Wie schaut die Welt wohl in 50 Jahren aus? Di - Kindergarten und ...
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Who the fuck is…<br />
Wangari Muta Maathai?<br />
Pia Rolandelli<br />
Wangari Muta Maathai ist <strong>die</strong> erste afrikanische<br />
Friedensnobelpreisträger<strong>in</strong>,<br />
Professor<strong>in</strong>, Wissenschaftler<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
stellvertretende M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Umweltschutz.<br />
2004 erhielt sie den Friedensnobelpreis.<br />
Wangari wurde am 1. April 1940 <strong>in</strong> Nyeri,<br />
e<strong>in</strong>en Ort südlich von Nairobi (Kenia),<br />
geboren.<br />
Schon früh wurde ihre Begabung von e<strong>in</strong>igen<br />
Missionsschwestern entdeckt <strong>und</strong><br />
sie erhielt e<strong>in</strong>e Schulbildung an e<strong>in</strong>er bekannten<br />
Klosterschule <strong>in</strong> Kenia. Anschließend<br />
begann sie das Studium der Biologie<br />
am Mount St. Scholastica College <strong>in</strong><br />
Kansas <strong>und</strong> später an den Universitäten<br />
von Pittsburgh, Gießen <strong>und</strong> München. Im<br />
Jahr 1971 erwarb sie als erste Frau <strong>aus</strong><br />
Kenia den Doktortitel an der Universität<br />
Nairobi. Kurz danach wurde sie <strong>die</strong> erste<br />
kenianische Professor<strong>in</strong> für Veter<strong>in</strong>äre<br />
Anatomie <strong>und</strong> später Dekan<strong>in</strong> an der Universität<br />
von Nairobi.<br />
1977 gründete sie das Aufforstungsprojekt<br />
„Green Belt Movement“. Im Laufe der<br />
Jahre entwickelte sich dar<strong>aus</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />
Bewegung, <strong>die</strong> mittlerweile <strong>in</strong> 13<br />
Ländern aktiv ist. <strong>Di</strong>e Vere<strong>in</strong>igung errichtete<br />
etwa 600 Baumschulen <strong>und</strong> pflanzte<br />
zum Schutz vor Erosion 30 Millionen Bäume.<br />
Deshalb erhielt sie aufgr<strong>und</strong><br />
ihres Engage-<br />
ments den Be<strong>in</strong>amen „Mama Mici” (<strong>die</strong><br />
Mutter der Bäume).<br />
Doch für ihren E<strong>in</strong>satz für Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> Frauenrechte wurde sie <strong>in</strong> den 90er<br />
<strong>Jahren</strong> immer wieder, auf Befehl des damaligen<br />
Staatschef Daniel Arap Moi, <strong>in</strong>haftiert<br />
<strong>und</strong> misshandelt.<br />
Nach vielen erfolglosen Kandidaturen für<br />
das Parlament <strong>und</strong> das Präsidentenamt<br />
wurde sie schließlich im Dezember 2002<br />
für das Wahlbündnis „National Ra<strong>in</strong>bow<br />
Coalition (NARC)“ <strong>in</strong>s kenianische Parlament<br />
gewählt. Der neue Staatspräsident<br />
Mwai Kibaki ernannte Maathai zur stellvertretenden<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Umweltschutz.<br />
Maathai schaffte es so als erste grüne Politiker<strong>in</strong><br />
Afrikas <strong>in</strong> <strong>die</strong> Regierung.<br />
Wangari ist heute Mutter von drei K<strong>in</strong>dern<br />
namens Waweru, Wanjira <strong>und</strong> Muta. Ihr<br />
Ehemann aber ließ sich 1980 von der<br />
Wissenschafter<strong>in</strong> scheiden – mit der Begründung,<br />
sie sei „zu gebildet, zu stark, zu<br />
erfolgreich, zu eigens<strong>in</strong>nig <strong>und</strong> zu schwer<br />
zu kontrollieren“.<br />
Wangari wurde zur Identifikationsfigur<br />
der Frauenbewegung <strong>in</strong> Kenia, sitzt im<br />
Vorstand von Kenias Natio-<br />
13<br />
nalem Frauenrat <strong>und</strong> war dort auch Präsident<strong>in</strong><br />
(1981–87).<br />
Nachdem sie bereits 1984 mit dem Right<br />
Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis)<br />
für ihre Arbeit <strong>in</strong> der 1977 von ihr gegründeten<br />
Bewegung Green Belt Movement<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet wurde, erhielt sie im Jahr<br />
2004 auch den Friedensnobelpreis für ihren<br />
E<strong>in</strong>satz für „nachhaltige Entwicklung,<br />
Frieden <strong>und</strong> Demokratie“, wie es <strong>in</strong> der<br />
Erklärung des Nobel-Komitees heißt. Zudem<br />
wurde sie für ihren couragierten Widerstand<br />
gegen das frühere kenianische<br />
Regime <strong>aus</strong>gezeichnet. Damit geht der<br />
Preis zum ersten Mal an e<strong>in</strong>e Afrikaner<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> zum zweiten Mal <strong>in</strong> zwei aufe<strong>in</strong>ander<br />
folgenden <strong>Jahren</strong> an e<strong>in</strong>e Frau.<br />
Zusätzlich zu ihrem Friedensnobelpreis<br />
erhielt Wangari Muta Maathai 14 weitere<br />
Auszeichnungen, darunter das Goldene<br />
Schlitzohr (2005), zweimal den Woman of<br />
the Year Award (1983 <strong>und</strong> 1989) <strong>und</strong> den<br />
Better World Society Award (1986).<br />
„Zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigens<strong>in</strong>nig<br />
<strong>und</strong> zu schwer zu kontrollieren.“