Wie schaut die Welt wohl in 50 Jahren aus? Di - Kindergarten und ...
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wieder verwenden zu können. Bei Unterkühlung<br />
oder Überhitzung wird auch<br />
<strong>die</strong> Rettungsalufolie e<strong>in</strong>gesetzt. <strong>Di</strong>ese<br />
ist auf e<strong>in</strong>er Seite goldig <strong>und</strong> auf der anderen<br />
silbrig. Der Körper wird je nach<br />
Bedarf mit der jeweiligen Seite bedeckt.<br />
Manuel erzählt uns, dass das Weiße<br />
Kreuz Bruneck 13 Transportfahrzeuge besitzt.<br />
Davon neun Krankentransport-wagen<br />
(KTW), zwei Rettungswagen (RTW)<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Notarzt- E<strong>in</strong>satzfahrzeug. Mit<br />
den Krankentransportwagen werden Personen,<br />
<strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung<br />
oder sonstiger Umstände ke<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />
haben, von zu H<strong>aus</strong>e abgeholt <strong>und</strong> <strong>in</strong>s<br />
Krankenh<strong>aus</strong> transportiert. Das Notarzt-<br />
E<strong>in</strong>satzfahrzeug fährt bei Unfällen dem<br />
Rettungswagen vor<strong>aus</strong>, da es schneller<br />
ist. Auch <strong>die</strong>ses Auto ist mit Erstversorgungsmitteln<br />
reichlich <strong>aus</strong>ge-stattet.<br />
Außen werden <strong>die</strong> Fahrzeuge e<strong>in</strong>mal am<br />
Tag, <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>mal im Monat von den Be<strong>die</strong>nsteten<br />
geputzt.<br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d im Sommer weniger<br />
E<strong>in</strong>sätze als im W<strong>in</strong>ter mit durchschnittlich<br />
17 am Tag.<br />
Ablauf e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes<br />
Manuel beschreibt uns den Ablauf e<strong>in</strong>es<br />
E<strong>in</strong>satzes: Wenn <strong>die</strong> Nummer 118 gewählt<br />
wird, wird <strong>die</strong>ser Anruf an <strong>die</strong> Rettungszentrale<br />
Bozen geleitet. Von dort<br />
<strong>aus</strong> wird mit dem Anrufer gesprochen<br />
<strong>und</strong> das dem Unfallort am nächsten gelegene<br />
Weiße Kreuz benachrichtigt. <strong>Di</strong>e<br />
be<strong>die</strong>nsteten Rettungssanitäter werden<br />
angepiepst, wenn nötig auch der e<strong>in</strong>satzbereite<br />
Notarzt.<br />
Ausbildung e<strong>in</strong>es Rettungssanitäters<br />
Um <strong>die</strong>sen Beruf <strong>aus</strong>üben oder als Freiwilliger<br />
hier arbeiten zu können, braucht<br />
es e<strong>in</strong>e umfangreiche Erste-Hilfe-Ausbildung.<br />
Man unterscheidet zwischen drei<br />
Kursen: Im A-Kurs, der 1<strong>50</strong> St<strong>und</strong>en beansprucht,<br />
lernen <strong>die</strong> Absolventen <strong>die</strong><br />
Basismaßnahmen, womit sie e<strong>in</strong>en Krankentransport<br />
fahren können. Um e<strong>in</strong>en<br />
Rettungswagen lenken zu können, müssen<br />
<strong>die</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte m<strong>in</strong>destens das<br />
Ausbildungsniveau B vorweisen, das 4<strong>50</strong><br />
St<strong>und</strong>en dauert. Als Rettungssanitäter<br />
erfordert <strong>die</strong> Ausbildung der Absolventen<br />
den Kurs C, womit sie e<strong>in</strong> Notarzt-E<strong>in</strong>satzfahrzeug<br />
fahren dürfen.<br />
Arbeitsalltag beim Weißen Kreuz<br />
Plötzlich piepst das Funktelefon von Alexander:<br />
e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Brunecker Umgebung.<br />
Leider dürfen wir nicht mitfahren,<br />
da wir dafür nicht versichert s<strong>in</strong>d. Doch wir<br />
beobachten, wie das Rettungsauto <strong>aus</strong><br />
der Garage fährt.<br />
Manuel führt uns von der Garage weiter <strong>in</strong><br />
<strong>die</strong> Arbeitsabteilung der Angestellten, wo<br />
sich auch der Aufenthaltsraum bef<strong>in</strong>-det.<br />
Er erzählt uns über den Arbeitsalltag der<br />
Rettungssanitäter.<br />
<strong>Di</strong>e Tätigkeiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeitskräfte beim<br />
Weißen Kreuz <strong>aus</strong>führen, s<strong>in</strong>d hauptsächlich<br />
Krankentransporte, Rettungs<strong>die</strong>nst<br />
<strong>und</strong> Brandschutz<strong>die</strong>nst beim Hubschrauber.<br />
Beim Weißen Kreuz Bruneck s<strong>in</strong>d 123<br />
freiwillige Mitarbeiter beschäftigt. E<strong>in</strong>ige<br />
arbeiten dort auch als Fixangestellte.<br />
Auch Manuel hat lange Zeit beim Weißen<br />
Kreuz als Freiwilliger an den Wochenenden<br />
gearbeitet. Seit e<strong>in</strong>iger Zeit ist er fix<br />
angestellt <strong>und</strong> hat so se<strong>in</strong> Hobby zum Beruf<br />
gemacht.<br />
25<br />
Der Aufenthaltsraum der Rettungssanitäter<br />
Manuel führt uns durch <strong>die</strong> Räume des<br />
Aufenthaltsraumes: Er zeigt uns <strong>die</strong> Zimmer<br />
für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte, <strong>die</strong> Nacht<strong>die</strong>nst<br />
haben, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Küche, wo von den Be<strong>die</strong>nsteten<br />
selbst gekocht wird (meistens<br />
gibt es Nudeln!). Auch bef<strong>in</strong>det sich hier<br />
noch e<strong>in</strong> Wohnzimmer, das gemütlich mit<br />
e<strong>in</strong>em Sofa <strong>und</strong> sogar e<strong>in</strong>em Fernseher<br />
<strong>aus</strong>gestattet ist.<br />
Manuel <strong>und</strong> Andreas s<strong>in</strong>d von <strong>die</strong>sem<br />
Beruf begeistert. Auch wenn er nicht nur<br />
körperliche, sondern auch psychische<br />
Belastbarkeit erfordert, f<strong>in</strong>den sie ihn<br />
aufregend <strong>und</strong> erlebnisreich. Um <strong>die</strong> belastenden<br />
Ereignisse <strong>und</strong> Vorfälle zu verarbeiten,<br />
haben <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
mit e<strong>in</strong>em Psychiater Gespräche<br />
zu führen, um schwierige Situationen zu<br />
verarbeiten. Doch Manuel sagt, dass man<br />
<strong>die</strong> Geschehnisse am besten verarbeitet,<br />
<strong>in</strong>dem man <strong>in</strong> der Gruppe, zusammen mit<br />
den anderen Mitarbeitern, über <strong>die</strong> Vorfälle<br />
spricht. Manuel hat nun für heute se<strong>in</strong>e<br />
Arbeitsschicht beendet <strong>und</strong> fährt nach<br />
H<strong>aus</strong>e, während wir mit Andreas noch<br />
e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>e mit dem Notarztfahrzeug<br />
durch Bruneck machen.<br />
Damit ist der Aufenthalt beim Weißen<br />
Kreuz für uns beendet. Wir bedanken uns<br />
bei Andreas, dass er uns den Besuch ermöglicht<br />
hat <strong>und</strong> wünschen ihm noch viele<br />
erfolgreiche Arbeitstage. Uns beiden hat<br />
es viel Freude bereitet, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
das berufliche Leben der Rettungssanitäter<br />
zu bekommen. Wir könnten uns auch<br />
vorstellen, später e<strong>in</strong>mal beim Weißen<br />
Kreuz mitzuwirken. Doch das liegt noch <strong>in</strong><br />
weiter Ferne…