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Arbeitssicherheitsmanagement - RKW Berlin-Brandenburg

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und Gesundheitsschutz erreichen. Das funktioniert<br />

jedoch nur, wenn die Vielzahl der Anforderungen in<br />

einem einheitlichen Organisationssystem – oder<br />

Managementsystem – erfasst werden. Viele Unternehmen<br />

sind schon mit dem Einsatz der vielen,<br />

vom Gesetz verlangten Beauftragten und dem<br />

Übertragen der dazugehörigen Verantwortung<br />

überfordert: Brandschutzbeauftragter, Störfallbeauftragter,<br />

Umweltbeauftragter usw. Oft werden dann<br />

Mitarbeiter formal benannt, ohne dass eine inhaltliche<br />

Arbeit erfolgt. Es wäre auch unsinnig, für jedes<br />

Thema eigene organisatorische Lösungen zu erfinden<br />

– sie gehören in das einheitliche Organisationssystem<br />

des Unternehmens. Mit diesem Ansatz lassen<br />

sich die Anstrengungen für geordnete Prozesse<br />

und erfolgreiche betriebswirtschaftliche Steue-<br />

Hans-Peter Bänder:<br />

Unterstützung durch<br />

Berufsgenossenschaften<br />

Auch in vielen kleinen und mittleren Unternehmen<br />

hat die Technikausstattung einen hohen Standard<br />

erreicht. Sie ist mit gesetzlichen Vorgaben für die<br />

Einhaltung der Sicherheit, des Umweltschutzes<br />

usw. verbunden. Mit Kontrollen, aber auch mit Beratung<br />

unterstützen die Berufsgenossenschaften<br />

den Arbeitsschutz. Meine Erfahrung ist, dass allein<br />

durch technische Maßnahmen in den meisten Betrieben<br />

weitere Verbesserungen kaum zu erreichen<br />

sind. Vielmehr ist es notwendig, sich regelmäßig mit<br />

dem Thema zu beschäftigen, die Mitarbeiter zu<br />

schulen und „Arbeitsschutz zu leben“, wie wir sagen.<br />

Arbeitsschutz ist Managementaufgabe. Beim<br />

Aufbau von Arbeitsschutzmanagementsystemen<br />

(AMS) gilt es, das Erreichte zu sichern und auch<br />

neue Entwicklungen in den Arbeitsschutz einzubeziehen.<br />

Die BG unterstützt Projekte in Firmen, mit<br />

denen dies geschieht, wobei vor allem kleine und<br />

mittlere Unternehmen externe Hilfe dringend brauchen.<br />

Die Anforderungen an ein AMS sind aus dem<br />

„Nationalen Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme“<br />

sowie weiteren Managementsystemkonzepten<br />

abgeleitet. Im Einzelnen sind sie in<br />

einem Verfahrensgrundsatz festgelegt. Darin werden<br />

auch die Anforderungen an die Durchführung<br />

von AMS-Audits in Anlehnung an die DIN EN ISO<br />

19011 „Leitfaden für Audits von Qualitätsmanagement-<br />

und/oder Umweltmanagementsystemen“<br />

festgelegt. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung<br />

ist die Schulung der AMS-Beauftragten. Die BG<br />

bietet ihr Konzept zum Aufbau von Arbeitsschutzmanagementsystemen<br />

den Mitgliedsfirmen an, ist<br />

<strong>Arbeitssicherheitsmanagement</strong><br />

rung im betrieblichen Qualitätsmanagement mit einem<br />

systematischen, wirksamen Arbeitsschutz verbinden.<br />

In der Regel erkennen Geschäftsführer dies<br />

als Chance, die Führung und Prozessteuerung insgesamt<br />

auf ein höheres Level zu heben. Die Betrachtung<br />

der Prozesse aus Sicht möglicher Gefährdungen<br />

lässt dann auch Fragen nach ihrer optimalen<br />

Gestaltung und den Zusammenhängen,<br />

den Schnittstellen zu. Das gemeinsame Nachdenken<br />

darüber führt in den Schulungen regelmäßig zu<br />

Hinweisen und Ideen der Mitarbeiter, die letztlich für<br />

die Akzeptanz der getroffenen Regelungen unentbehrlich<br />

sind. Hier schließt sich der Kreis: wenn die<br />

persönliche Verantwortung von der Leitung bis zum<br />

Auszubildenden erkannt und im Alltag tatsächlich<br />

gelebt wird.<br />

Hans-Peter Bänder, Berufsgenossenschaft<br />

Elektronik/Feinmechanik/Elektrotechnik<br />

zugleich aber auch zur Zusammenarbeit mit Partnern<br />

bereit. Das <strong>RKW</strong>-Projekt haben wir mit Interesse<br />

begleitet und aktiv am Erfahrungsaustausch<br />

teilgenommen. Denn der Bedarf im KMU-Bereich<br />

ist sehr viel größer als mit der gegenwärtig verfügbaren<br />

Kapazität abgedeckt werden kann.<br />

Schulungen beim Aufbau von Arbeitsschutzmanagementsystemen<br />

wecken Verständnis für Arbeitschutzbelange<br />

bei den Mitarbeitern und motivieren<br />

zu bewusstem Verhalten. Während die technischen<br />

Systeme in der Regel sicher sind, bildet der Mensch<br />

häufig die „Schwachstelle“. Fahrlässigkeit oder<br />

Fehlverhalten können zu Unfällen führen – und müssen<br />

verhindert werden. Darauf zielte auch das<br />

<strong>RKW</strong>-Projekt. Wir unterstützen Synergien, die sich<br />

ergeben, und den Transfer von Projekterfahrungen<br />

und -ergebnissen – im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen und der Gesundheit ihrer<br />

Mitarbeiter. Allen Unternehmen empfehlen wir,<br />

von vornherein die Berufsgenossenschaft in den<br />

Aufbau ihres Arbeitsschutzmanagementsystems<br />

einzubeziehen und diese Arbeiten als Teil des gesamten<br />

Verbesserungsprozesses zu nutzen.<br />

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