CLUB 100 Magazin - PK Club 100
CLUB 100 Magazin - PK Club 100
CLUB 100 Magazin - PK Club 100
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
38<br />
Reisen<br />
Kulinarik<br />
undKunst<br />
Es ähnelt Lissabon oder Barcelona und ist eine der großen Kulturstädte<br />
am Mittelmeer. Palmas Charme ist – ähnlich wie der Nizzas<br />
oder Rio de Janeiros – auch durch die Lage bedingt: Die Stadt verfügt<br />
über einen Hafen am Meer und zugleich über ein Hinterland voller<br />
wilder Berge. Ein Spaziergang durch den alten Stadtkern gehört zu<br />
den großen Vergnügungen auf der Insel. Dabei kann man Kunst und<br />
Kulinarik bestens verbinden.<br />
Beginnen könnte man damit morgens in der Bar Bosch an der Flaniermeile<br />
Passeig des Born bei einem kleinen Schwarzen. Wer hier sitzt,<br />
der erlebt das besondere Flair Palmas: Es ist die gemütliche Gleichgültigkeit<br />
der Bewohner. Ältere, gepfl egte Herren, gekleidet im Stil der<br />
Grand Segnieurs mit Halstuch – versteht sich – und tadelloser weißer<br />
Bundfaltenhose, haben noch Zeit, ein paar Worte mit dem Nachbarn<br />
zu wechseln, ein Bocadillo con Queso (Käsebrötchen) zu essen oder<br />
einfach nur die Tageszeitung zu lesen. Damen, die Einkaufswagen<br />
passend zum Hemdblusenkleid hinter sich herziehen, begrüßen sich<br />
freundlich und erzählen sich, welche Tochter gerade wen heiratet. Und<br />
natürlich sind es die Platanen, das Licht des Südens, die Gebäude im<br />
Gaudi-Stil, die den Charme Palmas ausmachen.<br />
Von hier aus geht es über den Passeig des Born zu den ersten interessanten<br />
Läden – von Designern bis zu Marken wie Zara ist hier<br />
alles vertreten. Fans von ausgefallenen Schuhen kommen in Palma auf<br />
ihre Kosten. Von der Plaza della Reina gelangt man über eine Treppe<br />
entlang dem Gemäuer des Almudaina-Stadtschlosses zur Kathedrale<br />
La Seu. Sie ist vermutlich die Kathedrale mit dem weltweit größten<br />
Innenraum, den die wenigsten Säulen tragen. Gerade in den Morgenstunden<br />
ist das Spiel von Licht und Schatten in der Kirche großartig.<br />
Geheimtipp: Der Trick, La Seu zu besichtigen, falls sie geschlossen<br />
in<br />
Palma de Mallorca<br />
ist, führt über die Schatzkammer. Von der aus gelangt man über ein<br />
Türchen ins Kirchenschiff. Durch die Gasse Sant Pere Nolasc führt der<br />
Weg nun zum Palao Oleza. Der Innenhof des alten Stadtpalastes mit<br />
Säulenarkaden ist wunderschön. Bei der nächsten Gabelung biegt man<br />
in die kleine Gasse „Portella“ ein, nach der das Stadtviertel benannt<br />
ist. Die Calle Serra hinauf geht es zu den Arabischen Bädern, dem einzigen<br />
Relikt aus maurischer Zeit. Über die Pont Nadal, die Can Troncoso<br />
und die Samaritana führt der Weg in die Can Sanç zu Palmas<br />
ältester Chocolaterie Can Joan de S‘Aigo, die seit dem 18.Jahrhundert<br />
besteht. Sie ist vor allem bei Einheimischen sehr beliebt. Unbedingt<br />
zur dickfl üssigen Trinkschokolade probieren sollte man die frisch gebackenen<br />
„Ensaimadas“. Dieses schneckenartige Hefegebäck ersetzt<br />
auf Mallorca traditionell das Frühstücksbrötchen. Gefüllt gibt es die<br />
Ensaimada auch mit Vanillecrème und Kürbismarmelade.<br />
Von hier aus geht es über die Calle Sant Crist zur Plaza Santa Eulàlia,<br />
einem der schönsten Plätze der Stadt. Sie lässt das Herz eines jeden<br />
Müßiggängers höher schlagen. Die Bars auf dem Platz laden zur Erfrischung<br />
ein. Wer mag, kann die Kirche Santa Eulàlia besichtigen, deren<br />
Grundsteinlegung auf das Jahr 1236 zurückgeht. Sie gehört, wie einige<br />
Bauten in der Innenstadt Palmas, zu den frühen Werken der postarabischen<br />
Zeit. Der Spaziergang führt weiter durch die Calle Llums zur Plaza<br />
Cort, die mit der Plaza Eulàlia um den Titel des schönsten Platzes Palmas<br />
konkurriert. Durch die Calle San Domingo erreicht man schließlich die<br />
Plaza Rosari. Hier gibt es ein paar winzige Restaurants, die mittags<br />
von Einheimischen regelrecht belagert werden – ein gutes Zeichen,<br />
um hier ein typisch mallorquinisches Mittagessen zu genießen, zum<br />
Beispiel das Nationalgericht Tumbet, das aus geschmorten Kartoffeln,<br />
Auberginen, Paprika, Zwiebeln und viel Öl besteht und entweder vegetarisch<br />
oder mit Fisch oder Fleisch serviert wird.<br />
By Bettina Louise Haase / Fotos: Puro, spain.info