ROTES ANTIQUARIAT

Rot-Gold“. Die Zeitung konnte bis zur 10. Jahrgangs -
nummer vom 4. März erscheinen. Enthält u.a. Be rich -
te von Aufmärschen der Eisernen Front und Attacken
von SA-Einheiten auf sozialdemokratische Zeitungs -
redaktionen. Exemplare mit z.T. tieferen Einrissen und
stellenweise (stock-)fleckig. 60,00 €
87. Internationale Arbeiterhilfe (IAH). Bruder
hilf! Aufruf an die Arbeiter und Werktätigen aller
Länder zur Zeichnung der 1. Arbeiteranleihe für
Sowjetrußland. Die 1. Internationale Arbeiter an -
leihe der Internationalen Arbeiterhilfe für Sowjet-
Rußland zur Finanzierung gemeinwirtschaftlicher
Produktionsunternehmungen in Landwirtschaft,
Industrie, Bergbau, Fischerei und Forstwirtschaft
der RSFSR. Verlag der IAH, Berlin. [1922]. 23 S. 8°,
OBrosch. (Bestell-Nr. BER61062) (Sommer/IAH 22).
Zweite Auflage dieser im Innenteil illustrierten Bro -
schü re mit einem Hinweiszettel für die Zeichnungen
von IAH-Anleihen in Deutschland. Mit dem gedruckten
Vermerk: „Unter Garantie für Zinsen und Rück -
zahlungen seitens der Russischen Staatsregierung.“
Die Gründung der IAH im August 1921 wurde wesentlich
von Willi Münzenberg, dem „roten Hugenberg“,
initiiert. Am Falz restauriert, einige Seiten mit hinterlegten
Einrissen. Selten! 40,00 €
88. Internationale Arbeiterhilfe (IAH). Eine
Schreckens nacht im Erzgebirge. Proletarische Soli -
da rität. Verlag Internationale Arbeiterhilfe, Landes -
aus schuß Sachsen, Dresden-A. [1927]. 39 S. 8°, ill.
OBrosch. (Bestell-Nr. BER61638) (Sommer/IAH 281).
Verantw.: Erich Schumann. OU-Gestaltung von Otto
Griebel. Hintergrund der Solidaritätsbroschüre der
von W. Münzenberg gegründeten IAH ist die Unwetter-
18
und Hochwasserkatastrophe im Juli 1927 im östli -
chen Erzgebirge in Sachsen und in den benachbarten
tschechischen Regionen. Den Fluten fielen etwa 160
Menschen in Sachsen zum Opfer, darunter allein 88 in
Berggießhübel. „An diesem Beispiel kann man erkennen“,
so die Verfasser, „daß die Internationale Arbei -
ter hilfe nicht nur von internationaler Hilfe redet, nicht
Sympathieerklärungen losläßt, wie die Weltnothilfe,
nicht nationalistische Propaganda treibt, wie der
Verein für das Deutschtum im Ausland, sondern praktische
Hilfe bringt für die vom Unwetter Betroffenen.“
Innenteil illustriert. OU. stärker knickspurig, stellenweise
berieben und -rückseite mit größerem Ausriss.
30,00 €
89. Internationaler Aktionsausschuß zum
Kampf gegen Kriegsgefahr und Faschismus
(Hg.). Die Frankfurter Internationale Konferenz –
Der Kampf gegen Ruhrbesetzung, Kriegsgefahr
und Faschismus. Material für die Agitation. Berlin.
1923. 16 Bl. 8°. (Bestell-Nr. BER61653) Als Manu skript
gedruckt. Argumentationshilfe für KPD-Funktio näre,
um sich überzeugend hinsichtlich der Einschätzung
der Ruhrbesetzung durch französische und belgische
Truppen auszudrücken. Die argumentative Handrei -
chung erschien vor dem Tod des ehem. Freikorps und
Nationalsozialisten Leo Schlageter, der begriffsbildend
für den national-bolschewistischen „Schlageter-Kurs“
der KPD im Zuge der Eskalation des Ruhrkamp fes
wurde. In dem hier vorliegenden Agitationsmaterial
wird noch ein unmissverständlicher Trennungsstrich
gegenüber dem rechten Lager gezogen: „Die Faschi -
sten (Orgesch, Nationalsozialisten, Deutsch völ kische
usw.) nutzen die Situation aus, reißen das Maul weit
auf für die Verteidigung des Vaterlandes und rüsten
fieberhaft – gegen die Arbeiterschaft.“ Exemplar
geklammert und mit kleineren Einrissen. Sehr selten!
75,00 €
90. Internationales Aktionskomitee gegen
Kriegs gefahr und Faszismus (Hg.). Der internationale
Kampf des Proletariats gegen Kriegsgefahr
und Faszismus. Protokoll der Verhandlungen der
internationalen Konferenz in Frankfurt am Main
vom 17. bis 21. März 1923. Mit einer Einleitung und
einem Nachwort. Vereinigung Internationaler
Verlags-Anstalten, Berlin. 1923. VI, 45 S. 8°, OBrosch.
(Bestell-Nr. BER54420) Formal wurde der Kongreß
von den USPD-dominierten Betriebsräten Rheinland-
Westfalens organisiert und einberufen. Die „USPD“
führte unter dem Vorsitz von G. Ledebour zu jenem
Zeitpunkt, insbesondere nach der Vereinigung der
schon stark dezimierten (Rest-)USPD mit der SPD im
Herbst 1922 zur VSPD, lediglich ein Schattendasein.
Der Kongress wurde vor allem durch die deutsche und
französische KP geprägt, die auf eine proletarische
Einheitsfront als Abwehrschild gegen Faschismus und
Reaktion vor dem Hintergrund der Machtübernahme
Mussolinis im Oktober 1922 abzielte. Gut erhaltenes
Exemplar. 40,00 €