Ausbildungschancen von Jugendlichen im SGB II - Paritätischer ...
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Ausbildung<br />
14<br />
Stellenangebot<br />
16<br />
Maßnahme U25<br />
41<br />
sonstige Maßnahme<br />
49<br />
kein Angebot<br />
30<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Prozent<br />
Abbildung 2: Angebote an Jugendliche <strong>von</strong> Seiten der Grundsicherungsträger 2005 (Mehrfachnennungen,<br />
N = 1.426),(Achatz et al. 2007b)<br />
Die Ergebnisse dieser Befragung decken sich in etwa auch mit anderen Untersuchungen, die<br />
in diesem Zeitraum bei Grundsicherungsträgern durchgeführt wurden (vgl. Förster 2006).<br />
Ganz deutlich ist zu sehen, dass die Vermittlung in eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz<br />
eher selten gelang. Vielmehr mussten zahlreiche Jugendliche in ein Förderangebot vermittelt<br />
werden, knapp ein Drittel erhielt aber gar kein Angebot. „Mehrheitlich handelte es sich bei<br />
den Angeboten um zielgruppenspezifische Programme wie Vorbereitungskurse zum Nachholen<br />
eines Schulabschlusses, Einstiegsqualifizierungen, Praktika etc., die für die statistische<br />
Analyse zu ‚Maßnahme U25’ zusammengefasst wurden“ (Achatz et al. 2007b:10).<br />
Vor allem die Arbeitsgelegenheiten, aber auch Trainingsmaßnahmen und ABM-Maßnahmen<br />
(bezeichnet als ‚sonstige Maßnahmen’) spielten <strong>im</strong> ersten Jahr eine besondere Rolle. Die<br />
Anzahl der Arbeitsgelegenheiten hat sich auch in den Jahren 2006 und 2007 nur etwas<br />
verringert, wie in Tabelle 2 zu sehen war.<br />
Weitere wesentliche Befunde aus der Befragung der Leistungsempfänger 2005 sind:<br />
- Die Förderlogik bei den Maßnahmeangeboten in den ARGEn <strong>im</strong>pliziert eine<br />
Altersschwelle. Je näher die <strong>Jugendlichen</strong> der Altersgrenze <strong>von</strong> 25 kommen, desto<br />
geringer ihre Chancen auf Vermittlung in Ausbildung und je höher die<br />
Wahrscheinlichkeit der Vermittlung in Arbeit bzw. Arbeitsgelegenheiten.<br />
- Es sind chancenmin<strong>im</strong>ierende Effekte <strong>von</strong> Elternschaft für alle Angebotstypen<br />
sichtbar, d.h. sind junge Männer oder Frauen mit der Betreuung <strong>von</strong> Kindern<br />
beschäftigt, werden sie deutlich weniger mit Angeboten versorgt. Dies wird vor allem<br />
dann schwierig, wenn die Altersgrenze als zusätzlicher hemmender Faktor gesehen<br />
wird.<br />
- Vor allem junge Frauen haben <strong>im</strong> Vergleich zu jungen Männern auch nach Kontrolle<br />
<strong>von</strong> Bildungsvoraussetzungen und Elternstatus signifikant geringere Chancen bei<br />
allen Angebotstypen.<br />
- Die Integration in Erwerbsarbeit hat Vorrang vor der Förderung der sozialen<br />
Integration (zu weiteren Ausführungen und Interpretationen vgl. Achatz et al. 2007b:<br />
11f.)<br />
Seit 2005 bis heute haben sich neue Akzente in der Förderung <strong>von</strong> <strong>Jugendlichen</strong> herausgebildet.<br />
Während zu Beginn des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> Jugendliche vor allen Dingen in Arbeitsgelegenheiten<br />
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