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14 ❘ MEDIZIN Darmkrebs-Vorsorge Heilung durch Früherkennung Was haben Norbert Blüm, Joy Fleming, Ursula von der Leyen, Robert Gernhardt und Renate Schmidt gemeinsam? Sie alle setzen sich in der Öffentlichkeit für die Darmkrebsfrüherkennung ein. Mit ihrem Engagement befinden sie sich in bester Gesellschaft. Aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens wird der Kampf der Stiftung LebensBlicke gegen Darmkrebs und für die Vorsorge unterstützt. Sie fühlen sich fit und gesund? Nichts wünschen wir uns sehnlicher! Aber: Darmkrebs verursacht im Frühstadium keinerlei Beschwerden – und genau das macht ihn so gefährlich. Wirklich sicher fühlen können Sie sich nur, wenn Sie sich vorsorglich untersuchen lassen. Jedes Jahr werden rund 71.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert – rund 29.000 Menschen sterben jährlich daran. Familiäre Vorbelastung Eine ganz wesentliche Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielt die familiäre Disposition. Zwischen 20 und 25 Prozent der Betroffenen haben ihre Krankheit „geerbt“. Dieses familiäre Risiko liegt immer dann vor, wenn Großeltern, Eltern oder Geschwister an Darmkrebs oder an einem anderen bösartigen Tumor erkrankt sind. Deshalb ist es gerade für junge Menschen wichtig, „Familienforschung“ zu betreiben. Keine Panik! Das heißt noch lange nicht, dass Sie als Familienmitglied auch erkranken. Es bedeutet jedoch mit Sicherheit, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben und entsprechende Vorsorge treffen müssen. Vorsorgen! Darmkrebs ist sehr heimtückisch! Er entsteht nicht von heute auf morgen und kündigt sich, wenn überhaupt, erst spät an! Viele der zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut entarten erst im Laufe von acht bis zwölf Jahren zu bösartigen Tumoren. Vorsorgeuntersuchungen sind also die einzige Möglichkeit, Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln. Stuhltests Zur jährlichen Darmkrebsvorsorge gehört ein Okkultbluttest. Mit seiner Hilfe lassen sich selbst geringe, für das Auge unsichtbare Spuren versteckten (okkulten) Bluts im Stuhl nachweisen. Blutbeimengungen im Stuhl können Hinweise auf Polypen oder Tumoren sein. Das Testbriefchen erhalten Sie von Ihrem Arzt oder in der Apotheke. Wichtig: Stuhltests ersetzen nicht den Arztbesuch und müssen jährlich wiederholt werden! Zuverlässigkeit des Stuhltests Grundsätzlich gilt: Jedes positive Ergebnis verlangt eine Abklärung durch eine Darmspiegelung. Der Test reagiert immer dann positiv, wenn ein im Darm vorhandener Polyp oder Tumor blutet. Vorsicht! Da beide dies nur in Intervallen tun, ist ein negativer Stuhltest kein Beweis für das Nicht-Vorhandensein von Darmpolypen oder -tumoren! Darmspiegelung Die effektivste und sicherste Methode der Früherkennung ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Die Angst davor ist absolut unbegründet: Der Eingriff mit einem dünnen und flexiblen Schlauch dauert nur 15 bis 20 Minuten und ist nach einer Beruhigungsspritze weitgehend schmerzfrei. Polypen werden bei der Darmspiegelung direkt entfernt und können so später nicht zu Darmtumoren entarten.
Mit ballaststoffreicher Ernährung, Bewegung und jährlicher Vorsorge können Sie das Darmkrebsrisiko erheblich einschränken Mit Ernährung und Bewegung den Darm stärken Neben Alter und familiärer Vorbelastung können ungesunde Ernährung, mangelnde sportliche Aktivität, Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko beitragen. In zahlreichen Einzelstudien wurde belegt, dass insbesondere regelmäßige Bewegung das Darmkrebsrisiko erheblich senken kann. Krebspräventive Ernährung In Gemüse, Obst und Tee sind Stoffe enthalten, die der Zellentartung entgegenwirken können. Besonders Kohlarten wie Brokkoli und Rosenkohl, aber auch Tomaten, Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte und Zitrusfrüchte sollten daher im Speiseplan enthalten sein. Das gilt natürlich auch für Ballaststoffe und milchsaure Lebensmittel (Joghurt, Kefir oder Sauerkraut), die für die Stärkung Ihrer Darmflora zuständig sind. Das zahlen die gesetzlichen Kassen VorsorgePLUS Ab 50 wird jährlich ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl (Okkultbluttest) durchgeführt. Die Darmspiegelung (Koloskopie) steht allen Versicherten ab 55 Jahren zur Verfügung und kann nach 10 Jahren wiederholt werden. Falls die Koloskopie nicht in Anspruch genommen wird, kann der Schnelltest alle zwei Jahre durchgeführt werden. Erinnerungs-Service Wir möchten, dass Sie an Ihre Vorsorge- Untersuchungen denken! Deshalb haben wir für unsere Versicherten ein kostenloses Programm eingerichtet, durch das sie an diese wichtigen Untersuchungen erinnert werden. Im Falle eines Verdachts auf Darmkrebs (z. B. positiver Okkultbluttest) oder einer familiären Belastung muss eine Darmspiegelung auch vor dem 55. Geburtstag durchgeführt und eventuell früher als nach 10 Jahren wiederholt werden. Diese Darmspiegelungen werden ebenfalls von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Bonusmodell BKK Pfalz Wenn Sie sich für dieses Programm anmelden, erinnern wir Sie und Ihre mitversicherten Familienangehörigen per E-Mail, Fax oder Brief an den nächsten Vorsorge-Termin. Melden Sie sich jetzt bei unserer Service- Hotline an: 0180 / 137 00 00. Über den beschriebenen gesetzlichen Rahmen hinaus erhalten Mitglieder der BKK Pfalz, die am Bonusmodell VorsorgePLUS teilnehmen, einen Zuschuss von bis zu 75 Euro jährlich zu privaten Vorsorgeuntersuchungen. Mehr zum Thema Bonusmodelle erfahren Sie auf den Seiten 6 und 7. ❘ 15
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