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35 Jahre GHO auf diese Punkte gebracht: - Gustav-Heinemann ...

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Intern Nr. 3/08-09<br />

Kolumne<br />

Kurz vor ACHT: Die Kunst der Schulleitung<br />

Von Susanne Vieth-Entus<br />

Wenn eine Schule einen schlechten Leiter hat, dann ist das<br />

verheerend. Dann müssen alle leiden – von den Schülern bis zu<br />

den Eltern. Und die Lehrer haben es noch schwerer, weil sie<br />

unter Umständen bis zu ihrer eigenen Pensionierung mit den<br />

verfehlten Entscheidungen oder der schlechten Menschenführung<br />

ihres Vorgesetzten zu tun haben.<br />

Dann aber gibt es noch einen weiteren Problemfall, und der<br />

tritt dann ein, wenn ein starker Direktor in den Ruhestand<br />

geht und eine gut <strong>auf</strong>gestellte Schule hinterlässt: Hier legen<br />

Eltern, Schüler und Lehrer eine hohe Messlatte an bei der<br />

Nachfolge.<br />

Der Schulverwaltung fällt es mitunter schwer, <strong>diese</strong> Erwartungen<br />

zu erfüllen, denn erstens gibt es nicht viele geeignete<br />

- Original Message -<br />

Pressespiegel Seite 27<br />

Anwärter in der Stadt, und zweitens muss die Verwaltung<br />

mitunter Schulleiter oder Schulräte mit einem Posten versorgen,<br />

die aus irgendwelchen Gründen eine neue Aufgabe suchen.<br />

So kann es passieren, dass es zwar einen guten Anwärter<br />

gäbe, der aber nicht genommen werden kann, weil ein Konkurrent<br />

„l<strong>auf</strong>bahnrechtlich“ die Nase vorn hat.<br />

Das ist aber noch nicht alles, was einer Schule widerfahren<br />

kann: Wie einem schon nach kurzer Zeit sein Wunsch-Direktor<br />

genommen wird, musste jetzt die Marienfelder <strong>Gustav</strong>-<br />

<strong>Heinemann</strong>-Schule erleben: Wegen „Verfahrensfehlern bei der<br />

Begründung der Auswahlentscheidung“ erklärte das<br />

Verwaltungsgericht die jüngste Stellenbesetzung für ungültig.<br />

Wer aber haftet für ein derartiges Desaster? Die zuständigen<br />

Verwaltungsbeamten wahrscheinlich nicht. Sicher ist nur: Die<br />

Schule hat das Nachsehen. Wie in allen anderen Fällen auch.<br />

sve<br />

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 28.04.2009)<br />

From: H.Brand<br />

To: redaktion@tagesspiegel.de<br />

Cc: Uwe Boehlke<br />

Senf. Friday, April 24, 2009 7:49 PM<br />

Subject: Leserbrief z. Meldung „<strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Schule nach Klage ohne Leiter“ v. 22.04.09<br />

Eine Konkurrentenklage ist an sich nichts Ungewöhnliches im Berliner Schulwesen. Allerdings sollten<br />

die zuständigen Entscheidungsträger bei einer Schulleiterauswahl über genug Erfahrung verfügen und<br />

in der Lage sein, bei Auswahlprozess und -entscheidung nicht nur die Bestenauswahl gerichtsfest zu<br />

treffen, sondern dabei auch Verfahrensfehler zu vermeiden. Allein die Fürsorgepflicht, sowohl gegenüber<br />

den Bewerbern, als auch der Schule sowie die Bedeutung einer so exponierten Schulleiterstelle<br />

und das Wissen um die öffentliche Aufmerksamkeit, die die <strong>Gustav</strong>-<strong>Heinemann</strong>-Oberschule genießt,<br />

hätten besondere Sorgfalt erfordert.<br />

Angesichts der Erkenntnis, dass es sich hier um eine der herausragenden und wirklich funktionierenden<br />

Gesamtschulen Berlins handelt, war es richtig und geboten, einen erfahrenen Gesamtschuldirektor,<br />

der nicht nur an der konzeptionellen Entwicklung der Berliner Gesamtschulen an wichtiger<br />

Stelle mitgewirkt, sondern auch als aktiver Lehrer und erfolgreicher Mittelstufenleiter über langjährige<br />

praktische Gesamtschul- und Leitungserfahrungen verfügt, für die Schulleiterfunktion auszuwählen.<br />

Dass die Schulkonferenz gegen die Mitbewerberin votiert hat, ist ein deutliches Signal der<br />

Schulgemeinschaft für Herrn Boehlke und bestätigt, demokratisch legitimiert, die Auswahlentscheidung.<br />

Das Ergebnis der Verfahrensfehlerhaftigkeit führt nun dazu, dass die <strong>Gustav</strong>-<br />

<strong>Heinemann</strong>-Oberschule, deren hervorragende Arbeit weit über die Grenzen Berlins bekannt ist,<br />

nunmehr <strong>auf</strong> unbestimmte Zeit ohne verantwortlichen Schulleiter bleibt. Mithin ist letztlich ein Scherbenh<strong>auf</strong>en<br />

zu beklagen:<br />

der qualifizierte, bereits kommissarisch tätige und von der Schulgemeinschaft akzeptierte<br />

Gesamtschuldirektor muss die Schule verlassen, die Schulleiterstelle bleibt <strong>auf</strong> unbestimmte Zeit<br />

vakant, Leidtragende und verunsichert sind Kollegium, Schüler und Eltern. Ob die Konkurrentin bei<br />

einer erneuten Bewerbung das Vertrauen der Schulgemeinschaft gewinnen könnte, ist angesichts der<br />

„Historie“ mehr als zweifelhaft.<br />

Hans Brand Ltd. Oberschulrat a.D.

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