Aktuelles 4-00.pm6 - Hartmann
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KASUISTIK<br />
TenderWet in der<br />
klinischen Anwendung<br />
M. Butcher 1) , P. Cooper 2) , D. Gray 2) , S. Stringfellow 2)<br />
1) Derriford Hospital, Plymouth, England<br />
2) Grampian University Hospital Trust, Aberdeen, Schottland<br />
In der klinischen Anwendung zeigt<br />
es sich immer wieder, dass sich mit<br />
dem Wundkissen TenderWet eine<br />
feuchte Wundbehandlung – insbesondere<br />
zur Wundreinigung – einfach und<br />
mit gutem Erfolg durchführen lässt.<br />
FALL 1: THERAPIE EINES FREIEN<br />
LI. UNTERARMLAPPENTRANSPLANTATS<br />
MIT TENDERWET 24<br />
Patient B. ist 28 Jahre alt und befand<br />
sich ursprünglich im Jahre 1999 wegen<br />
eines Rhabdomyosarkoms in Behandlung.<br />
Wie die Untersuchung damals ergab,<br />
erstreckte sich dieses auf den gesamten<br />
vorderen Anteil des Unterkiefers;<br />
die Geschwulst reichte von der<br />
rechten zur linken hinteren Prämolarregion,<br />
unter Einbeziehung der unteren<br />
Unterkieferkante. Nach Tumorexzision<br />
wurde der Defekt mit einer größeren<br />
Knochenplatte gedeckt, wobei ein dem<br />
Beckenkamm entnommenes Transplantat<br />
benutzt wurde. Patient B. mach-<br />
1a<br />
1c<br />
20 HARTMANN WundForum 2 /2001<br />
te einen zufriedenstellenden, stetigen<br />
Fortschritt und blieb symptomfrei.<br />
Im Februar erhielt er eine adjuvante<br />
Chemotherapie, die er gut vertrug.<br />
Seine Behandlung endete im Juli 2000<br />
mit dem Abschluss des 8. Zyklus.<br />
Ursprünglich war eine Resektion mit<br />
Rekonstruktion der linken Unterkieferhälfte<br />
geplant. Als er sich im September<br />
2000 der Operation unterzog, wurde<br />
intraoperativ ein Wiederauftreten<br />
des Tumors festgestellt.<br />
Aufgrund dieses Rezidivs wurde<br />
Patient B. daher wieder im Oktober<br />
2000 zur Totalresektion der linken Unterkieferhälfte<br />
aufgenommen. Ein linksseitiger<br />
freier Unterarmlappen wurde<br />
zur Wiederherstellung der Kinnregion<br />
transplantiert .<br />
Die Entnahmestelle<br />
wurde mit einem Vollhautlappentransplantat<br />
versorgt.<br />
Die erste Nachuntersuchung erfolgte<br />
am 21.11.00. Danach wurde der Patient<br />
wieder ambulant untersucht. Hier-<br />
1b<br />
Fall 1, verschorftes<br />
Unterarmlappentransplantat<br />
Abb. 1a<br />
Zustand am 28.11.2000, Beginn<br />
der TenderWet-Behandlung.<br />
Abb. 1b<br />
5.12.2000, verminderter<br />
Schorfbelag.<br />
Abb. 1c<br />
12.12.2000, fast vollständig<br />
abgelöster Schorf.<br />
bei wurde eine Weichteilinfektion festgestellt.<br />
Der Patient klagte über erhebliche<br />
Schmerzen in der Wunde und<br />
dem die Wunde umgebenden Areal.<br />
Das Wundbett war mit trockenem,<br />
gelblichem Schorf bedeckt, der fest<br />
anhaftete und nur schwer durch scharfes<br />
Débridement zu beseitigen war.<br />
Die Wunde wurde täglich mit amorphem<br />
Hydrogel behandelt, um die<br />
Hydratation des trockenen Schorfs zu<br />
erleichtern und die Schmerzen zu lindern.<br />
2. Nachuntersuchung am 28.11.00:<br />
Bei dieser Nachuntersuchung (Abb.<br />
1a) war die Wunde mit nassem, gelblichem<br />
Schorf bedeckt, der dem Wundbett<br />
fest anhaftete. Wir versuchten, den<br />
Schorf mit TenderWet 24 abzulösen.<br />
Diese täglich zu wechselnden Wundkissen<br />
wurden zunächst sieben Tage<br />
lang verwendet.<br />
3. Nachuntersuchung am 05.12.00:<br />
Nach sieben Tagen der Behandlung<br />
mit TenderWet 24 wurde die Wunde in<br />
der Ambulanz erneut untersucht (Abb.<br />
1b). Sie wies Granulationsgewebe auf,<br />
und der Schorfbelag war vermindert.<br />
Auch wurde bemerkt, dass die Wunde<br />
Anzeichen überschießender Granulation<br />
aufwies. Wir beschlossen daher,<br />
die Behandlung mit TenderWet 24 für<br />
weitere sieben Tage fortzusetzen.<br />
4. Nachuntersuchung am 12.12.00:<br />
Die Wunde war frei von Schorf, doch<br />
zeigte sie auch hier wieder Anzeichen<br />
überschießender Granulation. Diese<br />
wurde mit steroidhaltiger Creme behandelt.<br />
Weitere monatliche Nachuntersuchungstermine<br />
wurden vereinbart.<br />
David G. Gray & Pam J. Cooper<br />
Clinical Nurse Specialists<br />
Department of Tissue Viability<br />
Grampian Universitiy Hospital Trust<br />
Aberdeen, Schottland<br />
FALL 2: DEHISZENTE MEDIANE<br />
ABDOMINALWUNDE<br />
Herr C. L. ist ein aktiver 83-jähriger<br />
Landwirt, der eine Schafszucht in der<br />
Nähe von Dartmoor leitet. Mit Übelkeit,<br />
Erbrechen und starken Leibschmerzen<br />
wurde der Patient notfallmäßig im Krankenhaus<br />
aufgenommen.<br />
Die Untersuchung ergab eine erhöhte<br />
Leukozytenzahl, Fieber von 40° C<br />
sowie eine ausgeprägte abdominale<br />
Abwehrspannung.