SPIELFILM - PROGRESS Film-Verleih
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<strong>SPIELFILM</strong><br />
43<br />
JANUSKOPF<br />
DEFA 1972 · Regie<br />
Drehbuch<br />
Darsteller<br />
„Die Wissenschaft muss anhalten, bis die Menschheit klüger geworden ist.“ Staatssekretär<br />
Dr. Alexander Brock müht sich vergeblich, den Genetiker Professor Hülsenbeck als<br />
Leiter des internationalen, humangenetischen Forschungsprojekts in Suchumi zu gewinnen,<br />
das Brock gemeinsam mit seinem russischen Kollegen und Freund Wiktor Slatkow<br />
aufbauen will. In das politisch und wirtschaftlich ohnehin komplizierte Projekt wirken Slatkows<br />
Eheprobleme als zusätzlicher Störfaktor. Brock, seit Studienzeiten mit Slatkow und<br />
dessen Frau Walja gleichermaßen eng befreundet, nimmt sich deren private Probleme<br />
ebenso zu Herzen wie die wissenschaftlichen Bedenken Hülsenbecks. Und dann ist da<br />
noch Brocks Frau Vera, die gerade ein Kind erwartet und deren Hoffen und Warten in ihrer<br />
Konkretheit gegenläufig sind zu den vielen hochfliegenden, theoretischen Zielsetzungen<br />
der Wissenschaftler. Die moralisch-ethische Bewertung der Biogenetik und die Verantwortung<br />
des Wissenschaftlers für seine Forschungen werden um eine sehr persönliche<br />
Ebene ergänzt, berühren dabei zugleich viele Fragen, die bis heute nicht beantwortet sind:<br />
Tierversuche, atomare Forschung, Überbevölkerung, Erbkrankheiten... Kann da der Vorwurf<br />
gegen Brock, er geniere sich, seine Macht zu gebrauchen, nicht auch als Anerkennung<br />
verstanden werden?<br />
Sehenswert: Regisseur Frank Beyer in seiner einzigen <strong>Film</strong>rolle. Maetzig soll dem Kollegen<br />
gedroht haben, ihm im Falle einer Weigerung die Freundschaft aufzukündigen.<br />
Tagesaktuell: Am 22. Oktober 1946 werden aus der Sowjetischen Besatzungszone 2100 Wissenschaftler mit<br />
ihren Familien zu Reparationsleistungen in die Sowjetunion verschleppt.<br />
Kurt Maetzig<br />
Helfried Schreiter<br />
Armin Mueller-Stahl, Katja Paryla, Viktor Awdjuschko, Galina Polskich,<br />
Norbert Christian, Mathilde Danegger, Fred Delmare, Frank Beyer u.a.<br />
Normal – Farbe – 88 min.