden gesperrt.<br />
Durch eine Luftbrücke der Westalliierten<br />
überlebten die isolierten Berliner <strong>diese</strong><br />
Blockade: Auf fünf Ebenen, jeweils mit<br />
einem Höhenabstand von 150 Metern,<br />
flog alle 15 Minuten ein Flugzeug nach<br />
Tempelhof, Tegel oder Gatow. Mit an<br />
Bord: Lebensmittel, Kohle und Benzin.<br />
Als die Blockade im Mai 1949 endete<br />
hatten die Westalliierten mit 277 000 Flügen<br />
2,1 Millionen Tonnen Hilfsgüter nach<br />
Berlin geflogen.<br />
Rund 2,2 Berliner wurden so gerettet,<br />
durch Unfälle starben aber auch 70 Amerikaner<br />
und Briten sowie acht Deutsche.
Intern Nr. 3/08-09<br />
Kolumne<br />
Kurz vor ACHT: Die Kunst der Schulleitung<br />
Von Susanne Vieth-Entus<br />
Wenn eine Schule einen schlechten Leiter hat, dann ist das<br />
verheerend. Dann müssen alle leiden – von den Schülern bis zu<br />
den Eltern. Und die Lehrer haben es noch schwerer, weil sie<br />
unter Umständen bis zu ihrer eigenen Pensionierung mit den<br />
verfehlten Entscheidungen oder der schlechten Menschenführung<br />
ihres Vorgesetzten zu tun haben.<br />
Dann aber gibt es noch einen weiteren Problemfall, und der<br />
tritt dann ein, wenn ein starker Direktor in den Ruhestand<br />
geht und eine gut <strong>auf</strong>gestellte Schule hinterlässt: Hier legen<br />
Eltern, Schüler und Lehrer eine hohe Messlatte an bei der<br />
Nachfolge.<br />
Der Schulverwaltung fällt es mitunter schwer, <strong>diese</strong> Erwartungen<br />
zu erfüllen, denn erstens gibt es nicht viele geeignete<br />
- Original Message -<br />
Pressespiegel Seite 27<br />
Anwärter in der Stadt, und zweitens muss die Verwaltung<br />
mitunter Schulleiter oder Schulräte mit einem Posten versorgen,<br />
die aus irgendwelchen Gründen eine neue Aufgabe suchen.<br />
So kann es passieren, dass es zwar einen guten Anwärter<br />
gäbe, der aber nicht genommen werden kann, weil ein Konkurrent<br />
„l<strong>auf</strong>bahnrechtlich“ die Nase vorn hat.<br />
Das ist aber noch nicht alles, was einer Schule widerfahren<br />
kann: Wie einem schon nach kurzer Zeit sein Wunsch-Direktor<br />
genommen wird, musste jetzt die Marienfelder <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Schule erleben: Wegen „Verfahrensfehlern bei der<br />
Begründung der Auswahlentscheidung“ erklärte das<br />
Verwaltungsgericht die jüngste Stellenbesetzung für ungültig.<br />
Wer aber haftet für ein derartiges Desaster? Die zuständigen<br />
Verwaltungsbeamten wahrscheinlich nicht. Sicher ist nur: Die<br />
Schule hat das Nachsehen. Wie in allen anderen Fällen auch.<br />
sve<br />
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 28.04.2009)<br />
From: H.Brand<br />
To: redaktion@tagesspiegel.de<br />
Cc: Uwe Boehlke<br />
Senf. Friday, April 24, 2009 7:49 PM<br />
Subject: Leserbrief z. Meldung „<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule nach Klage ohne Leiter“ v. 22.04.09<br />
Eine Konkurrentenklage ist an sich nichts Ungewöhnliches im Berliner Schulwesen. Allerdings sollten<br />
die zuständigen Entscheidungsträger bei einer Schulleiterauswahl über genug Erfahrung verfügen und<br />
in der Lage sein, bei Auswahlprozess und -entscheidung nicht nur die Bestenauswahl gerichtsfest zu<br />
treffen, sondern dabei auch Verfahrensfehler zu vermeiden. Allein die Fürsorgepflicht, sowohl gegenüber<br />
den Bewerbern, als auch der Schule sowie die Bedeutung einer so exponierten Schulleiterstelle<br />
und das Wissen um die öffentliche Aufmerksamkeit, die die <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule genießt,<br />
hätten besondere Sorgfalt erfordert.<br />
Angesichts der Erkenntnis, dass es sich hier um eine der herausragenden und wirklich funktionierenden<br />
Gesamtschulen Berlins handelt, war es richtig und geboten, einen erfahrenen Gesamtschuldirektor,<br />
der nicht nur an der konzeptionellen Entwicklung der Berliner Gesamtschulen an wichtiger<br />
Stelle mitgewirkt, sondern auch als aktiver Lehrer und erfolgreicher Mittelstufenleiter über langjährige<br />
praktische Gesamtschul- und Leitungserfahrungen verfügt, für die Schulleiterfunktion auszuwählen.<br />
Dass die Schulkonferenz gegen die Mitbewerberin votiert hat, ist ein deutliches Signal der<br />
Schulgemeinschaft für Herrn Boehlke und bestätigt, demokratisch legitimiert, die Auswahlentscheidung.<br />
Das Ergebnis der Verfahrensfehlerhaftigkeit führt nun dazu, dass die <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, deren hervorragende Arbeit weit über die Grenzen Berlins bekannt ist,<br />
nunmehr <strong>auf</strong> unbestimmte Zeit ohne verantwortlichen Schulleiter bleibt. Mithin ist letztlich ein Scherbenh<strong>auf</strong>en<br />
zu beklagen:<br />
der qualifizierte, bereits kommissarisch tätige und von der Schulgemeinschaft akzeptierte<br />
Gesamtschuldirektor muss die Schule verlassen, die Schulleiterstelle bleibt <strong>auf</strong> unbestimmte Zeit<br />
vakant, Leidtragende und verunsichert sind Kollegium, Schüler und Eltern. Ob die Konkurrentin bei<br />
einer erneuten Bewerbung das Vertrauen der Schulgemeinschaft gewinnen könnte, ist angesichts der<br />
„Historie“ mehr als zweifelhaft.<br />
Hans Brand Ltd. Oberschulrat a.D.
Seite 28 Pressespiegel<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Montag, 8. Juni 2009<br />
Die Zahl der Jugendlichen, die kriminell<br />
werden, steigt. Wir haben dazu ein Interview<br />
mit Kathrin Mauroschat geführt, die<br />
Diplom-Pädagogin der FU Berlin ist und<br />
im Rahmen ihres Studiums als Praktikantin<br />
in der Jugendarrestanstalt war.<br />
Friederike, Helke und Chantal: Was ist<br />
Jugendkriminalität?<br />
Kathrin Mauroschat: Zur Jugendkriminalität<br />
rechnet man Straftaten, die von<br />
Kindern und Heranwachsenden im Alter<br />
von 14 bis 21 <strong>Jahre</strong>n begangen werden<br />
und dem Jugendstrafrecht unterliegen.<br />
Warum differenziert man zwischen Jugendkriminalität<br />
und Kriminalität im Allgemeinen?<br />
Gerade bei der Jugendkriminalität gibt<br />
es neben der allen Straftaten vorausgehenden<br />
kriminellen Energie des Täters<br />
einen viel größeren Anteil von Straftaten,<br />
die aus pubertärem Leichtsinn und Übermut<br />
begangen werden.<br />
Wann treten die Straftaten aus jugendlichem<br />
Leichtsinn gehäuft <strong>auf</strong>?<br />
In einem Alter von 16 bis18 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Begehen mehr Jungen oder mehr Mädchen<br />
Straftaten?<br />
Ungefähr drei Viertel der Straftaten<br />
werden von Jungen begangen, aber die<br />
Straftaten der Mädchen steigen geringfügig.<br />
Dienstag, 2. Juni 2009<br />
Wissen Eltern eigentlich, was in den<br />
Köpfen heutiger Teenies vorgeht? Aus<br />
meiner Umfrage im achten Jahrgang einer<br />
Berliner Gesamtschule geht ein eindeutiges<br />
Ergebnis hervor: Rund 90 Prozent<br />
der befragten 30 Jugendlichen sind<br />
sich sicher, dass ihre Eltern nichts über<br />
ihr Intimleben wissen.<br />
Hintergrund: Nicht einmal 25 Prozent<br />
der Befragten reden mit ihren Eltern<br />
über ihre Probleme.<br />
Kinder und Jugendlich kommen heute<br />
früher in die Pubertät. Vor 150 <strong>Jahre</strong>n<br />
setzte die Pubertät erst mit etwa 17 <strong>Jahre</strong>n<br />
ein. Heute beginnt sie bei Mädchen<br />
teilweise schon mit zehn, bei Jungen später.<br />
Aber auch in ihren Verhaltensweisen<br />
werden Jugendliche immer schneller "reifer"<br />
als früher. Selbst eine ernsthafte Beziehung<br />
zwischen 12- oder 13-Jährigen ist<br />
längst nichts Besonderes mehr. Die Ver-<br />
Berliner Morgenpost<br />
SCHÜLER MACHEN ZEITUNG<br />
Jugendkriminalität<br />
Deutlich mehr Jungen als Mädchen begehen Straftaten<br />
Begehen mehr Deutsche oder mehr<br />
Ausländer Straftaten?<br />
Ausländer fallen in den Statistiken mehr<br />
<strong>auf</strong>. Tatsächlich sind drei Viertel der Tatverdächtigen<br />
Deutsche unabhängig von<br />
ihrem Migrationshintergrund, d.h. sie<br />
haben einen deutschen Pass, kommen<br />
aber aus einem anderen Land. Intensivtäter<br />
haben zu rund 80 Prozent einen<br />
Migrationshintergrund.<br />
Was sind typische Jugendstraftaten?<br />
25 Prozent der Straftaten sind Körperverletzungen,<br />
die man vorzugsweise im<br />
Wedding, in Neukölln, in Lichtenberg, in<br />
Hohenschönhausen und in Schöneberg<br />
findet. 25 Prozent der Straftaten sind<br />
Ladendiebstähle.Weitere 25 Prozent der<br />
Straftaten sind Sachbeschädigungen, die<br />
ebenfalls vorzugsweise in den bereits genannten<br />
Bezirken stattfinden. Weitere 25<br />
Prozent der Straftaten sind Schwarzfahren,<br />
Raub und Drogenhandel.<br />
Wie werden die Jugendlichen bestraft?<br />
Jugendliche werden nach dem Leitgedanken<br />
,Erziehen statt Bestrafen’ behandelt.<br />
Außer bei Intensiv- und Mehrfachtätern.<br />
Nehmen wir einmal das Beispiel<br />
Körperverletzung. Bei leichter Körperverletzung<br />
unter Jugendlichen müssen<br />
Sozialstunden abgeleistet werden zur Förderung<br />
des Sozialverhaltens. Bei<br />
Intimleben<br />
Eltern wissen wenig über frühreife Teens<br />
änderungen betreffen aber nicht nur die<br />
Beziehung zum anderen Geschlecht, sondern<br />
auch das Ausgehverhalten: In einige<br />
Diskos/Klubs kommen bereits 14-Jährige<br />
rein. 34 Prozent der von mir Befragten<br />
gaben zu, dass sie <strong>auf</strong> Partys schon<br />
einmal betrunken bzw. angetrunken waren<br />
und elf Prozent sagten, das Rauchen<br />
einer Shisha (Wasserpfeife) sei "Gewohnheit".<br />
Die befragten Schüler sind im<br />
Schnitt 14 <strong>Jahre</strong> alt, einige 13 <strong>Jahre</strong>.<br />
Die meisten Kinder und Teenies sind<br />
durch ihre Eltern, die Schule oder<br />
Jugendzeitschriften <strong>auf</strong>geklärt - im Schnitt<br />
schon mit neun <strong>Jahre</strong>n. Ob aber wirklich<br />
alle genug über Verhütung wissen? Offensichtlich<br />
gibt es da Lücken. Resultat:<br />
Frühreife Kinder bekommen Kinder.<br />
Die Zahl von Teenager-Müttern ist ziemlich<br />
hoch, auch wenn sie zurückgegangen<br />
ist. Nach einem Bericht des Statistischen<br />
Bundesamtes hatten in Deutschland 3,5<br />
wiederholter Körperverletzung, bei deutlich<br />
unterlegenen Opfern, wird die Freizeit<br />
entzogen und die Jugendlichen müssen<br />
nach der Schule in die Jugendarrestanstalt<br />
gehen, wo ihnen ein Sozialarbeiter<br />
zur Seite steht. Wenn es Zweifel an<br />
der sozialen Kompetenz gibt, kann der<br />
Jugendliche zu einer Kombination aus<br />
den beiden Strafen verurteilt werden. Der<br />
Jugendstrafvollzug kann bei besonders<br />
starken und häufigen Fällen eingesetzt<br />
werden.<br />
Wie viele Tatverdächtige gibt es im Jahr?<br />
In Berlin gab es 33.365 im Jahr 2007, d.h.<br />
in etwa war jeder fünfte Straftäter ein<br />
Jugendlicher, bzw. in etwa wurden fünf<br />
Prozent aller Jugendlichen in Berlin straffällig.<br />
An unserer Schule findet regelmäßig ein<br />
Anti-Gewalt-Training für die Schüler statt,<br />
mit dem der Jugendkriminalität vorgebeugt<br />
werden soll.<br />
Friederike Mauroschat, Helke Bortel und<br />
Chantal Ivangean, Kl. 8.11, <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Marienfelde<br />
Prozent aller neugeborenen Babys 2006<br />
eine Mutter unter 20 <strong>Jahre</strong>n. Das waren<br />
rund 23 700 Kinder. 788 Kinder hatten<br />
Mütter, die erst 15 oder noch jünger waren.<br />
Meine Umfrage im achten Jahrgang ergab<br />
außerdem, dass die Schüler im Schnitt<br />
mit 15 und spätestens mit 16 <strong>Jahre</strong>n zum<br />
ersten Mal Geschlechtsverkehr haben<br />
wollen. Jeder Zweite hatte mindestens<br />
schon einen festen Freund bzw. eine feste<br />
Freundin. Auf die Frage, wie wichtig<br />
ihnen das Verhüten sei, antworteten alle<br />
mit "sehr wichtig".<br />
Mein Tipp: Wenn Ihr Probleme mit Liebe<br />
und Sexualität habt, solltet Ihr das<br />
Euren Eltern <strong>auf</strong> keinen Fall verschweigen.<br />
Reden ist die beste Methode, nur<br />
Mut!<br />
Meiyi Wong, Kl. 8.21, <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Marienfelde
Intern Nr. 3/08-09<br />
Dienstag, 2. Juni 2009<br />
Im Film "Illuminati" ist Tom Hanks als<br />
Professor Robert Langdon <strong>auf</strong> den Spuren<br />
einer mächtigen Untergrundbewegung:<br />
Er entdeckt, dass der uralte Geheimbund<br />
"Illuminati" wieder<strong>auf</strong>erstanden<br />
ist.<br />
Und dass die katholische Kirche, der<br />
verhasste Erzfeind der Illuminaten, einer<br />
tödlichen Bedrohung ausgesetzt ist. Die<br />
Dienstag, 26. Mai 2009<br />
Von Josina Kluge (13)<br />
Die neue Ausstellung ,,Körperwelten &<br />
der Zyklus des Lebens’ von Gunther von<br />
Hagens ist nichts für schwache Nerven.<br />
Sie stellt den Kreisl<strong>auf</strong> des Lebens dar<br />
und wird mit Texttafeln und Bildern unterstützt.<br />
Zu betrachten sind Körper (von<br />
Menschen, die noch zu Lebzeiten darüber<br />
verfügt hatten, dass ihre Körper nach dem<br />
Tod für die Ausbildung von Ärzten zur<br />
Verfügung stehen sollten), Organe und<br />
Blutgefäße.<br />
Umstritten: Die Ausstellung Körperwelten<br />
im Postbahnhof zeigt Plastinate.<br />
Also menschliche Körper, die mithilfe von<br />
Kunststofftechnologie haltbar gemacht<br />
und in Szene gesetzt worden sind.<br />
Haut, Fett- und Bindegewebe werden<br />
entfernt. Anschließend werden die so genannten<br />
Plastinate in Form <strong>gebracht</strong> und<br />
mit Kunststoff gehärtet. An jedem<br />
Plastinat gibt es eine Beschreibung, damit<br />
der Besucher weiß, was dort zu sehen ist.<br />
So wird z. B. der Unterschied zwischen<br />
Montag, 25. Mai 2009<br />
Pressespiegel Seite 29<br />
Film<br />
Kino-Trip nach Rom: Illuminati<br />
Illuminaten sollen Antimaterie gestohlen<br />
haben, die noch am gleichen Tag im Vatikan<br />
zu explodieren droht. Langdon fliegt<br />
nach Rom, wo er sich mit der rätselhaften<br />
Wissenschaftlerin Vittoria Vetra<br />
(Ayelet Zurer) zusammen tut, die Antimaterie<br />
entschärfen kann. Gemeinsam<br />
machen sie sich <strong>auf</strong> zu einer atemlosen<br />
Hetzjagd quer durch die ewige Stadt. Ich<br />
Ausstellung<br />
"Körperwelten" sind nichts für schwache Nerven<br />
einer gesunden und einer Raucherlunge<br />
dargestellt (man kann deutlich erkennen,<br />
dass die Raucherlunge dunkel-grau ist).<br />
Auf manche Besucher könnte es abstoßend<br />
wirken, dass bei den Plastinaten der<br />
Rücken <strong>auf</strong>geklappt ist oder der Kopf<br />
gespalten. Ich finde es sehr sehenswert,<br />
da die Ausstellung interessante Einblicke<br />
in den menschlichen Körper eröffnet.<br />
Die Ausstellung ist jedoch auch sehr<br />
umstritten. Unter anderem deshalb, weil<br />
von Hagens die Plastinate künstlerisch in<br />
Pose gesetzt hat (z. B. als Hochspringer),<br />
aber meiner Meinung nach ist es gut zu<br />
wissen, wo bei einer Bewegung ein Muskel<br />
angespannt wird.<br />
Wer neugierig geworden ist, wie sein<br />
Körper von Innen aussieht und hingehen<br />
möchte, muss zum Postbahnhof am<br />
Ostbahnhof (Str. an der Pariser Kolumne)<br />
fahren. Der Eintritt kostet zwischen<br />
12 und 17 Euro. Zwar dürfen schon Kinder<br />
ab sieben <strong>Jahre</strong>n die Ausstellung besuchen,<br />
einige Räume sind aber erst ab<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Zukunft@BPhil: Tanzprojekt der Philharmoniker<br />
"Tanz fördert Selbstbewusstsein und<br />
Kommunikation, trainiert körperliche<br />
und geistige Koordination, hilft, emotionale<br />
und soziale Barrieren abzubauen":<br />
Getreu <strong>diese</strong>m Motto probt zurzeit der<br />
englische Choreograph Royston<br />
Maldoom - bei uns bekannt geworden<br />
durch den Film "Rhythm is it!" - mit 140<br />
Berliner Jugendlichen. Sie kommen u. a.<br />
von vier Schulen aus Friedenau, Steglitz,<br />
Moabit und Rudow und werden unterstützt<br />
von der "lis:sanga dance company".<br />
Die Choreographie basiert <strong>auf</strong> dem<br />
"Konzert für Orchester" von Béla Bartók<br />
und die Berliner Philharmoniker begleiten<br />
die Jugendlichen musikalisch. Das<br />
spannende Tanzprojekt "Zukunft@BPhil"<br />
findet im Rahmen der "Education"-Reihe<br />
der Philharmoniker statt und wird am<br />
30. und 31. Mai in der arena in Treptow<br />
<strong>auf</strong>geführt. Mehr: www.berlinerphilharmoniker.de<br />
fand den Film fantastisch, spannend und<br />
actionreich. Fast ein bisschen besser als<br />
den Vorgänger "Sakrileg". Die Schauplätze<br />
haben mir am besten gefallen. Kulturliebhaber<br />
werden sich über viele beeindruckende<br />
Schauplätze in Rom freuen. Ich<br />
empfehle den Film ab 14 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Stefanie Lieker, Kl. 8.11, <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Marienfelde<br />
16 <strong>Jahre</strong>n zugänglich.<br />
Josina Kluge, Kl. 8.21, <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Marienfelde<br />
Höhepunkt der Ausstellungssaison<br />
Die Ausstellung Körperwelten im Postbahnhof<br />
zählt wieder zu den Höhepunkten<br />
in der Kulturwelt Berlins. An den ausgestellten<br />
Körpern werden die verschiedensten<br />
Funktionen dargestellt. Sei es der<br />
Abl<strong>auf</strong> einer Sportart oder die Auswirkung<br />
von Krankheiten. Auch einzelne<br />
Organe sind zu sehen. Diese Ausstellung<br />
spaltet die Besucher wie bereits vor ein<br />
paar <strong>Jahre</strong>n. Für die einen ist es eine Faszination,<br />
für die anderen eher ein Erlebnis,<br />
das man ganz schnell wieder vergessen<br />
möchte. Jeder hat eine andere Vorstellungskraft.<br />
Mehr unter www.koerperweltendeutschland.de<br />
Julia Conrads und Michelle Strebe, FE-<br />
Kurs 8.11, <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule,<br />
Marienfelde<br />
Sidney Arvanitis , Kl. 8.21, <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, Tempelhof
Seite 30 Pressespiegel<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Montag, 18. Mai 2009<br />
Ein 14-jähriger Schüler kommt mit einem<br />
Messer in die Schule und bedroht<br />
damit seine Mitschüler: Immer häufiger<br />
liest man von solchen und ähnlichen Vorfällen<br />
an deutschen Schulen, bei denen<br />
Jugendliche bewaffnet den Unterricht<br />
besuchen und andere bedrohen, erpressen<br />
oder manchmal sogar verletzen.<br />
Von einer Zunahme der Gewalt unter<br />
Schülern berichtete uns <strong>auf</strong> Anfrage auch<br />
ein Berliner Polizeibeamter aus dem Abschnitt<br />
46. Auch wenn Waffen <strong>auf</strong> dem<br />
Schulgelände verboten sind, entlarven<br />
spontane Überprüfungen immer wieder<br />
bewaffnete Schüler.<br />
Was denkste?<br />
Waffen in der Schule<br />
Eltern und Lehrer reagieren <strong>auf</strong> <strong>diese</strong><br />
gefährliche Situation oft hilflos. Ein<br />
Grund, dass einige Politiker inzwischen<br />
harte Maßnahmen fordern. Sie schlagen<br />
z. B. vor, dass Schulen erst nach Leibesvisitationen<br />
betreten werden dürfen,<br />
Metalldetektoren eingesetzt oder Gebäude<br />
und Klassenräume per Video überwacht<br />
werden sollten. Der von uns befragte<br />
Polizeibeamte sagt dazu: ,,Metalldetektoren<br />
und Videoüberwachungen<br />
wären sinnvoll, da man die Sicherheit an<br />
Schulen erhöhen könnte." Andere Politiker,<br />
Eltern und Lehrer halten von Schulüberwachungen<br />
nichts. Sie vertreten die<br />
Meinung, dass lieber Gespräche mit betroffenen<br />
Schülern geführt werden sollten,<br />
um sie zu überzeugen, dass Waffen im alltäglichen<br />
Leben nichts zu suchen hätten.<br />
Auch Ursachenforschung sei wichtig.<br />
Unsere Meinung dazu: ,,Ich finde, man<br />
sollte zuerst mit den Schülern reden und<br />
nicht sofort Kameras in Klassenräumen<br />
installieren." (Nico) - ,, Man sollte an Schulen,<br />
an denen es viele Vorfälle gibt, harte<br />
Methoden einsetzen." (Dario) - ,,Ich denke,<br />
dass Gespräche mit betroffenen Schülern<br />
mehr bringen." (Marcel)<br />
Kl. 8.21, <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule,<br />
Tempelhof<br />
Berliner Morgenpost Bildung Freitag, 8. Mai 2009<br />
Schüler und Eltern der von Schließung<br />
bedrohten Grundschule im Taunusviertel<br />
in Lichtenrade, der Grips-Grundschule<br />
in Tiergarten und des Gottfried-Keller-<br />
Gymnasium in Charlottenburg demonstrieren<br />
am morgigen Sonnabend um 14<br />
Uhr vor dem Roten Rathaus in Mitte.<br />
Demonstration gegen drohende Schulschließung<br />
Unterstützung bekommen sie durch Teilnehmer<br />
aus der <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-<br />
Oberschule in Marienfelde. Zuvor beteiligen<br />
sich Kinder, Eltern und Anwohner<br />
an einem Staffell<strong>auf</strong> über 15 Kilometer<br />
vom Taunusviertel nach Mitte.<br />
Eltern aus Lichtenrade haben einen Eil-<br />
antrag beim Verwaltungsgericht gestellt.<br />
Sie wollen durchsetzen, dass entgegen<br />
dem Beschluss des Bezirksamtes zum<br />
kommenden Schuljahr erste Klassen an<br />
der Grundschule im Taunusviertel eingerichtet<br />
werden.<br />
saf<br />
AUF DIE RÄDER, FERTIG, LOS!<br />
Berliner Schülerinnen und Schüler radeln für Nomadenkinder in Mali<br />
Manchmal kommen Ideen ganz spontan, so wie bei der neunten<br />
Klasse der Berliner Gustar-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule. Die Schülerinnen<br />
und Schüler besuchten im Januar vergangenen <strong>Jahre</strong>s die Internationale<br />
Grüne Woche und stoppten am Stand der Welthungerhilfe.<br />
Dort erradelten sie <strong>auf</strong> dem Fahrrad-Ergometer 249 Euro und fassten<br />
einen Plan.<br />
Klassenfahrt einmal ganz anders<br />
„Während <strong>diese</strong>r Aktion haben wir zum ersten Mal überhaupt<br />
etwas von der Welthungerhilfe, von ihren Zielen und Aktivitäten<br />
erfahren“, berichtet Yasemin Taubitz, Schülerin der Klasse 9. Ihre<br />
Freundin Diandra Bresel ergänzt: „Dadurch entstand die Idee,<br />
unsere Klassenfahrt auch für einen wohltätigen Zweck zu nutzen.“<br />
Die im Herbst 2008 geplante Fahrt nach Wien war ohnehin<br />
schon etwas besonderes, denn die Klasse wollte von Passau<br />
nach Wien an der Donau entlang radeln. Kurzerhand riefen<br />
die Mädchen bei der Aktion LebensLäufe der Welthungerhilfe<br />
an: „Wie funktioniert ein LebensL<strong>auf</strong> überhaupt? Wohin fließen<br />
die erradelten Gelder? Können wir uns ein Projekt selbst<br />
aussuchen?“<br />
Nachdem sich die Klasse ausführlich informiert hatte, entschied<br />
sie sich für ein Projekt in Mali. Hier sorgt die Welthunger-<br />
hilfe dafür, dass Nomadenkinder regelmäßig den Unterricht<br />
besuchen können, auch wenn sie mit ihren Familien von Weideplatz<br />
zu Weideplatz ziehen. Die Schülerinnen und Schüler konnten<br />
nun Eltern, Großeltern oder Nachbarn noch besser überzeugen,<br />
für die Tour und damit für die Nomadenkinder zu spenden.<br />
Jeder gefahrene Donaukilometer konnte jetzt in bare<br />
Münze umgewandelt werden.<br />
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden<br />
„Wir hatten nicht nur eine Menge Spaß <strong>auf</strong> der Klassenfahrt,<br />
sondern konnten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden<br />
und haben 580,60 Euro erradelt“, berichten Yasemin und<br />
Diandra. Den Jugendlichen war das aber noch zu wenig. Also<br />
beschlossen sie, die Summe <strong>auf</strong>zustocken, und zwar während<br />
der Woche der Welthungerhilfe im Oktober 2008. „Wir sind in<br />
den grünen T-Shirts, die wir schon während der Radtour immer<br />
getragen hatten, durch die Klassen gegangen und haben von<br />
unserer Aktion erzählt und zu Spenden <strong>auf</strong>gerufen. So kamen<br />
noch einmal 231,79 Euro zusammen“, beschreiben beide stolz<br />
ihr Engagement.
Intern Nr. 3/08-09<br />
LebensLäufe motivieren<br />
LebensLäufe sind geradezu ansteckend. Das bewies die <strong>Gustav</strong>-<br />
<strong>Heinemann</strong>-Oberschule aus Berlin, die spontan ihre Radtour<br />
Nomadenkindern in Mali widmete. Durch unsere aktuelle Broschüre<br />
„L<strong>auf</strong>en für das Leben“ können auch Sie sich anstecken<br />
lassen. Im letzten Jahr fanden insgesamt 363 LebensLäufe statt,<br />
bei denen 52.000 Beteiligte stolze 545.000 Euro errannten und<br />
erradelten. Und wenn Ihre Klasse oder Ihr Verein einen Blick<br />
hinter die Kulissen der Bildungsprojekte werfen möchte, dann<br />
organisieren wir für Sie gerne einen AugenZeugen wie Kai<br />
Pressespiegel Seite 31<br />
Beim Zugang zum Gymnasium in Berlin<br />
kam die utopische Preisforderung von der<br />
Partei Die Linke, sie bestand zunächst in<br />
einer Sozialquote und später im freien<br />
Zugang für alle Schüler. Das unrealistische<br />
Gegengebot stellte einen NC von 2,0<br />
in den Hauptfächern dagegen. Dann kam<br />
der von Bildungssenator Jürgen Zöllner<br />
als Kompromiss deklarierte Vorschlag<br />
eines Lostopfs für 50 Prozent der angemeldeten<br />
Schüler. Auf massiven Prostest<br />
hin steht zurzeit ein Losverfahren für ein<br />
Viertel bis ein Fünftel in Aussicht – und<br />
alle werden das Ergebnis als Kompromiss<br />
verk<strong>auf</strong>en.<br />
Aber während der Basarhandel erstens<br />
eine Sache zum Gegenstand hat und am<br />
Ende zufriedene Gesichter hinterlässt,<br />
geht es beim Losverfahren um die Interessen<br />
von Kindern, die den Entscheidun-<br />
Seebörger, entwicklungspolitischer Referent der Welthungerhilfe.<br />
Sind Sie neugierig geworden? Dann rufen Sie uns an oder<br />
schicken Sie uns eine E-Mail. Wir senden Ihnen gerne unsere<br />
Broschüre.<br />
Donaukilometer ermöglichen Wüstenkilometer<br />
Die Klasse war gespannt, wie ihr Geld den Nomadenkindern<br />
hilft, wie sie leben und zur Schule gehen. So lud die Klassenlehrerin<br />
Kai Seebörger ein, entwicklungspolitischer Referent der<br />
Welthungerhilfe. Er beschrieb anschaulich, wie die Tuareg-Nomaden<br />
in Mali leben und wie Schulunterricht bei Nomadenkindern<br />
eigentlich funktioniert. Die Schulen sind traditionelle<br />
Zelte, die <strong>auf</strong> den Wanderungen der Nomaden mitziehen - und<br />
damit auch die Lehrer, Hefte und Bücher. Fast so wie bei den<br />
Jugendlichen <strong>auf</strong> der Radtour. Da hieß es auch jeden Morgen:<br />
alle sieben Sachen zusammenpacken und <strong>auf</strong> die Räder, fertig<br />
und los!<br />
Gastkommentar<br />
Dieses Rennen können Kinder nicht gewinnen<br />
Ein Losverfahren würde alle Schüler benachteiligen. Der Streit um den Zugang zu den Gymnasien<br />
erinnert an die Preisgestaltung <strong>auf</strong> einem Basar.<br />
Foto: Thilo Rückeis<br />
Von Wolfgang Harnischfeger<br />
Vor einer Woche war ich <strong>auf</strong> dem Basar<br />
von Istanbul. Die Preisgestaltung dort<br />
erinnert mich sehr an die derzeitige Diskussion<br />
über den Zugang zum Gymnasium<br />
in Berlin. Im Basar nennt der Verkäufer<br />
einen Preis, von dem er weiß, dass<br />
er ihn nicht bekommt, der Käufer bietet<br />
ein Drittel, man einigt sich nach einem<br />
Zwischenschritt mit Tee und Small Talk<br />
bei zwei Drittel bis der Hälfte, und alle<br />
sind zufrieden.<br />
Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 03.06.2009<br />
gen von Politikern hilflos ausgeliefert sind.<br />
Das Losverfahren taugt möglicherweise<br />
für einen politischen Kompromiss mit<br />
der Linken, für eine Verteilung der Kinder<br />
<strong>auf</strong> eine Schule ist es jedoch völlig<br />
ungeeignet, weil es das Kind außen vor<br />
lässt. Auch eine 25-Prozent-Quote, das<br />
sind bei Vierzügigkeit 31 Schüler, wird<br />
nämlich noch Kinder in das Gymnasium<br />
bringen, die dafür ungeeignet sind, was<br />
vom Kind aus gedacht bedeutet, dass es<br />
nicht entsprechend seinen Möglichkeiten<br />
gefördert werden kann. Geradezu zynisch<br />
ist in <strong>diese</strong>m Zusammenhang der Verweis<br />
<strong>auf</strong> das Probejahr mit der Möglichkeit,<br />
danach die Nichteignung festzustellen und<br />
den Wechsel <strong>auf</strong> die Sekundarschule zu<br />
erzwingen. Damit wird das Scheitern von<br />
vornherein als Korrekturmittel einkalkuliert.<br />
Aber jedes Kind, das gegen seinen
Seite 32 Pressespiegel<br />
Intern Nr. 3/08-09<br />
Willen eine Gruppe verlassen muss, erlebt<br />
<strong>diese</strong> Entscheidung als persönliches<br />
Versagen.<br />
Wer über den Zugang zum Gymnasium<br />
gesellschaftliche Ungleichheiten ausgleichen<br />
will, benutzt Kinder, weil ihm zur<br />
Bekämpfung der wahren Ursachen die<br />
Macht oder der Wille fehlen. Der Kindergarten<br />
und die Grundschule wären<br />
der Ort für wirksame Korrekturen <strong>auf</strong><br />
Seiten der Kinder. Die Linke will das Gymnasium<br />
zerschlagen. Das Mittel dafür<br />
glaubt sie in der Entkoppelung von Gymnasium<br />
und Leistung und in der Zuweisung<br />
von Kindern mit Hauptschulempfehlung<br />
gefunden zu haben. Die konservative<br />
Seite will bildungspolitisch zurück<br />
zur Ständegesellschaft, was <strong>auf</strong> eine<br />
Trennung der gesellschaftlichen Schichten<br />
hinausläuft.<br />
Beide fragen nicht nach dem einzelnen<br />
Kind. Kein Vertreter der Linken fragt, ob<br />
die von ihm ohne Mandat vertretenen<br />
jungen Menschen mit Migrationshintergrund<br />
aus Neukölln handlungsarme<br />
Bücher von zweihundert Seiten lesen,<br />
Französisch lernen und sich mit quadratischen<br />
Gleichungen beschäftigen wollen.<br />
Und im Bildungsbürgertum erhalten die<br />
Kinder nach dem Willen ihrer Eltern mit<br />
der Geburtsurkunde das Abiturzeugnis<br />
ausgehändigt, ebenfalls unabhängig von<br />
ihren tatsächlichen Fähigkeiten. Hinzu<br />
kommt, dass an <strong>diese</strong>n Fragen verdeckt<br />
die alte Berliner Ost-West-Teilung wirksam<br />
wird, Lichtenberg versucht sozusagen<br />
Impressum:<br />
verantwortlich: Herr Peißker (amt. Schulleiter)<br />
Redaktion: Frau Schröter<br />
Texte: siehe Verfasser / DTP: Frau Kuhn<br />
Fotos: Schule, Eltern, Schüler u. a.<br />
Layout und Druck: Frau Wagener<br />
Zehlendorf zu dominieren, wofür der<br />
rheinland- pfälzisch sozialisierte Bildungssenator<br />
keine Antennen hat, was aber<br />
Michael Müller und Klaus Wowereit wissen<br />
könnten.<br />
Wenn das Los nicht geeignet ist, wenn<br />
man Kinder nicht in ein Rennen schicken<br />
darf, das sie nicht gewinnen können, dann<br />
bleibt für den Wechsel zum Gymnasium<br />
als Lösung nur eine Kombination aus allgemeinen<br />
Leistungskriterien und einer<br />
Entsprechung zwischen dem Profil der<br />
Schule und den Stärken des Kindes. Das<br />
ist weder sozialistisch noch konservativ,<br />
sondern pädagogisch.<br />
Der Autor ist Vorsitzender der GEW-<br />
Schulleitervereinigung Berlin.