leseprobe - Verband binationaler Familien und Partnerschaften
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Anmerkung aus dem Publikum<br />
Aus der Beratungspraxis des <strong>Verband</strong>es wissen wir, dass<br />
die Rahmenbedingungen für den <strong>Familien</strong>nachzug nicht<br />
immer günstig sind. Bestimmte Gruppen der Gesellschaft<br />
haben Angst vor einer »Vermischung« <strong>und</strong> haben einen<br />
negativen Blick auf binationale Ehen.<br />
Auch der finanzielle Aspekt spielt eine Rolle: viele Paare<br />
verschulden sich um Sprachkurse zu finanzieren <strong>und</strong> um<br />
die <strong>Familien</strong>zusammenführung durchzuführen.<br />
Es stellt sich die Frage, wie wirken sich solche Belastungen<br />
der Paare <strong>und</strong> <strong>Familien</strong> auf die nachfolgende Integration<br />
aus. Es wird bedauert, dass dies in der aktuellen Studie des<br />
BAMF nicht berücksichtigt wird.<br />
Dr. Anja Stichs<br />
Studium der Soziologie <strong>und</strong> Promotion an der<br />
Freien Universität Berlin.<br />
Mehrere Jahre an der Universität Bielefeld am Institut<br />
für Konflikt- <strong>und</strong> Gewaltforschung tätig.<br />
Dr. Anja Stichs arbeitet seit vielen Jahren in der empirischen<br />
Sozialforschung zum Thema Integration.<br />
Themenschwerpunkte, die sie dabei kontinuierlich<br />
verfolgt, sind Muslimisches Leben in Deutschland <strong>und</strong><br />
Gender fragen. Seit 2007 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
in der Forschungsgruppe des B<strong>und</strong>esamtes<br />
für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge BAMF in Nürnberg.<br />
Sie ist Autorin/ bzw. Mitautorin folgender<br />
Veröffentlichungen des BAMF:<br />
Working Paper:<br />
Arbeitsmarktintegration von<br />
Frauen ausländischer Nationalität<br />
in Deutschland, 2008<br />
Forschungsbericht:<br />
Muslimisches Leben<br />
in Deutschland, 2009<br />
» Es gibt eine ältere Studie von Pataya Ruenkaew »Heirat<br />
nach Deutschland. Motive <strong>und</strong> Hintergründe thailändischdeutscher<br />
Eheschließungen« zu thailändischen Heiratsmigrantinnen.<br />
Qualitative Studien gehen in die Tiefe <strong>und</strong> können so Zusammenhänge<br />
herausarbeiten <strong>und</strong> Probleme besser beschreiben<br />
als quantitative Studien, wie das BAMF sie macht. Daher ist das<br />
Zurückgreifen auf qualitative Studien im Vorfeld so wichtig.<br />
In Deutschland gibt es bisher noch keine explizite quantitative<br />
Studie zum Thema der Heiratsmigration.<br />
Die Ergebnisse der Studie Heiratsmigration können nach Fertigstellung<br />
2014 auf der Webseite des BAMF www.bamf.de unter der Rubrik Forschungsthemen/Integration<br />
abgerufen werden.<br />
Zusammenfassung Dagmar Rees <strong>und</strong> Maria Ringler<br />
Forschungsbericht:<br />
Islamisches Gemeindeleben<br />
in Deutschland, 2012<br />
Kontakt:<br />
Dr. Anja Stichs<br />
Migrationsforschung<br />
Forschungsfeld II »Empirische Sozialforschung«<br />
B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge<br />
Frankenstraße 210<br />
90461 Nürnberg<br />
fon: 0911 / 943-4434<br />
anja.stichs@bamf.b<strong>und</strong>.de<br />
Weitere Informationen zu den Aufgaben <strong>und</strong> zur<br />
Struktur des B<strong>und</strong>esamtes unter www.bamf.de