BKK Pfalz 1/06 (pdf)
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Kann die Vogelgrippe mit<br />
Medikamenten behandelt<br />
werden?<br />
Die üblichen Grippemittel sind hierbei<br />
leider nicht wirksam. Ausreichende<br />
klinische Erfahrungen bei<br />
H5N1-Vogelgrippe-Kranken mit einer<br />
neuen und viel diskutierten Substanzklasse<br />
(den sog. Neuraminidasehemmern)<br />
liegen noch nicht vor. Experten<br />
gehen allerdings von der Wirksamkeit<br />
dieser Medikamente bei neuen<br />
pandemischen Influenza-Viren aus,<br />
die wahrscheinlich aus dem Vogelgrippevirus<br />
hervorgehen werden.<br />
Kann man sich durch Impfung<br />
vor der Vogelgrippe<br />
schützen?<br />
Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft<br />
gibt es auch in der Prävention<br />
nicht die „perfekte“ Lösung.<br />
Niemand kann Erscheinungsformen<br />
und -zeitpunkt eines neuartigen<br />
Grippevirus und damit auch die<br />
Wirksamkeit bzw. Auswirkungen der<br />
Maßnahmen und Medikamente wirklich<br />
vorhersagen. Die erhältlichen<br />
Influenza-Impfstoffe zur Vorbeugung<br />
gegen die menschliche Grippe schützen<br />
leider nicht vor der Vogelgrippe<br />
bzw. vor einem neuen Pandemie-<br />
Virus. Die Grippeschutzimpfung ist jedoch<br />
in jedem Fall sinnvoll, um eine<br />
herkömmliche Influenza weitgehend<br />
zu verhindern, die z. B. bei einem<br />
Aufenthalt in Asien und dann bei der<br />
Rückkehr nach Europa fälschlich<br />
für eine Vogelgrippe gehalten wer-<br />
den und zu seuchenhygienischen<br />
Maßnahmen (u. a. Quarantäne)<br />
führen könnte.<br />
Die herkömmliche Grippeschutzimpfung<br />
ist außerdem sinnvoll, um eine<br />
gleichzeitige Infektion mit menschlichen<br />
und tierischen Influenza-Viren<br />
und dadurch die Entwicklung eines<br />
neuen, potenziell pandemischen Virus<br />
zu verhindern. An einem neuen,<br />
auch gegen Vogelgrippe wirksamen<br />
Impfstoff für den Menschen wird<br />
derzeit sehr intensiv gearbeitet.<br />
Kann das Virus durch Speisen<br />
übertragen werden?<br />
Das Virus wird durch Erhitzen auf<br />
70 °C abgetötet. Diese Temperatur<br />
muss beim Kochen oder Braten im<br />
Innern des Fleisches oder der Eier<br />
erreicht werden. Nach heutigem<br />
Wissensstand ist der Verzehr von so<br />
zubereiteten Geflügelgerichten und<br />
Eiern unbedenklich. Die Möglichkeit<br />
einer Übertragung durch rohe Geflügelspeisen<br />
wird vermutet. Wenn<br />
man nicht ganz auf Geflügelgerichte<br />
verzichten möchte, sind bei der Zubereitung<br />
bestimmte Hygienemaßnahmen<br />
zu beachten. Generell wird<br />
bei Aufenthalt in Regionen mit Vogelgrippe<br />
als Vorsichtsmaßnahme<br />
eine gründliche Reinigung der Hände<br />
mit Wasser und Seife oder auch<br />
alkoholischen Desinfektionslösungen<br />
empfohlen.<br />
AKTUELL<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
■ Das Auffinden verendeter Tiere sollte umgehend<br />
den zuständigen Veterinärbehörden<br />
vor Ort gemeldet werden.<br />
■ Ca. 10 Kilometer um positiv getestete Wildvogelfunde<br />
herum sollen Hunde angeleint<br />
werden. Katzen dürfen in diesen Gebieten<br />
nicht frei herumlaufen.<br />
■ Eltern sollten ihre im Freien spielenden<br />
Kinder davor warnen, tote Vögel anzufassen.<br />
Nach dem Herumtoben an der frischen<br />
Luft gilt: Gründlich die Hände waschen!<br />
■ Haustierhalter sollten dringend die Grundregeln<br />
der Hygiene im Umgang mit ihren<br />
Tieren beachten und sich an die Schutzmaßnahmen<br />
in den Sperr- und Überwachungszonen<br />
halten.<br />
■ Der Verzehr von Geflügelfleisch oder Eiern ist<br />
unbedenklich, wenn diese vor dem Genuss<br />
ausreichend erhitzt wurden.<br />
■ Reisen in betroffene Regionen werden zum<br />
gegenwärtigen Zeitpunkt als unbedenklich<br />
angesehen. Der Kontakt mit lebendem oder<br />
totem Geflügel sollte jedoch vermieden<br />
werden.<br />
■ Ein gegen Vogelgrippe wirksamer Impfstoff<br />
steht gegenwärtig noch nicht zur Verfügung.<br />
Fragen zur Vogelgrippe beantwortet Ihnen<br />
das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz unter der<br />
Hotline 0180 / 576 85 55 von 9 bis 17 Uhr<br />
(12 Cent pro Minute).<br />
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