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Broschüre «Natur-Nische Hausgarten

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Chemischer Pflanzenschutz – Pestizide<br />

Mittel gegen Insekten, Spinnen und Milben –<br />

Insektizide und Akarizide<br />

Insektizide und Akarizide werden häufig in<br />

Haus und Garten als Fraß-, Kontakt- oder<br />

Atemgifte verwendet. Für Menschen und<br />

Haustiere stellen sie ein Gesundheitsrisiko<br />

dar, wenn sie über diese Wege aufgenommen<br />

werden. Die Wirkungsweisen der Gifte<br />

sind vielfältig. Es gibt z.B. Nervengifte,<br />

Häutungshemmer u.a., bei manchen Stoffen<br />

ist der Wirkungsmechanismus noch<br />

nicht vollständig geklärt. Praktisch keine<br />

der verwendeten Substanzen ist für Menschen<br />

völlig unbedenklich.<br />

Pyrethrum und Pyrethroide: in Insektensprays<br />

gegen Ameisen, Blattläuse, Asseln,<br />

Fliegen. Natürliches Pyrethrum wird aus<br />

Pflanzen (Chrysanthemen) gewonnen; es<br />

kommt vor allem durch Einatmen beim Versprühen<br />

und durch die Aufnahme über<br />

Wunden zu Vergiftungen (Vergiftungserscheinungen)<br />

beim Menschen. In Verbindung<br />

mit Hilfsstoffen steigt seine Gefährlichkeit.<br />

Synthetische Pyrethroide sind<br />

chemisch hergestellte Nachahmungen des<br />

Pyrethrums. Auch sie sind Nervengifte und<br />

wirken schon in sehr geringen Mengen gegen<br />

fliegende und krabbelnde Insekten.<br />

Beim Menschen können sie Juckreiz, Hautentzündungen,<br />

Hustenreiz, Allergien u.a.<br />

auslösen. Sie sind noch nach Monaten im<br />

Hausstaub nachweisbar.<br />

Organophosphate und Carbamate: in<br />

Ameisengiften, allgemeinen Ungeziefermitteln.<br />

Sie sind Nervengifte und können<br />

Symptome wie Husten, Übelkeit, Kopfschmerzen,<br />

Schwindel, Depressionen und<br />

Lähmungserscheinungen hervorrufen,<br />

weshalb sie zumindest als gesundheitsschädlich,<br />

viele aber als giftig bzw. sehr<br />

giftig eingestuft werden. Die Aufnahme<br />

dieser Wirkstoffe kann über die Haut, die<br />

Atemluft oder durch Verschlucken erfolgen.<br />

Organophosphate und Carbamate<br />

sind umweltgefährlich, weil sie für Säuger,<br />

Vögel, Bienen und viele Wasserlebewesen<br />

giftig sind.<br />

Zu anderen Wirkstoffgruppen zählen Insektizide<br />

wie etwa das Kontaktgift Fipronil,<br />

das unter Verdacht steht, Krebs zu erregen,<br />

oder Imidacloprid, ein Insektizid,<br />

mit dem Sonnenblumensaatgut gebeizt<br />

wird. Es wird für das Bienensterben verantwortlich<br />

gemacht und ist in Frankreich<br />

deshalb bereits verboten. Weiters finden<br />

Öle, wie Paraffinöl aber auch verschiedene<br />

pflanzliche Öle Verwendung, meist um Insekten<br />

zu ersticken.<br />

Wichtig zu erwähnen sind auch noch Zusatzstoffe,<br />

die in Pflanzenschutzmittel-Rezepturen<br />

verwendet werden. Auch sie können<br />

negative Auswirkungen auf die Umwelt<br />

oder die Anwender haben und die Gefährlichkeit<br />

eines Wirkstoffes beeinflussen,<br />

z.B. Lösemittel oder Hilfsstoffe wie Piperonylbutoxid,<br />

das kein Insektizid im<br />

eigentlichen Sinn ist, aber häufig in Pyrethrum-<br />

oder Pyrethroid-Produkten enthalten.<br />

Es bremst die Zerstörung der Wirkstoffe<br />

durch Licht und ihren Abbau im<br />

Körper, was die Entgiftung des Körpers verlangsamt.<br />

82 Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong>

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