Prof. Dr. K. Kassner Dr. V. Becker Dipl.-Phys. M. v. Kurnatowski ...
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Modul9: Quantenmechanik<br />
WS2012<br />
(e) An einem endlichen Potentialsprung müssen die Wellenfunktion und ihre erste<br />
Ortsableitung stetigsein(ψ und ψ ′ ).<br />
(f) Sei λ Eigenwert des hermiteschen Operators A und |ϕ〉 eine zugehörige Eigenfunktion,also<br />
A|ϕ〉 = λ|ϕ〉 .<br />
Wir können |ϕ〉 aufeins normiertwählen. Dann gilt<br />
λ = 〈ϕ| λ|ϕ〉 = 〈ϕ|A|ϕ〉 = 〈Aϕ| ϕ〉 = λ ∗ 〈ϕ| ϕ〉 = λ ∗<br />
Damit ist gezeigt, dass λ reell sein muss. (Wir haben verwendet, dass ein Eigenwert<br />
sich auch als Erwartungswert schreiben lässt.) Diese Eigenschaft ist von<br />
physikalischerBedeutung,weildieErgebnisseidealerMessungenEigenwerteder<br />
dengemessenenObservablenzugeordnetenOperatorensind.DaMessungenreelle<br />
Messwerte liefern, sollten Observablen durch Operatoren beschrieben werden,<br />
die nur reelle Eigenwerte haben. Diese Eigenschaft haben hermitesche Operatoren.<br />
(Darüberhinaus besitzen sie ein vollständiges orthonormales Eigensystem.<br />
Diese zweite Eigenschaft ist ebenfalls wichtig, um sinnvoll Wahrscheinlichkeiten<br />
fürMessungendefinierenzukönnen.DieOrthogonalitätistwichtig,damitWahrscheinlichkeitsamplituden<br />
durch einfache Skalarproduktbildung bestimmt werden<br />
können, die Vollständigkeit ist notwendig, um jeden möglichen Systemzustand<br />
aus der Observablen zugeordneten Eigenfunktionen aufbauen zu können.<br />
Denn im Prinzip kann man die Observable in jedem Systemzustand messen und<br />
die Quantenmechanik muss die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Messwerte<br />
in jedem liefern. Daher die Hermitezitätsforderung, die stärker ist als die bloße<br />
Forderung nach reellenEigenwerten.)<br />
Seien nun |ϕ 1 〉 und |ϕ 2 〉 Eigenfunktionen von A zu verschiedenen Eigenwerten<br />
λ 1 und λ 2 .Dann gilt:<br />
also<br />
〈ϕ 1 |A|ϕ 2 〉 = 〈ϕ 1 |λ 2 ϕ 2 〉 = λ 2 〈ϕ 1 | ϕ 2 〉<br />
〈ϕ 1 |A|ϕ 2 〉 = 〈Aϕ 1 | ϕ 2 〉 = 〈λ 1 ϕ 1 | ϕ 2 〉 = λ ∗ 1〈ϕ 1 | ϕ 2 〉 = λ 1 〈ϕ 1 | ϕ 2 〉<br />
λ 1 〈ϕ 1 | ϕ 2 〉 = λ 2 〈ϕ 1 | ϕ 2 〉 ⇒ (λ 1 − λ 2 )〈ϕ 1 | ϕ 2 〉 = 0<br />
und mit derVoraussetzung λ 1 ̸= λ 2 folgt 〈ϕ 1 | ϕ 2 〉 = 0.<br />
(g) Durch die Messung kollabiert die Wellenfunktion des Systems in eine der Eigenfunktionen<br />
|a n 〉 von A. Die möglichen Messwerte sind dann die Eigenwerte a n .<br />
Man kanndenAusgangszustand |ψ〉 nach den |a n 〉 entwickeln:<br />
|ψ〉 = ∑c n |a n 〉 .<br />
n<br />
Die Wahrscheinlichkeit, a n als Messwert zu erhalten ist |c n | 2 . Die Entwicklungskoeffizienten<br />
c n entsprechen der Projektion von |ψ〉 auf den entsprechenden Eigenvektor:<br />
c n = 〈a n |ψ〉 .<br />
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