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Die Kinderbetreuung in Kücknitz Teil 2 Das ... - Kücknitz [er]leben

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„Moorweg“ und üb<strong>er</strong> den Langen B<strong>er</strong>g<br />

zum Ausgangspunkt d<strong>er</strong> Wan d<strong>er</strong>ung –<br />

an den Bahnüb<strong>er</strong>gang Forstweg. Man<br />

hat dann ohne B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong><br />

Abstech<strong>er</strong> e<strong>in</strong>en Weg von rund 4 Kilomet<strong>er</strong>n<br />

h<strong>in</strong>t<strong>er</strong> sich.<br />

<strong>Das</strong> Waldhusen<strong>er</strong> Moor v<strong>er</strong>dankt se<strong>in</strong>e<br />

Entstehung d<strong>er</strong> auskl<strong>in</strong>genden Eiszeit.<br />

D<strong>er</strong> Lübeck<strong>er</strong> Eisstausee – abgegrenzt<br />

durch die Endmoränenwälle bei Selmsdorf<br />

Utecht, Kasdorf, Lang nien dorf<br />

und Par<strong>in</strong> – war auch im Norden durch<br />

e<strong>in</strong>en Gletsch<strong>er</strong> mit se<strong>in</strong><strong>er</strong> Endmoräne<br />

Hohe lieth, Beutz, Ivendorf, Teschow<br />

abgeschlossen. So hatte sich auf dem<br />

Niveau von 20 Met<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> dem heutigen<br />

Ostseeme<strong>er</strong>esspiegel d<strong>er</strong> Stausee<br />

gebildet. Se<strong>in</strong> nordöstliches Steiluf<strong>er</strong><br />

bilden die heutigen Abhänge des Lang<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>ges und die <strong>in</strong>n<strong>er</strong>halb des Stüv.<br />

Nachdem sich die Trave ihren Lauf<br />

nach Norden frei gespült hatte, fiel d<strong>er</strong><br />

Stausee trocken. Es blieb an d<strong>er</strong> Stelle<br />

des spät<strong>er</strong>en Waldhusen<strong>er</strong> Moores e<strong>in</strong>e<br />

flache, ab flusslose und dah<strong>er</strong> wass<strong>er</strong>gefüllte<br />

Mulde <strong>er</strong>halten. D<strong>er</strong> See v<strong>er</strong>landete<br />

im Laufe d<strong>er</strong> Jahrtausende und<br />

trat um 1307 uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Zeitrechnung als<br />

„Cymez<strong>er</strong> mur“ <strong>in</strong> die Geschichte e<strong>in</strong>.<br />

Siems wurde 1336 zusammen mit<br />

diesem Moor durch das St. Johannis-<br />

Klost<strong>er</strong> zu Lübeck vom Holste<strong>in</strong>ischen<br />

Grafen Johann dem Milden aus dem<br />

Hause Schauenburg angekauft. Eigentlich<br />

war se<strong>in</strong><strong>er</strong>zeit solch e<strong>in</strong> Moor<br />

w<strong>er</strong>tlos, ab<strong>er</strong> es stellte die V<strong>er</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

zwischen dem mit angekauften Pöppendorf,<br />

dem anzukaufenden Kücknitz<br />

und dem schon klöst<strong>er</strong>lichen Dumm<strong>er</strong>sdorf<br />

h<strong>er</strong>.<br />

<strong>Die</strong> entstandene Holznot bewirkte,<br />

dass man ab 1650 auf dem Moor Torf<br />

zu stechen begann. Da damals schon<br />

das Moor von den Siems<strong>er</strong> und Kücknitz<strong>er</strong><br />

Bau<strong>er</strong>n beweidetet wurde, kam<br />

es vor, dass <strong>in</strong> den Torfkuhlen gelegentlich<br />

auch R<strong>in</strong>d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>sanken, die heute<br />

vielleicht noch als „Moorleichen“ irgendwo<br />

<strong>er</strong>halten se<strong>in</strong> könnten.<br />

Wegen d<strong>er</strong> Weideg<strong>er</strong>echtigkeiten auf<br />

dem Moor kam es zwischen den beiden<br />

Dorfschaften des Öft<strong>er</strong>en zum Streit.<br />

Um dem aus dem Wege zu gehen, teilte<br />

man das Moor halbe/halbe (um 1770).<br />

Nun entstand Streit zwischen d<strong>er</strong> Gutsh<strong>er</strong>rschaft<br />

– dem St. Johannis Jungfrauen<br />

Klost<strong>er</strong> – und den Dorfschaften um<br />

das Recht d<strong>er</strong> Torfnutzung, sodass man<br />

das Moor ab<strong>er</strong>mals teilte (1815). Siems<br />

musste rund 5,1 ha von se<strong>in</strong>em 11,5<br />

ha großen Anteil ans Klost<strong>er</strong> abtreten,<br />

Kücknitz rund 6,3 ha. Jetzt stritten sich<br />

die Bau<strong>er</strong>n um die dorfschaftlichen<br />

Mooranteile und so wurde jetzt auch<br />

unt<strong>er</strong> ihnen geteilt (1824).<br />

D<strong>er</strong> Torfabbau setzte sowohl auf d<strong>er</strong><br />

klöst<strong>er</strong>lichen als auch auf den privaten<br />

Flächen um 1850 im großen Stile<br />

e<strong>in</strong>. Schon 1880 war fast die Hälfte<br />

des Moorgebietes <strong>in</strong> drei <strong>Teil</strong>b<strong>er</strong>eichen<br />

abgebaut. D<strong>er</strong> Torf wurde masch<strong>in</strong>ell<br />

geförd<strong>er</strong>t und zu Torfsoden „gebacken“<br />

und <strong>in</strong> dem Torftrockenschuppen (jetzt<br />

die Forstw<strong>er</strong>kwohnung „Am Moor 5“)<br />

getrocknet. In den 20<strong>er</strong> Jahren des vorigen<br />

Jahrhund<strong>er</strong>ts endete d<strong>er</strong> Torfabbau.<br />

Aus e<strong>in</strong>em rund 23 ha großen<br />

nähr stoffarmen Hochmoor wurde e<strong>in</strong>schließlich<br />

d<strong>er</strong> Schilfb<strong>er</strong>eiche e<strong>in</strong> 15,5<br />

ha groß<strong>er</strong> nährstoff reich<strong>er</strong> idyllisch<strong>er</strong><br />

Moorsee mit abgeschiedenen Buchten<br />

und 11 v<strong>er</strong>wunschenen Inseln. Teichmuscheln,<br />

Fieb<strong>er</strong>klee, Zungenhahnenfuß<br />

und d<strong>er</strong> <strong>in</strong>t<strong>er</strong>essante Wass<strong>er</strong>schlauch<br />

(und and<strong>er</strong>e Arten) zeigen<br />

den Nährstoffreichtum an. D<strong>er</strong> Wass<strong>er</strong>schlauch<br />

ist e<strong>in</strong>e unt<strong>er</strong> Wass<strong>er</strong> <strong>leben</strong>de<br />

fleischfressende (Wass<strong>er</strong>flöhe und ähnlich<br />

kle<strong>in</strong>es Wass<strong>er</strong>geti<strong>er</strong>) Pflanze, die<br />

durch Erzeugung e<strong>in</strong>es Unt<strong>er</strong>druckes<br />

die Opf<strong>er</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schlauch saugt und<br />

dar<strong>in</strong> v<strong>er</strong>daut.<br />

Um 1980 siedelten sich auf dem Moorsee<br />

die Graugänse an und v<strong>er</strong>mehrten<br />

Novemb<strong>er</strong>stimmung 2011<br />

Waldhusen<strong>er</strong> Moor 1900<br />

sich rasant. <strong>Die</strong> Folge war und ist, dass<br />

sie die Bestände des Schwimmenden<br />

Laichkrauts, d<strong>er</strong> Se<strong>er</strong>ose und d<strong>er</strong><br />

Flechtb<strong>in</strong>se durch V<strong>er</strong>biss z<strong>er</strong>störten<br />

und auch den Schilfgürtel massiv zurückdrängten.<br />

<strong>Die</strong> vor d<strong>er</strong> „Gänse<strong>in</strong>vasion“<br />

hi<strong>er</strong> brütenden Rohrdommeln,<br />

Rohrweihen und Drosselrohrsäng<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>schwanden genau so wie die kle<strong>in</strong>e<br />

Sturmmöwenkolonie, and<strong>er</strong>e Arten (u.<br />

a. Enten- und Tauch<strong>er</strong>arten) g<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> ihren Populationen massiv zurück.<br />

Schwund d<strong>er</strong> Schilfbestände und stete<br />

Unruhe während d<strong>er</strong> Brutzeit durch<br />

die vielen Gänse s<strong>in</strong>d die Gründe.<br />

Kücknitz [<strong>er</strong>]<strong>leben</strong> 2/2013 11

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