Yorcker Nr. 110 (Dez/Jan/Febr 13/14) - Yorck Kino GmbH

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start 09.01.<strong>14</strong> regie Yuval Adler filmographie Debütkinofilm drehbuch Yuval Adler darsteller Shadi Mar’i Tsahi Halevy Hitham Omari Tarek Copti Michal Shtemler kamera Yaron Scharf musik Ischai Adar länge 96 min bei uns in OmU BETHLEHEM – WENN DER FEIND DEIN BESTER FREUND IST israel / belgien / deutschland bethlehem Ein Agententhriller der besonderen Art: Der israelische Regisseur Yuval Adler erzählt in seinem Debut den israelisch-palästinensischen Konflikt als packendes Seelendrama. Das Auge als Fenster zur Seele hat ausgedient Zwei israelische Geheimagenten telefonieren miteinander. Fragt der eine: »Wofür wurde die Sprache erfunden« Sagt der andere: »Um zu lügen!« Sie lachen und gehen zum Tagesgeschäft über: Das nächste Selbstmordattentat muss verhindert werden. Führungsoffizier Razi nimmt Kontakt auf mit seinem palästinensischen Informanten Sanfur. Der ist zwar erst 17, aber mit allen Wassern gewaschen, denn sein Bruder ist der palästinensische Untergrundkämpfer Ibrahim, den Razi als Drahtzieher des geplanten Attentats vermutet. Was Razi nicht ahnt: Sanfur will seinen untergetauchten Bruder vor den Aktionen des Geheimdienstes beschützen und treibt ein doppeltes Spiel … Der israelische Regisseur Yuval Adler hat mit dem arabischen Journalisten Ali Waked einen packenden Politthriller geschrieben, in dem er Schicht für Schicht die Motive seiner Protagonisten freilegt. Eindringlich zeigt er, wie die politischen Ereignisse familiäre und freundschaftliche Beziehungen durchdringen, Menschen entzweien und allmählich jedes Vertrauen zerstören. »Sieh mich an!«, befiehlt Razi immer wieder, als könne er im Blick des anderen die Wahrheit erkennen. Doch das Auge als Fenster zur Seele hat ausgedient. Es spiegeln sich allenfalls noch Angst, Wut oder Verachtung darin. Der Trick dabei: Der Zuschauer ist den Figuren immer einen Schritt voraus. Er weiß, ob sie lügen, und lernt schnell, dass echte Gefühle lebensgefährlich und martialische Sprüche wie »Wir werden Tel Aviv in einen Friedhof verwandeln« blutiger Ernst sind. It’s a Man’s World – was am Anfang noch wie Sandkastenspiele zwischen Halbwüchsigen aussieht, nimmt seinen unheilvollen Lauf. Sanfur wird zwischen den Loyalitäten zerrieben, sein väterlicher Freund Razi trifft Fehlentscheidungen, weil er den palästinensischen »angry young man« wie seinen eigenen Sohn liebt. Adler treibt das moralische Dilemma seiner Protagonisten auf die Spitze bis hin zum Unhappy End. Man kann sich auch nicht trösten: Ist ja nur ein Film! Nein, hier wird die Wirklichkeit verhandelt. bethlehem wurde für den Oscar eingereicht – mal sehen, ob Hollywood so viel Realität verträgt! nal 16
ennofur m a nn. nicolette k r e bit z . heiner lauterbach. der BLINde FLeCK TÄTer. ATTenTÄTer. einzelTÄTer “ein GluckS- und ein hofnunGS- fall fur daS deutSche kino.” k ino-zeit.de nach einer Wahren Ge S chichte AB 23. JANUAr IM KINO
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