Kaktus Herbst 2010 - Grüne Solingen

Blickpunkt
Rückeroberung
Eines der umstrittensten Projekte der letzten Jahre war der
Rathausneubau in Solingens Mitte. Abriss, Verkauf, Neubau durch
einen Investor, Miete durch die Stadt zu Konditionen, die alle
reich machen, nur die Stadt nicht, und Mietbindung auf 30 Jahre.
Überbaut wurde nicht nur die Fläche des alten Rathauses, sondern
auch die vorgelagerte Fläche, damals zum Teil als Parkplatz genutzt,
aber eben auch mit einer Basketballanlage ausgestattet –
also Treffpunkt für viele Jugendliche vor allem aus der Nordstadt.
Zig Bäume mussten weichen, die Innenstadt wurde um einiges
Grün ärmer.
Nun steht das neue Rathaus, das Ensemble ist relativ offen gestaltet,
mit einigen Sitzmöglichkeiten ausgestattet, ein bisschen
Leerstand im vorderen Gebäudekomplex, einem Café mit Sitzgelegenheit
auf dem Platz. Nett anzusehen. Und langsam beginnt die
Rückeroberung des öffentlichen Raumes, der – zum Glück – tatsächlich
auch öffentlich geblieben ist. Denn der Rathausplatz ist
der Öffentlichkeit gewidmet. Ähnlich wie bei den Clemensgalerien,
wo ja der nicht überdachte Platz öffentlich ist (und deswegen
auch für Demonstrationen genutzt werden kann), während alles
unter den Arkaden Privatgelände ist.
Neben FußgängerInnen kommen nun auch die Skater, angelockt
von vielen Quadratmetern frisch gelegten Fußbodens, auf denen es
sich herrlich rollen lässt. Das passt nicht jedem, so dass vor kurzem
eine Gruppe Skater vertrieben wurde. Grund für uns, in der BV
Mitte nachzufragen. Wir zitieren aus der Antwort der Verwaltung
(weil´s so schön ist!): „Nach der derzeit geltenden Rechtslage zählen
Inline-Skater nicht als Fahrzeuge im Sinne der Straßenverkehrsordnung
(StVO). Für den Verkehr mit diesen Fortbewegungsmitteln
gelten die Vorschriften für den Fußgängerverkehr entsprechend.
(…) Der Gemeingebrauch (des Rathausplatzes, d.Red.)
wurde auf die Nutzungsarten „Gehen und Radfahren“ festgesetzt.
Das Befahren mit Inline-Skates ist deshalb an dieser Stelle rechtlich
zulässig.“ Wunderbar – auch zukünftig werden wir den akrobatischen
Übungen jugendlicher Skater auf öffentlichen Plätzen zusehen
können. Vielen Dank.
Susanne Fingscheidt
BV-Mitte: Mehr Bäume für die Innenstadt
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In unserem grünen Kommunalwahlkampfprogramm haben wir
uns vorgenommen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu
verbessern. Dies ist ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität
von Solingen-Mitte als Wohnort und Arbeitsstätte.
Dazu wollen wir die Anzahl der Bäume in Solingen-Mitte deutlich
erhöhen.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden für Baumaßnahmen
große Baumbestände in der Innenstadt gefällt u.a. am Mühlenplatz,
Rathausplatz, Weyersberger Straße/Blumenstraße und am
Birkenweiher.
Dazu kommen in diesem Jahr die Fällungen am Weyersberg für
den Anbau am Hallenbad Klingenhalle sowie für den Neubau der
Kindertagesstätten an der Augustastraße bzw. an der Schwertstraße.
All diese Maßnahmen haben einen enormen Verlust an Bäumen
und somit an wertvollen grünen Lungen in unserer Stadt zur Folge.
Wir setzen uns von daher für einen vollständigen Ersatz dieser
Bäume ein und zwar nicht irgendwo in Solingen, sondern dort, wo
die Menschen sie brauchen, nämlich in den dicht bebauten Bereichen
der Innenstadt und der Nordstadt.
Hierzu werden wir in den nächsten Monaten verstärkt in den
BV-Mitte Initiativen starten.
Birgit Evertz
Baustelle für Kita an der Schwertstraße