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Seite 26 Pressespiegel Intern Nr. 3/08-09 Frauke Lüpke-Narberhaus Die Rosinenbomber fliegen wieder, denn am kommenden Dienstag jährt sich das Ende der Berliner Luftbrücke. Diesen Jahrestag feiert der Senat auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof mit einem Bürgerfest - und mit dem Abwurf von Süßigkeiten aus einem Flugzeug. "Der 60. Jahrestag der Berliner Luftbrücke ist nicht einfach irgendein Jahrestag, er hat sich in das Gedächtnis der Berliner eingebrannt", sagte gestern der Senatssprecher Richard Meng. Es dürfe nicht vergessen werden, dass 2,2 Millionen Berliner durch die Solidarität und das Durchhaltevermögen der alliierten Piloten überlebt hätten. Auf dem Flughafen landeten in den Jahren 1948/49 sogenannte Rosinenbomber und versorgten die West- Berliner mit Lebensmitteln, Kohle und Benzin. Schoko-Rosinen mit Fallschirm Etwa 120 der Veteranen, die damals geholfen haben, werden am Dienstag erwartet, sagte Meng. Diese ehemaligen Piloten aus den USA, Großbritannien und Frankreich treffen zunächst Politiker zu einer Erinnerungszeremonie in der Empfangshalle. Später ehrt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) vor rund 1 000 geladenen Gästen 77 Luftbrücken-Veteranen mit einer Medaille für ihren Einsatz während der Luftbrücke. Auch der als "Candy Bomber" bekannt gewordene Pilot Gail Halvorsen erhält eine Medaille. Wie vor 60 Jahren will er Berliner Zeitung ------------ Montag, 05. Mai 2009 Schoko-Rosinen fallen vom Himmel Medaillen und Musik: Der Berliner Senat feiert das Ende der Luftbrücke mit einem Bürgerfest am Nachmittag rund 1 000 Pakete mit Schokoladen-Rosinen an kleinen Fallschirmen aus einem Flugzeug werfen - allerdings fliegt er diesmal nicht selbst, sondern wird geflogen. Um 14 Uhr beginnt der Tag der offenen Tür. Auf zwei Bühnen spielen Bands wie die RIAS Big Band Berlin, Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra und die Big Band der Gustav-Heinemann-Oberschule, außerdem treten unter anderem der Chor der Quentin-Blake-Europe- School und der Berlin British School auf. Zudem erzählen am Dienstagnachmittag Zeitzeugen und Veteranen in mehreren Interviews und Gesprächsrunden von der Luftbrücke. "Wir erwarten auf dem Fest eine sechsstellige Besucherzahl", sagte der Senatssprecher Meng. "Das wird für viele Berliner sicherlich wieder ein sehr emotionaler und wehmütiger Moment." Kosten wird das Fest rund 600 000 Euro, 400 000 Euro stammen aus Mitteln der Klassenlotterie, den Rest spendeten Privatleute. Das Land Berlin zahlt nur für die jährliche Gedenkveranstaltung am Luftbrückendenkmal, nicht für die 60- Jahr-Feier. Keine Feier im vergangenen Jahr In die Kritik geraten war der Senat im vergangenen Jahr, weil er sich nicht an den Feiern zum Jubiläum des Beginns der Luftbrücke beteiligt hatte. "Der Beginn der Luftbrücke ist nun wirklich kein Grund zum Feiern", sagte der Senats- Gustav-Heinemann-Schule nach Klage ohne Leiter Die renommierte Marienfelder GustavHeinemann-Gesamtschule hat ihren neuen Direktor verloren. Der Anfang Januar berufene Uwe Boehlke teilte dem Kollegium am Dienstag mit, dass er infolge der erfolgreichen Klage einer Konkurrentin für den Posten ab sofort von seiner Aufgabe entbunden sei. Dies bestätigte die Bildungsverwaltung. Die Stelle soll nun neu ausgeschrieben werden. Boehlke hatte den Posten bekommen, nachdem die Schulkonferenz sich für ihn und gegen die Konkurrentin ausgesprochen hatte. Wegen „Verfahrensfehlern bei der Begründung der Auswahlentscheidung“ erklärte das Verwaltungsgericht die Besetzung für ungültig. Nach der Entscheidung können sich Uwe Boehlke und seine Konkurrentin nun neu bewerben. sve (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 22.04.2009) sprecher. Nun werde dem glücklichen Ende vor 60 Jahren gedacht. Der Tag habe aber nicht nur mit Rückblick zu tun, fügte Meng hinzu. Auf dem Flughafen Tempelhof beginne nun eine neue Ära der Nutzung: Von nun an findet laut Meng fast jeden Monat eine Veranstaltung auf dem ehemaligen Flughafengelände statt, wie beispielsweise das "Berlin-Festival 2009" im August. "Der Tag der offenen Tür ist auch der Start in eine neue Zeit." ------------------------------ 277 000 Flüge während der Luftbrücke Im Juni 1948 versuchte die sowjetische Besatzungsmacht ganz Berlin unter seine Kontrolle zu bringen und verhängte eine Blockade: Alle Land- und Wasserwege zu den Westsektoren Berlins wurden gesperrt. Durch eine Luftbrücke der Westalliierten überlebten die isolierten Berliner diese Blockade: Auf fünf Ebenen, jeweils mit einem Höhenabstand von 150 Metern, flog alle 15 Minuten ein Flugzeug nach Tempelhof, Tegel oder Gatow. Mit an Bord: Lebensmittel, Kohle und Benzin. Als die Blockade im Mai 1949 endete hatten die Westalliierten mit 277 000 Flügen 2,1 Millionen Tonnen Hilfsgüter nach Berlin geflogen. Rund 2,2 Berliner wurden so gerettet, durch Unfälle starben aber auch 70 Amerikaner und Briten sowie acht Deutsche.
Intern Nr. 3/08-09 Kolumne Kurz vor ACHT: Die Kunst der Schulleitung Von Susanne Vieth-Entus Wenn eine Schule einen schlechten Leiter hat, dann ist das verheerend. Dann müssen alle leiden – von den Schülern bis zu den Eltern. Und die Lehrer haben es noch schwerer, weil sie unter Umständen bis zu ihrer eigenen Pensionierung mit den verfehlten Entscheidungen oder der schlechten Menschenführung ihres Vorgesetzten zu tun haben. Dann aber gibt es noch einen weiteren Problemfall, und der tritt dann ein, wenn ein starker Direktor in den Ruhestand geht und eine gut aufgestellte Schule hinterlässt: Hier legen Eltern, Schüler und Lehrer eine hohe Messlatte an bei der Nachfolge. Der Schulverwaltung fällt es mitunter schwer, diese Erwartungen zu erfüllen, denn erstens gibt es nicht viele geeignete - Original Message - Pressespiegel Seite 27 Anwärter in der Stadt, und zweitens muss die Verwaltung mitunter Schulleiter oder Schulräte mit einem Posten versorgen, die aus irgendwelchen Gründen eine neue Aufgabe suchen. So kann es passieren, dass es zwar einen guten Anwärter gäbe, der aber nicht genommen werden kann, weil ein Konkurrent „laufbahnrechtlich“ die Nase vorn hat. Das ist aber noch nicht alles, was einer Schule widerfahren kann: Wie einem schon nach kurzer Zeit sein Wunsch-Direktor genommen wird, musste jetzt die Marienfelder Gustav- Heinemann-Schule erleben: Wegen „Verfahrensfehlern bei der Begründung der Auswahlentscheidung“ erklärte das Verwaltungsgericht die jüngste Stellenbesetzung für ungültig. Wer aber haftet für ein derartiges Desaster? Die zuständigen Verwaltungsbeamten wahrscheinlich nicht. Sicher ist nur: Die Schule hat das Nachsehen. Wie in allen anderen Fällen auch. sve (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 28.04.2009) From: H.Brand To: redaktion@tagesspiegel.de Cc: Uwe Boehlke Senf. Friday, April 24, 2009 7:49 PM Subject: Leserbrief z. Meldung „Gustav-Heinemann-Schule nach Klage ohne Leiter“ v. 22.04.09 Eine Konkurrentenklage ist an sich nichts Ungewöhnliches im Berliner Schulwesen. Allerdings sollten die zuständigen Entscheidungsträger bei einer Schulleiterauswahl über genug Erfahrung verfügen und in der Lage sein, bei Auswahlprozess und -entscheidung nicht nur die Bestenauswahl gerichtsfest zu treffen, sondern dabei auch Verfahrensfehler zu vermeiden. Allein die Fürsorgepflicht, sowohl gegenüber den Bewerbern, als auch der Schule sowie die Bedeutung einer so exponierten Schulleiterstelle und das Wissen um die öffentliche Aufmerksamkeit, die die Gustav-Heinemann-Oberschule genießt, hätten besondere Sorgfalt erfordert. Angesichts der Erkenntnis, dass es sich hier um eine der herausragenden und wirklich funktionierenden Gesamtschulen Berlins handelt, war es richtig und geboten, einen erfahrenen Gesamtschuldirektor, der nicht nur an der konzeptionellen Entwicklung der Berliner Gesamtschulen an wichtiger Stelle mitgewirkt, sondern auch als aktiver Lehrer und erfolgreicher Mittelstufenleiter über langjährige praktische Gesamtschul- und Leitungserfahrungen verfügt, für die Schulleiterfunktion auszuwählen. Dass die Schulkonferenz gegen die Mitbewerberin votiert hat, ist ein deutliches Signal der Schulgemeinschaft für Herrn Boehlke und bestätigt, demokratisch legitimiert, die Auswahlentscheidung. Das Ergebnis der Verfahrensfehlerhaftigkeit führt nun dazu, dass die Gustav- Heinemann-Oberschule, deren hervorragende Arbeit weit über die Grenzen Berlins bekannt ist, nunmehr auf unbestimmte Zeit ohne verantwortlichen Schulleiter bleibt. Mithin ist letztlich ein Scherbenhaufen zu beklagen: der qualifizierte, bereits kommissarisch tätige und von der Schulgemeinschaft akzeptierte Gesamtschuldirektor muss die Schule verlassen, die Schulleiterstelle bleibt auf unbestimmte Zeit vakant, Leidtragende und verunsichert sind Kollegium, Schüler und Eltern. Ob die Konkurrentin bei einer erneuten Bewerbung das Vertrauen der Schulgemeinschaft gewinnen könnte, ist angesichts der „Historie“ mehr als zweifelhaft. Hans Brand Ltd. Oberschulrat a.D.
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