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PDF mit Richtspruch deutsch / ungarisch - Kubiss.de

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MONTAG 23. JUNI 2008<br />

von Dominik, Lösel<br />

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht starteten wir wie je<strong>de</strong>n morgen <strong>mit</strong> einem <strong>ungarisch</strong> herzhaften Frühstück in <strong>de</strong>n Tag und<br />

gingen wie an je<strong>de</strong>m morgen bei schwül heißem Wetter quer durch die Innenstadt zur Werkstatt. Dort angekommen haben wir<br />

(Gruppe: Fachwerkhaus) weiter unsere vertikalen und horizontalen Bauteile <strong>de</strong>r Fachwerkwän<strong>de</strong> ausgearbeitet. Mit einer<br />

Langlochbohrmaschine haben die <strong>ungarisch</strong>en Schüler die Zapfenlöcher so weit ausgearbeitet, dass von nur noch die Ecken geputzt<br />

wer<strong>de</strong>n mussten. Die schnellsten unserer vier Teams konnten dann auch schon bald diese Hölzer zusammenbauen die Winkligkeit<br />

(d.h. Rähm-Pfosten und Schwelle-Pfosten haben einen 90° Winkel, die Wand ist da<strong>mit</strong> ein Rechteck und keine Raute) wur<strong>de</strong> durch<br />

einspannen in ein vertikalen „Montagetisch“ <strong>mit</strong> Winkelanschlagsystem und Hydraulikpressen hergestellt. Durch aufgeschraubte<br />

Verstrebungen wur<strong>de</strong> dieser Zustand so konserviert und die Streben und die Ausblattung <strong>de</strong>r Riegel konnten angerissen und<br />

ausgearbeitet wer<strong>de</strong>n. Die ausgearbeiteten Streben wur<strong>de</strong>n in die Wand eingesetzt und die erneut in <strong>de</strong>n „Montagetisch“<br />

eingespannte Fachwerkwand <strong>mit</strong> 8 mm dicken und 40mm langen Buchendübel abgebohrt. Auch die Gruppe Soproner-Blockhaus hat<br />

an diesem Vor<strong>mit</strong>tag arbeitsteilig an ihrem Baufortschritt gearbeitet. Zu Beginn <strong>de</strong>s Tages sägten die im Umgang <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Maschinen<br />

versierten <strong>ungarisch</strong>en Schüler <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Formatkreissäge die Blockbohlen 7cm (halbe Holzstärke) zweimal ein und wir arbeiteten die<br />

Eckverkämmung handwerklich <strong>mit</strong> Stemmeisen und Klopfholz aus. Später wur<strong>de</strong>n die ausgearbeitet Bohlen <strong>mit</strong> einer Oberfräse gefast<br />

und unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Firstpfettenstärke 4,8mm und <strong>de</strong>r Blockausbreite 1,6 m ein Aufriss zum anreißen <strong>de</strong>r Sparren<br />

angefertigt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Mittagessen liefen wir vom Kreisel in <strong>de</strong>r nähe <strong>de</strong>r Werkstatt, bei gefühlten 40 C° und einer re lativen Luftfeuchtigkeit von<br />

85% in 25 Minuten zu <strong>de</strong>m großen „Sweedwood“ Werk am Stadtrand von Sopron. Sweedwood ist eine GmbH <strong>mit</strong> verschie<strong>de</strong>nen<br />

Werken in Europa die inzwischen ausschließlich IKEA beliefert. Nach<strong>de</strong>m wir uns bei <strong>de</strong>n „Pförtner” angemel<strong>de</strong>t hatten bekam je<strong>de</strong>r<br />

von uns eine I<strong>de</strong>ntifikationskarte die <strong>mit</strong> einer Nummer versehen war. So ausgestattet waren wir autorisiert das Werk zu betreten. Am<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r herrlich klimatisierten Eingangshalle hing, neben einer Stahltür, ein Spen<strong>de</strong>r gefüllt <strong>mit</strong> zitronengelb leuchten<strong>de</strong>n<br />

Ohrstöpseln. Diese „fültok” <strong>ungarisch</strong> für Gehörschutz waren für das was uns hinter <strong>de</strong>r Tür erwartete auch bitter nötig. In <strong>de</strong>nen vom<br />

Maschinenlärm erfüllten Arbeitshallen war es ziemlich laut und an <strong>de</strong>r Decke hingen Luftbefeuchter um <strong>de</strong>n durch die Holzbearbeitung<br />

entstan<strong>de</strong>nen Staub in <strong>de</strong>r Luft zu bin<strong>de</strong>n und so beschwert zu Bo<strong>de</strong>n zu beför<strong>de</strong>rn. So bleiben die Arbeiter in <strong>de</strong>m Werk zwar nicht vor<br />

<strong>de</strong>m Lärm aber min<strong>de</strong>stens vor Stäuben die durch die Bearbeitung <strong>de</strong>r Platten entstehen geschützt. In <strong>de</strong>n Hallen gab es zwei<br />

Fertigungsstraßen. Auf <strong>de</strong>r einer wur<strong>de</strong>n Fronten für Küchenschränke aus Spannplatten und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren aus Vollholz hergestellt.<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r aller Produktionsschritte wie z.B. Spanplatten schnei<strong>de</strong>n, beidseitig furnieren, furnieren <strong>de</strong>r Kanten <strong>mit</strong> heiß Kleber, …,<br />

ausarbeiten <strong>de</strong>r Löcher für Scharniere, vollautomatisch stapeln, lackieren, verpacken folgt <strong>de</strong>r Transport in ein Verteilerlager in <strong>de</strong>r<br />

Schweiz. Zum Zeitpunkt unseres Besuches konnten wir auch die im Bau befindliche weiter automatisierte neu Produktionshalle<br />

besichtigen. Der größte Teil <strong>de</strong>r hier neu<br />

eingesetzten Maschinen kommt aus<br />

Deutschland. Da bedauerlicherweise kein Bus<br />

in die Innenstadt mehr zu bekommen war<br />

erreichten wir verschwitzt und mü<strong>de</strong> vom<br />

langen Tag erst nach knapp einer Stun<strong>de</strong><br />

unser Wohnheim.

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