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Grundlagen der Radartechnik zur Füllstandmessung

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3. Radar-Füllstandsmesssysteme<br />

3<br />

3.6 FMCW-Radar<br />

3.6.1 Prinzip<br />

Beim FMCW-Radar wird ein linear frequenzmoduliertes Hochfrequenz-Signal verwendet; die<br />

Sendefrequenz steigt z.B. in einem Zeitintervall linear an (Frequenz-Sweep).<br />

Sen<strong>der</strong><br />

Mischer<br />

Differenzfrequenz f<br />

Antenne<br />

Verzögerungszeit<br />

t = 2a/c<br />

Frequenz<br />

f<br />

a<br />

Sen<strong>der</strong><br />

Reflektor<br />

Empfänger<br />

Zeit<br />

Bild 7<br />

Funktionsprinzip und<br />

Signalverlauf beim<br />

FMCW-Radar<br />

Durch die Verzögerungszeit während <strong>der</strong> Signalausbreitung än<strong>der</strong>t sich zwischenzeitlich<br />

die Sendefrequenz, so dass man aus <strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong> momentanen Sendefrequenz und<br />

<strong>der</strong> Empfangsfrequenz ein nie<strong>der</strong>frequentes Signal (typisch bis einige kHz) erhält. Dessen<br />

Frequenz f ist proportional zum Reflektorabstand a; bei diesem Verfahren wird also die<br />

Verzögerungszeit t in eine Frequenz umgewandelt (df/dt ist die Sweepgeschwindigkeit):<br />

f = df/dt · t<br />

Technisch wird die Differenzfrequenz durch Mischung gebildet. Ist <strong>der</strong> Frequenz-Sweep linear,<br />

bleibt die Frequenz des Nie<strong>der</strong>frequenz-Mischsignal während des Sweepvorgangs konstant.<br />

Durch die niedrigen resultierenden Signalfrequenzen 8 ist die weitere Signalverarbeitung<br />

technisch einfach und sehr genau möglich. Gewöhnlich geschieht die Auswertung mittels<br />

digitaler Signalverarbeitung.<br />

3.6.2 Ausführung<br />

Bild 8 zeigt ein Ausführungs-Beispiel für ein FMCW-Radar-System 9 .Ein variabler Oszillator<br />

VCO wird von einem Mikroprozessor gesteuert, so dass <strong>der</strong> gewünschte Frequenz-Sweep<br />

entsteht. Dieses Signal wird verstärkt und über einen Stiftkoppler in die Sendeantenne eingespeist.<br />

Um eine gute Linearität des Sweeps zu gewährleisten, muss die augenblickliche Frequenz<br />

gemessen werden. Dieses geschieht durch Frequenzzählung nach Heruntermischen mit<br />

einer bekannten Frequenz (DRO).<br />

Das empfangene Signal wird über einen Richtkoppler ausgekoppelt, mit dem Sendesignal<br />

zusammengemischt und vom Mikroprozessor weiterverarbeitet.<br />

8<br />

im Gegensatz zum Puls-Radar-Verfahren<br />

9<br />

Die einzelnen elektronischen Komponenten werden in Kapitel 4 näher erläutert.<br />

Radarhandbuch 13

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