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Georg Wilhelm Schraders Manuskript - Tiho Bibliothek elib ...

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3.1.2 Formaler und inhaltlicher Aufbau<br />

Bei den sieben <strong>Manuskript</strong>en handelt es sich um nachträgliche Reinschriften von<br />

Vorlesungsmitschriften, was aus dem Aufbau und dem Schriftbild zu ersehen ist. In<br />

der Kürze der Zeit, während einer Vorlesung, wären so gut gegliederte und meist<br />

sehr ordentliche bis fast kunstvolle Mitschriften nicht zustande gekommen. In allen<br />

<strong>Manuskript</strong>en ist zudem der Schriftfluss recht gleichmäßig, was wiederum darauf<br />

schließen läßt, dass die Verfasser lediglich von einer Vorlage abgeschrieben haben<br />

und daher auch beim Schreiben keine längeren Überlegungspausen machen mussten.<br />

Es finden sich insgesamt nicht allzu viele Durchstreichungen oder Unsauberkeiten<br />

im Schriftbild, gelegentlich wurden je nach Kapitel oder Schreiber mehr oder<br />

weniger umfassende Randbemerkungen hinzugefügt.<br />

Da sich die <strong>Schraders</strong>che Handschrift in mehrerlei Hinsicht von den übrigen abhebt,<br />

wird sie gesondert betrachtet.<br />

Zunächst aber zum Aufbau der anderen sechs <strong>Manuskript</strong>e.<br />

Wie der Vorlesungsstoff aufgeschrieben wurde, ist von Schreiber zu Schreiber<br />

verschieden. Teils wurde z. B. die Überschrift nur an den Anfang eines Kapitels<br />

gesetzt, teils findet man die Überschrift auf jeder Seite fortlaufend wieder. Auch<br />

bedienten sich einige Schreiber obengenannter Custoden, d. h. am Ende der Seite<br />

wurde das letzte Wort unterstrichen und die nächste Seite begann mit eben diesem<br />

Wort. So erhielt das <strong>Manuskript</strong> Buchcharakter.<br />

Insgesamt lässt sich bei allen <strong>Manuskript</strong>en ein thematisch klar gegliederter Unterrichtsverlauf<br />

erkennen, bei dem die Reihenfolge der Vorlesungen bis auf kleine Abweichungen<br />

über die Jahre konstant beibehalten wurde. So kann man in etwa folgende<br />

Themen wiederfinden:<br />

• Wunden<br />

• Druckschäden<br />

• Fisteln<br />

• Lähmungen<br />

• Erkrankungen der Gliedmaße (z. B. Sehnenklapp, Piephacke, Mauke, Gallen)<br />

• Frakturen<br />

• Brüche<br />

• Verschiedenes (z. B. Warzen, Läuse, Verbrennen, Tollwut, Kastration).<br />

Die Themen werden durch die Überschriften klar gegliedert und strukturieren<br />

zugleich die Vorlesung. In einzelnen Fällen sind die Kapitel nochmals unterteilt,<br />

beispielsweise findet man in dem ältesten <strong>Manuskript</strong> von 1795 beim Kapitel „Von<br />

den Augenverwundungen“ eine solche Gliederung. Dort werden zuerst die verschiedenden<br />

Arten beschrieben, die zu Augenverwundungen führen können, danach<br />

folgen die „Kentzeichen“, woran man erkennt, dass ein Pferd am Auge verwundet ist,<br />

und abschließend werden unter der Überschrift „Behandlung“ Methoden und Medika-

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