Potentialanalyse - Otzberg
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VARIANTENKONZEPTE<br />
Die Variantentabellen sind das Kernstück der <strong>Potentialanalyse</strong>. Hier kann man erkennen, mit<br />
welchen Mitteln die jeweiligen Ergebnisse erzielt werden. Die unterschiedlichen erneuerbaren<br />
Energiearten finden Sie links, in der Vertikalen. In der Horizontalen sind die Verbrauchs- und<br />
Ertragswerte organisiert.<br />
Der AK-ENO hat verschiedene Varianten für die Studie herausgearbeitet – weitere sind möglich.<br />
Die Excel-Tabellen beginnen mit dem Istzustand. Es folgt eine "pessimistische Variante“, bei<br />
der die Biogasanlage zum Tragen kommt, und davon ausgegangen wird, dass nur 2 % der<br />
Gebäudesubstanz energetisch saniert werden. Der Anteil der Dachflächen, die für Photovoltaik<br />
genutzt werden, wird vom Istzustand (2,13 %) auf 5 % großzügig verdoppelt. Bei den anderen<br />
erneuerbaren Energiearten gibt es keinen Zuwachs.<br />
Die "Medium-Variante" geht von einer energetischen Sanierungsquote von 10 % aus. Die<br />
energetische Nutzung von Holz aus dem Gemeindewald steigt auf 30 %. Dies bedeutet einen<br />
Paradigmenwechsel der Holznutzung. Denn bisher gilt, aus Gründen des finanziellen Ertrags:<br />
stoffliche Verwertung vor energetischer Verwertung (Holz wird selbstverständlich nachhaltig<br />
bewirtschaftet). Das Erdwärme - Potential (Geothermie) wird auf 3 % gesteigert. Die Solarthermie<br />
belegt 2,5 %, die Photovoltaik bleibt bei 5 % der Dachflächen. Biogas bleibt ebenfalls bei den<br />
vorher etablierten Werten (250 ha Maisanbau). Zusätzlich wird die Windkraft genutzt: es kommen<br />
zwei Windräder hinzu. Somit könnten wir 78 % des Stromverbrauchs abdecken, aber nur 16 % des<br />
Heizenergiebedarfs und rund 33 % des Gesamtenergiebedarfs.<br />
Die "optimistische Variante" geht in mancher Hinsicht über die bisher realistischen Annahmen<br />
hinaus, man könnte sie auch, wenn man skeptisch sein wollte, die "phantastische Variante"<br />
nennen. So gehen wir z.B. von einer energetischen Sanierungsquote von 36,45 % aus, was, wenn<br />
man die bisherigen, realistischen Fortschritte auf diesem Feld betrachtet, gewagt ist. Die durchaus<br />
zu erwartende dramatische Steigerung der Heizkosten gibt hier jedoch Anlass zur Hoffnung.<br />
Holz wird zu 100 % energetisch genutzt, problematisch: der zu erwartende Mangel an Bau- und<br />
Industrieholz. Die Biogasanlage wird ausgebaut, um die doppelte Leistung zu erwirtschaften – also<br />
500 ha Maisanbau in Monokultur, problematisch die Folgen für die Böden und die möglichen<br />
Auswirkungen auf die Nahrungsmittelpreise.<br />
Die Energiegewinnung aus Geothermie soll auf 10 % gesteigert werden, ob das aufgrund der<br />
geologischen Bedingungen erreicht werden kann, bleibt vorerst offen.<br />
Die Nutzung der Solarthermie steigt auf 5 %, die der Photovoltaik auf 20 % - damit sind die<br />
angenommenen potentiellen Dachflächen belegt. Nach der jüngsten Entwicklung der<br />
Einspeisevergütung ist das eine gewagte Annahme.<br />
Es müssten außerdem vier Windkraftanlagen errichtet werden, vorausgesetzt, die Bevölkerung<br />
akzeptiert dies und der Planungsprozess scheitert nicht an Artenschutz- oder andern<br />
Hindernissen.<br />
Mit dem Mix der Maßnahmen der optimistischen Variante kann man 188 % des benötigten Stroms<br />
produzieren, damit könnte die Gemeinde <strong>Otzberg</strong> sogar 19 MWh/a Strom exportieren. Außerdem<br />
werden 51 % der benötigten Heizenergie in der Gemeinde erzeugt.<br />
Die Gemeinde <strong>Otzberg</strong> kann in der optimistischen Variante 95 % der benötigten Gesamtenergie<br />
erneuerbar erzeugen. Das Ziel, energieneutral zu werden, ist damit fast erreicht.<br />
Erneuerbare Energie in <strong>Otzberg</strong> Seite 38