ROTES ANTIQUARIAT

Machtübertragung an die Nazis die Funktion des
Schriftleiters der „Gewerkschafts-Zeitung“ des ADGB-
Bundesvorstandes. Umschlag gering fleckig, Schnitt
etwas stockfleckig. Besitzvermerk auf Titelseite.
Insgesamt gutes Exemplar. 18,00 €
235. Sinowjew, G[rigori Jewsejewitsch]: Zwölf
Tage in Deutschland. Verlag der Kommunistischen
Internationale, Hamburg. 1921. 91 S. 8°, OBrosch.
(Bestell-Nr. BER60644) Politischer Erlebnisbericht
über die Deutschland-Reise des früheren Komintern-
Vorsitzenden im Herbst 1920. In diesem setzt er sich
u.a. mit der räte-kommunistischen „Abspaltung“ der
KPD, der KAPD, auseinander: „Wir haben stets gewußt,
daß diese Partei, an deren Spitze Wirrköpfe und Na -
tionalisten standen, immerhin viele wertvolle proletarische
Elemente enthielt. Wir verstehen, daß unsere
Genossen aus dem Spartakusbund in der Hitze des
Gefechtes gegen die linken Führer der K.A.P. D. die
Gegensätze scharf betonen und unversöhnlich sein
mußten. Aber vom Gesichtspunkte der Internationale
hielten wir es für unsere Pflicht, Maßnahmen zu treffen,
die die besten proletarischen Elemente aus der
K.A.P.D. auf unsere Seite bringen konnten.“ Um schlag -
rücken rostfleckig. 25,00 €
236. Sinowjew, G[rigori Jewsejewitsch]: Die Rolle
der Kommunistischen Partei in der proletarischen
Revolution. Rede auf dem zweiten Weltkongress
der Kommunistischen Internationale. Moskau, Juli/
August 1920. Mit Resolution des Kongresses. Ber -
lin. 1920. 54 S. 8°, OBrosch. (Bestell-Nr. BER61351)
Herausgegeben vom Westeuropäischen Sekre tariat
der Kommunistischen Internationale. Der damalige
Komintern-Vorsitzende Sinowjew erklärt hinsichtlich
der Positionierung gegenüber antiparlamentarischen
und syndikalistischen Strömungen innerhalb der proletarischen
Bewegung: „Wir sagen unsern Genossen
aus den Reihen der Syndikalisten, aus der I.W.W. und
aus der Shop Steward Bewegung, daß das Zeichen
der Zeit nicht darin besteht, daß wir die Partei negieren
sollen. Das Zeichen der Epoche, in der wir leben, in
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der die Kämpfe immer heißer, immer hartnäckiger
werden, besteht darin, daß wir sagen müssen: die
alten Parteien haben Schiffbruch erlitten, nieder mit
ihnen, es lebe eine neue Kommunistische Partei, die
sich jetzt unter neuen Bedingungen bilden muß.“
Umschlag stockfleckig und an rostiger unterer
Klammer gelöst. 40,00 €
237. [Slang]. [d. i. Hampel, Fritz]: Glossen vom
Tage. Internationaler Arbeiter-Verlag, Wien-Berlin-
Zürich. [1932]. 31 S. 8°, ill. OBrosch. (Bestell-Nr. BER
61639) Verantw.: Willi Kasper. Kurz nach dem Tode
von Hampel (1885-1932), dem satirischen Schrift stel -
ler, Journalisten und Karikaturisten, veröffentlichte
Hommage. Er trat 1922 – von der SPD über die USPD
kommend – der KPD bei und prägte mit seinen Kari -
ka turen die „Rote Fahne“. 1928 war er Mitbegründer
des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller
(BPRS). 1929 trat er aufgrund einer Vielzahl von Ver -
urteilungen (u.a. wegen übler Nachrede, versuchten
Landesverrats und literarischem Hochverrat) eine 2 1/2
jährige (Festungs-)Haft an. Kurz nach seiner Ent las -
sung starb er an Herzversagen. OU leicht gebräunt
und am Falz minimal rissig. Guter Zustand. Sehr selten!
150,00 €
238. Sombart, Werner: Das Lebenswerk von Karl
Marx. Gustav Fischer, Jena. 1909. 59 S. Gr. 8°, OKt.
(Bestell-Nr. BER60732) Sombart (1863-1941) war
Vor sitzender des 1873 gegründeten „Vereins für
Social politik“, in dem sich die sog. Kathedersozialisten
sammelten. Im Gegensatz zu späteren Veröffent li chun -
gen und seiner reaktionären politischen Wendung,
versteigt er sich in dieser Schrift noch zu einer Lobes -
hymne auf Marx: „Mag von Marxens Oeuvre bald kein
einziger Satz mehr der Kritik Stand halten: es wird
doch in alle Ewigkeit groß und erhaben uns vor Augen
stehen und seine Schönheiten uns zum Genusse bieten.
Weil das, was es groß macht, die einzigartige
Äuße rung einer über alles normale Maß hinausragenden
Persönlichkeit ist, die eine hellseherische
Schau mit einer gewaltigen Kraft der Darstellung und