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Medamana Nr.1.indd - Aule Mettmanner

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Auch in der Nachkriegszeit war für Hubert Speck senior das<br />

Tempo Dreirad unentbehrlich. Mit der Belegschaft saßen mittags<br />

zehn bis vierzehn Personen am Tisch, die wollten satt werden.<br />

Da halfen nur Hamsterfahrten. Bevor die frostempfindlichen<br />

Pflanzen ab einem bestimmten Datum im Mai verkauft werden<br />

durften, machte sich der Hausherr mit seinem Auto auf den Weg<br />

zu den Bauern. Die waren natürlich erpicht auf Gemüsepflanzen<br />

wie Tomaten, Sellerie oder auch Tabak. Dafür gab es dann bei<br />

Specks das ganze Jahr Kartoffeln, Eier und auch mal ein halbes<br />

Schwein. Finchen Hein war für den eigentlichen Verkauf zuständig.<br />

Oft genug musste sie die Portionen für die <strong>Mettmanner</strong> reduzieren,<br />

weil der Chef für die Bauern zuviel abgezweigt hatte.<br />

Hubert Specks Mutter Grete hatte auch einen Führerschein.<br />

Den hatte sie schon im Krieg gemacht, denn man konnte ja nie<br />

wissen, ob der Mann, der schon im 1. Weltkrieg gedient hatte,<br />

nicht doch noch eingezogen wurde, oder zum Volkssturm musste.<br />

Als die Zeiten nach dem Krieg wieder besser wurden, fuhr<br />

sie ein oder zweimal die Woche nach Hochdahl und holte dort<br />

Schnittblumen. Wie gesagt, es hatte sich vieles gebessert, aber<br />

Sprit musste auch jetzt noch gespart werden. Mutter Grete wollte<br />

das ihre dazu beitragen. Als sie eines Tages den Hochdahler Berg<br />

Richtung Mettmann fuhr, machte sie einfach den Motor aus. Das<br />

Auto lief ja von selbst. Aber dann wurde es immer schneller und<br />

sie verlor die Gewalt über das Gefährt, der Wagen kippte um. Von<br />

dem Tag an ist sie nie mehr Auto gefahren. Später wurde sie für<br />

40 Jahre unfallfreies Fahren geehrt. Kein Wunder: wo sie so lange<br />

nur Beifahrerin war.<br />

Und hier noch ein „Döneken“ über Hubert Speck senior. Mit einem<br />

breiten Lachen erzählt sein Sohn: „Es war in der Vorbereitungszeit<br />

zur 1050-Jahrfeier. Mein Vater war überall aktiv. Er hatte es übernommen,<br />

in der Stadt die Fahnenmasten zu setzen. Weil das auf<br />

den Gehsteigen schwierig war, wollte er sie in die Abflussrinne<br />

setzen, denn dort brauchte er nur einen Pflasterstein zu entfernen.<br />

Die Polizei war dagegen, das sei zu gefährlich für die Autos.<br />

Doch er setzte sich durch. Eines Morgens in aller Herrgotts Frühe<br />

weckte er mich. Er selbst hatte nach durchzechter Nacht eine<br />

Fahnenstange mitgenommen. Noch bevor die Belegschaft etwas<br />

merkte, habe ich den Wagen zur Reparatur nach Düsseldorf<br />

gebracht.“<br />

Zum Abschluss noch ein Satz zu Glück und Fluch des gleichen<br />

Vornamens Hubert: „Als Vater 1961 starb, merkte ich erst nach<br />

und nach, in wie viel Vereinen er war, denn diese überschrieben<br />

die Mitgliedschaft einfach auf mich!“<br />

12<br />

Die Rätselfrage in Nr. 4/2003 lautete:<br />

„Wat es en Füerspoon?“<br />

Da hat es wieder eine rege Teilnahme gegeben. Zwei der<br />

Einsender haben der Redaktion sogar eine Weihnachtskarte mit<br />

ihren Lösungen übermittelt. Wir danken den Einsendern für die<br />

guten Wünsche zum Jahr 2004.<br />

Hier die eingesandten Lösungen:<br />

Inge Lehmann (Zerwas):<br />

Fuerspoon (Zündholz)<br />

Striekspön (Streichholz)<br />

Dat dind klene Stöckskes<br />

mit rot, gelb oder braune Köppkes,<br />

die janz fein ausjerichtet liejen<br />

in einer kleinen Schachtel,<br />

die außen hät´ne Reibfläch,<br />

se landen meist dann in der Bocksentäsch.<br />

Und makst de dir de Pief ´mal an,<br />

so holst du dir ´nen Fuerspoon dann,<br />

riefst kräftig enmal hin und her<br />

und häst dann dat jewünschte Fuer.<br />

Anita Hütten:<br />

D`r Füerspoon<br />

„Wohltätig ist des Feuers Macht“,<br />

hät Schillers Jlock´ jesongen,<br />

„wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht!“<br />

Dem Mensch es dat - jenau betracht `mols<br />

döckes nit jelongen. (mal öfters)<br />

D`r Mensch, als hee et Füer entdeckt,<br />

do dieden flöck hee lieren:<br />

wenn hee dem Füer sin Jrenzen steckt,<br />

dat em Jebrodenes besser schmeckt, (Gebratenes)<br />

dat hee nit mieh mot frieren.<br />

Wie sech d`r Mensch sin Füerken schürt,<br />

dat blitz-jeborene Wunder,<br />

do hät hee lang dran römprobiert,<br />

Neanderthal-Physik studiert<br />

met Ste` in on Hoult on Zunder.<br />

Dann koum, ech jlöiw, ut Schwedenlangd<br />

en ullig Sensatiönschen,<br />

en kle `in Jebild van Menschenhangd,<br />

wor bauld en aller Welt bekanngt:<br />

dat ru `etbemötschte Spöönschen. (rotbemützte)<br />

Met „ratschdech“ es dee Füerspoon<br />

am Kestken aanjerieten,<br />

hät wie d `r Blitz sin Pflicht jedonn,<br />

mot selws en Flammen ongerjonn,<br />

d `r Rest wüüd fottjeschmieten.<br />

Wenn hee verkohlt em Ascher litt,<br />

hät hee nix mieh te hoffen.<br />

Doch weh, wenn noch e `in Fünksken jlüht,<br />

jet Dröges noch te Freten kritt,<br />

dann dräuen Katastrophen!<br />

Mär - dat me `m Füer nix passiert,<br />

hät doch d `r Mensch Verstangd,<br />

denn „das ist `s, was den Menschen ziert!“<br />

On wenn d `r Dechter sech nit irrt,<br />

dann, Füerspoon, sin bedankt!<br />

Irma Schmidt<br />

Ich lese und freue mich immer auf unsere <strong>Medamana</strong>.<br />

Diesmal fragen Sie nach dem Wort „Füerspoon“.<br />

Ein Füerspoon ist ein Streichholz.<br />

Ludwig Balmus<br />

Zu ihrer Frage in <strong>Medamana</strong> Nr. 4 auf Seite 85<br />

handelt es sich sicher um einen „Fidibus“.<br />

So sagt man in der Vordereifel/Mosel - wo ich groß<br />

geworden bin. Nun lebe ich in Me. und genieße die alten<br />

Heimatgeschichten der <strong>Medamana</strong>.<br />

Diesmal fragen wir unsere Heimatfreunde:<br />

„Wat es ´ne Pöntermann?“<br />

Klar, dass diesmal die Frage, nein, das Rätsel, nicht so einfach<br />

zu knacken ist.<br />

„Pöntermann“, so sagte eine Frau auf die Frage und schaute ihren<br />

Mann an: „hieß so nicht früher der Mieter über uns, der abends<br />

immer die Musik so laut aufdrehte?“ „Quatsch“, kam die Antwort,<br />

„der hieß Pösselmann!“ Im <strong>Mettmanner</strong> Telefonbuch gibt es<br />

auch keinen Pöntermann, weder mit „ö“ noch mit „oe“. Auch die<br />

Nachforschung, ob auf den Kandidatenlisten des <strong>Mettmanner</strong><br />

Presbyteriums vielleicht der Name aufgetaucht sei, blieb erfolglos.<br />

Wir sind jetzt ratlos und hoffen auf Sie.<br />

Bitte, schreiben Sie uns bis zum 15. Mai 2004 Ihre Lösungen,<br />

damit wir endlich wissen, was dieses Wort bedeutet.<br />

13

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