Broschüre «Natur-Nische Hausgarten
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Kartoffelkäfer<br />
Schadbild: Fraßspuren und Löcher an Blättern<br />
der Kartoffelpflanze; im Extremfall<br />
steht nur mehr das Pflanzengerippe.<br />
Aussehen: ein wenig größer als Marienkäfer,<br />
sonst ähnliche Gestalt; gelbe Flügeldecken<br />
mit jeweils fünf schwarzen Längsstreifen;<br />
der Halsschild ist ebenfalls gelb,<br />
jedoch variabel schwarz gefleckt. Die rundlichen<br />
Larven sind rötlichgelb gefärbt mit<br />
schwarzem Kopf und schwarz bewarzt. Die<br />
Eier sind 1 mm groß, leuchtend gelb glänzend<br />
und eiförmig.<br />
Kartoffelkäferlarven (Foto: Cate/AGES)<br />
Lebensweise/Vorkommen: Der Kartoffelkäfer<br />
stammt aus Mexiko und wurde Anfang<br />
dieses Jahrhunderts von Nordamerika<br />
nach Europa eingeschleppt. Man findet ihn<br />
an Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen.<br />
Ein Weibchen legt zwischen<br />
Mai und August bis zu 800 Eier und klebt<br />
sie in Gruppen von bis zu 60 Stück auf die<br />
Blattunterseite der Kartoffelpflanze.<br />
Nach drei bis vier Tagen schlüpfen die Larven,<br />
fressen etwa zwei Wochen ebenfalls<br />
an den Blättern und verpuppen sich im Bo-<br />
Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />
Kartoffelkäfer (Foto: Cate/AGES)<br />
Schädlinge<br />
den. Bald schlüpft der Käfer, der wieder<br />
am Blattwerk frisst. Bei entsprechendem<br />
Pflanzenangebot und Wetter sind mehrere<br />
Generationen pro Jahr möglich. Das Weibchen<br />
überwintert im Boden.<br />
Vorbeugung:<br />
• natürliche Feinde fördern: Laufkäfer, Raupenfliegen,<br />
Kröten, Raubwanzen<br />
• Larven/Käfer mit feinkörnigem Silikatsteinmehl<br />
einpudern, wirkt abschreckend<br />
• mit Farnkraut mulchen oder Farnkraut-<br />
Brühe spritzen (Rezept S. 79)<br />
• keine leicht löslichen Mineraldünger geben<br />
• Pflanzen sauber abernten (Staudenreste<br />
vernichten – z.B. kompostieren)<br />
• Bodenbearbeitung im Herbst (die Tiere<br />
überwintern im Boden)<br />
Gegenmaßnahmen:<br />
• bei kleinen Flächen: Eigelege entfernen,<br />
Larven und Käfer absammeln. Ältere Larven<br />
können von der Pflanze auf ein Servierbrett<br />
geschüttelt und in einer Wiese<br />
ihrem Schicksal überlassen werden.<br />
• Bei größeren Flächen kann ein Bacillus<br />
thuringiensis tenebrionis-Präparat gegen<br />
die Junglarven gespritzt werden<br />
(Zeitpunkt beachten!).<br />
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