Neue Satzung - Selbsthilfe Bauverein eG

Pilger
auf
Pedalen
Vom Alsterbogen aus erkundet
Stanislaw Malina Europa – mit dem
Fahrrad und auf den Spuren der
ersten Christen.
In Polen hatte Stanislaw Malina Theologie studiert.
Nun saß er auf seinem Fahrradsattel, unterwegs in
der Türkei, den Spuren der ersten Christen folgend,
irgendwo zwischen Izmir und Bergama. Der starke
Gegenwind hatte seine Kräfte schwinden lassen. Er
war der Verzweiflung nahe. Wo schlafen? Wo essen?
Da sah er zwei Wanderer, sie kamen ihm entgegen.
Malina dachte an eine Fata Morgana, als er die beiden
Männer sah: Sie trugen lange Bärte, ihr Haar
war lang und grau – wie zwei Apostel sahen sie aus,
wie ein Blick 2000 Jahre zurück.
Sie kamen ins Gespräch, und Malina tankte
Zuversicht. Die beiden Herren mit den langen Bärten
kannten sich aus, sie pilgerten seit sieben Monaten
schon Jerusalem entgegen – von Madrid aus. Ihre
Reise führte die Spanier durch die Türkei und auf die
Straße, die auch der Theologe aus Polen befuhr, auf
der Suche nach Zeugnissen des frühen Christentums.
Die Pilger lobten die Gastfreundschaft der
Türken. Er solle einfach die Leute fragen, ob sie ein
Nachtlager für ihn hätten. Alles ganz einfach. Die
Stimmung des Fahrradfahrers hellte sich auf.
Viele Geschichten hat Stanislaw Malina auf seinen
Reisen erlebt. Diese ist für ihn eine der denkwürdigsten.
Von den fünf größeren Fahrradtouren, die er
bis jetzt unternommen hat, waren drei religiös
geprägt. Im Herbst 2001 war er im westlichen
Anatolien (Türkei) auf den Spuren der sieben
Gemeinden, über die in der biblischen Offenbarung
berichtet wird. Und im Sommer 2002 fuhr er von
Tarsus (Süd-Türkei) nach Damaskus in Syrien – »den
zwei Geburtstätten des Apostel Paulus«, sagt
Malina und erklärt: In Tarsus sei Paulus geboren, in
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P E R S Ö N L I C H E S
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Fotos/ Text: Möller
Damaskus aber liege seine geistige Geburtsstätte.
Über diese Touren hat Malina auch Bücher veröffentlicht,
in Polnisch und Englisch, und er hat fotografiert.
Er schwärmt von der Türkei. Die Menschen:
freundlich; die Landschaft: einfach schön. »Sehen,
wo es angefangen hat«, sagt der Theologe. Für ihn
ist Paulus, neben Jesus Christus, die interessanteste
Person in der Bibel.
Als Spätaussiedler zog Stanislaw Malina 1989 nach
Deutschland. Hier arbeitet er daran, seinen christlichen
Verlag und seine Veranstaltungs-Agentur aufzubauen.
Der Glaube ist präsent. In seinen Liedern
und Büchern, die er komponiert und schreibt. Und er
schreibt an seiner Doktor-Arbeit. In der geht er der
Frage nach, wie der Glaube die Kreativität beeinflusst.
Seine eigene Kreativität jedenfalls scheint der
Glaube anzuspornen. »Ab und zu«, wie er sagt, fährt
er auch Taxi, um über die Runden zu kommen. Denn
vom Bücher schreiben, Komponieren und Orgel spielen
kann er noch nicht leben.
Stoff für neue Lieder und Bücher wird es auch in
Zukunft geben. Im Oktober trat der studierte
Theologe wieder in die Pedale. Das Reiseziel war
Griechenland. Zwei Wochen dauerte die Tour zwischen
Philippi und Korinth, etwa 1.200 Kilometer
ging es für Malina bergauf, bergab auf den Spuren
des Christentums. Seine Erfahrungen hat er festgehalten
– auf Film, auf Foto und im Wort.
Info: www.malina-home.de
Ab sofort sehen Sie im Hauskanal ausgewählte Fotos
der Reise. Anfang 2006 wird Stan Malina einen Bildervortrag
halten. Das Datum wird bekannt gegeben.