SPIELFILM - PROGRESS Film-Verleih

SPIELFILM
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KÄTHE KOLLWITZ – BILDER EINES LEBENS
DEFA 1986
Buch und Regie
Darsteller
Neujahr 1914 ist noch recht vergnüglich, Käthe und ihr Mann, der Armenarzt vom Prenzlauer
Berg Karl Kollwitz, feiern gemeinsam mit ihren Söhnen, der Verlobten des Jüngsten
und dem guten Hausgeist Lina. Doch bald schon senkt sich die Düsternis des Ersten Weltkriegs
über das Haus in der Weißenburger Straße: Der jüngste Sohn meldet sich als Freiwilliger
an die Front. Kaum 18 Jahre alt, fällt er im ersten Kriegsjahr in Dixmuiden. Käthe
Kollwitz’ Trauer begleitet sie bis zu ihrem eigenen Lebensende und prägt fortan ihr künstlerisches
Werk. 1932 wird sie Skulpturen auf dem Soldatenfriedhof im nahe Dixmuiden
gelegenen Roggevelde aufstellen.
Der Film ist eine Montage wesentlicher Stationen der Künstlerin. Die Novemberrevolution zerstört
Hoffnungen, die Armenküche an der Straßenecke schürt die Verzweiflung, die zunehmende
Macht der Nazis wird auch im Prenzlauer Berg spürbar, besonders als jüdische Nachbarn
von der Synagoge in der heutigen Knaackstraße abgeführt werden. Käthe und Karl Kollwitz nehmen
Stellung, nicht nur durch ihre Arbeit, auch mit Worten in Aufrufen, offenen Briefen. Sie
gehen nach Paris und Moskau, pflegen ihre Freundschaft zu Otto Nagel und Ernst Barlach.
Die Schauspielerin Jutta Wachowiak nähert sich der Figur vorsichtig aus der Gegenwart
heraus, die vermutlich fiktive Person des Kerzengießers Heinrich Sander sucht sie in der
Vergangenheit – die Annäherung an die historische Persönlichkeit gelingt mit suggestiven
Bildern. Durch äußerst vielseitige Filmmusik trifft Peter Gotthardt den Ton jeder Epoche
und Situation.
Am 8. Juli jährt sich zum 140. Mal der Geburtstag von Käthe Kollwitz. Sie stirbt am 22. April 1945.
Ralf Kirsten
Jutta Wachowiak, Fred Düren, Carmen-Maja Antoni, Gerd Baltus u.a.
Normal – Farbe – 95 min.