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Broschüre «Natur-Nische Hausgarten

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Grundlagen des biologischen Pflanzenschutzes<br />

GRUNDLAGEN DES<br />

BIOLOGISCHEN PFLANZENSCHUTZES<br />

Biologischer Pflanzenschutz ist Gärtnern ohne Gift<br />

Ein gesunder Garten beherbergt eine Vielfalt<br />

unterschiedlicher Lebensräume und<br />

Pflanzen- und Tierarten. Je mehr Sträucher,<br />

Blumen und Bäume vorkommen, je mehr<br />

verborgene Winkel und <strong>Nische</strong>n vorhanden<br />

sind, desto mehr nützliche Tiere werden<br />

den Garten bewohnen oder besuchen.<br />

Die meisten Tiere benötigen heimische<br />

Pflanzen als Nahrungsquelle, weil sich über<br />

Jahrtausende eine Beziehung entwickeln<br />

konnte. So bietet z.B. der heimische Rote<br />

Hartriegel (Cornus sanguinea) für 20 Vogelarten<br />

Nahrung, der aus Nordamerika stammende<br />

Gelbrindige Hartriegel (Cornus stolonifera)<br />

nur für vier, bei den heimischen<br />

Weißdornarten zum nordamerikanischen<br />

Blutroten verhält es sich 32:1 (DIETRICH/GAL-<br />

BAVY, 2000, S. 16).<br />

In einem Naturgarten finden sich viele Nützlinge<br />

ein. Marienkäfer und ihre Larven sowie<br />

Flor- und Schwebfliegenlarven ernähren<br />

sich von Blattläusen. Diese Tiere lockt<br />

man mit vielen, leicht zugänglichen Blüten<br />

(vor allem Korbblütler und Doldenblütler).<br />

Drosseln, Igel, Laufkäfer und andere verringern<br />

die Schneckenanzahl. Kohl- und Blaumeisen<br />

fressen Blattläuse und Raupen.<br />

In einem mit Wildpflanzen ausgestatteten<br />

Garten sind Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

nicht notwendig, Verschiebungen des<br />

Gleichgewichtes gehen meist ohne großen<br />

Schaden vorüber. Die Vorbeugung und<br />

Natur-<strong>Nische</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Pflanzengesundheit sind hier wichtiger und<br />

wirksamer als die Reaktion auf Schädlinge.<br />

Sollte wirklich einmal ein Eingriff notwendig<br />

sein, kann man auf verschiedenste ungiftige<br />

Maßnahmen zurückgreifen: z.B.<br />

mechanische Abwehrmittel wie Leimringe,<br />

Wellpappegürtel und Gemüsenetze sowie<br />

biotechnische – wie beispielsweise Gelbtafeln,<br />

Pflanzenbrühen und Jauchen – und<br />

biologische Maßnahmen, z.B. Nützlinge.<br />

Ein Gartenparadies für Nützlinge (Foto: Tributsch/ub)<br />

Der Einsatz von Spritzmitteln ist nur Symptombekämpfung.<br />

Die Ursache wird nicht erforscht<br />

und bleibt bestehen (z.B. falsche<br />

Sortenwahl, falscher Standort, usw.). „Bereits<br />

eine einzige Anwendung mit einem<br />

breitenwirksamen Insektizid kann das Verhältnis<br />

zwischen Schädlingen und Nützlingen<br />

zugunsten der Schädlinge verschieben“,<br />

von z.B. ca. 1:1 auf ca. 5:1 (AID, 1995).<br />

Dadurch können sich die Schädlinge beinahe<br />

ungehemmt vermehren, was weitere<br />

Spritzungen „notwendig“ erscheinen lässt.<br />

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