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Klaaf 01/13 - Mwk-koeln.de

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DE<br />

KOLSCHE<br />

KOCH<br />

Die Rubrik »Kölsche Köch« stellt in je<strong>de</strong>r Ausgabe Rezepte vor, die in<br />

die entsprechen<strong>de</strong> Jahreszeit passen und beschreibt Hintergrün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r eingesetzten Produkte.<br />

Etwa ab <strong>de</strong>m 10./11. Jahrhun<strong>de</strong>rt schafften sich Handwerker und Kaufleute<br />

in <strong>de</strong>r Kölner Rheinvorstadt einen Markt- und Han<strong>de</strong>lsplatz. Im Laufe <strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Jahrhun<strong>de</strong>rte entwickelte sich dieser Teil <strong>de</strong>r Stadt zu einem <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten Han<strong>de</strong>lsplätze in Westeuropa. Nach<strong>de</strong>m die Rheinmühlen,<br />

die bis dahin in Höhe <strong>de</strong>r Mühlengasse verankert waren, im Jahre 1148<br />

verlegt wur<strong>de</strong>n, konnten am Rheinufer <strong>de</strong>s Martinviertels zwischen Mühlen-<br />

und Salzgasse die Schiffe mit <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rländischen Gütern – Salz,<br />

Fische und Ventwaren (leicht ver<strong>de</strong>rbliche Waren) – gelöscht wer<strong>de</strong>n. Am<br />

Fischmarkt entstand ein Fischkaufhaus. Der Lebensmittelhan<strong>de</strong>l fand vor<br />

allem auf <strong>de</strong>m Alter Markt und <strong>de</strong>m Heumarkt statt.<br />

Zu <strong>de</strong>n vorgenannten Ventwaren gehörte auch <strong>de</strong>r Speck, <strong>de</strong>r schon<br />

für die Franken die ausgesprochene Leibspeise war. Obwohl in <strong>de</strong>r Stadt<br />

selbst geschlachtet wur<strong>de</strong>, reichte <strong>de</strong>r Speck, <strong>de</strong>r für die damaligen Küchen<br />

nahezu unentbehrlich war, nicht aus und musste <strong>de</strong>shalb importiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ursprünglich brachten Lütticher und Hoyer Kaufleute <strong>de</strong>n Speck aus<br />

England über <strong>de</strong>n Rhein nach Köln. Es ist ein sehr vielseitiges, nahrhaftes<br />

Lebensmittel, das frisch o<strong>de</strong>r geräuchert, als fetter, durchwachsener o<strong>de</strong>r<br />

magerer Speck in <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l kommt. Welche Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Speck für die<br />

Ernährung in <strong>de</strong>r Stadt hatte, kann man auch daran erkennen, dass er <strong>de</strong>m<br />

Stapelrecht unterlag und dass es für <strong>de</strong>n Verkauf auf <strong>de</strong>m Heumarkt neben<br />

<strong>de</strong>n Fleischbänken auch separate Speckbänke gab.<br />

In <strong>de</strong>r Kombination mit Eiern kommt beispielsweise <strong>de</strong>r durchwachsene<br />

Speck beson<strong>de</strong>rs gut zur Geltung, wie das nachfolgen<strong>de</strong> Rezept eines Speckpfannkuchens<br />

zeigt. Scha<strong>de</strong> nur, dass die Kölner früher min<strong>de</strong>stens die<br />

Hälfte <strong>de</strong>s Jahres auf ein solches Gericht verzichten mussten, <strong>de</strong>nn Eier<br />

waren sehr teuer. Hauptgrund war aber, dass im Mittelalter und noch bis<br />

in das 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt hinein die Fastenpraxis im katholischen Köln die<br />

Enthaltung an insgesamt 184 Abstinenztagen vorschrieb. Dieser Verzicht<br />

betraf nicht nur das Fleisch, son<strong>de</strong>rn auch Eier, Fett und Milchprodukte.<br />

SPECKPANNEKOCHE MET SCHLOT<br />

SPECKPFANNKUCHEN MIT SALAT<br />

8 EIER (FÜR 4 PFANNKUCHEN)<br />

½ LITER MILCH<br />

150 G MEHL<br />

PFEFFER, SALZ<br />

4 LAUCHZWIEBELN<br />

100 G BUTTER<br />

200 G DURCHWACHSENER SPECK<br />

Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb mit <strong>de</strong>r Milch und<br />

<strong>de</strong>m Mehl sowie etwas Pfeffer und Salz mit einem Schneebesen schaumig<br />

rühren. Anschließend <strong>de</strong>n Eischnee vorsichtig und sorgfältig unterheben.<br />

Die Lauchzwiebeln putzen, in feine Scheiben schnei<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>n Pfannkuchenteig<br />

rühren.<br />

Den Speck in feine, dünne Streifen schnei<strong>de</strong>n. In einer großen flachen,<br />

beschichteten Pfanne etwa 25 g Butter schmelzen und <strong>de</strong>n Speck für eine<br />

Portion darin bei mittlerer Hitze leicht bräunen lassen. Ein Viertel <strong>de</strong>s Pfannkuchenteiges<br />

zugeben und <strong>de</strong>n Pfannkuchen erst auf <strong>de</strong>r einen, dann auf<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite bräunen. Die restlichen Pfannkuchen genau so zubereiten.<br />

FÜR DEN SALAT:<br />

1 ENDIVIENSALAT<br />

1 ZWIEBEL<br />

2 GEKOCHTE KARTOFFELN<br />

ESSIG, ÖL, PFEFFER, SALZ, PRISE ZUCKER<br />

Den Salat putzen und in Streifen schnei<strong>de</strong>n, in einer Schüssel mit kaltem<br />

Wasser waschen, dann abtropfen lassen. Aus Essig und Öl mit <strong>de</strong>n Gewürzen<br />

eine Marina<strong>de</strong> rühren, die Zwiebel fein hacken, die Kartoffeln kneten<br />

und bei<strong>de</strong>s zugeben. Den Salat unterheben.<br />

THOMAS COENEN: »DER KÖLSCHE REZEPTE-KALENDER 2<strong>01</strong>1« VON STÜCKKÖLLE<br />

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Kölsche Köch klaaf 37

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